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Zur Biochemie der Schilddrüsenfunktion V: Der Einfluß substituierter Thioharnstoffe auf die Kaninchenthyreoidea

  • Bei langdauernder Injektion von Benzylthioharnstoff, der schwer resorbiert wird, entsteht beim Kaninchen keine Struma baśedowificata, sondern nur ein Präbasedow-Zustand. Eine Aktivierung der Schilddrüsen(SD)-Follikel tritt bei kurzfristiger Verfütterung von Benzylthioharnstoff auf. Der symm. Dibenzylthioharnstoff erzeugt bei täglicher Injektion ein Vorstadium der Struma diffusa parenchymatosa. Seine Resorption ist schlecht. Die Isothioharnstoffe sind für den Tierversuch wahrscheinlich zu giftig. Thiouracil, subcutan gespritzt, ruft SD-Vergrößerung hervor und ist bei weitem nicht so toxisch wie Allylthioharnstoff. Die Größen der entarteten Drüsen sind den zugeführten Thiouracilmengen nicht proportional und meines Erachtens von der Konstitution der Versuchstiere weitgehend abhängig. 2-Thio-barbitursäure wirkt bei einer Injektion über drei Monate schwach schilddrüsenaktiv. Die Natriumsalze des S-Kupfer-N-Allyl-N'-[m-carboxyphenyl]-iso-thioharnstoffes (Cuprion) und des S-Gold-N-Allyl-N'-[m-carboxyphenyl]-iso-thioharnstoffes (Lopion), parenteral gegeben, üben einen nachteiligen Einfluß auf die Schilddrüse aus. Lopion wird besser als Cuprion vertragen. Der N-Allyl-N'-[m-carboxyphenyl]-iso-thioharnstoff wird offenbar schnell vom Körper ausgeschieden, weshalb große Mengen des Grundkörpers erforderlich sind, um eine stärkere SD-Aktivität hervorzurufen. Sulfanilylthioharnstoff verändert ein wenig die Kaninchen-SD, wenn er über zwei Monate verabfolgt wird. Mengt man Sulfanilylguanidin dem Futter bei, dann wird die SD in geringem Grade aktiviert. Eine leichte Hypertrophie der Drüse wurde bei subcutaner Behandlung eines Tieres festgestellt. Möglicherweise führen unter gewissen Bedingungen Benzylthioharnstoff, Sulfanilylguanidin, Cupro-N-Allyl-N'- [m-carboxyphenyl]-iso-thioharnstoff und Thiouracil, in dieser Reihe zunehmend wirksam, zu einer SD-Hypertrophie. Die Art und Weise, wie die Kaninchen auf die schilddrüsenwirksamen Substanzen reagierten, weist auf die Entwicklung eines anormalen Zustandes der Thyreoidea hin. Unsere Befunde stehen mit der Erklärung der thyreostatischen Wirksamkeit chemischer Verbindungen durch amerikanische Autoren in Einklang.

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Metadaten
Author:Friedrich HüterGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-698142
DOI:https://doi.org/10.1515/znb-1947-1-208
ISSN:1865-7117
ISSN:0932-0776
Parent Title (German):Zeitschrift für Naturforschung, B
Publisher:Verlag der Zeitschrift für Naturforschung
Place of publication:Tübingen
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2014/06/02
Year of first Publication:1947
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2023/06/29
Volume:2
Issue:1-2
Page Number:7
First Page:19
Last Page:25
HeBIS-PPN:510768350
Institutes:Biochemie, Chemie und Pharmazie / Biochemie und Chemie
Angeschlossene und kooperierende Institutionen / Georg-Speyer-Haus
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 57 Biowissenschaften; Biologie / 570 Biowissenschaften; Biologie
6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
Licence (German):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung 3.0