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Meine vergleichenden Untersuchungen über das Diluvium im Westen der Weser führten mich betreffs der Gliederung desselben zu Ergebnissen, welche mit den Anschauungen der holländischen Autoren nur teilweise sich decken. So weichen unsere Ansichten über das Alter derjenigen Flussablagerungen voneinander ab, aus denen südlich der Vecht die Mehrzahl der Höhen aufgebaut ist. Auch hinsichtlich der Stellung des "Sanddiluviums" kann ich jenen Forschern nicht in allen Punkten beipflichten. Ferner vermisse ich bei ihnen Angaben über das Vorhandensein einer Innenmoräne, und endlich, glaube ich, ist die Nomenklatur, welche in der niederländischen Diluvialliteratur sich eingebürgert hat, keineswegs einwandfrei. Da ich im Rahmen meiner vorigen Arbeit die Ansichten anderer Autoren nicht in erschöpfender Weise berücksichtigen konnte, so sei es meine Aufgabe, das dort unterlassene hier nachzuholen.
Nach den Kräften, welche die Oberflächenformen schufen, sondere ich das Diluvium im Westen der Weser nach horizontaler Richtung in ein glaciales, glacialfluviatiles und fluviatiles Diluvium. Von diesen drei Bezirken ist das glacial-fluviatile als eine nur unvollkommen zu begrenzende Zwischenzone zwischen dem nördlichen, glacialen und dem südlichen, fluviatilen Diluvium belegen.
Das häufige Vorkommen weissgefleckten Feuersteins in den gaasterländischen Kliffs war mir ein Fingerzeig, dass in den Niederlanden auch Basalte aus Schonen nicht zu den Seltenheiten gehören könnten. Aus der Verbreitung des Anstehenden und der Findlinge nämlich glaubte ich ableiten zu dürfen, dass jener Feuerstein ans der Gegend von Kristianstad über das Basaltgebiet Schonens hin in nordost-südwestlicher Richtung bis nach Holland verschleppt worden sei, weshalb auch Basaltgeschiebe hier in größerer Zahl anzutreffen sein müssten. Gegen diese Schlussfolgerung wird indessen von Herrn Professor .Jentzsch Einspruch erhoben, und zwar deshalb, weil schwärzliche, weisegefleckte Feuersteine auch im Diluvium von Ost- und Westpreussen vertreten sind.
In meinen Diluvialstudien 1 und 2 habe ich u.a. den Nachweis zu führen gesucht, dass das Herzogtum Oldenburg nur während der ersten Glacialperiode vergletschert war, und dass die Eismassen, welche über unser Land ihren Weg genommen, von hier nach dem Unterrhein hin fortflossen. Unsere nächste Aufgabe sei es, die Heimat der Geschiebe festzustellen. In einer weiteren Abhandlung soll die Gliederung des Diluviums zum Gegenstand der Untersuchung gemacht werden, und im Anschluss hieran gedenke ich meinen Ansichten über die diluvialen Höhen Hollands und des angrenzenden Hannovers eine eingehendere Begründung zu Teil werden zu lassen, als mir dies im Rahmen meiner letzten erschienenen Arbeit möglich war. Endlich soll der Frage nähergetreten werden, welches Alter wir unserm Diluvium beizumessen haben, und welche Stellung es zu den Glacialablagerungen des Ostens und des Nordens einnimmt.