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Dieser fünfte Beitrag in unserer Reihe über neue Vogeltaxa gibt eine Übersicht der im Jahre 2009 neu beschriebenen Familien, Gattungen, Arten und Unterarten rezenter Vögel und basiert auf umfangreicher Literaturrecherche. Im Berichtszeitraum wurden eine neue Familie, sechs Gattungen, sechs Arten und sechs Unterarten den Nomenklaturregeln entsprechend benannt. Die neue Familie, Pnoepygidae, wurde von den Timaliidae abgetrennt, die „Timaliidae“ und die „Sylviidae“ wurden gänzlich neu definiert; sie bestehen in der alten Zusammensetzung nicht mehr. Neue Gattungen wurden für Arten bzw. Artengruppen in den Familien der Habichtartigen (Accipitridae), Tyrannen (Tyrannidae), Töpfervögel (Furnariidae), Papageischnabeltimalien (Paradoxornithidae) bzw. in der Unterfamilie der Kleidervögel (Drepanidinae: Fringillidae) eingeführt. Geordnet nach Zahl der Gattungen, Arten und Unterarten gliedert sich die Herkunft der Taxa wie folgt: Neotropis and Karibik 4/2/3, Paläarktis -/-/1, Indo-Malaya 1/2/2, Nearktis -/1/-, Afrotropis -/1/-, Pazifische Inseln 1/-/-. Neue Namen wurden für eine neotropische Gattung, eine nearktische Art und jeweils eine paläarktische und eine indo-malayische Unterart vorgeschlagen. Die neuen Taxa haben zumeist kleine Verbreitungsgebiete in abgelegenen und schwer zu erreichenden Gebieten, oft Sonderbiotope, die nur selten besucht werden. Ebenfalls genetische Untersuchungen führten dazu, dass Arten als unberechtigt erkannt wurden und eingezogen werden mussten (Leucosticte, Eisfinken). Für die Paläarktische Region und die Indomalayische Region erfassten wir erneut die Aufspaltungen bereits bekannter Arten in Tochterarten, zumeist Allospzies. Im Berichtszeitraum sind davon Seeschwalben (Thalasseus), Eulen (Athene), Muscicapidae (Cyornis), Turdidae (Copsychus), Phylloscopidae (Phylloscopus) und Corvidae (Pica, Nucifraga) betroffen. Diese Aufspaltungen verändern das Bild der Vogel-Taxonomie und damit die lokale Vogel-Diversität weltweit besonders nachhaltig, und die Intensität nomenklatorischen Handlungen lässt nicht nach. Alle bedürfen genauer und kritischer Beobachtung, Dokumentation und Abwägung.
Dieser Bericht präsentiert die Ergebnisse einer Literaturdurchsicht nach weltweit neuen Vogelgattungen, Arten und Unterarten, die im Jahr 2005 beschrieben wurden. Wir konnten zwei neue Gattungen, sieben neue Arten und fünf neue Unterarten ermitteln, ferner einen neuen Ersatznamen für eine bekannte Subspezies. Die neuen Gattungen wurden für je eine alt- und neuweltliche Art der Singvögel aufgestellt. Auf Artgruppenniveau sind vier Non-Passeres (2 Arten/2 Unterarten) und neun Passeres (5/4) betroffen. Die meisten neuen Taxa stammen aus Südamerika (6/1; darunter drei Arten der formenreichen Gattung Scytalopus), gefolgt vom tropischen Asien (Myanmar, Malaysia: Kalimantan; 1/1), von der Paläarktischen Region (-/2), dem tropischen Afrika (Somalia; -/1) und Ozeanien (-/1). Für jedes Taxon wird der Fundort des Typus angegeben, die Zahl der Belegexemplare, die einer Beschreibung zugrunde lagen (Typus-Serie), die Verbreitung des neuen Taxons, der taxonomisch-systematische Hintergrund, Hinweise auf die Verwandtschaft des neuen Taxons und die Umstände, die zur Entdeckung und Beschreibung führten. Die von Jahr zu Jahr zunehmende Zahl von Aufspaltungen längst bekannter Arten in Tochterarten, in zumeist geographische Vertreter, Allospezies, erfassten wir ebenfalls, jedoch nur für die Paläarktische und die Indomalayische Region. Auch im hier behandelten Gebiet haben wir keine Vollständigkeit im Bericht angestrebt, da viele dieser Aufspaltungen, gleich welches Spezieskonzept angewandt wird, oft einen guten Qualitätsstandard vermissen lassen und einer kritischen Analyse nicht standhalten. Dieser Bericht ist in erster Linie als Dokumentation neuer Taxa anzusehen, nicht als kritische Würdigung.
In Teil 1 dieser Übersicht setzen wir die Erfassung neuer Vogeltaxa in einer vierten Arbeit fort. Im Berichtszeitraum 2008 wurden vier neue Gattungen, acht neue Arten und 17 neue Unterarten den Nomenklaturregeln entsprechend benannt. Neue Gattungen wurden für Arten bzw. Artengruppen in den Familien der Bürzelstelzer (Rhinocryptidae), Zistensänger (Cisticolidae) und Waldsänger (Parulidae) begründet. Geordnet nach Gattungen, Arten und Unterarten haben die neuen Taxa folgende Herkunft: Neotropis and Karibik 1/2/8, Paläarktis -/2/4, Indo-Malaya -/2/2, Nearktis 2/-/1, Afrotropis 1/1/-, Australasien -/1/1 und südliche Atlantische Inseln -/-/1. Ersatznamen wurden für zwei neotropische Gattungen und für vier Unterarten eingeführt. Diese Zahlen sind deutlich höher als in unseren früheren Berichten und deuten auf zunehmende taxonomische Forschung innerhalb der Ornithologie.
In Teil 2 haben wir erneut die „splits“ erfasst, die Aufspaltungen bereits bekannter Arten in Tochterarten, zumeist Allospezies, aber nur für die Paläarktis und die Indomalayische Region. Nach wie vor verändern diese nomenklatorischen Handlungen gegenwärtig das Bild der Vogel-Diversität weltweit besonders nachhaltig und mit zunehmender Dynamik, und jede einzelne bedarf genauer und kritischer Dokumentation und Abwägung. Die Akzeptanz dieser Aufspaltungen bei Systematikern und Taxonomen ist erstaunlich hoch, selbst dann, wenn die Begründungen nicht besonders tragend erscheinen. Bedenklich erscheint es, wenn Spaltarten in Handbüchern und sogar Feldführen erstmals publiziert werden, ohne dass sie sich zuvor mit Gegenargumenten und Kritik auseinandersetzen mussten. Schnell werden diese Neuerungen anderswo übernommen. Das mag daran liegen, dass die zumeist verwendeten Merkmale aus Genetik und Akustik sich hoher Anerkennung erfreuen und sich inzwischen ein eigenes Argumentationsprofil dafür entwickelt hat. Die Transparenz der Argumente ist nicht immer deutlich, zumal die Autoren zwischen zumindest zwei Artkonzepten wählen können, nach denen sie Spaltarten definieren können. Folglich genügen die auf diese Weise eingeführten Arten unterschiedlichen Kriterien, was einer gewissen Willkür in der Abgrenzung Vorschub leistet. Für schnelle Akzeptanz von Spaltarten sorgt überdies die weltweite ‚birder community’, der es immer ein Anliegen ist, isolierte und kleinräumig verbreitete Arten aufzuspüren und sie zu propagieren...
Dieser dritte Beitrag in unserer Reihe über neue Vogeltaxa gibt eine Übersicht der im Jahre 2007 neu beschriebenen Gattungen, Arten und Unterarten rezenter Vögel und basiert auf umfangreicher Literaturrecherche. Im Berichtszeitraum wurden drei neue Gattungen, sieben neue Arten und 135 neue Unterarten den Nomenklaturregeln entsprechend benannt. Neue Gattungen wurden für Arten bzw. Artengruppen innerhalb der Familien der Schwalme (Podargidae), Töpfervögel (Furnariidae) und Ammern (Emberizidae) aufgestellt. Sechs der neuen Arten entfallen auf die Passeriformes, nur eine auf die Non-Passeres, ein Kolibri. Die meisten neuen Unterarten (133) gehören den Non-Passeres an, davon allein 132 der Familie der Gänse-und Entenvögel (Anatidae), nur zwei sind Sperlingsvögel. Zoogeografisch geordnet entfallen eine neue Gattung, sechs neue Arten und eine Unterart auf Süd- und Mittelamerika, die anderen Taxa wurden für Nordamerika und die Karibik (1/0/133), Asien (0/0/1) und Ozeanien (1/1/0) beschrieben. Eine im Jahre 2006 erschienene Publikation mit der Beschreibung von 26 neuen Unterarten einer nordamerikanischen Gänseart musste in unserer letzten Jahresübersicht unberücksichtigt bleiben (Martens & Bahr 2008). Da sie in engem Zusammenhang mit einer Publikation des Jahres 2007 steht, behandeln wir hier beide gemeinsam. Für die Paläarktische Region und die Indomalayische Region erfassen wir erneut die Aufspaltungen bereits bekannter Arten in Tochterarten, zumeist Allospzies. Im Berichtzeitraum sind davon Fledermauspapageien (Loriculus), Timalien (Alcippe), Seidensänger (Cettia), Finken (Rhodopechys, Rhynchostruthus) und Ammern (Emberiza) betroffen. Nach wie vor verändern diese Aufspaltungen das Bild der Vogel-Taxonomie und Vogel- Diversität weltweit besonders nachhaltig, und alle entsprechenden nomenklatorischen Handlungen bedürfen genauer und kritischer Dokumentation.
Since about the year 2000 a hitherto unidentified species of the genus Leiobunum C. L. Koch, 1839, has rapidly invaded central and western Europe. Records are known from The Netherlands (probably the country of first occurrence in Europe), Germany, Austria and Switzerland. This introduced species, until now, mainly inhabits walls of buildings and rocky environments. Adults characteristically aggregate during daytime into groups of up to 1.000 individuals. The species is described and details on its present distribution, habitat preference, phenology and behaviour are presented.
Background: According to current taxonomy only three out of 27 Sinohimalayan leaf warbler species (Phylloscopidae) are considered genetically uniform across their entire breeding range along the Southeastern margin of the Qinghai-Tibetan Plateau, the Buff-barred Warbler (Phylloscopus pulcher) being one of them. Because marked differentiation among Himalayan and Chinese populations has been recently demonstrated for a number of Phylloscopus species (or sister species) we investigated the intraspecific variation of a mitochondrial gene, songs and morphology of P. pulcher in a phylogeographic approach.
Methods: We sequenced a fragment of the mitochondrial cytochrome b, reconstructed haplotype networks and analyzed DNA polymorphism among Himalayan and Chinese populations. We measured time and frequency parameters of two distinct song types and analyzed among population-differentiation in a principal component analysis and a discriminant analysis. We also compared measurements of body size dimensions taken from museum specimens.
Results: The mitochondrial haplotype network (cytb) was divided into two distinct clusters corresponding to geographic origin of samples. Pairwise genetic distances among Himalayan and Chinese mtDNA lineages account for 1.3% which coincides with Pleistocene lineage separation at roughly 650,000 years ago. Genetic diversity is slightly higher in the Chinese part of the species’ range with respect to haplotype and nucleotide diversity while the less diversified Himalayan population lineage shows signs of recent range expansion. The vocal repertoire of P. pulcher comprises two distinct verse types that are combined with short interspersed click notes to long continuous song displays. Trill verse types showed significant differences among regions in almost all measured frequency and time parameters: Chinese males displayed more rapid and more broad-banded trills at a lower pitch. In contrast, warbling verse types showed a distinctively different structure among regions: Himalayan songs consisted of repeated syllables while Chinese songs comprised repetitions of single, long and strongly modulated elements. Subtle morphological differences among specimens from the two study regions could only be confirmed for plumage coloration but not for metric characters.
Conclusions: Based on the genetic and bioacoustic distinctiveness of Chinese Buff-barred Warbler populations, we recommend that the name Phylloscopus pulcher vegetus Bangs, 1913 should be re-validated for this taxon.