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Im Rahmen dieses Vortrages, anlässlich von Herders 200. Todesjahr und der Buchveröffentlichung gleichnamigen Titels, soll nicht die Vita von Johann Gottfried Herder nachgezeichnet werden, vielmehr sollen einige resümierende Gedanken Michael Zarembas jahrzehntelanger Beschäftigung mit Leben und Werk des Predigers der Humanität vorgetragen werden.
... "Architekturen in der Zeit - Architektur, Literatur und Film ein neuer Umgang" heißt das Thema dieser Veranstaltungsserie, wobei die meisten von Ihnen längst begriffen haben, daß wir dieses Bild von der Architektur in der Zeit als Analogie benutzen. Wenn man nämlich Filme zusammenschneidet, fügt man die Bilder nämlich als Bausteine ganz ähnlich aneinander, wie man in der Architektur Bausteine aufeinanderschichtet. Dabei werden der Phantasie der Architekten durch gewisse Anforderungen an die Stabilität ihrer Gebäude Grenzen gesetzt, die vor allem mit dem stets von oben nach unten ziehenden Phänomen der Gravitation zu tun haben. bei filmischen Architekturen, die naturgemäß flüchtiger sind, ist dieses einschränkende Phänomen die Zeit selbst, ebenfalls eine geheimnisvoll gerichtete Größe, die bei der prinzipiellen Flüchtigkeit der visuellen Erfahrung erhebliche Anforderungen an die Stabilität zeitlicher Konstrukte setzt. Denn unter dem Einfluß der Zeit gilt es den Bildraum ebenso sorgfältig gegen Einsturzmöglichkeiten zu konstruieren und abzusichern, wie man es in der Architektur mit dem Bauvolumen unter dem Einfluß der Gravitation machen muß. ...
Das Herder-Institut (Marburg) hatte 22 Nachwuchswissenschaftler, zumeist Doktoranden, zu einer Sommerschule eingeladen, die sich das Ziel gestellt hatte, die Arbeit an Theorie und Methode historischer Biographik mit der Diskussion konkreter biographischer Studien zu verbinden. Die Leitung und Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Herrn Dr. E. Mühle, dem Direktor des Herder-Instituts, und seiner Mitarbeiterin Frau Dr. H. Hein. In Ausweitung seines langjährigen und erfolgreichen Schwerpunktes auf die Geschichte Ostmitteleuropas und auf die Geschichte der Deutschen in den ostmitteleuropäischen Ländern hatte das Herder-Institut sehr bewusst auch Bewerber berücksichtigt, deren Themen in der west- und nordeuropäischen Geschichte angesiedelt sind. Entscheidend für die Auswahl war der biographische Fokus des Projektes, so dass sich neben Historikern auch Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker auf dem Marburger Schlossberg einfanden. Neben dem pragmatisch-interdisziplinären Ansatz gefiel auch der unaufgeregte und zugleich angenehme mitteleuropäische Charakter des Seminars. Zwar dominierte die deutsche Gruppe aufgrund ihrer Zahl und der gewählten Arbeitssprache, aber die Teilnehmer aus Polen, Tschechien und den Niederlanden verstanden es sehr gut, eigene Akzente einzubringen und deutsche Sichtkorridore aufzuweiten. ...
Christoph Cornelißen stellte in seinem Vortrag "Gerhard Ritter (1888-1967) - ein deutsches Historikerleben" die innere Widersprüchlichkeit des Historikers und politischen Menschen heraus, ohne sein eigentliches Ziel, mit dieser Biographie einen Beitrag zur deutschen Wissenschaftsgeschichte zu leisten, aus den Augen zu verlieren. ...