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Immer mehr Menschen fühlen sich in ihrer Existenz bedroht – selbst im Globalen Norden. Zugleich wird der politische Streit auf nationaler wie internationaler Bühne unversöhnlicher. Hängen diese beiden Beobachtungen zusammen und wenn ja, wie? Dieser Frage geht der Soziologe Thomas Scheffer in seinem Beitrag nach.
Ich würde sagen, dass Individuen mal die Contenance verlieren, sich im Ton vergreifen, das kann vorkommen. Und natürlich gibt es Frustrationspotenzial und Irritationen, die auch mal ausgesprochen werden müssen. Das kann die Ebene des sachorientierten Austauschs von Argumenten durchaus verlassen. Jede Demokratie sollte das aushalten können. Aber ich würde nicht behaupten, dass Hasstiraden gerade im Netz, Trolling und Ähnliches, eine Form des produktiven Streits wären, die Bindekraft erzeugen würde. Im Gegenteil: Wenn sich das ausbreitet und systematisch wird, wirkt es zersetzend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. ...