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Der Naturpark Drömling ist das größte Niedermoorgebiet in Mitteldeutschland. Die Wiedervernässung des Moorkörpers, der Schutz und die Pflege des extensiven Grünlandes und die Verbesserung des ökologischen Zustandes der Gewässer sind als Hauptziele im Pflege- und Entwicklungsplan festgeschrieben. In 11 Teilgebieten hat die Wiedervernässung bereits begonnen bzw. ist in Kürze geplant. Durch Umgestaltungsmaßnahmen wie Uferabflachung und Anlage von Flachwasserzonen sowie Einschränkung der Unterhaltungsmaßnahmen konnten die Lebensbedingungen für Flora und Fauna in den Gräben und Kanälen deutlich verbessert werden. Während die Gräben und Kanäle früher zur schnellen Entwässerung der Flächen im Frühjahr genutzt wurden, dienen sie heute auch dem Wasserrückhalt und der Bewässerung in Trockenzeiten. Eine Reihe von Flachgewässern vorwiegend für die amphibische und Avifauna wurden in den letzten Jahren neu geschaffen. Alle diese Maßnahmen fördern die Vielfalt der Lebensräume und damit den Naturschutzwert des Gebietes, so dass auch zahlreiche geschützte und gefährdete Arten auftreten. Es konnten 50 Arten von Makroinvertebraten und 20 Pflanzenarten der Roten Listen nachgewiesen werden; wesentlich mehr als in anderen Niedermoorgebieten Norddeutschlands. Ein zunehmendes Problem ist das Auftreten von Neozoen. Der Erhalt der Vielfältigkeit der Landschaft und der Gewässerformen erfordert jedoch einen gewissen Unterhaltungsaufwand.
Ausgehend von der Frage, ob es möglich ist, für selten auftretende Pflanzenarten oder Vegetationstypen auf der Grundlage vorhandenen Expertenwissens ein Modell zu erstellen, das die Realnische des Zieltaxons zutreffend beschreibt, werden hier zwei Fuzzy-Logik-Ansätze verglichen. Am Beispiel westmediterraner Zwergbinsenrasen (I s o e t o - N a n o j u n c e t e a ) wird untersucht, ob sich ein weitgehend fuzzifizierter Ansatz, der alle Eingangs- und Ergebnisvariablen als linguistische Variablen behandelt und einen umfangreichen Regelsatz benötigt, sich besser eignet als ein Ansatz, bei dem für jedes Zieltaxon die Habitateignung über eine Zugehörigkeitsfunktion pro Umweltvariable formuliert wird. Die Modellierung gelingt mit beiden Verfahren ähnlich gut. Die Vor- und Nachteile der beiden Fuzzy-Logik-Ansätze werden abgewogen. Insgesamt wird klar, dass sich dieser Weg für die Beschreibung der Realnische gut eignet und die Wahl der Variante in Abhängigkeit von der Fragestellung erfolgen sollte. Die Erarbeitung wissensbasierter Habitateignungsmodelle stellt einen sinnvollen Schritt dar, um seltenere Taxa in Landschaftsmodelle mit aufzunehmen.