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Die Karstlandschaft zeichnet sich durch einen Reichtum an Pflanzenarten und -gesellschaften aus, der aus der Vielfalt der Lebensbedingungen resultiert, die durch den geologischen Untergrund, die Bodenarten, die Exposition, die hydrologischen Verhältnisse sowie die Auswirkungen menschlicher Tätigkeit gegeben sind. Dadurch hebt sich diese Landschaft sowohl von der nördlich angrenzenden Harzscholle als auch vom südlich vorgelagerten Buntsandsteingebiet deutlich ab. Schon früh hat die vegetationskundliche Eigenart dieser Landschaft das Interesse der Botaniker geweckt.
Das Karstgebiet im Süd harz stellt mit all seinen geologischen, floristischen und faunistischen Besonderheiten eine für Mitteleuropa einzigartige Landschaft dar, deren langfristige Erhaltung durch die Unterschutzsteilung mit einer international anerkannten Schutzkategorie erreicht werden soll. Die besondere Naturausstattung gilt es ebenso zu bewahren wie diejenigen Nutzungsformen, die über Jahrhunderte dieser Landschaft ihr jetziges, erhaltenswertes Gesicht gaben.
Am Südrand des Harzes, des nördlichsten deutschen Mittelgebirges, erstreckt sich die mehr als 100 km lange Sulfatkarstlandschaft Südharz. Es ist sicher kein Zufall, dass Johannes Thal im Jahr 1588 in der "Sylva Hercynia" (220), der ersten publizierten Flora Deutschlands, ein Gebiet des Südharzes beschreibt, das bezüglich der Artenvielfalt seinesgleichen sucht. Diese Artenmannigfaltigkeit sowohl der Pflanzen- als auch der Tierwelt wird vor allem durch die hier zutage tretenden Zechsteinablagerungen mit gut wasserlöslichen Gipsen, Anhydriten und Salzen bedingt.
Am 1. September 1991 wurde die Naturschutzstation Südharz als nachgeordnete Einrichtung der Oberen Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Halle gegründet. Ihren Sitz hat sie im Landkreis Mansfelder Land in Wippra. Momentan sind in der Naturschutzstation ein Leiter, vier von den Forstämtern Pölsfeld, Roßla und Wippra delegierte Waldarbeiter, zwei Zivildienstleistende und ein Mitarbeiter im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme tätig. Vier Studenten absolvierten bisher Praktika.
Aufbauend auf den in der Vergangenheit in der Bergbaufolgelandschaft meist zufällig und kleinflächig ausgewiesenen 33 Schutzgebieten konnten auf der Grundlage der Forschungsergebnisse des Verbundprojektes insgesamt 67 Vorschläge für die Ausweisung neuer Schutzgebiete (Tab. 10) unterbreitet werden. Darin eingeschlossen sind auch Empfehlungen für Prozessschutzgebiete (Totalreservate). Für jede der vorgeschlagenen Schutzgebietskategorien (Naturschutzgebiet - NSG, Landschaftsschutzgebiet - LSG, flächenhafte Naturdenkmale - ND und Geschützte Landschaftsbestandteile - GLB) wurde eine Beispielsverordnung erarbeitet sowie für die Bergbaufolgelandschaft spezifische Aspekte der Unterschutzsteilung von Flächen herausgearbeitet.
In Sachsen-Anhalt ist im Laufe einer mehr als 100 jährigen intensiven Abbautätigkeit nach Braunkohle im Tagebaubetrieb eine Fläche von ca. 27000 ha in Anspruch genommen worden (Karte 1). Während damit einerseits extreme Auswirkungen auf den Naturhaushalt und die völlige Zerstörung der gewachsenen Kulturlandschaft verbunden waren, zeigen andererseits insbesondere die der Sukzession unterliegenden Bereiche, dass die Bergbaufolgelandschaft aus der Sicht des langfristigen Schutzes von Natur und Landschaft einer neuen Bewertung bedarf.