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Die Hügel des Innerste-Berglandes (Südost-Niedersachsen) zeichnen sich geologisch durch das Anstehen nahezu aller mesozoischen Gesteine aus. Entsprechend reichhaltig sind die dort wachsenden Laubwald-Gesellschaften, die in dieser Arbeit pflanzensoziologisch beschrieben werden. Es überwiegen Buchenwälder, die in ihrer Ausprägung von bodensauren über mesophile bis hin zu Kalk-Buchenwäldern (Luzulo-Fagetum, Melico-Fagetum) reichen. Vereinzelt tritt das Carici-Fagetum auf. Echte Eichen-Hainbuchenwälder (Stellario-Carpinetum) sind selten; dafür findet man zahlreiche Obergangsformen zu Buchenwäldern (Ersatzgesellschaften). Kleinräumig ist das bachbegleitende Carici-Fraxinetum erhalten geblieben.
Die Abfolge der Gesellschaften in Abhängigkeit von Gestein und Neigung lässt sich gut in einem Geländeprofil darstellen.
In den Allgäuer Alpen wurden in einer Schneepestwurz-Halde, in einer Ruprechtsfarn-Steinflur, auf einem Torfmoos-Bult, in einer Borstgras-Matte, in einer Waldlichtung und auf einer kleinen Brandstelle Dauerquadrate angelegt. Die Vegetation der abgegrenzten Flächen wurde 3-6 Jahre lang jährlich einmal soziologisch aufgenommen. Sie änderte sich in allen Quadraten erheblich.
Die 17 wichtigsten Salzmarsch-Pflanzengesellschaften der Nordseeinsel Spiekeroog werden beschrieben und unter syntaxonomischen Aspekten mit der Literatur verglichen. Außerdem erfolgt ein Vergleich mit den von WIEMANN & DOMKE (1967) zwar kartierten, jedoch nicht beschriebenen Salzrasen. Danach haben sich das Halimionetum portulacoides und die Agropyron repens-Gesellschaft möglicherweise erst in letzter Zeit entwickelt, das Plantagini-Limonietum und die Suaeda flexilis-Gesellschaft wurden wahrscheinlich dem Puccinellietum maritimae zugeordnet. Die hohe Salzmarsch setzt sich hauptsächlich aus dem Juncetum gerardii und der Agrostis stolonifera-Potentilla anserina-Gesellschaft zusammen, von WIEMANN & DOMKE noch als Armerietum maritimae bzw. Junco-Caricetum extensae bezeichnet. Anklänge an ein Junco-Caricetum extensae befinden sich aber heute nur noch auf der unbeweideten Ostplatte der Insel. Das Sagino maritimae-Cochlearietum danicae sowie das Ononido-Caricetum distantis finden im oligohalinen Obergang zwischen hoher, Salzmarsch und Tertiärdünen optimale Standortsbedingungen. Auf der Ostplatte der Insel haben sich Brackwasser-Röhrichte dort etabliert, wo die Süßwasserlinse des alten Inselkerns in die Salzmarsch entwässert. In einer Übersicht wird die Zonierung der Pflanzengesellschaften wie der Salzmarsch-Phanerogamen bezüglich MThw aufgezeigt; genaue Messungen fehlen jedoch noch.
Untersucht wurde ein Niedermoor am Nordrand des Geeste-Mündungstrichters östlich von Bremerhaven. Dabei wurde nachgewiesen, dass moosreiche Kleinseggenriede (Scheuchzerio-Caricetea fuscae) bis in die Gegenwart überdauert haben, also unter geeigneten ökologischen Bedingungen auch heute noch ohne menschliche Eingriffe existieren können. Die Auffassung, dass Kleinseggenriede in Nordwestdeutschland ausschließlich anthropogene Ersatzgesellschaften sind, muss demnach fallengelassen werden.
Grundwasser-Ganglinien unter verschiedenen Pflanzengesellschaften in nordwestdeutschen Heidemooren
(1986)
In einem naturnahen nordwestdeutschen Heidemoor wurden die Grundwasser-Ganglinien im Jahresverlauf unter verschiedenen Pflanzengesellschaften gemessen. Untersucht wurden in Transekten vom Moorkern bis zu den Rändern das Erico-Sphagnetum magellanici, das Rhynchosporetum albae, das Myricetum gale sowie sekundäre Erica tetralix-Heiden auf entwässerten Torfen. Vor allem innerhalb der floristisch unterschiedlichen Varianten und Ausbildungen des Erico-Sphagnetum magellanici ergeben sich besonders feine Abstufungen der Grundwasser-Ganglinien.
"W:orte" : Poetische Ethnografie und Sprachperformanz im Werk von Yoko Tawada und José F.A. Oliver
(2010)
Als 'global player' einer auch literarisch zunehmend vernetzten und sich vernetzenden Welt haben Yoko Tawada und José F.A. Oliver mit ihren Themen, Texten und Positionen die Ausdrucksmöglichkeiten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur enorm bereichert, zu deren markantesten Stimmen sie seit rund zwei Jahrzehnten zählen. Mehr noch, sie und viele andere Autoren der sogenannten interkulturellen, Migrations- oder Chamisso-Literatur – ich werde auf die Bezeichnungsproblematik noch zurückkommen – weisen ihr für die Zukunft neue (alte) Wege auf und tragen dazu bei, den Dialog über die (literarische) Konstruktion von Identität im globalen Zeitalter voranzubringen. Sie tun dies angesichts grundlegender Veränderungen unseres Wahrnehmungsgefüges und kulturellen Selbstverständnisses, als deren Seismographen ihre Texte agieren.
Zwar wurde seit der Romantik akademischen Darstellungsprinzipien zunehmend entgegengesteuert, stand die Abkehr vom Mimesis-Gebot immer häufiger auf der künstlerischen Tagesordnung. Doch im gleichen Maß geht die Erschließung neuer ästhetischer Horizonte durch die konsequente Weiterentwicklung und Durchformung des künstlerischen Materials einher mit dem Anspruch, Alternativen zur jeweils herrschenden philosophischen und naturwissenschaftlichen Forschung zu entwerfen […]. Dieses oppositionelle Moment von Kunst macht sich das ästhetische Denken von Theodor W. Adorno (1903-1969) in besonderem Maße zu eigen. […] Adorno verzichtet auf keinen der beiden […] Pole von Kunst in der Moderne. Es geht ihm sowohl um Kunst als autonomen, für sich und nur für sich sprechenden Bereich wie auch um ihre Steigerung zur Souveränität, in der das Kunstwerk gewissermaßen zur Funktion des Lebens wird. Beide Aspekte aufgenommen zu haben und sich gegenseitig kritisieren zu lassen, dies definiert die Negativitätsästhetik in der Konzeption Adornos, in der sowohl Kant wie Schelling, Hegel wie Nietzsche deutliche Spuren hinterlassen haben. In der Ästhetischen Theorie von 1970 haben beide Linien einen vielleicht letzten verdichtenden Kreuzungspunkt gefunden.
Welches sind [...] die Kanäle, auf denen wir unsere Traditionen und unser Wissen kommunizieren und übermitteln? Diese Frage muss für jede Generation neu verhandelt werden. Umberto Eco macht darauf aufmerksam, dass dies nicht allein über den Weg der Hochkultur geschieht. In seinem jüngsten Roman "Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana" (2004)3 beschreibt er am Beispiel seines Protagonisten Yambo Bodoni die éducation sentimentale seiner Generation, aufgewachsen und sozialisiert im Zeichen des italienischen Faschismus, aber auch einer insbesondere aus den USA stammenden Gegenkultur. Hierfür be- und hinterfragt Eco – und dies ist ein Novum für die italienische Literatur – insbesondere die Populärkultur der Zeit, die er in Form von Comics, Fotos, Plakaten und sogar Schlagern und Propagandaliedern als originale Bild- und Textzitate in die Romanhandlung integriert.
In der Region Rhein-Main steht mit dem Rhein-Main-Mobilitätspanel (RMP) seit dem Jahr 2008 ein Datensatz zur Verfügung, der im Vergleich zu früheren Datensätzen eine verbesserte Beschreibung der regionalen Mobilitätsentwicklung ermöglicht. In dieser Methodenstudie wird überprüft, inwieweit Anschlussmöglichkeiten dieses Datensatzes mit anderen regionalen Datensätzen bestehen. Das Ziel dieser Studie ist somit die Prüfung, inwiefern in der Region Rhein-Main vorliegende Mobilitäts- und andere (insbesondere raumbezogene) Daten mit dem RMP kombiniert werden können, um daraus neue Erkenntnisse und Handlungsoptionen für die Entscheidungsträger vor Ort zu entwickeln. Im Rahmen der Studie werden sowohl ein Vergleich der Stichprobenzusammensetzung und der Erhebungsmethodik als auch der erfassten Kennziffern durchgeführt und Möglichkeiten zur Kombination mit Raumstrukturdaten überprüft. Weiterhin werden zentrale Mobilitätskennziffern der betrachteten Erhebungen (MiD 2002, 2008; SrV 2008; Deutsches Mobilitätspanel 2002-2008) gegenübergestellt und die Anwendbarkeit des harmonisierten und kombinierten Datensatzes hinsichtlich einer inhaltlichen Fragestellung überprüft.
In der Dissertation mit dem Titel „Verrechtlichung von Geschichte. Parlamentarische Debatten um die gesetzlichen Bestimmungen gegen Holocaustleugnung in Österreich und Deutschland“ wurden die strafrechtlichen Bestimmungen gegen Holocaust-Leugnung in Deutschland und Österreich untersucht. Im Vordergrund stand die Frage, wie ein historisches Ereignis mit Hilfe politischer und juristischer Terminologie so gefasst und normiert werden konnte, dass die Leugnung desselben seitdem mit Hilfe des Rechts bestraft werden kann. Dazu wurden vor allem jene parlamentarischen Vorgänge und Debatten untersucht, die der Verabschiedung der Gesetze vorausgegangen sind. Die Auswertung dieser Quellen hilft auch zu verstehen, weshalb und in welcher Form die Logik dieser Gesetze in den letzten zwanzig Jahren von anderen Staaten übernommen und auf andere historische Ereignisse ausgeweitet worden ist. Neben diesem umfangreichen empirischen Teil, der auf die jeweiligen historischen Spezifika eingeht, beinhaltet die Dissertation einen stärker analytisch ausgerichteten resümierenden Schlussteil, in dem versucht wurde, mit thesenhaften Beobachtungen das Phänomen und die ideengeschichtliche Genese der Holocaust-Leugnungsgesetze nachzuzeichnen. Diese Beobachtungen umfassen unter anderem die Bereiche Geschichtspolitik, Rechtspolitik, Sprachpolitik oder auch Wissenschaftspolitik und gehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage nach, auf welche Weise die Gesetze begründet, legitimiert und kritisiert worden sind und immer noch werden.