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Im Unterschied zu den Berichten über die Tage der Artenvielfalt 2005 (vgl. GRAWE 2006), als keine einzelnen Arten im Bericht aufgelistet wurden, und den Berichten über die Jahre 2000 bis 2004 (vgl. GRAWE 2000, 2001, 2002, 2003, 2005) sowie 2007 (vgl. Artikel in diesem Heft, S. 60-69), als i. d. R. alle einzeln bestimmten Arten genannt wurden, möchten sich die Autoren an dieser Stelle auf die Ergebnislisten einer speziellen, intensiv durch Experten bearbeiteten Artengruppe, nämlich einen Teil der Insekten beschränken. Somit sind nur die Schmetterlinge, Bienen, Ameisen und Käfer aufgelistet. Insgesamt wurden neben den 74 nachfolgend aufgeführten Arten (alle von DUDLER, H., G. JOHANNSEN, G. BADTKE) über 200 Pflanzen- und über 50 weitere Tierarten gezählt.
Ein starkes Hornissenvolk verfüttert pro Tag bis zu 500 g Insekten an seine Brut, z. B. auch wetterbedingt massenhaft auftretende Stechmücken Außerdem sind Hornissen friedliche und ungefährliche Mitgeschöpfe. Die Erhaltung von Hornissen und deren Nester ist aber schwieriger als ihre bedenkenlose Vernichtung. Die Maßnahmen zur Erhaltung erfordern einen hohen Aufwand an Zeit, Geld, Geduld und meistens auch sehr viel Überredungskunst. Und da der Mangel an Informationen über das tatsächliche Verhalten der Hornissen und den besten Umgang mit ihnen das größte Hindernis vor einem wirklich einfachen, friedlichen Miteinander-Leben scheint, entschloss sich der NABU Höxter, sowohl eine Hornissenschutz-Anlaufstelle als auch eine Wanderausstellung zu schaffen.
Eingedenk der Tatsache, dass aus Platzgründen neben der Hauptveranstaltung von über 400 lokalen Aktionen nur sieben mit einem Kurzartikel und weitere zwölf mit einer Erwähnung (mit Bild) in dem 32 Seiten umfassenden Magazin gewürdigt werden können, sind wir Organisatoren und Veranstalter diesmal doch ein bisschen stolz auf diesen Tag der Artenvielfalt. Dabei waren viele, auch kindgerechte und weniger „wissenschaftliche“ Programmpunkte zu erleben: ComNatura bot am zentralen Standort „Bootshaus“ umweltpädagogische Kinderbetreuung. Die Studenten im Fluss organisierten eine vorbildliche Arten-Rallye für Kinder im Vor- und Grundschulalter im Bereich des Taubenborns, während der ADFC Gruppen von Radfahrern durch die gesamte Ausdehnung des Untersuchungsgebiets führte, sowie einen viel beachteten Info-Stand am Radweg am rechten Ufer der Weser vor dem Bootshaus besetzte.
Das Pommerische in Espírito Santo : Ergebnisse und Perspektiven einer soziolinguistischen Studie
(2011)
Der vorliegende Artikel behandelt Aspekte des Spracherhalts und Maßnahmen für die Sprachrevitalisierung des Pommerischen im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo. Die vorgestellten Daten basieren auf der soziolinguistischen Studie von Höhmann (2011). Nach der Einleitung, in der ein Überblick über die Forschungslage und die soziodemographischen Daten der untersuchten Sprachgemeinschaft gegeben wird, werden quantitative Daten zur Sprachpräferenz und zur intergenerationalen Sprachtransmission aus der Studie vorgestellt. Desweiteren werden die Verwendung der Minderheitensprache im Schulunterricht und daraus resultierende Forschungsdesiderate dargelegt. Es wird auf das pommerische Sprachrevitalisierungsprojekt PROEPO und auf Aspekte der Standardisierungsmaßnahmen der Minderheitensprache eingegangen. Abschließend werden Perspektiven für den Spracherhalt erörtert.
Der Artikel thematisiert Entlehnungen, Sprachmischungen und den Umgang mit kontinuierlichem Sprachwechsel deutschstämmiger Bewohnerinnen und Bewohner aus São Bento do Sul, Bundesstaat Santa Catarina. Es geht hierbei sowohl um Entlehnungen einzelner portugiesischer Lexeme wie Interjektionen, formelhafte Ausdrücke, Negierungen, Subjunktionen/Konjunktionen und einige Sonderfälle als auch um Übernahmen portugiesischer Konstruktionen. Anhand verschiedener Gesprächsausschnitte und Kurzanalysen werden in exemplarischer Form die spezifischen Formen des deutsch-brasilianischen Sprachkontakts vorgestellt.
In den ersten Statuten heißt es in Paragraph 1: "Zweck des Vereins ist Förderung und Verbreitung der Kenntniss der Natur, ihrer Erzeugnisse und der Benutzung derselben, mit besonderer Berücksichtigung des Fürstenthums Osnabrück." Mittel dazu sind laut Paragraph 2: "a) Eine naturhistorische Sammlung und Bibliothek. b) Regelmäßige Zusammenkünfte zu Vorträgen und Besprechungen." Mit dieser Zielsetzung fanden sich vor hundert Jahren an der Natur Interessierte aus Osnabrück und Umgebung zusammen. Zunächst entstand eine "Botanische Gesellschaft", die sich wenige Monate später, am 1. Oktober 1870, zum NaturwissenschaftIichen Verein zu 0snabrück erweiterte. Im vorliegenden Beitrag werden Museum, Veröffentlichungen, Bibliothek, Veranstaltungsprogramm und Arbeitsgemeinschaften dargestellt; eine Liste der bisherigen Vorsitzenden des Naturwissenschaftlichen Vereins beschließt den Beitrag.
Im Jahr 1980 begann der Schriftsteller Walter Kempowski, private Dokumente aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sammeln, hauptsächlich Tagebücher, Briefe und Fotos. […] [E]r wollte das Archiv nicht nur der Forschung zur Verfügung stellen, sondern es auch selbst zur Herstellung literarisch-künstlerischer Werke nutzen. Zunächst dachte Kempowski an einen Fotokalender, gab diese Idee aber bald wieder auf. Erst 1987, als seine Assistentin Simone Neteler schon dabei war, die handschriftlichen Texte zu transkribieren, begann der Schrifsteller das Projekt eines „kollektiven Tagebuchs“ zu entwickeln. In dem Tagebuch sollte der gesamte Zweite Weltkrieg aus der Sicht unbekannter Menschen aus seinem Archiv vorgestellt werden; bald jedoch wurde ihm klar, dass ein solches „kollektives Tagebuch“ gewöhnlicher Menschen und dieses Ausmaßes nicht zu realisieren wäre. Einerseits wäre es eine immense Arbeit gewesen, andererseits wollte er nicht auf die Stimmen von Prominenten verzichten, um den Krieg in allen seinen Aspekten zu schildern. Deswegen wurden nur einige wichtige Perioden des Krieges ausgewählt und zusätzlich Texte von bekannten Intellektuellen, Künstlern und Politikern aufgenommen. […]
Das folgende Interview wurde im April 2010 mit seiner ehemaligen Assistentin Simone Neteler geführt. Hier berichtet sie über die Arbeit mit Kempowski, den Umgang mit den Dokumenten und die Entstehung des Echolot.
1. Von 1963 bis 1968 wurden das Vorkommen und die Verteilung der Cladocerenarten im Feldungelsee, einem Erdfallsee bei Engter (Reg.-Bez. Osnabrück), untersucht. Es wurden 33 Arten festgestellt.
2. Diaphanesoma brachyurum, Daphnia cucullata, Ceriodaphnia quadrangula und Bosmina longirostris sind die am häufigsten im PelagiaI lebenden Arten. Nur bei Diaphanosoma und Ceriodaphnia wurden Massenentwicklungen beobachtet.
3. Im LitoraI gab es ein massenhaftes Auftreten bei Scapholeberis mucronata, Ceriodaphnia quadrangula und Peracantha truncata. Am individuenreichsten und artenreichsten waren das Röhricht und die Menyanthes-Bestände am Südufer.
4. Von den im BodenschIamm lebenden Arten traten Alona quadrangularis und Alonella rostrata durch Häufigkeit hervor. Iliocryptus agilis war häufiger als I. sordidus, Camptocercus rectirostris nicht selten, obwohl das Gewässer nicht kalkarm ist.
5. Anchistropus emarginatus wurde erstmalig in Nordwestdeutschland nachgewiesen. Es muß noch geklärt werden, welche Hydra-Art als Wirt dient.
6. In weiteren Untersuchungen soll versucht werden, Gründe für das Fehlen von Polyphemus pediculus zu finden.
7. Von mehreren Arten wurden Exemplare mit mißgestalteten Hinterkörpern und Schalenrändern gefunden. Auffallend häufig traten die Mißbildungen im Oktober 1963 bei Peracantha truncata auf.
Die Kleingewässeranlage Pölinxer Grund im südlichen Eggegebirge wurde 1984/85 angelegt. Mit ihrem Bau wollte man vor allen Dingen Amphibien Lebensraum schaffen. Die Stadt Warburg als Eigentümerin des Geländes erlaubte dem damaligen Bund für Vogelschutz, in den schlecht nutzbaren und vernäßten Wiesen ein solches Vorhaben durchzuführen. [Inwieweit durch die Anlage der Gewässer schützenswerte Vegetation vernichtet wurde, ist im vorliegenden Beitrag leider nicht überliefert.] Das Projekt erhielt auch Landeszuschüsse. Ab Frühjahr 1985 stellte sich eine artenreiche Vegetation ein. Eine Artenliste gibt LAUDAGE in seinem Bericht. Eine Pflanzaktion ermöglichte einen schönen Waldsaum entlang des Wegs im Osten des Tals. Das gesamte Gebiet wird regelmäßig gepflegt, wobei auch Erlenjungwuchs entfernt wird, denn es soll der Charakter eines Wiesentals erhalten bleiben. Disteln und Brennesseln bleiben in Maßen erhalten. An der Erfassung des Schmetterlingsbestands haben die beiden Autoren von 1991 bis 1996 und noch vereinzelt bis in das Frühjahr 1998 gearbeitet. Insgesamt kann man wohl sagen [nach Ansicht der Verfasser], daß die bisherige Art der Gestaltung und Pflege dieses Tals eine Bereicherung darstellt und vielen Arten einen Lebensraum sichert. Daß die Artenzahl mit 153 Arten nicht so hoch liegt wie etwa in den Trockenrasenbereichen, wo auch 360 Arten gezählt werden können, ist normal.
Im Kreis Höxter wurden im Jahr 1997 61 Mittelspechtreviere nachgewiesen werde. Bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich um Brutreviere, da beide Partner beobachtet werden konnten. Die Zahl liegt weit über den in der Literatur publizierten Daten (PREYWISCH, 1961). Da vorher nie eine systematische Erfassung der Art im Kreis stattgefunden hatte, waren genauere Aussagen als die, daß der Mittelspecht selten ist, nicht möglich. Als unauffällige Art ist der Mittelspecht ohne Einsatz von Klangattrappen nur mit großem Aufwand und auch dann nicht zuverlässig nachweisbar. Das Verbreitungsbild spiegelt deutlich die Lage der älteren Eichenwälder wieder, wobei allerdings das Innere des Brakeler Berglandes ziemlich unbesetzt ist. Die Ursachen dafür können nur vermutet werden. Bei entsprechend optimalen Eichenwäldern mit höherem Totholzanteil werden auch höhere Lagen des Eggegebirges besiedelt. Die beiden höchstgelegenen Reviere befinden sich auf dem 372 m hohen Stuckenberg (E 21). Einige sehr gut geeignete Flächen in der Nordegge (E 2 und E 3) blieben möglicherweise wegen des hohen Konkurrenzdruckes durch den Buntspecht unbesiedelt.