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In diesem Beitrag gehe ich dem wechselseitigen Zusammenhang zwischen Vernunft und Freiheit nach, indem ich zu zeigen versuche, dass unterschiedliche Konzeptionen von Vernunft auch unterschiedliche Konzeptionen von Freiheit nach sich ziehen. Ich diskutiere zwei Argumente für den Inkompatibilismus (Strawsons Basic Argument und van Inwagens Konsequenzargument), von denen sich herausstellt, dass sie auf strukturgleichen Hintergrundannahmen beruhen, die ihrerseits Spezialfälle jenes Grundsatzes vernünftigen Denkens sind, den Kant als das "oberste Prinzip der reinen Vernunft" bezeichnet. Diese ("absolutistische") Konzeption von Vernunft ist keineswegs alternativlos. Die "intuitive" Plausibilität des Inkompatibilismus wird folglich in Frage gestellt.
Das Subjekt: ein Trauerfall?
(2003)
Die Kraft der Vernunft wird heute von verschiedenen Seiten in Zweifel gezogen. Doch eine in Anerkenntnis ihrer Grenzen redliche Vernunft gibt dem Menschen immer noch die geeignetsten Mittel zur Lösung praktischer Probleme an die Hand. Der Mensch hat in der Vernuinft einen ihm wesenseigenen Zugang zur Welt, und die Theorien, die das Subjekt aus der Rechnung herauskürzen, tragen dazu bei, die Bezugnahme auf das für die Bewältigung praktischer, technischer und theoretischier Problemlagen geeigneteste menschliche Mittel, die Vernunft, zu diskreditieren. ...
Ist die Willensfreiheit eine Illusion oder können wir auch anders? Eine Auseinandersetzung mit den neueren Ergebnissen der Hirnforschung von Hanko Uphoff. Anstatt zuzugestehen, dass man bisher keine Erklärung für eine vollgültige Freiheit habe, leugnet man sie lieber, da sie nicht ins angelegte Raster passt. Wenn die Folgerungen, die aus experimentellen Ergebnissen der Hirnforschung gezogen werden sollen, offensichtlich die Gestalt absurder Stilblüten annehmen, sollten die Akteure überlegen, ob sie nicht anders fragen müssten, anstatt die Wirklichkeit zu vergewaltigen.
Wie kaum ein anderer hat Sartre die Freiheit des Menschen betont und gegen die Zwangsvorstellung angeschrieben, der Mensch sei determiniert. Kann die Freiheit sich selbst zum Wert erheben? Zum hundertsten Geburtstag Jean-Paul Sartres sind dessen Entwürfe für eine Moralphilosophie auf Deutsch erschienen.
Anders als in seinen früheren Schriften, in denen er das Subjekt als ein reines, gesellschaftlichen Zwängen unterworfenes Produkt moderner Machtmechanismen betrachtete, betonte Foucault in seinem späteren Werk dessen Möglichkeit zu Selbstentwurf und Selbstgestaltung. Die Subjektkategorie ist unverzichtbar, wenn wir Ideen wie Gerechtigkeit oder Freiheit mit Leben füllen wollen, denn diese Ideen haben keinen Ort, wenn sie nicht im Menschen Ereignis werden.
Neurowissenschaftler fordern einen illusionslosen Umgang mit Begriffen wie Willensfreiheit und Bewusstsein. Philosophen kritisieren offen die Thesen von Hirnforschern. Stehen sich diese Positionen unversöhnlich gegenüber? Wo gibt es Möglichkeiten einer Annäherung, gar einer Kooperation? Der Religionsphilosoph Prof. Dr. Thomas M. Schmidt und der Biologe Stefan Kieß loten die Situation in Frankfurt aus; ihre Gesprächspartner sind der Hirnforscher Prof. Dr. Wolf Singer (links), Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, und Prof. Dr. Marcus Willaschek (rechts), Philosoph an der Universität Frankfurt.
Gier, Geiz, Großzügigkeit: Geld steht sowohl dem Laster als auch der Tugend zu Diensten. Für sich genommen ist Geld daher ein "ethisches Neutrum". Die eindeutige Zuordnung geldgebundenen Handelns und Verhaltens als Laster oder Tugend fällt darum nicht immer leicht: Gier kann in mitmenschliche Neugier umschlagen und Sparsamkeit in einen inhumanen Geiz, der sich für den Gipfel der Tugend hält. Wenn es einen ethischen Sinn des Geldes gäbe, wäre es dieser: es sich leisten zu können, großzügig zu sein.