Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 22 (1996)
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- Electrogena (1)
- Flora, Osnabrück, Südwest-Niedersachsen, Westfalen. (1)
- Fritillaria meleagris, moist grassland, life cycle, dispersal, community structure, Northwest Germany (1)
- Madagascar, moss-inhabiting rotifers, new species (1)
- Syrphidae, (1)
- Taxonomy, feather mites, Sokoloviana, Ptiloxenidae, waders. (1)
- Upper Jurassic, lithostratigraphy, rock sequence, microfauna, gamma-ray-detection, Northwest Germany (1)
- bryophytes, plant communities, megalithic monuments, Northwest Germany,crystalline boulders (1)
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Rubus curvaciculatus Waisemann ex H. E. Weber (Subgenus Rubus Sect. Corylifolii Lindley Ser. Sepincola Weihe ex Focke) ist als neue Art beschrieben und abgebildet. Ihre Verbreitung in Dänemark, Deutschland, Tschechien und Polen ist angegeben. Rubus dethardingii E. H. L. Krause ist als sehr ähnliche Art mit seinen abweichenden Merkmalen behandelt. Rubus praecox Bertol., eine im südlichen Mitteleuropa und in Südeuropa weitverbreitete Brombeere, hat seine nördlichsten Fundorte in der Stadt Osnabrück (Dodesheide) und im angrenzenden Landkreis Osnabrück bei Rulle und Icker und wurde neuerdings eingeschleppt nach Achterberg im Kreis Grafschaft Bentheim.
Als Nachtrag zur "Flora von Südwest-Niedersachsen und dem benachbarten Westfalen" (Weber 1995) werden neuere Fundorte bemerkenswerter Farn- und Blütenpflanzen mitgeteilt. Dipsacus pilosus (L.) Swartz, Filago arvensis L., Leersia oryzoides L. und Schoenoplectus pungens (Vahl)Palla, die im Gebiet längere Zeit verschollen waren, wurden an vorher meist unbekannten Wuchsorten entdeckt. Erstmals nachgewiesen wurden Hieracium flagel/are Willd. und Senecio sarracenicus.
Fritillaria meleagris L. ist eine in Norddeutschland seltene und in ihrem Vorkommen stark gefährdete Art feuchter bis nasser extensiv genutzter Grünlandstandorte. Es wird ein relativ junges Vorkommen innerhalb einer Crepis paludosa-Juncus acutiflorus-Geselischaft beschrieben. Der etwa 1O-jährige Bestand zeigt eine Ausbreitungstendenz. Neben Untersuchungen zum Standort und zur Vergesellschaftung der Schachblume konnten einige Beobachtungen zur Ausbreitungsbiologie durchgeführt werden, die, unter Einbeziehung des Lebenszyklus, eine streßmeidende Lebensstrategie erwarten lassen. Von 124 blühenden Individuen gelangten nur 18 zur Fruchtreife. Die Fruchtkapseln beinhalteten jeweils durchschnittlich 114 flug- und schwimmfähige Samen. Von den Samen konnten 11-20 % innerhalb eines Radius von 25 cm um die Mutterpflanze wiedergefunden werden. Rund 45 % der Individuen traten truppweise in Gruppen von 3 bis 9 Exemplaren auf.
Fünf in Naturreservaten Madagaskars gesammelte Moosproben wurden auf ihre Besiedlung mit Rotatorien (Rädertiere)untersucht. Es konnten 9 monogononte und 25 digononte (bdelioide) Species gefunden werden, darunter Macrotrachela herzigana, eine bisher unbekannte Spezies. 25 Arten waren bisher aus Madagaskar nicht bekannt.
An 12 Bächen mit 50 Probestellen im Osnabrücker Hügelland wurde mit der "kicksampling"- Methode und Emergenzzelten die Gattung Electrogena untersucht, Es konnte unter den 1596 Individuen nur eine Art, E. ujhelyii (Sowa 1981), festgestellt werden. Diese Eintagsfliege präferiert im Untersuchungsgebiet das Hypokrenal und Epirhithral. Eine negative, hochsignifikante Korrelation zwischen der Häufigkeit und der Fließgeschwindigkeit wurde ermittelt. Für andere Parameter (Temperatur, pH, Leitfähigkeit, Gesamt- und Carbonathärte) konnte kein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Die Emergenzperiode dauert bei E. ujhelyii mehrere Monate. Die Fekundität liegt mit 565 bis 1550 und einem Mittelwert von 954 EiernIWeibchen für eine Eintagsfliege niedrig. Weitere Details zur Biologie der Art werden mitgeteilt. Naturschutzrelevante Aspekte dieser Art werden diskutiert.