Linguistik-Klassifikation
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Die Grundlagen der heutigen modernen Wortartenklassifikationen gehen bis in die Antike zurück: Bereits zu dieser Zeit hat Dionysius Thrax ein Schema mit acht Wortarten etabliert. Die darin auftretenden Wortarten sind Substantive, Verben, Adjektive, Artikel, Pronomen, Präpositionen, Adverbien und Konjunktionen. Diese Zahl wird wiederum in den unterschiedlichen Grammatikansätzen unserer Zeit variiert. So verwendet der generative Ansatz beispielsweise vier Wortarten – Bergenholtz/Schaeder (1977) verzeichnen dagegen ganze 51 verschiedene Wortarten und zusätzlich 5 Lexemklassen. Allein diese starken Schwankungen in der angenommenen Anzahl der Wortarten verdeutlichen die allgemeinen Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der Wortarten in ihren Kriterien.
Das Zitat "Denn sie gliedern sich in Stämme wie die Menschen" aus Érik Orsennas "Die Grammatik ist ein sanftes Lied" leitet den Titel dieser Arbeit ein und markiert gleichzeitig eine Schnittstelle zwischen der Literaturwissenschaft und der Linguistik und speziell der Grammatik. Als metasprachliche Erzählung setzt sich Orsennas Erzählung literarisch mit der Sprache und ihrer Grammatik auseinander. In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich vorrangig mit der Analyse der Kriterien zur Klassifikation von Wortarten und ihrer literarischen Darstellung und Ausgestaltung in Orsennas Text über die Wörter, die in Stämmen in der Stadt der Wörter zusammenleben und in einer Fabrik miteinander zu Sätzen verbunden werden können. Der Originaltext von Orsenna ist eine Erzählung in französischer Sprache. Die Übersetzerin Caroline Vollmann hat den Text an die Gegebenheiten und speziellen Phänomene der deutschen Sprache angepasst. Aus diesem Grund spreche ich in der Arbeit von Orsenna und Vollmann als Verfassern.
Da die Darstellung der Wortarten bei Orsenna und Vollmann primär durch Metaphern realisiert wird und den Wörtern als "Stämmen" in einer Stadt menschliche Eigenschaften zugewiesen werden, möchte ich besonders auf die Grundlagen der kognitiven Metapherntheorie von Lakoff und Johnson eingehen. Um eine möglichst wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Analyse von Kriterien zur Wortartenklassifikation zu gewährleisten, habe ich drei Grammatiken als Vergleichsmedium für die spätere Analyse von Orsennas und Vollmanns Text ausgewählt. Dadurch gewinne ich sowohl eine syntaktisch als auch morphologisch und semantisch orientierte Perspektive auf den Untersuchungsgegenstand. Aus den Grammatiken von Hentschel/Weydt (2003), Helbig/Buscha (2005) und Boettcher (2009) soll im Verlauf der Arbeit ein Kriterienkatalog erstellt werden, der in einem weiteren Schritt auf die Analyse der Wortartenklassifikation des literarischen Textes angewendet werden kann.
These notes grew out of my preoccupation with writing a grammar of a particular language, Cahuilla, which is spoken in Southern California and belongs to the Uto-Aztecan family. [...] The Introduction to the Grammar as a whole – of which two sections are reproduced here in a modified version – tries to integrate the synoptic views of the different chapters into a series of comprehensive statements. The statements cluster around two topics: 1. A presentation of Cahuilla as a type of language. 2. Remarks on writing a grammar.
This paper is concerned with developing Joan Bybee's proposals regarding the nature of grammatical meaning and synthesizing them with Paul Hopper's concept of grammar as emergent. The basic question is this: How much of grammar may be modeled in terms of grammaticalization? In contradistinction to Heine, Claudi & Hünnemeyer (1991), who propose a fairly broad and unconstrained framework for grammaticalization, we try to present a fairly specific and constrained theory of grammaticalization in order to get a more precise idea of the potential and the problems of this approach. Thus, while Heine et al. (1991:25) expand – without discussion – the traditional notion of grammaticalization to the clause level, and even include non-segmental structure (such as word order), we will here adhere to a strictly 'element-bound' view of grammaticalization: where no grammaticalized element exists, there is no grammaticalization. Despite this fairly restricted concept of grammaticalization, we will attempt to corroborate the claim that essential aspects of grammar may be understood and modeled in terms of grammaticalization. The approach is essentially theoretical (practical applications will, hopefully, follow soon) and many issues are just mentioned and not discussed in detail. The paper presupposes a familiarity with the basic facts of grammaticalization and it does not present any new facts.
This paper is concerned with anticausative verbs (or verb-forms), or shortly, anticausatives. [...] [C]ausative/non-causative pairs with a marked non-causative are quite frequent in the languages of the world. However, so far they have not received sufficient attention in general and typological linguistics, a fact which is also manifested in the absence of a generally recognized term for this phenomenon […]. This paper therefore deals with the most important properties of anticausatives (particularly semantic conditions on them), their relationship to other areas of grammar as well as their historical development in different languages. The grammatical domain of transitivity, valence and voice, where the anticausative belongs, takes up a central position in grammar and consequently the present discussion should be of considerable interest to general comparative (or typological) linguists.
Das vorliegende Arbeitspapier ist das Skript einer Vorlesung, die ich während des Wintersemesters 1986/87 am Institut für Sprachwissenschaft der Universität zu Köln gehalten habe. […] Das Arbeitspapier gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil, Kapitel 1 - 4, werden die bei der Untersuchung und Beschreibung einer Sprache auftretenden soziolinguistischen Probleme besprochen, während im zweiten Teil, Kapitel 5 - 11, behandelt wird, wie eine Grammatik geschrieben werden sollte. Es geht dabei also nicht um die grammatische Analyse sprachlicher Daten, sondern um die Darstellung einer Sprache, d.h. um die schriftstellerische Aufgabe des Linguisten, des Grammatikers im eigentlichen Sinn.