Pharmazie
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Mit einer Prävalenz von rund 5% bildet das Hereditäre Nonpolypöse Kolorektalkarzinom (HNPCC), auch Lynch Syndrom genannt, die häufigste genetische Disposition unter allen Kolorektalkarzinomen in Deutschland. Das Lynch Syndrom wird autosomal-dominant vererbt und tritt im Schnitt bereits ab dem 44. Lebensalter auf, während die Mehrheit der Kolorektalkarzinome erst mit 63 Jahren diagnostiziert wird. Ein wichtiges Merkmal sind sogenannte HNPCC-assoziierte Malignome, welche sich außerhalb des Dickdarms befinden. Die Diagnose gestaltet sich allerdings relativ schwierig, da bei Lynch Syndrom-Patienten kein eindeutiger klinisch auffälliger Phänotyp vorliegt und die Diagnosestellung nur in Zusammenhang mit einer Familienanamnese des Patienten möglich ist.
Mittlerweile ist bekannt, dass für das charakteristische Auftreten von hochgradigen Mikrosatelliteninstabilitäten im Tumorgewebe ein defektes DNA-Mismatch-Reparatursystem verantwortlich ist. Diese Defekte treten vor allem in den Genen MLH1, MSH2, MSH6 oder PMS2 auf und können über die Keimbahn vererbt werden.
Das Fusionsprotein MLH1•ITGA9 wurde im Jahr 2009 publiziert, nachdem es bei einer Familie aus Französisch-Guyana gehäuft identifiziert wurde. Mehrere Familienmitglieder waren an unterschiedlichen Krebsarten erkrankt, und die Tatsache, dass neben Dickdarmtumoren auch synchrones und metachrones extrakolonisches Tumorwachstum auftrat, ließen den Schluss einer positiven Familienanamnese für das Lynch Syndrom zu. Auffällig war jedoch, dass das Spektrum dieser extrakolonischen Tumoren nicht im Einklang mit den typischen HNPCC-assoziierten Malignomen stand. Daher lag die Vermutung nahe, dass das Fusionsprotein MLH1•ITGA9 für diesen Phänotyp verantwortlich ist.
Das dem zugrundeliegende Fusionsgen MLH1•ITGA9 ist das Resultat einer interstitiellen Deletion auf Chromosom 3p21.3. Es kodiert für den N-Terminus des Mismatch-Reparaturgens MLH1 sowie den C-Terminus des rund 400 kb downstream gelegenen Integrin α9. Aufgrund der fehlenden nukleären Lokalisationssequenz und weiterer wichtiger im C-Terminus gelegenen Domänen des MLH1-Proteins ist davon auszugehen, dass es außer Stande ist, Basenfehlpaarungen zu reparieren; ebenso sollte das Fusionsprotein theoretisch keine Funktionen des Wildtyp Integrin α9 mehr ausüben können.
Diese Annahmen konnten durch diverse Versuche wie Zelladhäsions- und Zellmigrationsassays bestätigt werden; das Fusionsprotein hatte dabei keinerlei Einfluß auf das Adhäsions- oder Migrationsverhalten unterschiedlicher Zelllinien.
Bezüglich der Lokalisation von MLH1•ITGA9 wurde über Fluoreszenzmikroskopie aufgrund der fehlenden nuklären Lokalisationssequenz im MLH1-Proteinteil der Nachweis erbracht, dass sowohl das Fusionsprotein als auch seine Variante MLH1∆ (bestehend aus dem MLH1-Teil) lediglich im Zytoplasma, und nicht wie der Wildtyp auch im Zellkern, zu finden ist.
Desweiteren zeigten Co-Immunopräzipitationsexperimente eine Interaktion zwischen dem Fusionsprotein und MLH1∆ mit dem Tumorsuppressor BRCA1. Die Folgen dieser Interaktion wurden auf translationeller und Proteinebene mit dem Ergebnis untersucht, dass Zellen, welche das Fusionsprotein oder seine trunkierte Variante MLH1∆ exprimieren, nach Etoposidstimulierung teilweise in gravierendem Ausmaß einen negativen Einfluss auf die p53-abhängige DNA-Reparaturmaschinerie aufweisen. Dies zeigte sich besonders deutlich auf transkriptioneller Ebene in einer bis zu 96%igen Herunterregulierung wichtiger Zellzyklus- sowie proapoptotischer Gene. Die durchflusszytometrische Analyse dieser Zellen zeigte außerdem eine höhere Apoptoseresistenz nach Etoposidstimulierung im Vergleich zu Wildtyp-MLH1 exprimierenden Zellen.
We present a computational method for the reaction-based de novo design of drug-like molecules. The software DOGS (Design of Genuine Structures) features a ligand-based strategy for automated ‘in silico’ assembly of potentially novel bioactive compounds. The quality of the designed compounds is assessed by a graph kernel method measuring their similarity to known bioactive reference ligands in terms of structural and pharmacophoric features. We implemented a deterministic compound construction procedure that explicitly considers compound synthesizability, based on a compilation of 25'144 readily available synthetic building blocks and 58 established reaction principles. This enables the software to suggest a synthesis route for each designed compound. Two prospective case studies are presented together with details on the algorithm and its implementation. De novo designed ligand candidates for the human histamine H4 receptor and γ-secretase were synthesized as suggested by the software. The computational approach proved to be suitable for scaffold-hopping from known ligands to novel chemotypes, and for generating bioactive molecules with drug-like properties.
We among others have recently demonstrated that normal cells produce “fusion mRNAs”. These fusion mRNAs do not derive from rearranged genomic loci, but rather they are derived from “early-terminated transcripts” (ETTs). Premature transcriptional termination takes place in intronic sequences that belong to “breakpoint cluster regions”. One important property of ETTs is that they exhibit an unsaturated splice donor site. This results in: (1) splicing to “cryptic exons” present in the final intron; (2) Splicing to another transcript of the same gene (intragenic trans-splicing), resulting in “exon repetitions”; (3) splicing to a transcript of another gene (intergenic trans-splicing), leading to “non-genomically encoded fusion transcripts” (NGEFTs). These NGEFTs bear the potential risk to influence DNA repair processes, since they share identical nucleotides with their DNA of origin, and thus, could be used as “guidance RNA” for DNA repair processes. Here, we present experimental data about four other genes. Three of them are associated with hemato-malignancies (ETV6, NUP98 and RUNX1), while one is associated with solid tumors (EWSR1). Our results demonstrate that all genes investigated so far (MLL, AF4, AF9, ENL, ELL, ETV6, NUP98, RUNX1 and EWSR1) display ETTs and produce transpliced mRNA species, indicating that this is a genuine property of translocating genes.
Schädigungen des Zentralnervensystems führen häufig zu schweren irreversiblen Schäden, die die Betroffenen vor große körperlichen und psychischen Herausforderungen stellen. Auf zellulärer Ebene ist bekannt, dass das Gehirn über protektive Mechanismen verfügt, die zwar nach der Schädigung aktiviert werden deren Potential jedoch nicht ausreicht, um den Schaden einzudämmen. Das Endocannabinoidsystem wurde mehrfach als ein solches protektives System bei ZNS Läsionen beschrieben. Zu den klassischen und gut untersuchten Endocannabinoiden (eCBs) wie Anandamid oder 2-AG kommen im Gehirn mehrere eCBs vor, deren physiologische und pathologische Bedeutung schwer einzuordnen ist. Das N-Arachidonyl-Dopamin (NADA) gehört zu dieser Gruppe und wirkt über bereits bekannte Cannabinoid Rezeptoren.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Wirkung von NADA auf das Überleben der Körnerzellen im Gyrus dentatus im Modell der organotypischen hippokampalen Schnittkulturen (OHSC) untersucht. Weiterhin wurden die beteiligten Rezeptoren und die intrazellulären Signalkaskaden an neuronalen und gliösen Primärkulturen sowie Zelllinien analysiert. Nach der NMDA Schädigung kam es zum massiven Absterben der Neurone und einer deutlichen Zunahme der Zahl von Mikrogliazellen. NADA (100 pM-10 μM) hemmte den Prozess der neuronalen Schädigung und führte bei 1 nM und 1 μM zum Rückgang der Mikrogliaanzahl in geschädigten OHSC. Weiterführende Analysen ergaben, dass NADA Effekte über den Cannabinoid (CB)1 Rezeptor mediiert. Sowohl die abnCBD, CB2, TRPV1 und TRPA1 Rezeptoren als auch -als struktureller Bestandteil des NADA waren an den Wirkungen nicht beteiligt. Es ist bekannt, dass der TRPV1 Rezeptor eine große Rolle bei NADA mediierten Effekten in der Peripherie spielt. Das Vorkommen bzw. die funktionelle Aktivität des TRPV1 im ZNS ist Gegenstand kontroverser Diskussionen. TRPV1 konnte auf mRNA Ebene in organotypischen hippokampalen Schnittkulturen (OHSC), Astrozyten, hippokampalen Neuronen und DRG (Spinalganglien) nachgewiesen werden. Mittels Calcium Imaging und Elektrophysiologie konnte an HEK293-TRPV1 Zellen NADA als Agonist des TRPV1 bestätigt werden. In allen untersuchten Zellen war jedoch die Funktionstüchtigkeit des TRPV1 Rezeptors mittels Calcium Imaging Messungen nicht nachweibar.
Im nächsten Schritt wurde geprüft, welche der klassischen mit dem Endocannabinoidsystem assoziierten Signalkaskaden an der NADA vermittelten Protektion teilnehmen. Die Signalkaskaden p38 und p44/42 MAPK wurden in den stimulierten und nichtstimulierten Zellen durch NADA nicht beeinflusst.
NADA gehört somit zur Gruppe der neuroprotektiv wirkenden Endocannabinoide, welches seine Effekte über den CB1 Rezeptor vermittelt. Im Schädigungsmodell des OHSC spielt der TRPV1 Rezeptor keine Rolle. Weitere intrazelluläre Signalkaskaden, wie der PLC Weg, bedürfen einer weitergehenden Analyse bezüglich ihrer Involvierung in NADA-vermittelte Effekte.
5-Lipoxygenase contributes to PPAR [gamma] activation in macrophages in response to apoptotic cells
(2012)
Background: One hallmark contributing to immune suppression during the late phase of sepsis is macrophage polarization to an anti-inflammatory phenotype upon contact with apoptotic cells (AC). Taking the important role of the nuclear receptor PPARγ for this phenotype switch into consideration, it remains elusive how AC activate PPARγ in macrophages. Therefore, we were interested to characterize the underlying principle.
Methods: Apoptosis was induced by treatment of Jurkat T cells for 3 hours with 0.5 μg/ml staurosporine. Necrotic cells (NC) were prepared by heating cells for 20 minutes to 65°C. PPARγ activation was followed by stably transducing RAW264.7 macrophages with a vector encoding the red fluorescent protein mRuby after PPARγ binding to 4 × PPRE sites downstream of the reporter gene sequence. This readout was established by treatment with the PPARγ agonist rosiglitazone (1 μM) and AC (5:1). Twenty-four hours after stimulation, mRuby expression was analysed by fluorescence microscopy. Lipid rafts of AC, NC, as well as living cells (LC) were enriched by sucrose gradient centrifugation. Fractions were analysed for lipid raft-associated marker proteins. Lipid rafts were incubated with transduced RAW264.7 macrophages as described above. 5-Lipoxygenase (5-LO) involvement was verified by pharmacological inhibition (MK-866, 1 μM) and overexpression.
Results: Assuming that the molecule responsible for PPARγ activation in macrophages is localized in the cell membrane of AC, most probably associated to lipid rafts, we isolated lipid rafts from AC, NC and LC. Mass spectrometric analysis of lipid rafts of AC showed the expression of 5-LO, whereas lipid rafts of LC did not. Moreover, incubating macrophages with lipid rafts of AC induced mRuby expression. In contrast, lipid rafts of NC and LC did not. To verify the involvement of 5-LO in activating PPARγ in macrophages, Jurkat T cells were incubated for 30 minutes with the 5-LO inhibitor MK-866 (1 μM) before apoptosis induction. In line with our hypothesis, these AC did not induce mRuby expression. Finally, although living Jurkat T cells overexpressing 5-LO did not activate PPARγ in macrophages, mRuby expression was significantly increased when AC were generated from 5-LO overexpressing compared with wild-type Jurkat cells.
Conclusion: Our results suggest that induction of apoptosis activates 5-LO, localizing to lipid rafts, necessary for PPARγ activation in macrophages. Therefore, it will be challenging to determine whether 5-LO activity in AC, generated from other cell types, correlates with PPARγ activation, contributing to an immune-suppressed phenotype in macrophages.