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In diesem Beitrag werden die Angaben aus der Beschäftigtenbefragung der GDA-Dachevaluation zum Thema Belastungen am Arbeitsplatz unter verschiedenen Aspekten ausgewertet. Insbesondere erfolgt eine Betrachtung der hessischen Daten, die den Ergebnissen der Gesamtstichprobe gegenübergestellt werden; weiterhin wird eine nach Branchen und Betriebsgrößen differenzierte Betrachtung dargestellt. Außerdem wird in bi- und multivariaten Modellen untersucht, welche Faktoren einen Einfluss auf die Belastungswahrnehmung haben.
In einem weiteren Schritt werden die Einschätzungen der Beschäftigten den Ergebnissen der Betriebsbefragung gegenübergestellt, um Unterschiede bzw. Ähnlichkeiten dieser beiden Gruppen hinsichtlich der Wahrnehmung der betrieblichen Situation zu betrachten.
Als wichtiges Ergebnis hat sich gezeigt, dass für die Beschäftigten die „Arbeit unter Zeitdruck“ den wesentlichen Belastungsfaktor darstellt. Neben diesem psychischen Belastungsfaktor spielen aber auch physisch-technische Belastungsfaktoren, d.h. schwere körperliche Arbeit und Umgebungsfaktoren, nach wie vor eine große Rolle. Erwartungsgemäß gibt es große Unterschiede hinsichtlich der wahrgenommenen Belastungen zwischen den Wirtschaftssektoren. In Hessen spielen Belastungen durch bewegungsarme Tätigkeiten eine deutlich größere Rolle als im Schnitt aller Länder.
Die Ergebnisse aus einer bi- beziehungsweise multivariaten Auswertung der Daten zeigen, dass neben der Branche auch die betrieblichen Arbeitsschutzaktivitäten einen nachweisbaren Einfluss auf die Belastungswahrnehmung der Beschäftigten haben. Weiterhin wird deutlich, dass die Beschäftigten in der Wahrnehmung der Belastung eine klare Unterscheidung zwischen physisch-technischen Belastungen und psychischen Faktoren treffen. Belastungen aus bewegungsarmen Tätigkeiten spielen insgesamt eine große Rolle, lassen sich aber eindeutig keinem dieser Belastungskomplexe zuordnen.
Aus der Gegenüberstellung der Befunde der Beschäftigtenbefragung mit den Ergebnissen der Befragung der Betriebe ergibt sich, dass Führungskräfte bzw. Expert/innen die betrieblichen Belastungskonstellationen anders wahrnehmen als die Beschäftigten: die Beschäftigten nehmen psychische Belastungen an einem deutlich höheren Anteil der Arbeitsplätze wahr, wohingegen die betrieblichen Vertreter/innen Belastungen nach wie vor eher im technischen Bereich sehen.
Nominalinkorporation
(1980)
Inkorporation ist [...] eine Technik, die zur Wortkomplexität beiträgt. Es handelt sich dabei um eine besondere Art von Wortbildung: eine (evtl. mehrere) Prädikatsbestimmung (Subjekt, direktes Objekt, adverbiale Bestimmungen) wird ins Prädikat einverleibt. Das besondere an dieser Wortbildungstechnik ist – A. ihre syntaktische Relevanz: es werden zwei syntaktische Elemente zu einem Wort komponiert; gleichzeitig muss aber betont werden, dass die ursprüngliche syntaktische Relation der Mitglieder in dem Kompositum nicht unverändert bestehen bleibt; – B. die Offenheit des Prozesses, die erlaubt, Inkorporation sowohl gegenüber Derivationsprozessen als auch gegenüber anderen Arten von Komposition abzugrenzen. [...] Die hier relevanten Prädikatsbestimmungen (diejenigen also, die inkorporiert werden können) sind zwar nicht immer, aber vorwiegend durch Nomina realisiert. In dieser Arbeit wird nur die Inkorporation von Nomina berücksichtigt.
Venture capital exit rights
(2009)
Theorists argue that exit rights can mitigate hold-up problems in venture capital. Using a hand-collected data-set of venture capital contracts from Germany we show that exit rights are included more frequently in venture capital contracts when a hold-up problem associated with the venture capitalist's exit decision is likely. Examples include drag-along and tag-along rights. Additionally, we find that almost all exit rights are allocated to the venture capitalist rather than to the entrepreneur. In addition, we show that besides the basic hold-up mechanism there are other mechanisms such as ex-ante bargaining power and the degree of pledgeable income that drive the allocation of exit rights. JEL Classification: G24, G34, D80
Private equity fund managers are typically required to invest their own money alongside the fund. We examine how this coinvestment affects the acquisition strategy of leveraged buyout funds. In a simple model, where the investment and capital structure decisions are made simultaneously, we show that a higher coinvestment induces managers to chose less risky firms and use more leverage. We test these predictions in a unique sample of private equity investments in Norway, where the fund manager's taxable wealth is publicly available. Consistent with the model, portfolio company risk decreases and leverage ratios increase with the coinvestment fraction of the manager's wealth. Moreover, funds requiring a relatively high coinvestment tend to spread its capital over a larger number of portfolio firms, consistent with a more conservative investment policy.
Governance und Vertragsstrukturen in der deutschen VC Industrie: eine empirische Einschätzung
(2009)
Diese Arbeit analysiert die wesentlichen Elemente der Vertragsstrukturen in der Venture Capital-Industrie. Aufbauend auf einem sehr umfangreichen und detaillierten Datensatz, der die Verträge zwischen Venture Capital-Investoren und deren Portfoliounternehmen abbildet, werden die Kontroll-, Entscheidungs- und Vetorechte einer detaillierten Analyse unterzogen. Dabei zeigt sich eine klare Tendenz in der Entwicklung der Vertragsstrukturen in Deutschland hin zu angelsächsisch strukturierten Verträgen. Dies beinhaltet unter anderem eine verstärkte Verwendung von Kontroll- und Entscheidungsrechten aber auch ein breiteres Spektrum dieser Rechte. Außerdem finden wir eine klare Interaktionen zwischen Kontrollrechten, Cash-Flow Rechten und Liquidationsrechten. Insbesondere ist zu betonen, dass Cash-Flow und Kontrollrechte einerseits und Stimmrechte und Aufsichtsratsanteile andererseits separat alloziiert werden und viele Kontrollrechte als Komplemente und nicht als Substitute zueinander aufgefasst werden müssen. JEL Classification: G24, G32, D86, D80, G34
We analyze the degree of contract completeness with respect to staging of venture capital investments using a hand-collected German data set of contract data from 464 rounds into 290 entrepreneurial firms. We distinguish three forms of staging (pure milestone financing, pure round financing and mixes). Thereby, contract completeness reduces when going from pure milestone financing via mixes to pure round financing. We show that the decision for a specific form of staging is determined by the expected distribution of bargaining power between the contracting parties when new funding becomes necessary and the predictability of the development process. To be more precise, parties choose the more complete contracts the lower the entrepreneur's expected bargaining power - the maximum level depending on the predictability of the development process. JEL Classification: G24, G32, D86, D80, G34
Obgleich Staaten im Kontext asymmetrischer Konflikte prinzipiell danach streben, nicht-staatlichen Gewaltakteuren Anerkennung und Legitimität vorzuenthalten, wird dieser Doktrin des Nicht-Dialogs weltweit zunehmend zuwider gehandelt. Der Doktrin der Nicht-Anerkennung steht eine Praxis der internationalen, politischen Anerkennung solcher Gruppen entgegen. Doch welchen Einfluss haben die Nicht-Anerkennung und die von internationalen Drittparteien gewährte Anerkennung auf die Gewaltanwendung nicht-staatlicher Gewaltakteure? Die Geschichte der palästinensischen Widerstandsgruppen Fatah (1962 bis 1993) und Hamas (1987 bis 2008) eignet sich, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, da sie durch Akte der Anerkennung und Nicht-Anerkennung einerseits und Prozesse der Eskalation und De-Eskalation andererseits geprägt ist. Es zeigt sich, dass eine Strategie der graduellen Anerkennung unter bestimmten Bedingungen zur De-Eskalation nicht-staatlicher Gewalt beitragen kann.
Was ist »Neoliberalismus« und wie ist es um ihn bestellt? Welche Rolle spielt der Begriff nach all den Abgesängen und Wiederbelebungen heute in Politik und den Sozialwissenschaften? Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, das unübersichtliche Feld der Forschungsrichtungen, die sich mit dem Neoliberalismus befassen, in Augenschein zu nehmen und die wichtigsten Debatten sowie ihre Fortentwicklungen vorzustellen, um die Orientierung zu erleichtern. Ausgehend von einem kurzen Überblick über aktuelle Stellungnahmen zum Neoliberalismus im politischen Diskurs werden die beiden wichtigsten theoretischen Perspektiven wird – Hegemonietheorie und Governmentality Studies –vorgestellt, aus denen der Neoliberalismus untersucht wird, um dann verschiedene der wichtigsten Schauplätze des Neoliberalismus abzuschreiten. Das kritische Interesse der größtenteils aus einer der beiden Perspektiven heraus arbeitenden Forscher richtet sich unter anderem auf die Rolle des Nationalstaats, den Umbau urbaner Räume, seine Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse oder die Art und Weise, wie das Leben im Neoliberalismus die Selbstverhältnisse der Subjekte transformiert. Der Artikel schließt mit Überlegungen zum theoretischen Preis, der für den ungeheuer weit gefasste Neoliberalismusbegriff zu zahlen ist und der nicht zuletzt in einer vermeintlichen Alternativlosigkeit besteht, die ironischerweise aus den zahllosen kritisch intendierten Beschwörungen des Neoliberalismus hervorgeht.
The utility-maximizing consumption and investment strategy of an individual investor receiving an unspanned labor income stream seems impossible to find in closed form and very dificult to find using numerical solution techniques. We suggest an easy procedure for finding a specific, simple, and admissible consumption and investment strategy, which is near-optimal in the sense that the wealthequivalent loss compared to the unknown optimal strategy is very small. We first explain and implement the strategy in a simple setting with constant interest rates, a single risky asset, and an exogenously given income stream, but we also show that the success of the strategy is robust to changes in parameter values, to the introduction of stochastic interest rates, and to endogenous labor supply decisions.
We propose a new estimator for the spot covariance matrix of a multi-dimensional continuous semi-martingale log asset price process which is subject to noise and non-synchronous observations. The estimator is constructed based on a local average of block-wise parametric spectral covariance estimates. The latter originate from a local method of moments (LMM) which recently has been introduced by Bibinger et al. (2014). We extend the LMM estimator to allow for autocorrelated noise and propose a method to adaptively infer the autocorrelations from the data. We prove the consistency and asymptotic normality of the proposed spot covariance estimator. Based on extensive simulations we provide empirical guidance on the optimal implementation of the estimator and apply it to high-frequency data of a cross-section of NASDAQ blue chip stocks. Employing the estimator to estimate spot covariances, correlations and betas in normal but also extreme-event periods yields novel insights into intraday covariance and correlation dynamics. We show that intraday (co-)variations (i) follow underlying periodicity patterns, (ii) reveal substantial intraday variability associated with (co-)variation risk, (iii) are strongly serially correlated, and (iv) can increase strongly and nearly instantaneously if new information arrives.