Die Auenwiesen des Saarlandes
Alluvial meadows of the Saarland (Western Germany)
- Ziel der Gesamtuntersuchung war die standörtliche und vegetationskundliche Typisierung der Auwiesen im Saarland. Ausgegangen wurde hierbei von der Hypothese, daß sich die spezifische geologisch-geomorphologisch-klimatische Situation der Einzugsgebiete prägend auf Textur und Nährstoffgehalte der Auensedimente und somit auf die Grünlandvegetation auswirkt. Unter dieser Annahme wurden drei repräsentative Referenzauen in sich deutlich unterscheidenden Substratlandschaften ausgewählt, in denen neben der Aufnahme der Grünlandvegetation umfangreiche bodenkundlich-hydrologische Untersuchungen (Grundwasserstandsmessungen, Bodentypen, bodenchemische Werte) durchgeführt wurden. Darüber hinaus wurden insgesamt 33 weitere typologisch vergleichbare Auenabschnitte an 14 saarländischen Fließgewässern mit dem Ziel untersucht, die Ergebnisse aus den Referenzauen zu untermauern und für den gesamten Untersuchungsraum (=Saarland) zu verallgemeinern. In vorliegender Publikation wird lediglich der pflanzensoziologische Teil ausführlich dargestellt. Auf die Wechselbeziehungen zwischen Standort und Grünlandgesellschaften wird nur beispielhaft eingegangen. Das Gesamtergebnis o.g. Untersuchung kann bei BETTINGER (1994) und EMMERLING (1993) nachgelesen werden. Insgesamt wurden rund 500 Grünlandbestände aufgenommen und tabellarisch ausgewertet. Aus der soziologisch-ökologischen Auswertung resultieren drei geographische Schwerpunkträume, die sich hinsichtlich standörtlicher Situation und floristischer Ausprägung der Auwiesen erkennbar voneinander unterscheiden: Die nordsaarländischen Bachauen im Hochwaldvorland und Prims-Nahe-Bergland (Losheimer Bach, Wadrill, Lösterbach, Obere Prims, Nahe, Freisbach) mit den submontanen Formen der Glatthaferwiesen, Borstgrasrasen, dem Juncetum acutiflori molinietosum, den Polygonum bistorta-Feucht- und Naßbrachen sowie der Agrostis canina-Ranunculus flammula-Gesellschaft, dem Caricetum fuscae juncetosum acutiflori und den nassen Carex rosirata-Beständen auf Niedermoorböden. Besonders erwähnt werden muß das Vorkommen der atlantisch verbreiteten Art Oenanthe peucedanifolia, die die Waldbinsenwiesen in diesem Landschaftsraum als geographische Trennart kennzeichnet. Die mittel- und ostsaarländischen Bachauen im Prims-Blies-Hügelland und Nordpfälzer Bergland (Theel, Ill, Obere Blies, Oster) mit ihren Grünlandgesellschaften kalkfreier Auenstandorte in vorwiegend kolliner bis unterer submontaner Höhenlage. Die süd- und westsaarländischen Flußauen (Saar, Untere Blies, Nied) in den weitgehend durch Muschelkalk geprägten Gaulandschaften mit ihren kalkbeeinflußten Auwiesen in planarer bis unterer kolliner Höhenstufe. In den Tal-Glatthaferwiesen tritt an Unterer Blies, Saar und Mosel der Kümmelblättrige Haarstrang (Peucedanum carvifolia) als geographische Trennart auf.
- The aim of this publication was to describe the types of alluvial meadow vegetation in the Saarland. About 500 relevés have been done and were analysed in tables. In addition, broad hydrologic and pédologic examinations (measurement of the ground-water-levels, soil types and soil chemistry) were conducted. The analysis resulted in three main geographic areas with specific differences concerning the pedohydrologic and climatic site factors. These differences have a decisive influence on the floristic and sociologic composition of the meadow vegetation. The following landscape segments with their typical alluvial plant communities can be distinguished: The submontane valleys of the northern Saarland with the communities Alchemillo-Arrhenatheretum, Polygalo-Nardetum, Juncetum acutiflon molinietosum (as geographic variant with Oenanthe peucedanifolia), the wet fallow land communities with Polygonum bistorta, the Agrostis canina-Ranunculus flammula community, and the Caricetum fuscae juncetosum acutiflori and the Carex rostrata community on fen soils. The colline valleys of the middle and eastern Saarland with the communities Arrbenatheretum elatioris, Alepocurus pratensis-Ranunculus repens-community and the Ranúnculo-Alopecuretum geniculati. The communities in this landscape segment are generally poor in characteristic species. The riversides in the southern and western Saarland, mainly in lowlands to lower colline locations with the basiphilic Arrbenatheretum elatioris as a geographic variant with Peucedanum carvifolia.
Verfasserangaben: | Andreas BettingerGND |
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URN: | urn:nbn:de:hebis:30:3-445778 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft |
Verlag: | Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft |
Verlagsort: | Göttingen |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel |
Sprache: | Deutsch |
Datum der Veröffentlichung (online): | 16.10.2017 |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 1996 |
Veröffentlichende Institution: | Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg |
Datum der Freischaltung: | 16.10.2017 |
Jahrgang: | 16 |
Erste Seite: | 251 |
Letzte Seite: | 297 |
HeBIS-PPN: | 419804501 |
DDC-Klassifikation: | 5 Naturwissenschaften und Mathematik / 58 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik) |
Sammlungen: | Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte |
Zeitschriften / Jahresberichte: | Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft / Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 16 (1996) |
Übergeordnete Einheit: | urn:nbn:de:hebis:30:3-326063 |
Lizenz (Deutsch): | Deutsches Urheberrecht |