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Der LRT umfasst lückige, reichere Sandtrockenrasen mit Vorkommen subkontinental bis kontinental verbreiteter Arten auf Binnendünen und ebenen Sandstandorten, an sandig- anlehmigen Moränenanschnitten sowie auf sandig-grusig verwitternden Gesteinen. Vorkommen auf Sekundärstandorten sind zu berücksichtigen.
Trifolium retusum L. [Syn. Trifolium parviflorum EHRH.] ist in Deutschland im Saaletal nördlich von Halle nachgewiesen worden. Angaben von Stolberg am Harz und bei Göttingen erscheinen unsicher. Die nächsten Vorkommen dieser Art befinden sich in der Tschechischen Republik, Österreich und Ungarn. Weitere Vorkommen finden sich in Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel, in Nordafrika und Kleinasien (SCHULZ 1909, HEGI 1975). Die Fundorte in Mitteldeutschland können als nördlichste Ausstrahlung der wärmeliebenden Art aus dem südosteuropäischen Raum angesehen werden.
Methodik
(2002)
Die vegetationskundliche und strukturelle Zuordnung der Lebensraumtypen erfolgt nach der vorrangig von Braun-Blanquet entwickelten Vegetationsklassifizierung, einer hierarchischen Gliederung der Vegetationstypen (Syntaxonomie), die die Ebenen der Assoziation, des Verbandes, der Ordnung und der Klasse umfasst. Hierbei ist die Assoziation die grundlegende Einheit, in der die Pflanzengesellschaften zusammengefasst werden, die sich durch gleiche charakteristische Arten(gruppen)kombinationen auszeichnen. Der Verband vereinigt ähnliche Assoziationen. Das sind bereits umfassendere, jedoch standörtlich noch recht einheitliche Vegetationseinheiten. In Ordnungen werden ähnliche Verbände zusammengefasst. Die Klasse vereinigt ähnliche Ordnungen.
Nachtrag zu aktuellen Vorkommen bemerkenswerter Pflanzenarten in der Fuhneniederung des Saalkreises
(2003)
Von KRUMBIEGEL (2002) liegt eine Zusammenstellung von Fundorten aller von ihm aktuell beobachteten bemerkenswerten Pflanzenarten für das Fuhnegebiet des Saalkreises vor. Solche Beiträge besitzen, insbesondere bei der vorliegenden Detailgenauigkeit, einen hohen Wert für spätere Untersuchungen zum Rückgang oder zur Ausbreitung von Sippen und sind daher von Bedeutung, wenn entsprechende Autoren nicht die Absicht verfolgen, eine aktuelle lokale Gesamtflora zu publizieren. Zweifellos erscheint es dann sinnvoll, alle verfügbaren Daten zusammenzutragen, um eine möglichst vollständige Darstellung als Vergleichsbasis zu erlangen. Der vorliegende Artikel versteht sich daher als Ergänzung auf der Grundlage der eigenen aktuellen Untersuchungen im Gebiet. Natürlich ist auch damit keine absolute Vollständigkeit zu erwarten. Untersuchungsgebiet, Auswahlkriterium für die Sippen und im Text vorkommende Flurbezeichnungen orientieren sich an KRUMBIEGEL (2002). Die Nomenklatur der Sippen richtet sich nach ROTHMALER (2002). Alle Angaben beruhen auf eigenen Beobachtungen, wobei das Jahr des aktuellsten Nachweises angefügt ist.
Die Veränderung unserer Flora ist ein unaufhaltsamer Prozess, der durch menschliche Eingriffe beschleunigt wird. Gegenwärtig vollzieht sich durch intensive Landschaftsnutzung, Vernichtung der Feuchtbiotope infolge Entwässerung, Aufdüngung der mageren Standorte infolge Einbringens von Nährstoffen durch die Landwirtschaft und den Verkehr eine schleichende, manchmal auch plötzliche Umwandlung vieler Biotope.
Dieser Beitrag ergänzt die von JOHN & STOLLE (2006) veröffentlichten Nachweise.
Abkürzungen für die Land- und Stadtkreise (nach Kreisreform 2007):
ABI – Landkreis Anhalt-Bitterfeld
BLK – Landkreis Burgenland
HAL – Stadtkreis Halle
MSH – Landkreis Mansfeld-Südharz
SK – Saalekreis
WB – Landkreis Wittenberg.
Die Funde stammen aus dem Jahr 2007, wenn nicht anders vermerkt.
Bei einer Exkursion in der Fuhneniederung bei Radegast (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) Ende April 2008 wurde ich auf ein Vorkommen von Hierochloe odorata ssp. odorata aufmerksam, weil die Art zu diesem für Gräser jahreszeitlich frühen Zeitpunkt bereits in Vollblüte stand und die Blütentriebe die restliche Vegetation der Feldschicht überragten. Das bisher unbekannte Vorkommen befindet sich etwa 1 km westlich Radegast am Nordrand des Waldstückes, das sich nordöstlich an den Cösitzer Teich anschließt, auf einer N-S verlaufenden Stromtrasse (4338/2).
Der ehemalige Schwerzer Berg nordöstlich von Halle (Saale) - ein Nachruf aus floristischer Sicht
(2016)
Die ehemalige Porphyrkuppe des Schwerzer Berges 15 km nordöstlich von Halle (Saale) wurde durch Steinbruchbetrieb bis 2013 vollständig in Anspruch genommen und abgebaut. Nachfolgend wird ein Überblick gegeben über die floristisch ehemals artenreiche Lokalität. Die Entwicklung am Schwerzer Berg ist ein weiteres Beispiel für das lokale oder regionale Aussterben verschiedener seltener und gefährdeter Pflanzenarten im Umfeld von Halle (Saale).