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Die Krisenproteste in Frankfurt am Main und insb. das Blockupy-Bündnis und dessen Praxen zwischen 2012 und 2015 stehen im Mittelpunkt der folgenden Auseinandersetzung. Insgesamt stellt Blockupy den wohl breitesten Versuch dar, in Deutschland Widerstand gegen das „europäische Krisenregime“ zu organisieren. Hierfür trat das Bündnis 2012 und 2013 mit Aktionen des zivilen Ungehorsams in Frankfurt, im Mai 2014 mit dezentralen Aktionen in ganz Europa sowie der Mobilisierung gegen die Eröffnungsfeier des Neubaus der EZB im Frankfurter Ostend 2015 in Erscheinung. In dichter Form werden die Ereignisse skizziert und abschließend bewertet. Zentralgestellt werden in der Auseinandersetzung mit Blockupy dessen Praxen des Widerspruchs, die Aktionsformen sowie die Prozesse der Bündnisbildung. Gefragt wird nach Blockupys Organisation, den vollzogenen Lernprozessen sowie den inhaltlichen und praxisbezogenen Verschiebungen. Herausgearbeitet wird, dass Blockupy zunächst stark auf die Kritik an „Banken und Konzernen“ abzielte, dann aber immer expliziter auf die EZB fokussierte und eine antikapitalistische Position entwickelte. Immer stärker wird auch die internationale Ausrichtung des Bündnisses, womit die Zielsetzung der Etablierung eines ‚Europas von unten‘ entgegen der ‚autoritären EU von oben‘ einherging.
Was ist ein geographisches Bild? Darauf hat sicher jeder eine Antwort: Beim einen poppen im Kopf zunächst die Urlaubsfotos von der finnischen Schären-Küste oder aus Paris auf, die andere denkt an Satellitenaufnahmen des schwindenden Eisrandes der Arktis im GEO-Magazin oder an Claudia Kleinerts Wetterkarte in den Tagesthemen. Auf den ersten Blick scheint klar: alles Bilder, alles irgendwie geographisch.
To quantify water flows between groundwater (GW) and surface water (SW) as well as the impact of Abstract. To quantify water flows between groundwater (GW) and surface water (SW) as well as the impact of capillary rise on evapotranspiration by global hydrological models (GHMs), it is necessary to replace the bucket-like linear GW reservoir model typical for hydrological models with a fully integrated gradient-based GW flow model. Linear reservoir models can only simulate GW discharge to SW bodies, provide no information on the location of the GW table and assume that there is no GW flow among grid cells. A gradient-based GW model simulates not only GW storage but also hydraulic head, which together with information on SW table elevation enables the quantification of water flows from GW to SW and vice versa. In addition, hydraulic heads are the basis for calculating lateral GW flow among grid cells and capillary rise.
G³M is a new global gradient-based GW model with a spatial resolution of 5' that will replace the current linear GW reservoir in the 0.5° WaterGAP Global Hydrology Model (WGHM). The newly developed model framework enables inmemory coupling to WGHM while keeping overall runtime relatively low, allowing sensitivity analyses and data assimilation. This paper presents the G³M concept and specific model design decisions together with results under steady-state naturalized conditions, i.e. neglecting GW abstractions. Cell-specific conductances of river beds, which govern GW-SW interaction, were determined based on the 30'' steady-state water table computed by Fan et al. (2013). Together with an appropriate choice for the effective elevation of the SW table within each grid cell, this enables a reasonable simulation of drainage from GW to SW such that, in contrast to the GW model of de Graaf et al. (2015, 2017), no additional drainage based on externally provided values for GW storage above the floodplain is required in G³M. Comparison of simulated hydraulic heads to observations around the world shows better agreement than de Graaf et al. (2015). In addition, G³M output is compared to the output of two established macro-scale models for the Central Valley, California, and the continental United States, respectively. As expected, depth to GW table is highest in mountainous and lowest in flat regions. A first analysis of losing and gaining rivers and lakes/wetlands indicates that GW discharge to rivers is by far the dominant flow, draining diffuse GW recharge, such that lateral flows only become a large fraction of total diffuse and focused recharge in case of losing rivers and some areas with very low GW recharge. G³M does not represent losing rivers in some dry regions. This study presents the first steps towards replacing the linear GW reservoir model in a GHM while improving on recent efforts, demonstrating the feasibility of the approach and the robustness of the newly developed framework.
Beiträge zur spät- und postglazialen Fluß- und Landschaftsgeschichte im nördlichen Oberrheingraben
(2005)
Die spät- und postglaziale Fluß- und Landschaftsgeschichte im nördlichen Oberrheingraben ist durch einen mehrmaligen Wandel der fluvialen Geomorphodynamik gekennzeichnet. Im Rahmen dieser Studie waren unterschiedliche Entwicklungsphasen der Landschaft mit Hilfe verschiedener Methoden (14C-AMS, IR-OSL, Pollen- und Schwermineralanalysen) erstmals präziser zu datieren. Ab dem Spätglazial entwickelte der nördliche Oberrhein drei Mäandergenerationen. Die Entstehung der Älteren Mäandergeneration setzte vor dem Spät-Allerød ein und dauerte bis in das Atlantikum an, ehe im späten Atlantikum ein flußdynamischer Umbruch die Bildung der Mittleren Mäandergeneration einleitete. Damit begann eine Phase mit vorwiegend toniger Auensedimentation („Schwarze Tone“). Es ist nicht auszuschließen, daß dieses Geschehen teilweise durch die Effekte neolithischer Landnutzung beeinflußt war. Auch der Umbruch zur Jüngsten Mäandergeneration im Übergang vom Subboreal zum Subatlantikum war sicherlich nicht rein klimatisch gesteuert. Wahrscheinlich ist das nun wieder stärker furkativ geprägte Fließmuster und die einhergehende Vergröberung der Auenfazies auf die Überlagerung von natürlichen Abläufen mit anthropogenen Beeinflussungen zurückzuführen. Dafür spricht, daß die Landschaft während der Eisen- und der Römerzeit weitgehend entwaldet war. Die parallel dazu durchgeführten Untersuchungen am spätglazialen Bergstraßen-Neckar erlauben die zeitliche Trennung eines älteren Mäanderkurses, der in der Jüngeren Dryas verlandete, von einem jungdryaszeitlichen Verlauf. In der Paläorinne dieses jüngsten Laufes setzte im frühen Präboreal das Wachstum von Niedermootorfen ein. Das dokumentiert, daß der Bergstraßen-Neckar spätestens im beginnenden Holozän vollständig deaktiviert war. Die Abschnürung des Bergstraßenlaufes erfolgte vermutlich im Anschluß an die letzte würmzeitliche Flugsandphase, die nach schwermineralogischen und tephrostratigraphischen Befunden im Untersuchungsgebiet in die Jüngere Dryas zu stellen ist. Dabei wurde das auf der Oberen Niederterrasse existierende, endpleni- bis frühspätglaziale, zwischenzeitlich vom Bergstraßen-Neckar teilweise fluvial umgelagerte, ältere Dünenrelief überweht, während auf der Unteren Niederterrasse lokale Dünenvorkommen entstanden. Möglicherweise dauerte die Flugsandbildung örtlich bis in das früheste Präboreal an, bevor in den späteren Zeiten des Holozän ein anthropogen induziertes Aufleben der Flugsandaktivität zu beobachten ist.
Ziel der vorliegenden Studie war es, herauszufinden, in welcher Weise ein im Sommer 2020 durchgeführter Verkehrsinfrastruktureingriff an einer Hauptverkehrsstraße in Frankfurt zu einer Verbesserung der wahrgenommenen Lebensqualität der Anwohnenden beiträgt. Es wurde geprüft, ob der Wegfall einer Fahrspur für den motorisierten Individualverkehr (MIV) und der gleichzeitige Bau eines Radfahrstreifens einen positiven Effekt auf die Lebensqualität der Anwohnenden hat. Insgesamt wurden 445 Haushalte an der Friedberger Landstraße vor und nach dem Umbau befragt. Die Lebensqualität wurde in Bezug auf das Konfliktpotenzial und Sicherheitsempfinden im Verkehr, die Aufenthaltsqualität sowie den wahrgenommenen Lärm und die Luftqualität vor und nach dem Bau der Fahrradspur erhoben. Es zeigt sich, dass die wahrgenommene Lebensqualität nach dem Eingriff in fast all diesen Bereichen positiver bewertet wurde als vor dem Eingriff. Dies deutet darauf hin, dass die reduzierte Infrastruktur für den MIV und die gleichzeitige Errichtung einer Fahrradspur einen positiven Effekt auf die Lebensqualität der Anwohnenden haben.
Im Rahmen des Maßnahmenpakets zur Förderung fahrradfreundlicher Infrastruktur wurde der Frankfurter Grüneburgweg zur Fahrradstraße umgebaut. Mit Fokus auf Gewerbetreibende wurde zwischen März und April 2023 eine Studie zu den Auswirkungen der Fahrradstraße auf dem Grüneburgweg im Frankfurter Westend durchgeführt. Insgesamt wurden 12 Interviews mit ortsansässigen Einzelhandel- und Gastronomiebetreiber:innen geführt. Im Zentrum standen dabei die Auswirkungen der Fahrradstraße auf die geschäftlichen Aktivitäten sowie Einflussfaktoren der Akzeptanz solcher Maßnahmen. Es konnte herausgearbeitet werden, dass die Fahrradstraße aus Sicht der ansässigen Gewerbetreibenden einen negativen Einfluss auf die Erreichbarkeit des Grüneburgwegs hat. Dies geht laut den befragten Gewerbetreibenden mit Umsatzverlusten, einem Rückgang an Kund:innen und Problemen mit der Warenlieferung einher. Ferner wird von einigen Gewerbetreibenden kritisiert, nicht rechtzeitig seitens der Stadt über den Umbau informiert worden zu sein und kein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Fahrradstraße zu haben. Die von vielen Gewerbetreibenden wahrgenommenen Auswirkungen auf ihre geschäftlichen Aktivitäten, ihre Einbeziehung in den Planungs- und Umbauprozess sowie ihr eigenes Mobilitätsverhalten sind zentrale Einflussfaktoren für die Akzeptanz der Fahrradstraße. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Gewerbetreibende zwar eine positive Einstellung zur Fahrradstraße haben, jedoch den Grüneburgweg nicht als einen geeigneten Standort für eine Fahrradstraße halten. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass für künftige Umgestaltungen besonders auf eine gute Kommunikation der Stadt mit den Gewerbetreibenden geachtet werden muss.
La biodiversité comprend la plénitude de la vie dans toutes ses formes. Sa protection et son usage durable doivent ainsi être une partie intégrante d’une politique orientée vers l’avenir et ancrer de plus en plus dans la conscience politique et publique. La condition préalable pour cela est une meilleure compréhension des effets des actions humaines sur la biodiversité et une connaissance plus approfondie de sa valeur. La recherche scientifique contribue de façon indispensable à la préservation des biomes, des espèces et gènes. Elle ne se limite pas à fournir les connaissances fondamentales qui sont nécessaires pour arrêter le progrès de la disparition de la biodiversité. Bien plus, ce sont les chercheurs eux-mêmes qui, ensemble avec leurs partenaires locaux, élaborent des stratégies pour un usage durable de la biodiversité. Explorer la flore et la faune du continent africain, et mesurer les changements observés dans leur milieu naturel afin de les réduire, tels sont les objectifs de BIOTA (Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Africa / Transect d´Analyse du suivi de la Biodiversité en Afrique de l´Ouest). Ce réseau de recherche a été créé en 1999 ensemble par les chercheurs africains et allemands. Vu la grande importance de BIOTA, cette initiative est non seulement financée par le Ministère fédérale de l’Education et de la Recherche, mais entre-temps aussi par plusieurs Etats africains et institutions partenaires. «BIOTA Ouest» a été lancé au début de 2001. Parmi les résultats de cette coopération réussie figurent le centre de biodiversité à Ouagadougou (Burkina Faso) et l’Atlas «BIOTA Ouest» actuel. Je me réjouis de l’apparition de cet atlas, qui constitue une vue d’ensemble compréhensive aussi bien que compréhensible des nombreux résultats de recherche et recommandations pratiques, car la biodiversité est une condition essentielle pour le fonctionnement de l’écosystème et, partant, le fondement de la vie humaine et de l’activité économique.
La biodiversité comprend la plénitude de la vie dans toutes ses formes. Sa protection et son usage durable doivent ainsi être une partie intégrante d’une politique orientée vers l’avenir et ancrer de plus en plus dans la conscience politique et publique. La condition préalable pour cela est une meilleure compréhension des effets des actions humaines sur la biodiversité et une connaissance plus approfondie de sa valeur. La recherche scientifique contribue de façon indispensable à la préservation des biomes, des espèces et gènes. Elle ne se limite pas à fournir les connaissances fondamentales qui sont nécessaires pour arrêter le progrès de la disparition de la biodiversité. Bien plus, ce sont les chercheurs eux-mêmes qui, ensemble avec leurs partenaires locaux, élaborent des stratégies pour un usage durable de la biodiversité. Explorer la flore et la faune du continent africain, et mesurer les changements observés dans leur milieu naturel afin de les réduire, tels sont les objectifs de BIOTA (Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Africa / Transect d´Analyse du suivi de la Biodiversité en Afrique de l´Ouest). Ce réseau de recherche a été créé en 1999 ensemble par les chercheurs africains et allemands. Vu la grande importance de BIOTA, cette initiative est non seulement financée par le Ministère fédérale de l’Education et de la Recherche, mais entre-temps aussi par plusieurs Etats africains et institutions partenaires. «BIOTA Ouest» a été lancé au début de 2001. Parmi les résultats de cette coopération réussie figurent le centre de biodiversité à Ouagadougou (Burkina Faso) et l’Atlas «BIOTA Ouest» actuel. Je me réjouis de l’apparition de cet atlas, qui constitue une vue d’ensemble compréhensive aussi bien que compréhensible des nombreux résultats de recherche et recommandations pratiques, car la biodiversité est une condition essentielle pour le fonctionnement de l’écosystème et, partant, le fondement de la vie humaine et de l’activité économique.
La biodiversité comprend la plénitude de la vie dans toutes ses formes. Sa protection et son usage durable doivent ainsi être une partie intégrante d’une politique orientée vers l’avenir et ancrer de plus en plus dans la conscience politique et publique. La condition préalable pour cela est une meilleure compréhension des effets des actions humaines sur la biodiversité et une connaissance plus approfondie de sa valeur. La recherche scientifique contribue de façon indispensable à la préservation des biomes, des espèces et gènes. Elle ne se limite pas à fournir les connaissances fondamentales qui sont nécessaires pour arrêter le progrès de la disparition de la biodiversité. Bien plus, ce sont les chercheurs eux-mêmes qui, ensemble avec leurs partenaires locaux, élaborent des stratégies pour un usage durable de la biodiversité. Explorer la flore et la faune du continent africain, et mesurer les changements observés dans leur milieu naturel afin de les réduire, tels sont les objectifs de BIOTA (Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Africa / Transect d´Analyse du suivi de la Biodiversité en Afrique de l´Ouest). Ce réseau de recherche a été créé en 1999 ensemble par les chercheurs africains et allemands. Vu la grande importance de BIOTA, cette initiative est non seulement financée par le Ministère fédérale de l’Education et de la Recherche, mais entre-temps aussi par plusieurs Etats africains et institutions partenaires. «BIOTA Ouest» a été lancé au début de 2001. Parmi les résultats de cette coopération réussie figurent le centre de biodiversité à Ouagadougou (Burkina Faso) et l’Atlas «BIOTA Ouest» actuel. Je me réjouis de l’apparition de cet atlas, qui constitue une vue d’ensemble compréhensive aussi bien que compréhensible des nombreux résultats de recherche et recommandations pratiques, car la biodiversité est une condition essentielle pour le fonctionnement de l’écosystème et, partant, le fondement de la vie humaine et de l’activité économique.
Calcium-deficiency rickets (CDR) is a metabolic bone disease in children that is characterized by impaired mineralization and severe bone deformities. As CDR is often an endemic phenomenon that is almost exclusively restricted to tropical areas, environmental conditions are currently considered to be a possible predisposing factor for the CDR. Apart from a lack of macronutrients and micronutrients, an oversupply of potentially toxic elements (PTEs) in the soil-plant pathway of the CDR areas is thought to be involved in the aetiology of CDR. This study is the first to comprehensively analyze the impact of the environment on Ca deficiency and the resulting CDR.
To analyze the impact of the environment on CDR in developing countries, a rural region near Kaduna City, northern Nigeria, was chosen as a study area. From this area, cases of CDR have been reported since the early 2000s with a prevalence rate of 5%. Within this study area, 11 study sites, including areas with a high CDR prevalence (HR), a low CDR prevalence (LR) and no CDR prevalence (NR), were visited. In these HR, LR and NR study sites, the bedrock was investigated and the types of parent materials were identified. Local farmers were interviewed to determine the type and intensity of the land use. The soil types were determined along toposequences. The soil textures as well as the clay mineral fractions were determined. The pH values were measured, and the contents of organic carbon (OC) were determined. The potential cation-exchange capacity (CECpot) and the base saturation (BS) were analyzed. Furthermore, the total and plant-available macronutrient, micronutrient and PTE concentrations were measured in the soils. The drinking water was analyzed for pH values and the concentrations of Ca, Se and F were measured. The maize was analyzed for the Ca, Mg, K and P, Se and phytic acid (PA) contents.
The field and laboratory analyses on the bedrock showed that the HR, LR and NR study sites near Kaduna City, northern Nigeria, were underlain by Older Granites. A direct link between the distribution of the bedrock, the parent materials and the prevalence of CDR was not found. Interviews with the local farmers showed that the land use in the Kaduna study area is dominated by the cultivation of cash crops and food crops. Field analyzes on the soil types in the Kaduna study area showed that the distribution of the soil types is highly dependent on the topography and the distribution of the parent materials. In near vicinity to the inselbergs, Lixisols had developed on grus slope deposits. In the lower pediment and plain positions, Acrisols had developed on grus slope deposits and pisolite slope deposits. In the upper plains, Plinthosols had developed on pisolite slope deposits and in the river valleys, Fluvisols had developed on river deposits. Such soil types and soil type distributions are typical for granite-underlain areas in the northern guinea savanna of West Africa. Similarly, the physical soil conditions were representative for the soils of the northern guinea savanna: sandy topsoils, clayey subsoils and relatively high contents of kaolinite clay minerals in the clay fractions. With regard to the geochemical composition, no significant difference was found between the soils of the Kaduna study area and the soils of other granite-underlain areas in West Africa. Only the concentrations of P were considerably low in the soils of the Kaduna study area. However, P deficiency is a typical phenomenon in West African savanna soils and is not restricted to CDR areas. The micronutrient concentrations in the soils were low, but not critically low. Laboratory analyses on the amounts of PTEs showed that compared to worldwide background levels and international critical limits the PTE concentrations were very low in the soils of the Kaduna study area. In the drinking water, neither a significant lack of macronutrients and micronutrients, nor a noticeable oversupply of PTEs was found. The maize in the HR, LR and NR study sites contained normal contents of Mg, K and P, low contents of Ca and Se as well as slightly elevated concentrations of PA compared to West African food composition tables. Comparisons between the mineral contents of traditional and modern maize cultivars showed that the traditional maize cultivars contained significantly higher contents of Ca and noticeably lower concentrations of PA than the modern maize cultivars.
A direct link between the environmental conditions and the CDR in the Kaduna study area was considered unlikely, as neither a statistically significant lack of macronutrients and micronutrients, nor a statistically significant oversupply of PTEs was found in the environment of this area. Instead, the results indicated that the nutrition rather than the environmental conditions that impacts the prevalence of CDR.
Amidst the growing interest in enhancing the academic understanding of the relationships between e-shopping and transport, a key element remains underexplored – the impact of e-shopping on spatial accessibility to in-store retail. The paper studies variations in multimodal accessibility to in-store retail between e-shopper groups and the associated spatial effects. The research is based on a face-to-face questionnaire, administered in the city of Alcalá de Henares (Madrid Metropolitan Area, Spain), which provides data on socio-economic characteristics, e-shopping habits, and travel time preferences to reach in-store retail. Clustering techniques serve to identify three e-shopper groups: occasional e-shoppers with a car, infrequent e-shoppers with a car, and frequent e-shoppers without a car. A comparison of e-shopper distance-decay functions to reach in-store retail is made, revealing significant differences between the three e-shopper groups for car and public transport for any time interval. However, for walking such differences are limited to time intervals between 10 and 40 minutes. Distance-decay functions are processed through a gravity-based model, identifying three main multimodal accessibility places: highly resistant places to e-shopping, moderately resistant places, and vulnerable places. Places that are highly resistant to e-shopping are mainly located in the city centre, while vulnerable places are mostly found in the city’s periphery. The paper closes with concluding remarks on policymaking and a few pathways for future research.
Urban areas develop on formal and informal levels. Informal development is often highly dynamic, leading to a lag of spatial information about urban structure types. In this work, an object-based remote sensing approach will be presented to map the migrant housing urban structure type in the Pearl River Delta, China. SPOT5 data were utilized for the classification (auxiliary data, particularly up-to-date cadastral data, were not available). A hierarchically structured classification process was used to create (spectral) independence from single satellite scenes and to arrive at a transferrable classification process. Using the presented classification approach, an overall classification accuracy of migrant housing of 68.0% is attained.
Die Lincoln-Siedlung in der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist sowohl bundesweites Modellprojekt in Sachen nachhaltiger Mobilität als auch Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte. Im Projekt NaMoLi II wird die Zufriedenheit der Bewohnenden in der Lincoln-Siedlung mit dem Mobilitätskonzept und seiner Umsetzung analysiert. Des Weiteren wird geprüft, ob und in welcher Form die vorhandenen Rahmenbedingungen eine nachhaltige Mobilität fördern und wie sich die im Quartier bzw. im Umfeld vorhandenen Angebote der Versorgung und sozialen Infrastruktur auf das Mobilitätsverhalten insbesondere neu Zugezogener auswirken. Hierzu hat eine ausgewählte Bevölkerungsgruppe aus der Lincoln-Siedlung über einen Zeitraum von einer Woche Tagebuchprotokolle ihrer täglichen Mobilität geführt. Teilgenommen haben 14 Haushalte mit insgesamt 28 Personen, die zum Zeitpunkt der Erhebung maximal 15 Monate im Quartier gelebt haben. Die Protokolle wurden von allen Haushaltsangehörigen ab dem Grundschulalter geführt, jüngere Kinder sind in den Tagebüchern der Eltern erfasst. Notiert wurden Wegezwecke und Wegeziele, das genutzte Verkehrsmittel, Start- und Ankunftszeit sowie die (geschätzte) Entfernung. Des Weiteren wurden Kennwerte zur Haushaltsstruktur erhoben, zu geänderten Gewohnheiten nach dem Umzug in die Lincoln-Siedlung sowie nach Problemen in der Alltagsmobilität gefragt. Die Ergebnisse der Mobilitätstagebücher bieten einen interessanten Einblick in den Mobilitätsalltag einer spezifischen Teilnahmegruppe, die ein besonderes Interesse an Mobilitätsthemen gezeigt hat und die sich weitgehend nachhaltig in ihrem Alltag bewegt. Das Fahrrad ist das wichtigste Verkehrsmittel, gefolgt von den eigenen Füßen. Die Mehrzahl der Wegeziele liegt innerhalb eines Radius von bis zu zwei Kilometer. Die multimodalen Angebote im Quartier werden gut genutzt. Es hat sich gezeigt, dass die Methode der Tagebuchprotokolle über einen längeren Zeitraum zielführend ist, um Hinweise für die Alltagstauglichkeit des Mobilitätskonzeptes sowie zu dessen Weiterentwicklung bzw. Nachsteuerung zu erlangen.
Mit dem Ziel, Erkenntnisse darüber zu gewinnen unter welchen Umständen verkehrspolitische Maßnahmen seitens der Bevölkerung befürwortet und angenommen werden, wurde im Hebst 2020 eine quantitative Haushaltsbefragung (N = 832) in vier Frankfurter Befragungsgebieten durchgeführt. Als Untersuchungsgegenstand wurde die Umwandlung von Auto- in Fahrradspuren ausgewählt – eine Maßnahme, die in Folge des Frankfurter Radentscheids entlang verschiedener Verkehrsachsen in Frankfurt geplant und teilweise bereits umgesetzt wurde. Dabei wurde deutlich, dass die Akzeptierbarkeit für die zukünftige Umsetzung einer solchen Maßnahme zur Neuaufteilung öffentlicher Räume in Frankfurt insgesamt sehr hoch ausfällt. Unter Heranziehung des stage model of self-regulated behavioural change (SSBC) konnte zudem aufgezeigt werden, dass sich eine starke Orientierung am Auto negativ auf die Höhe der Akzeptierbarkeit auswirkt, während eine regelmäßige Nutzung des Fahrrads höhere Zustimmungswerte für die Maßnahme hervorruft. In einem zweiten Schritt wurde weiterhin untersucht, inwiefern die bereits umgewandelten Radspuren zwischen der Alten Brücke am Main und dem Friedberger Platz im Frankfurter Nordend, eine Veränderung in der Wahrnehmung und Verkehrsmittelnutzung der Befragten begünstigen und somit auch wirksam sind. Dabei wurde mitunter ersichtlich, dass es seit der Umwandlung sowohl zu einer gesteigerten Fahrradnutzung als auch zu einer reduzierten Autonutzung entlang der umgewidmeten Strecke gekommen ist.
Landwirtschaft ist der Hauptmotor der westafrikanischen Wirtschaft und Kleinbauern liefern fast 70 % des Nahrungsmittelbedarfs. Traditionell wird hauptsächlich Regenfeldbau betrieben, der durch geringen Agrarinput und die Nutzung von einfachen Werkzeugen wie Hacke und Buschmesser gekennzeichnet ist. Die Ernteerträge sind gering und die Bodenfruchtbarkeit sinkt schnell nach einigen Anbaujahren. Infolgedessen werden Wald- und Weidefläche gerodet und die Landdegradation wird beschleunigt. Dies hat direkte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktivität und die Ernährungssicherheit der Kleinbauern.
Die vorliegende Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, sozio-ökonomische und geo-ökologische Faktoren, die den Landnutzungswandel in zwei Agrarökosystemen der Atakora Gebirgskette steuern, aufzudecken. Schließlich sollen ortsangepasste Maßnahmen vorgeschlagen werden, um die Agrarökosysteme wiederherzustellen und ihre Dienstleistungen für Kleinbauern zu erhalten.
Haushaltsbefragungen und Gruppendiskussionen wurden während Geländeaufenthalten in den Jahren 2014 und 2015 in den Dörfern der beiden Ethnien durchgeführt. Die Landnutzung und ihr Wandel werden über knapp 30 Jahre anhand von Bildern des Satellitensystems LANDSAT aus den Jahren 1987, 2001 und 2015 ausgewertet. Eine überwachte Klassifikation nach dem „Maximum Likelihood“-Klassifkationsalgorithmus und Veränderungs-analysen wurden durchgeführt. Zum Erfassen der Variabilität der Agrarparameter der Böden wurden Bodenprofile nach dem Catena-Prinzip gegraben. Bodenproben wurden aus jedem Horizont genommen. Anschließend wurden einige physische Parameter und die Nährstoffgehalte vom Fachpersonal des bodenkundlichen Labors des Instituts für Physische Geographie (Geowissenschaften) bestimmt.
Innerhalb der knapp letzten dreißig Jahre (1987-2015) ist die natürliche Vegetation bei den beiden Ethnien zugunsten der Landwirtschaft und der bebauten bzw. vegetationsfreien Flächen zurückgegangen. Über die analysierten Zeiträume liegen mehr Flächen bei den Ditamari (47,24%) unter einer negativen Dynamik als bei den Éwé (36,41%). Die Untersuchung der Steuerungsfaktoren des Landnutzungswandels bringt heraus, dass der höhere Anteil an positiv veränderten Flächen bei den Éwé ist nicht durch bessere Landnutzungsstrategien begründet. Vielmehr stellt das Relief der begrenzende Faktor für die Ausdehnung der Ackerflächen und damit die bessere Erhaltung der natürlichen Vegetation bei den Éwé dar.
Die erste Annahme, dass Veränderungen in der Landnutzung die Landdegradation zur Folge haben, wird in den beiden Untersuchungsgebieten bestätigt. Die abnehmende Dichte der Vegetationsdecke begünstigt Prozesse der Flächen-, Rillen- und Rinnenspülung. Zudem werden die ökologischen Bodenfunktionen vermindert. Erscheinungen der Landdegradation bei den Ditamari sind die Ausdehnung von oberflächlich verkrusteten Arealen und die Verbreitung des Unkrautes Striga hermontica. Bei den Éwés tritt eine starke Profilverkürzung der Böden ein und das anstehende Gestein wird an mehreren Stellen freigelegt.
Die zweite Hypothese wird in Hinsicht auf die räumliche und ethnische Differenzierung der Folgen der Landdegradation bestätigt. Allerdings sind nicht, wie vermutet, die Ditamari verletzbarer als die Éwés. Die beiden Ethnien betreiben eine intensive Subsistenzwirtschaft und die Éwé entwickeln weniger Anpassungsstrategien als die Ditamari. Im Hinblick auf die globale Erwärmung könnte die Landdegradation in den beiden Gebieten fortschreiten und die Folgen auf der Landschaft und den Kleinbauern verschärfen. Die Éwé wären, anders als vermutet, verletzbarer als die Ditamari. Eine Fortschreitung der Landdegradation könnte bei den Kleinbauern Éwés langfristig den Zusammenbruch des Agrarökosystemen hervorrufen. Sie könnten langfristig die Grundlage ihrer Existenzsicherung verlieren.
Die Studie zeigt auf, dass traditionell, zurückgezogen lebende Völker wie die Ditamari das Agrarökosystem nachhaltiger bewirtschaften und angesichts der Landdegradation anpassungsfähiger sind als tief umgewandelte Gesellschaften wie die Éwés. Sie bringt heraus, dass Kleinbauern Westafrikas keinesfalls als eine Einheit betrachtet werden sollten. Jede Ethnie ist durch Merkmale gekennzeichnet, die ihre Gestaltung der Landschaft beeinflussen. Diese Vielfältigkeit und Besonderheiten der kleinbäuerlichen Gesellschaften müssen in der Entwicklungszusammenarbeit stärker berücksichtigt werden.
Background: The European beech is arguably the most important climax broad-leaved tree species in Central Europe, widely planted for its valuable wood. Here, we report the 542 Mb draft genome sequence of an up to 300-year-old individual (Bhaga) from an undisturbed stand in the Kellerwald-Edersee National Park in central Germany.
Findings: Using a hybrid assembly approach, Illumina reads with short- and long-insert libraries, coupled with long Pacific Biosciences reads, we obtained an assembled genome size of 542 Mb, in line with flow cytometric genome size estimation. The largest scaffold was of 1.15 Mb, the N50 length was 145 kb, and the L50 count was 983. The assembly contained 0.12% of Ns. A Benchmarking with Universal Single-Copy Orthologs (BUSCO) analysis retrieved 94% complete BUSCO genes, well in the range of other high-quality draft genomes of trees. A total of 62,012 protein-coding genes were predicted, assisted by transcriptome sequencing. In addition, we are reporting an efficient method for extracting high-molecular-weight DNA from dormant buds, by which contamination by environmental bacteria and fungi was kept at a minimum.
Conclusions: The assembled genome will be a valuable resource and reference for future population genomics studies on the evolution and past climate change adaptation of beech and will be helpful for identifying genes, e.g., involved in drought tolerance, in order to select and breed individuals to adapt forestry to climate change in Europe. A continuously updated genome browser and download page can be accessed from beechgenome.net, which will include future genome versions of the reference individual Bhaga, as new sequencing approaches develop.
Climatic seasonality drives ecosystem processes (e.g. productivity) and influences plant species distribution. However, it is poorly understood how different aspects of seasonality (especially regarding temperature and precipitation) affect growth continuity of trees in climates with low seasonality because seasonality is often only crudely measured. On islands, exceptionally wide elevational species distribution ranges allow the use of tree rings to identify how growth continuity and climate–growth relationships change with elevation. Here, we present a novel dendroecological method to measure stem growth continuity based on annual density fluctuations (ADFs) in tree rings of Pinus canariensis to indicate low climatic seasonality. The species ranges from 300 to >2000 m a.s.l. on the trade wind-influenced island of La Palma (Canary Islands), where we measured three decades of tree-ring data of 100 individuals distributed over 10 sites along the entire elevational range. The successfully implemented ADF approach revealed a major shift of stem growth continuity across the elevational gradient. In a remarkably clear pattern, stem growth continuity (percentage of ADFs) showed a hump-shaped relationship with elevation reaching a maximum at around 1000 m a.s.l. Low- to mid-elevation tree growth was positively correlated with the Palmer Drought Severity Index (PDSI; indicating aridity) and sea surface temperature (indicating trade wind-influenced moderation of water supply), while high-elevation tree growth was positively correlated with winter temperature (indicating a cold-induced dormancy period). We conclude that ADFs are a useful method to measure stem growth continuity in low-seasonality climates. Growth of P. canariensis on the Canary Islands is more frequently interrupted by winter cold at high elevations and by summer drought at low elevations than in the trade wind-influenced mid elevations, where growth sometimes continues throughout the year. Climate change-associated alterations in trade wind cloud formation might cause non-analogue growth limitations for many unique island species.
The calcareous substrate of spring-fed fens makes them unique islands of biodiversity, hosting endangered, vulnerable, and protected vascular plants. Hence, spring-fed fens ecosystems require special conservation attention because many of them are destroyed (e.g. drained, forested) and it is extremely difficult or even impossible to restore the unique hydrogeological and geochemical conditions enabling their function. The long-term perspective of paleoecological studies allows indication of former wetland ecosystem states and provides understanding of their development over millennia. To examine the late Holocene dynamics of a calcareous spring-fed fen (Raganu Mire) ecosystem on the Baltic Sea coast (Latvia) in relation to environmental changes, substrate and human activity, we have undertaken high-resolution analyses of plant macrofossils, pollen, mollusc, stable carbon (δ13C) and oxygen (δ18O) isotopes combined with radiocarbon dating (AMS) in three coring locations. Our study revealed that peat deposits began accumulating ca. 7000 cal. yr BP and calcareous deposits (tufa) from 1450 cal. yr BP, coinciding with regional hydrological changes. Several fire events occurred between 4000 and 1600 cal. yr BP, which appeared to have had a limited effect on local vegetation. The most significant changes in the forest and peatland ecosystems were at 3200 cal. yr BP associated with a dry climate stage and high fire activity, and then between 1400 and 500 cal. yr BP potentially associated with temperature changes during the Medieval Climate Anomaly (MCA) and Little Ice Age. Hydrological disturbances in the peatland catchment from 1400 cal. yr BP were most likely strengthened by human activity (deforestation) in this region. The relationship between the development of this peatland and changes in its catchment area, such as land cover changes or fluctuations in groundwater levels, suggest that protection and restoration of spring-fed fen ecosystems should also include the surrounding catchment. The presence of calcareous sediments, as well as appropriate temperature and local hydrological conditions appear to be the most crucial factors controlling Cladium marisus populations in our site - currently at the eastern limit of its distribution in Europe.
The Land and Water Development Division of the Food and Agriculture Organization of the United Nations and the Johann Wolfgang Goethe University, Frankfurt am Main, Germany, are cooperating in the development of a global irrigation-mapping facility. This report describes an update of the Digital Global Map of Irrigated Areas for the continent of Asia. For this update, an inventory of subnational irrigation statistics for the continent was compiled. The reference year for the statistics is 2000. Adding up the irrigated areas per country as documented in the report gives a total of 188.5 million ha for the entire continent. The total number of subnational units used in the inventory is 4 428. In order to distribute the irrigation statistics per subnational unit, digital spatial data layers and printed maps were used. Irrigation maps were derived from project reports, irrigation subsector studies, and books related to irrigation and drainage. These maps were digitized and compared with satellite images of many regions. In areas without spatial information on irrigated areas, additional information was used to locate areas where irrigation is likely, such as land-cover and land-use maps that indicate agricultural areas or areas with crops that are usually grown under irrigation. Contents 1. Working Report I: Generation of a map of administrative units compatible with statistics used to update the Digital Global Map of Irrigated Areas in Asia 2. Working Report II: The inventory of subnational irrigation statistics for the Asian part of the Digital Global Map of Irrigated Areas 3. Working Report III: Geospatial information used to locate irrigated areas within the subnational units in the Asian part of the Digital Global Map of Irrigated Areas 4. Working Report IV: Update of the Digital Global Map of Irrigated Areas in Asia, Results Maps
Die Schlagzeilen verdeutlichen: Wölfe lösen beim Menschen gleichermaßen Angst und Faszination aus. Das Raubtier wird bei Nutztierhaltern, Jägern, Naturschützern und Politikern kontrovers diskutiert. Die Wolfspopulation wächst in Deutschland zurzeit um etwa 30 Prozent pro Jahr und die Anzahl der vom Wolf gerissenen Tiere nimmt zu. Das »Rotkäppchen-Syndrom« ist tief in unseren Wertevorstellungen verankert. Doch was ist dran am Mythos "böser Wolf"?
Refugee reception in Germany is a primarily municipal task that relies heavily on neighborhood-based volunteering. This paper asserts that there are fundamental spatial mismatches between municipal policies and neighborhood-based approaches that place additional burden on all of the stakeholders involved. Drawing from the case of Frankfurt-Rödelheim, which is a socially and ethnically mixed neighborhood in Frankfurt am Main, I show how the way the municipality accommodates refugees disregards the politically embraced work of neighborhood-based volunteers and how the ideal of neighborhood-based inclusion creates a spatial fetish that fails the living reality of the refugees. The findings are based on my ethnographic fieldwork as volunteer in a neighborhood-based welcome initiative.
Mobilität ist Kultur“ – mit diesem Motto wird seit mehreren Jahren für das Verkehrs- und Mobilitätskonzept der Stadt Zürich geworben. Das Ziel dieses Züricher Konzepts ist die lang-fristige Etablierung einer nachhaltigen Mobilitätskultur. Eine wesentliche Teilstrategie bei der Umsetzung des Konzepts ist dabei neben verkehrsplanerischen Aspekten (z.B. die gezielte Förderung bzw. der Ausbau des ÖPNV sowie des Fuß- und Radverkehrs) die umfassende und frühzeitige Information der Bevölkerung über Verkehrsplanungsverfahren und die Beteili-gung an den entsprechenden Entscheidungen. Weiterhin wird hervorgehoben, dass bereits die Mobilitätsstrategie selbst das Ergebnis eines gemeinsamen Meinungsbildungsprozesses von Bevölkerung, Planung, Politik und Wirtschaft ist. In Zürich wird nachhaltige Mobilitätskultur demnach nicht nur als neues Leitbild der Verkehrsplanung, sondern als umfassender Pla-nungs-, Kommunikations- und Kooperationsansatz verstanden (Ott 2008: 1ff.; Schreier 2005: 127ff.; Tiefbau- und Entsorgungsdepartment der Stadt Zürich 2005: 1ff.).
Gerade im Zusammenhang mit Konzepten zu nachhaltiger Mobilität wird die Notwendig-keit der Kommunikation mit den Bürgern nicht nur in Planungen einzelner Kommunen, son-dern auch in theoretischen Beiträgen häufig thematisiert. So hebt beispielsweise Banister (2008: 80) hervor, dass bei Verkehrsplanungsmaßnahmen die Kommunikation – also die In-formation und Beteiligung der Bevölkerung – aber auch ein entsprechendes Marketing we-sentliche Elemente zur Steigerung der Akzeptanz nachhaltiger Mobilitätspolitik sind. Auch Beckmann (2005: 10, 16f.) betont die Notwendigkeit der Kommunikation mit den Bürgern und zivilgesellschaftlichen Gruppen, um die Akzeptanz und Wirksamkeit verkehrsplane-rischer Maßnahmen, aber auch soziale Lernprozesse im Bereich der Mobilität zu fördern. Bedingt durch die besondere Stellung direktdemokratischer Elemente im politischen Sys-tem der Schweiz hatte die Bevölkerung dort bereits lange vor der Einführung solch moderner Planungsansätze weitreichende Möglichkeiten zur Einflussnahme auf politische Entscheidun-gen (Linder 2009: 574ff.). So hebt z.B. Bratzel (1999: 183ff.) die Ablehnung der städtischen U-Bahn-Planung durch die Züricher Bevölkerung als wegweisende Richtungsänderung hervor und bewertet die Möglichkeiten zur Interessenartikulation und auch deren Durchsetzung sei-tens der Bürger als wichtigen Einflussfaktor der Entwicklung des städtischen Verkehrs. Dabei stellt sich die Frage, ob der Einfluss der Züricher Bevölkerung auf die städtische Verkehrspolitik und damit auch auf die Entwicklung der lokalen Mobilitätskultur eher einen Sonderfall darstellt, oder ob auch in anderen Städten die Bürger in ähnlicher Weise die Mobi-litätskultur mit geprägt haben. Im Rahmen dieser Arbeit wurde deshalb näher untersucht, welchen Einfluss die Bevölke-rung einer Stadt über ihr eigenes Verkehrsverhalten hinaus auf die Herausbildung der jeweili-gen Mobilitätskultur hat. Für die Analyse wurde ein Vergleich der Entwicklung der Mobili-tätskulturen in Zürich und Frankfurt am Main vorgenommen, wobei der Einfluss der Bevölke-rung auf zentrale Debatten und Entscheidungen im Mittelpunkt stand. Frankfurt ist als Ver-gleichsstadt in besonderer Weise geeignet, da Frankfurt einerseits im Hinblick auf die Stadt- und Wirtschaftsstruktur sowie die Herausforderungen im Verkehrsbereich teilweise große Ähnlichkeiten zu Zürich aufweist (Langhagen-Rohrbach 2003: 40, 44ff., 60ff.). Andererseits bestehen im Hinblick auf das politische System bzw. die politische Kultur aber auch charakte-ristische Unterschiede (Linder 2009: 567ff.; Dreßler 2010: 165ff.). Von Interesse bei der Un-tersuchung war insbesondere auch die Frage nach den Motiven für die Beteiligung der Bevöl-kerung, d.h. ob die eigentliche Intention bei der Beeinflussung städtischer Verkehrspolitik durch die Bürger die bewusste Gestaltung von Verkehr und Mobilität in der Stadt war, oder ob andere Beweggründe im Vordergrund standen. Dabei galt es ebenso herauszuarbeiten, in-wiefern die Entwicklung der Mobilitätskultur einer Stadt auch mit einer bestimmten politi-schen Kultur der Beteiligung oder einem speziellen gesellschaftlichen Kontext verknüpft ist.
Für die Untersuchung wurde, aufbauend auf einer eingehenden Analyse des Begriffs „Mobilitätskultur“ selbst und möglicher Einflussfaktoren auf die urbane Mobilitätskultur, zunächst ein Vergleich der aktuellen Mobilitätskulturen in Zürich und Frankfurt vorgenom-men. Im Anschluss an eine Gegenüberstellung der jeweiligen Rahmenbedingungen der Ent-wicklung wurde dann abschließend eine vergleichende Analyse des Einflusses der Bevölke-rung auf zentrale Debatten und Ereignisse bei der Entwicklung der lokalen Mobilitätskultur durchgeführt. Bei der Analyse der Züricher Mobilitätskultur im Rahmen der Vergleiche wur-de lediglich auf die bereits vorhandene theoretische Literatur und statistische Erhebungen zurückgegriffen. Für die Untersuchung der Frankfurter Mobilitätskultur wurden zur Ergän-zung dieser Quellen zwei Experteninterviews und eine fallbezogene Analyse einschlägiger Artikel einer Frankfurter Tageszeitung durchgeführt.
Lebensmittelkrisen wie BSE, Schweinepest, Vogelgrippe und der »Gammelfleischskandal« haben das Vertrauen der Verbraucher in den Agrarmarkt erschüttert. Deshalb verwenden Produzenten und Einzelhändler heute mehr Anstrengungen als jemals zuvor darauf, der verunsichernden Anonymität der global organisierten Produktion durch die Herstellung sozialer Nähe entgegenzuwirken. So suggerieren Herkunftszertifi kate für Regionalprodukte sowie eine schnell steigende Zahl von Hygiene-, Sozial- und Umweltstandards Verlässlichkeit aufgrund von geringen räumlichen Distanzen und unabhängiger Kontrolle, während Initiativen wie »Caretrace: Meet the Farmer« dadurch Vertrauen schaffen sollen, dass sich der Konsument im Internet über den individuellen Produzenten informieren kann. Doch die Folgen dieser Umbrüche für Produktionsweisen und Anbauregionen sind bislang nur wenig bekannt.
Drawing on the example of a research project on the extension of the margins of the global agricultural market through the workings of agribusiness in Ghana, this paper explores what contribution ethnographic approaches can make to the study of quotidian market constructions in organizational settings. It demonstrates how ethnographies of marketization can be grasped conceptually, epistemologically and methodologically, as well as what practical and methodological challenges such a practice-oriented approach towards the everyday organization of markets might encounter. By doing so, the paper offers a methodological contribution to the interdisciplinary field of marketization studies. Moreover, this paper urges economic geographers to further harness the epistemological potential of ethnographic approaches.
Im Interview mit Dr. Anne Hardy wagt RMV-Stiftungsprofessor Martin Lanzendorf einen Blick in die Zukunft: Die flexible, zweckangepasste Wahl von Verkehrsmitteln ist die Regel und wird durch die Vernetzung mit Smartphones erleichtert, Radfahrer und Fußgänger erobern die Straße zurück – und die Goethe-Universität entwickelt neue Initiativen im Mobilitäts- und Energiemanagement.