CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
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Martin Luther : 1483-1546
(1996)
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Herbert Deinert
- 450 years ago, in the early hours of February 18, the charismatic reformer and fearless combatant who had changed the face of Europe and of Christianity died in his home town of Eisleben while on a peace mission. The feuding Counts of Mansfeldt had asked him to mediate. Accompanied by his three sons, Luther, old at 62 and ailing, made the trip in mid-winter against the advice of friends and family. His body was returned to Wittenberg and buried there on February 22. It is impossible to overestimate his impact. The common priesthood of man, "everybody his own priest", this truly revolutionary notion at the core of his teaching, was immediately recognized for its (unintended) political, democratic implications. To him, all the faithful were one community, there was no room for separate casts. His zeal as a preacher of the "true faith", and his denunciation of those who would not accept it, earned him the reputation of intolerance, even anti-Semitism. The latter would surprise him, for he considered himself a prophet, though anointed against his will, like those of the Old Testament who also admonished, cajoled and condemned the "wayward children of Israel"'
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Asmodai in Olmütz
(2004)
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Ludvík Václavek
- "Spunda hat sich sowohl als magischer Dichter als auch als Theoretiker und Verkünder der magischen Substanz einer neuen Dichtung in seinem Essayband "Der magische Dichter" (1923) deklariert. Seine Vorstellung von der magischen Dichtung ergab sich aus einer Steigerung und Metamorphose des Expressionismus. [Immerwieder hat es ihn] zu längeren Aufenthalten nach Olmütz, zur Suche nach magischen Phänomenen, [gezogen]. Durch [ihre] geheimnisvollen Kräfte [gab die Stadt] dem Dichter Spunda einen magischen Wink, den er der Öffentlichkeit weitergab:Fort mit der Unterdrückung, fort vom Krieg, fort von der Gewalt. Dieser Wink wirkt wie ein Friedensmanifest, inmitten des Zweiten Weltkrieges."
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Analytische Hermeneutik
(2005)
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Fotis Jannidis
- "Muß [...] der Begriff ´Hermeneutik´ noch sein? Im 20. Jh. wurde er am intensivsten in philosophischen Diskursen verhandelt. Diese Diskussionstradition ist für meine Interessen nicht sonderlich fruchtbar, da ich nicht auf den urwesentlichen Modus unseres Seins oder eine grundsätzliche Kritik aller abendländischen Metaphysik abziele. Mit einer ausgeprägten Vorliebe für Theorien mittlerer Reichweite geht es mir in erster Linie um eine Reflexion unseres Geschäfts als Philologen. Fruchtbar dafür scheint mir die Anknüpfung an die philologische Tradition der Hermeneutik wie sie etwa im bereits zitierten August Boeckh greifbar ist. Nicht Welterklärung, sondern Reflexion philologischer Praxis ist das Ziel."
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Bewertungskriterien für elektronische Editionen
(1999)
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Fotis Jannidis
- Die Beurteilung gedruckter Texte und Editionen hat eine lange Tradition in der Literaturwissenschaft, und die entsprechenden Kriterien sind – bis auf einige umstrittene Punkte – mehr oder weniger selbstverständlicher Teil des Fachs. Ganz anders sieht die Lage für die digitalen Medien aus: Elektronische Editionen sind neue Gegenstände im philologischen Alltag, und ihre Gestalt scheint zur Zeit noch eben so schwankend wie die Bewertungskriterien der Anwender solcher Editionen. Andererseits steigt seit wenigen Jahren die Menge der verfügbaren CD-ROMs, es liegen also inzwischen mehrere Beispiele wissenschaftlich brauchbarer Texte vor, und – was vielleicht noch wichtiger ist – sie werden auch verwendet. [...] Im Nachfolgenden wird ein {...] Kriterienkatalog diskursiv entwickelt – in der Hoffnung, andere finden ihn interessant genug, um ihn weiterzudiskutieren. Im Anhang findet sich eine Stichwortliste mit den genannten Bewertungsaspekten.
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Narrative Kommunikation
(2004)
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Fotis Jannidis
- "Eine engere Zusammenarbeit von hermeneutischen und stärker empirischexperimentell ausgerichteten Humanwissenschaften scheint endlich möglich geworden zu sein. Liegt ein sprachliches Phänomen vor, das mit rhetorischen Begriffen als Metonymie bezeichnet wird, so kann die Produktion und Verarbeitung eines solchen Textelements mit kognitionswissenschaftlichen Methoden untersucht und können die komplexen Inferenzprozesse rekonstruiert werden, die das Verständnis von den sehr unterschiedlichen Phänomenen, die darunter fallen, erst genauer ermöglichen. Dies führt notgedrungen zu einer immer stärkeren Verlagerung der Aufmerksamkeit vom Text zur Rezipientenseite, ist also Teil eines allgemeineren Trends, der auch die Literaturwissenschaft seit der Rezeptionsästhetik prägt."
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Die Entrechtung der Wissenschaften : Konsequenzen aus der Novellierung des Urheberrechts für die Geisteswissenschaften
(2005)
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Gerhard Lauer
- Anhand von "Beispiele[n] illustrier[t der Aufsatz], was geschieht, wenn einseitig die Rechte der Urheber wie die der Öffentlichkeit zugunsten der industriellen Verwerter verschoben werden."
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Das Erdbeben von Lissabon : Ereignis, Wahrnehmung und Deutung im Zeitalter der Aufklärung
(2008)
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Gerhard Lauer
- Auch Erdbeben haben ihre Geschichte. Obgleich Erdbeben nur kurze Ereignisse sind, die Erdstöße oft nicht länger als ein paar Sekunden dauern, haben sie eine lange Geschichte ihrer Deutung. Sie geht den Beben voraus und folgt ihnen noch lange nach. Von einer solchen Geschichte der Deutung handelt dieser Beitrag. Er nimmt ein Ereignis zur Vorlage, das wie kaum ein zweites Erdbeben in der Geschichte Europas Epoche gemacht hat: das Erdbeben von Lissabon 1755. Von dieser Katastrophe gibt es fast nur Deutungen, kaum Augenzeugenberichte, die nicht schon von den philosophischen und theologischen Diskursen überschrieben wären.
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"Individuum est ineffabile" : Zur Veränderung der Individualitätssemantik im 18. Jahrhundert und ihrer Auswirkung auf die Figurenkonzeption im Roman
(1996)
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Fotis Jannidis
- "Es gehört zum Konsens der deutschen Literaturwissenschaft, daß spätestens im Sturm und Drang Subjektivität und Individualität zu konstituierenden Kategorien der literarischen Figurenkonzeption werden. ´Typen´ werden abgelöst von ´Charakteren´, lautet eine griffige Formel für diese Veränderung. Eine solche Deutung operiert mit der Vorstellung, daß die Figurengestaltung sich der Realität, nämlich der tatsächlichen Individualität des Menschen, angenähert habe. Der Wandel der Figurenkonzeption erscheint so als größere Approximation an den wirklichen Menschen geradezu naturwüchsig. Eine wissenssoziologische Beschreibung desselben Phänomens sieht dagegen die verschiedenen Auffassungen vom Individuum als prinzipiell gleichwertige, d.h. auch gleich erklärenswerte Konstruktionen an. Sie konstatiert angesichts der Umstellung der Figuren- bzw. Personendeskription als deren auffälligstes Merkmal ihre große Unwahrscheinlichkeit."
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Spiegelneuronen : über den Grund des Wohlgefallens an der Nachahmung
(2007)
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Gerhard Lauer
- Der Beitrag erläutert den Forschungsstand zur Entdeckung der Spiegelneuronen und fragt nach den Folgen dieser Entdeckung für die alte Frage nach dem Grund unseres Wohlgefallens an nachgeahmten Handlungen. Der Beitrag argumentiert, dass die Spiegelneuronen mindestens einer der zentralen neuronalen Mechanismen sind, die erklären, warum der Mensch Literatur hat. Diese Hypothese hat ihrerseits Folgen für einen präziseren Begriff der Literatur. Literatur besteht demnach aus Nachahmungsgeschichten. Sie ist Nahrung für unseren Nachahmungsinstinkt. Die Spiegelneuronen erklären, warum wir diese Nahrung brauchen und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Literatur diese Funktion erfüllen kann.
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Übungen in exotischer Phantasie : Texte von Gabriel García Márquez als Material für die Annäherung an eine außereuropäische Literatur
(1992)
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Thomas Lange
- Nichts scheint besser geeignet, um sich den Eurozentrismus, den kolonialen Blick abzugewöhnen, als die Beschäftigung mit lateinamerikanischer Literatur. Denn diese Literatur will anders sein, sie definiert sich widersprüchlich und provokativ als eine fremde, nicht-europäische Literatur. Die selbstgewählten Markenzeichen heißen: >realísmo mágico< und >real maravilloso< [...] Das Werk von Gabriel García Márquez, des vierten unter den fünf lateinamerikanischen Nobelpreisträgern, und des gegenwärtig weltweit erfolgreichsten lateinamerikanischen Autors scheint mit seiner >tropischen Phantasie<, seinem >eigenen Schwerkraftgesetz< ein besonders gutes Beispiel der ganz elementaren exotischen Phantasie zu sein.