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Trockenrasen gehören in Sachsen-Anhalt zu den stark gefährdeten Biotoptypen, in gleichem Maße gilt diese Einschätzung für ihre Zoozönosen (Sacher & Platen 2004). Als Sonderstandorte stellen die Trockenrasen Refugien für stenotope und xerothermophile Tierarten dar. Ein beachtlicher Teil dieser Arten gehört zur einheimischen Spinnenfauna. Sacher (2001) wies auf den herausragenden faunistischen Wert der Trockenrasen im Elbetal hin. Isolierte Lage und geringe Größe beschleunigen allgemein bekannte Veränderungen infolge Nutzungsaufgabe oder -änderung, die in den letzten Jahrzehnten zum Verlust dieser Sonderstandorte führten. Für die Binnendüne bei Hohenwarthe wurde deshalb eine Arteninventur der dort vorhandenen Webspinnenzönose mit dem Ziel vorgenommen, die Besonderheit dieser Düne herauszustellen und den Gefährdungsgrad der nachgewiesenen Arten zu ermitteln. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser sich über mehrere Jahre erstreckenden Erfassung sollen als Handlungsempfehlung in die FFH-Managementpläne des Gebietes aufgenommen werden. Dieser Beitrag stellt Zwischenergebnisse vor, die zoologische Bearbeitung weiterer Binnendünenstandorte im Biosphärenreservat Mittelelbe wird fortgesetzt.
Gefühlt war es gerade erst vor kurzem, als sich Dr. Joachim Müller nach einem aktiven Arbeitsleben und einer langjährigen Tätigkeit im hauptamtlichen Naturschutz mit Erreichen der Pensionszeit von seinen Kollegen und Mitstreitern verabschiedete. Und doch sind seitdem bereits wieder fünf Jahre vergangen. Am 8. Dezember 2012 vollendete er nun sein 70. Lebensjahr. Keine Spur von Altersruhestand, im Gegenteil.
Am 12. Mai 1212 unterzeichnete der deutsche Kaiser OTTO IV. in Nürnberg eine Urkunde. Darin wird der Begriff „Anehalt“ erwähnt und der Grundstein zur Ausbildung eines selbstständigen Territorialstaates gelegt. Somit kann die Region Anhalt in diesem Jahr auf eine 800-jährige Geschichte zurückblicken. Die eigenständigen Zeiten des Fürstentums, später Herzogtums und ab 1918 Freistaates Anhalt hatten 1934 ein Ende. Seit dieser Zeit sind auch die historischen Grenzen Anhalts zunehmend nicht mehr in den Verwaltungsstrukturen sichtbar. Dennoch ist auch heute noch eine anhaltische Identität wahrzunehmen, z. B. im Namen unseres Bundeslandes, im Sprachdialekt und durch die historischen Kulturleistungen der Altvorderen. Das 800-jährige Jubiläum wurde auch zum Anlass genommen, die Naturschutzgeschichte Anhalts vor diesem Hintergrund aufzuarbeiten und zu würdigen.
Offene Felsbildungen sind häufig bedeutende Lebensräume von Pflanzen- und Tierarten. Oft befinden sie sich im Bereich von Mittelgebirgstälern, in denen gleichzeitig Verkehrswege verlaufen. Ausgelöst durch Sukzessionsvorgänge am Fels kann es hier zu Problemen für die Verkehrssicherheit von Straßen kommen. Anders als im Baumschutz, wo es mit den Baumschauen seit langem ein etabliertes Instrument der Benehmensherstellung zwischen Straßenbau- und Naturschutzbehörden gibt, steht die Zusammenarbeit hinsichtlich der Felslebensräume noch am Anfang. Aufgrund der naturräumlichen Ausstattung ist eine solche Zusammenarbeit innerhalb Sachsen-Anhalts wohl am ehesten im Landkreis Harz angezeigt. Im vorliegenden Beitrag sollen zum einen die naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf die Felsen kurz umrissen und beispielhaft auf bedeutende Artvorkommen im Landkreis Harz hingewiesen werden. Zum anderen wird der Verfahrensablauf einer Felssicherung aus straßenplanerischer Sicht vorgestellt. Als Anregung für einen notwendigen, ressortübergreifenden fachlichen Diskurs werden Anforderungen formuliert, die an Maßnahmen zur Felssicherung zu stellen sind, und abschließend erste Erfahrungen und Lösungsvorschläge vorgestellt.
Am 18. Februar 2012 fand im Landesamt für Umweltschutz (LAU) in Halle die 6. Weiterbildungsveranstaltung für die Naturschutzbeauftragten mit besonderen Aufgaben des Landes Sachsen-Anhalt statt. Hiermit sollte eine Tradition wiederbelebt werden, die in den letzten Jahren aufgrund der stetig wachsenden Aufgabenfelder in den Naturschutzverwaltungen weitgehend in den Hintergrund gerückt war. Die letzte Zusammenkunft fand am 25.1.2003 im Bundesamt für Züchtungsforschung in Quedlinburg statt (Schnitter 2011).
Zur Tagung waren fast 70 Artgruppenspezialisten, Vertreter von Naturschutzbehörden sowie von Naturschutzverbänden, aber auch politische Mandatsträger angereist. Die Referate der Tagung bildeten sowohl das Spektrum der naturschutzfachlichen und ehrenamtlichen Arbeit in den Naturschutzverwaltungen als auch die aktuellen Entwicklungen im Naturschutz in Sachsen-Anhalt ab.
Die Auswertung der in den Jahren 2002–2007 erarbeiteten Vegetationsaufnahmen im Nationalpark Harz ergab ihre Einordnung in 77 unterschiedliche Moosgesellschaften. 17 Moosgesellschaften gehören zu den bedrohten Lebensgemeinschaften der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, womit die Bedeutung des Nationalparks Harz für die Erhaltung und den Schutz der Moosflora des Harzes deutlich wird.
Das Zentralmagazin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen (ZNS) an der Halleschen Universität
(2012)
„Zukunft mit Tradition“ – unter diesem zentralen Thema stand die Landesausstellung zur 500-Jahrfeier der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Jahre 2002. Dieser Leitgedanke war und ist für die weitere Entwicklung der Sammlungen an der halleschen Universität Verpflichtung und Versprechen. Über fünf Millionen Objekte beherbergen die naturwissenschaftlichen Sammlungen. In mehr als 230 Jahren wurden diese wissenschaftlich äußerst bedeutenden Objekte zusammengetragen, bearbeitet, katalogisiert und hinterlegt.
Zahlreiche Wissenschaftler, unter ihnen so bekannte Persönlichkeiten wie Christian Ludwig Nitzsch (1782–1837), Ernst Friedrich Germar (1786–1853), Carl Hermann Conrad Burmeister (1807–1892), Julius Kühn (1825–1910) und Johannes Weigelt (1890–1948), formten die Sammlungen und führten sie zur internationalen Bedeutung.
Der hohen Verantwortung für die Erhaltung dieses bedeutenden Kulturgutes Rechnung tragend, beschloss der Senat am 11. November 2009 einstimmig die Gründung des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung, die der Pflege und Entwicklung der Wissenschaften durch Forschung, Lehre und Weiterbildung dient.
Mit dem Buch „Die Naturschutzgebiete Thüringens“ wird eine Tradition fortgesetzt. Thüringen hat nach Sachsen-Anhalt (1997), Mecklenburg-Vorpommern (2003) und Sachsen (2009) in Anknüpfung an die Reihe Handbuch der Naturschutzgebiete der DDR eine umfangreiche, fast 1.000 Seiten umfassende Übersicht über seine Naturschutzgebiete (NSG) und die Kern- und Pflegezonen der beiden Biosphärenreservate „Vessertal – Thüringer Wald“ und „Rhön“ veröffentlicht.
Ein naturnaher mitteleuropäischer Strom mit ebenso naturnahen Nebenflüssen und Altwassern, davon geprägte Natur- und Kulturlandschaften, beachtlicher Artenreichtum, große Städte, kleine Siedlungen, Welterbe in einmaliger Dichte und jede Menge Hinweise, wie sich das alles sinnvoll entdecken und verbinden lässt – das sind die Grundpfeiler zum Reiseführer „Schöne Wilde Welt – Das UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe“.