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Zunächst kann festgehalten werden, daß bei der Ausweisung der FFH-Gebiete zum Schutz des Kammolches im Kreis aus Unkenntnis der tatsächlichen Bestandssituation nicht alle wichtigen Vorkommen berücksichtigt wurden. So hätte zumindest der Bereich um Ottenhausen Berücksichtigung finden müssen. Allerdings waren die dortigen Bestände zum Zeitpunkt der FFH-Gebietsmeldungen noch nicht bekannt. Die Nichtberücksichtigung der Vorkommen in der südlichen Egge bei Scherfede ist dagegen weniger gravierend, da dieser Bereich als Vogelschutzgebiet "Egge Süd" bereits europarechtlich gesichert ist. Des weiteren stellt sich die Frage, wie die Situation der Kammolchbestände im Kreis aus Sicht der FFH-Richtlinie zu bewerten ist. In Artikel 1i der Richtlinie 92/43 EWG wird der Erhaltungszustand einer Art definiert und die Bedingungen für einen günstigen Erhaltungszustand beschrieben. Danach ist der Erhaltungszustand als günstig zu betrachten, wenn "aufgrund der Daten über die Populationsdynamik der Art anzunehmen ist, dass diese Art ein lebensfähiges Element des natürlichen Lebensraumes, dem sie angehört, bildet und langfristig weiterhin bilden wird, und das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art weder abnimmt noch in absehbarer Zeit vermutlich abnehmen wird und ein genügend großer Lebensraum vorhanden ist und wahrscheinlich weiterhin vorhanden sein wird, um langfristig ein Überleben der Populationen dieser Art zu sichern." Ein ungünstiger Erhaltungszustand einer Art kann angenommen werden, wenn eine erhebliche Störung der Art vorliegen könnte. Eine erhebliche Störung kann immer dann angenommen werden, wenn eines der oben angeführten Kriterien nicht erfüllt ist (EUROPÄISCHE KOMMISSION 2000). Für den Kreis Höxter bedeutet dies, dass für viele Vorkommen ein ungünstiger Erhaltungszustand anzunehmen ist. Ableiten lässt sich dies zum einen am Verbreitungsmuster der Art. Abbildung 1 macht deutlich, dass mit Ausnahme der Verbreitungsschwerpunkte die Vorkommen weit verstreut im Kreis lokalisiert sind. Ein genetischer Austausch zwischen den einzelnen Populationen ist kaum noch möglich. Zum anderen scheinen zahlreiche Vorkommen nur aus wenigen Tieren zu bestehen, denen zudem jeweils nur ein geeignetes Laichgewässer zur Verfügung steht. Die Wahrscheinlichkeit des Aussterbens solch einer Kleinstpopulation ist groß! Aus dieser Bestandsbeschreibung leitet sich die Forderung nach der Schaffung eines Verbundsystems ab, welches es den Tieren ermöglicht, wieder in genetischen Austausch zu treten. Zu solch einem Verbundsystem gehören als elementares Element fischfreie Kleingewässer in räumlicher Nähe, die als Fortpflanzungsstätten und Trittsteine fungieren. Neben dem Kammolche profitieren von solchen Gewässern selbstverständliche auch die meisten anderen heimischen Amphibien und darüber hinaus zahlreiche andere Arten und Artengruppen (z.B. die Libellen). Ein entsprechendes Verbundsystem sollte, ähnlich wie für den Laubfrosch im Rahmen des Artenhilfsprogramms "Ein König sucht sein Reich" in den letzten Jahren schon realisiert, so schnell wie möglich mit den hier vorgelegten Daten geplant und alsbald umgesetzt werden.
Die Saatkrähe ( Corvus frugilegus ) im Kreis Höxter : Verbreitung, Biologie und Bestandsentwicklung
(2004)
Der Bestand der heimischen Brutpaare ist seit 2001 annähernd gleich geblieben, wenn auch die Zunahme der Saatkrähen in der Kolonie am Schützenplatz von Steinheim den Eindruck einer starken Zunahme der Bestände erwecken kann. Dem ist aber nicht so! Vielmehr scheint der Nachwuchs in andere Siedlungsräume abzuwandern. Eventuell ziehen die Jungvögel zusammen mit den bei uns überwinternden Saatkrähen im Frühjahr in Richtung Osten ab. Eine weitere Zunahme der Brutbestände im Raum Steinheim ist nicht sehr wahrscheinlich, da das Angebot an geeigneten Brutplätzen bzw. Brutbäumen bereits jetzt voll ausgeschöpft ist. Insofern kann die Sorge von Teilen der Bevölkerung genommen werden, die eine weitere Zunahme dieser Vogelart und damit einhergehende Schäden in landwirtschaftlichen Kulturen befürchten. Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang, dass ein Teil der Schäden, die seitens der Landwirtschaft geltend gemacht werden, selbst verschuldet sind. So neigt die Saatkrähe dazu, sich nahe geeigneter Nahrungsquellen auch in unmittelbarer Nähe zum Menschen aufzuhalten. Die von einigen Landwirten praktizierte offene Lagerung von als Futtermittel eingesetzten Abfällen, die bei der Herstellung von Süßwaren anfallen, sorgt im Bereich Steinheim so z.B. für eine abwechslungsreiche und konstante Nahrungsquelle, die von den Tieren gerne angenommen wird. Dies hat zur Folge, dass sich die Saatkrähen zusammen mit den Rabenkrähen in der Umgebung dieser Nahrungsquellen konzentrieren. Neben den Frassschäden kommt es dort auch zu übermäßigen Beschädigungen von Silagefolien, und selbst Übergriffe auf Haus- und Nutztiere sind zu verzeichnen. Aber es bleibt nicht bei diesen vermeidbaren Beeinträchtigungen. Auch die Tiere selbst können durch das gedankenlose Verhalten einzelner Mitmenschen geschädigt werden. So sind Erkrankungen durch die "ungeeignete" Nahrungsaufnahme an den „Futterstellen“ und Übertragungen von Krankheiten vorprogrammiert. Hier ist an die Einsicht der Verantwortlichen zu appellieren, dass diese Missstände beseitigt werden!
Im Kreis Höxter findet sich ein Großteil der Streuobstbestände Ostwestfalen-Lippes. Allerdings ist aufgrund des ungünstigen Altersaufbaus und fehlender Pflege damit zu rechnen, dass die Bestände in den nächsten 20 bis 40 Jahren auf etwa die Hälfte des aktuellen Wertes zurückgehen werden. Um diesen Trend zu stoppen, sind große Kraftanstrengungen erforderlich, damit dem Streuobstbau wieder eine wirtschaftliche Perspektive gegeben wird. Neben einer Förderung der Bestände durch öffentliche Mittel(Kulurlandschaftsprogramm etc.) ist es vor allem wichtig, die Produkte in Wert zu setzten, d.h. die Früchte als Tafelobst, Apfelsaft oder -schorle (wie z. B. in Ottenhausen) oder Obstler (Beispiel: Bellersen) marktfähig zu machen. Darüber hinaus wird bei der großen Zahl der Bestände vor allem großes ehrenamtliches Engagement der Heimat- und Naturschutzvereine zum Erhalt der Bestände wichtig sein!
Über die Verbreitung des Hirschkäfers im Kreis Höxter ist wenig bekannt. Dementsprechend lückenhaft sind auch die Daten zu den Beständen dieser Tierart. Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde im Sommer 2003 die Bevölkerung des Kreises über die Presse darum gebeten, Beobachtungen des Hirschkäfers an die "Landschaftsstation im Kreis Höxter" zu melden. Die kartographisch aufgearbeiteten Daten sind in Abb. 3 dargestellt. Auffällig sind die zahlreichen Funde im Bereich der Städte Höxter und Brakel sowie im Nethetal zwischen diesen beiden Städten. Weitere Funde liegen für das Wesertal und das südliche Kreisgebiet vor.
Erstmals wird der Jahresbericht der Landschaftsstation eingegliedert in ein Gemeinschaftswerk der naturschutzfachlich aktiven Einrichtungen im Kreis Höxter und somit einer breiteren Öffentlichkeit als in den Jahren zuvor zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, allen interessierten Bürgern einen Einblick in die Arbeiten "ihrer" Station zu geben und darüber hinaus Wissenswertes aus Natur und Landschaft zu vermitteln.
Das Verbundforschungsvorhaben “Schweinefreilandhaltung im Rahmender Landschaftspflege“ hat sich in den Jahren 1999-2003 mit der Frage beschäftigt, inwieweit die extensive Haltung von Hausschweinen einen Beitrag zum Erhalt gefährdeter Offenlandstandorte leisten kann, bzw. ob und in welchem Umfang gefährdete Arten von der Wühltätigkeit der Tiereprofitieren. Am Beispiel einer bis zur Einrichtung der Schweineweide brachliegenden Niedermoorfläche in der Warburger Börde(Kr. Höxter, Ostwestfalen) werden die Auswirkungen der Schweinebeweidung auf tierische Lebensgemeinschaften am Beispiel der Vögel und Laufkäfer erörtert und die Wertigkeiten der Zönosen im Vergleich zu benachbarten Brachflächen bzw.konventionell genutzten Feuchtgrünländern diskutiert. Trotz gewisser Einschränkungen aufgrund der relativ geringen Flächengrößen der Untersuchungsfläche und der damit einhergehenden Randeffekte sowie fehlender Versuchswiederholungen könnenbezüglich der Avifauna folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Extensiv genutzte Schweineweiden in Feuchtgebieten bieten ganzjährig geeignete Habitate und Strukturen für Vogelarten des Offenlandes, der Feuchtwiesen und der Röhrichte bzw. Hochstaudenfluren. Aufgrund der engen Verzahnung unterschiedlichster Strukturen geschieht dies selbst auf vergleichsweise kleinen Flächen in einem Umfang, wie es von anderen landwirtschaftlichen Nutzungen nicht gewährleistet wird. Insbesondere zur Förderung der in Mitteleuropa stark gefährdeten Wiesenbrüter stellt die Schweinebeweidung in Abhängigkeit von den standörtlichen Parametern eine geeignete Nutzungsform dar. Bezüglich der Laufkäferfauna ist festzuhalten, dass die Artengemeinschaft in erster Linie von der Bodenfeuchte bzw. der Dauer der Überstauung bestimmt wird – dies spiegelt sich auch bei der Betrachtung ausgewählter funktioneller Merkmale wider. Erst an zweiter Stelle wirkt sich die Nutzung der Flächen auf die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft aus. Insbesondere die Strukturparameter "Offenbodenanteil" und "Vegetationshöhe/-dichte" beeinflussen die Laufkäferzönosen maßgeblich. Die Schweineweide wies mit 41 nachgewiesenen Laufkäferarten im Vergleich zu benachbarten Brachen (36 Arten) eine höhere Diversität auf– die Käfer zeigten dort ebenfalls höhere Aktivitätsdichten. Typische Feuchtgrünlandsbzw. Niedermoorarten waren überwiegend auf den lange überstauten,nassen Teilbereichen der Untersuchungsflächen anzutreffen,wobei mehrere Arten – darunter der seltene Elaphrusuliginosus – Präferenzen für die Schweineweide zeigten. Demgegenüber drangen auf die frisch-feuchten Teilbereiche vermehrt euryöke Grünlands- und Ackerarten vor. Der Vergleich mit nahe gelegenen, als Wiesen genutzten Niedermoorresten ergab nur sehr geringe Übereinstimmungen. Hierfür dürfte die unterschiedliche Nutzungsgeschichte, aber auch die verschiedene Erfassungsmethodik eine Rolle spielen. Insgesamt kann aus Sicht der untersuchten Tiergruppen die neu eingeführte extensive, saisonale Schweinebeweidung im Bereich des degradierten Niedermoores als erfolgreich bewertet werden. Die charakteristischen Artengemeinschaften konnten erhalten bzw. neu etabliert werden, darüber hinaus profitierten einige selten bzw. gefährdete Arten von der neuen Nutzungsform. 98 Wichtige Ziele des Naturschutzes, wie die Förderung der Biodiversität oder die Schaffung geeigneter Lebensräume für gefährdete Arten, konnten somit realisiert werden.
Es wird deutlich, dass in Sachen Saatkrähe nun der erste Schritt gemacht wurde – weitere werden in den nächsten Jahren folgen. Für die nächste Saison wurden die notwendigen Maßnahmen in der Arbeitsgruppe bereits beschlossen. So wird das Wäldchen in Menzenbrock für eine Ansiedelung weiter optimiert und die Nester im alten Koloniestandort werden abermals entfernt. Mit einer erneuten Vergrämungsaktion am Krankenhausparkplatz und im Wäldchen am Altenheim soll die Umsiedlung nach Menzenbrock vorangetrieben werden. Der endgültige Umzug wird nach jetzigem Kenntnisstand aber erst in einigen Jahren abgeschlossen sein. So lange gilt es durchzuhalten und kooperativ zusammenzustehen.
Unter den Fließgewässern des Kreises Höxter hat die Weser als Strom eine besondere Bedeutung für zahlreiche Pflanzen- und Tier- arten, die auf lichtexponierte amphibische Lebensräume angewiesen sind. Uferhochstaudenfluren, Fließgewässerröhrichte und Schlammuferfluren der Spülsäume finden sich im größten Teil der Betrachtungsstrecke in einer Ausdehnung, wie sie an kleineren Fließgewässern nicht vorkommen. Vor allem unter den Pflanzenarten sind etliche, deren hiesige aktuelle Vorkommen auf das Weserufer beschränkt sind. Durch eine übermäßige Verschmutzung, insbesondere durch die thüringischen und hessischen Kalisalzeinleitungen, waren die Biozönosen des Flusses und seiner Ufer lange Zeit, vor allem zum Ende der 1980er Jahre, merklich beeinträchtigt. Zur Flora und Vegetation liegen aus dieser Zeit Publikationen von HÄCKER (1989) und BRANDES & OPPERMANN (1994) vor. Aus der Tierwelt sind vor allem die Entwicklungen der Fischfauna gut dokumentiert (vgl. Berichte des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit). Als Folge der Wiedervereinigung wurden zahlreiche Salzbergwerke geschlossen bzw. mit effizienten Kläranlagen versehen, so dass die Salzeinleitungen stark reduziert werden konnten. Darüber hinaus wurden zahlreiche Kläranlagen neu gebaut oder modernisiert, so dass auch die Verschmutzung der Werra durch häusliche und gewerbliche Abwässer deutlich verringert wurde. Um der Frage nach inzwischen offensichtlichen Veränderungen der Vegetation nachzugehen und zur genaueren Kartierung der Bestände bestimmter bemerkenswerter Arten erfolgten im August 2005 und 2006 am Weserufer zwischen Bad Karlshafen und Stahle gezielte Erhebungen auffälliger bzw. seltener flussauentypischer Pflanzen. Beobachtungen zu ausgewählten Tierartengruppen (Vögel, Amphibien, Tagfalter, Libellen, Heuschrecken) wurden mitnotiert. Die Erfassung galt vor allem weithin auffälligen typischen Arten der Uferhochstaudenfluren, in erster Linie dem seltenen Fluss-Kreuzkraut (Senecio fluviatilis), dem Wiesen-Alant (Inula britannica) sowie den sog. invasiven Neophyten Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera), Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) und Japanischer Knöterich (Reynoutria japonica), die an vielen kleineren Fließgewässern der einheimischen Flora den Lebensraum in zunehmendem Maße streitig machen. Unterwasserpflanzen sowie seltene Pflanzen der Röhrichte und der Schlammuferfluren wurden ebenso kartiert. Von den beidseitig der Weser verlaufenden Radwegen aus sind die Uferstreifen mit Hilfe eines Fernglases fast komplett einsehbar, so dass die Erfassung der genannten Arten ziemlich vollständig erfolgen konnte. Ergänzend erfolgte vom Wasser aus eine Kartierung per Boot. An ausgesuchten und viel versprechenden Stellen wurden Pflanzen- und auch Tierarten genauer erfasst.
Dieser kleine Naturführer zeigt heimische Frühblüher, Kräuter und Blumen in wunderschönen Farbaufnahmen. Garniert sind die Bilder mit liebevoll ausgesuchten, ansprechenden literarischen Texten und interessanten Informationen zu den gezeigten Pflanzen. Darüber hinaus finden sich umfangreichere Beiträge zum Thema Frühblüher und Krautbund. Eine ansprechende Lektüre für Einsteiger und Fortgeschrittene, die jedem Pflanzenliebhaber wärmstens empfohlen werden kann. Das Büchlein mit über 85 Farbfotos ist für € 16,80 im lokalen Buchhandel erhältlich.
Als man 1930 die ersten Naturschutzflächen am Bielenberg eingerichtet hat, waren bereits einschneidende Entscheidungen über die Gebietsnutzung gefallen. Auf den vormals als Ödland bezeichneten Berghängen stockte auf größeren Flächen ein gut 40- jähriger Waldbestand, wobei die Kiefer, wie Säger schreibt, recht licht stand, so dass die ursprüngliche Bodenflora noch kaum verändert erschien. Die besonders artenreichen, durch Beweidung entstandenen Kalkmagerrasen waren über den Berg verteilt noch vorhanden, vor allem aber in den Randbereichen, wo sie auch heute noch in Resten zu finden sind. Rückblickend ist davon auszugehen, dass der Berg in den 1930er Jahren seine größte Vielfalt an Pflanzenarten aufwies, da sich die Landschaft in einem durch Nutzungsänderungen bedingten Wandel befand und Sukzessionsprozesse für einen großen Strukturreichtum sorgten. Dies galt vor allem auch für die stillgelegten Steinbrüche und deren Umgebung. Nach dem Krieg wurde der Bielenberg als Pflanzenparadies wiederentdeckt, was in mehreren Gutachten und Veröffentlichungen zwischen 1950 und 1958 zum Ausdruck kam. Neben bemerkenswerten Neufunden aus der Flora war aber bereits das Verschwinden wertbestimmender Arten zu beklagen. Die bedeutenden Vorkommen des Großen Windröschens erloschen, weil die Pflanzen immer wieder von der Bevölkerung ausgegraben wurden (Preywisch 1957) und der Frauenschuh "erstickte" im immer schattigeren Dickicht des Kiefernwaldes. Später verschwanden auch die Wintergrün-Arten, die ebenfalls im dichten Unterwuchs der Kiefer keine zusagenden Bedingungen mehr vorfanden. In einer Flächenbilanz für die Kalkmagerrasen kommen Scheideler & Smolis 1983 zu dem Ergebnis, dass von ehemals ca. 20 ha gerade noch 2.500 m² verblieben sind - ein schlechtes Ergebnis nach 50 Jahren Naturschutz! Erst mit der Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen in den 1990er Jahren und der Schenkung privater Grünlandflächen an den Naturkundlichen Verein Egge-Weser konnte der Rückgang der Lebensräume seltener Pflanzen und Tiere der Kalkmagerrasen gestoppt werden. Durch Zurücknahme des vorgedrungenen Strauch- und Baumwuchses einschließlich kleiner Fichtenaufforstungen wurden die dem Wald südlich vorgelagerten Wiesen- und Magerrasenbestände wieder merklich vergrößert.