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Gedenkrituale für Kriegsgefallene ebenso wie die Erinnerung an vergangene Kriege befinden sich in einem Zustand fortwährenden Wandels und passen sich an die jeweiligen sozialen und politischen Begebenheiten an. Dies gilt besonders für jene Gedenkrituale, mit denen an die Gefallenen in Grenzkonflikten erinnert wird: Da es derartige Situationen immer wieder gibt, werden die Gedenkrituale dazu genutzt, um im Hinblick auf neuere Konflikte die Erinnerung zu bewahren. Dies wird im Folgenden am repräsentativen Beispiel Spartas untersucht. In der ersten Hälfte des 7. Jh.s. v. Chr. wurde dort das Gymnopaidiai-Fest eingeführt, das in Verbindung zu den argivisch-spartanischen Feindseligkeiten stand. Dabei lassen sich drei Ereignisse in den Auseinandersetzungen zwischen Argos und Sparta ausmachen, die sich auf die Rituale in den Gymnopaidiai ausgewirkt haben – alle drei betreffen Thyrea. Der erste Fall greift die spartanisch-argivischen Zusammenstöße im 8. bzw. 7. Jh. v. Chr. auf, die in Thyrea stattgefunden haben dürften. Die zweite Auseinandersetzung, etwa in der Mitte des 6. Jh.s. v. Chr., war der Kampf der Dreihundert. Der dritte Konflikt lässt sich auf den Anfang des zweiten Viertels des 4. Jh.s. v. Chr. datieren, als Argos der Überlieferung nach wieder die Kontrolle über die Thyreatis erlangte. In den Quellen lassen sich hingegen keine Belege für die Einführung der Gymnopaidiai finden, die auf einen Kampf zwischen Sparta und Argos, sei es in der Thyreatis oder in Hysiai, hinweisen.
Rezension zu: Alison E. Cooley, The Cambridge Manual of Latin Epigraphy (Cambridge u.a. 2012)
(2015)
Im Jahre 1891 entdeckte man bei Grabungsarbeiten in der Flur "Ob der Kaul" (heute Steinfelder Straße) in Nettersheim/Marcomagus (Kr. Euskirchen) in einem frühmittelalterlichen Gräberfeld eine fragmentarische Weihinschrift aus rötlichem Sandstein (Höhe 65,5 cm – Breite 40 cm – Tiefe 15 cm). Der in zwei Hälften gebrochene Stein diente in Zweitverwendung als Deckplatte für ein fränkisches Grab und wurde offenbar für diesen Zweck passend geschlagen,1 so dass die gesamte linke Hälfte der Inschrift und einige Buchstaben der rechten Seite verloren gingen. Obwohl die Inschrift teilweise stark verwittert ist, können die erhaltenen Buchstaben noch relativ sicher gelesen werden. Die Buchstabenhöhe beträgt in der ersten Zeile 4,5 cm, in den folgenden Zeilen 4 cm. Der Zeilenabstand misst 2 cm...
Das Ergebnis des Volksentscheids im Vereinigten Königreich ist ein Weckruf. Alle Entscheidungsträger der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten sind aufgerufen, grundlegende Reformen der Verfassung einer Europäischen Union, möglicherweise nur noch einer europäischen „Kontinentalunion“ unverzüglich in Angriff zu nehmen. Unverzüglich bedeutet, einen Reformprozess nicht erst dann zu beginnen, wenn die Verhandlungen über ein Austrittsabkommen beendet worden sind. Eine Rückentwicklung der Europäischen Union zu einer bloßen Wirtschaftsgemeinschaft dürfte dabei keine Lösung sein. Es ist jetzt angezeigt, offen und – notfalls kontrovers – zu diskutieren, wie ein künftiger Bundesstaat auf europäischer Ebene aussehen könnte.