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Berlin - Stadt des Todes : Carlos Cerda: Morir en Berlin

  • Der chilenische Autor Carlos Cerda (1942-2001), der 12 Jahre seines Exils in Berlin – in dem Teil, der Hauptstadt der DDR war – verbracht hat (1973-1985), veröffentlicht nach seiner Rückkehr nach Chile "Morir en Berlin" (1993). Der Roman erzählt vom Schicksal einer kleinen Gruppe chilenischer Exilanten, für die Berlin der Ort eines vielfachen Verlustes – Verlust der Heimat, der politischen Überzeugung und im Fall der beiden Protagonisten Maria und Lorena, auch Verlust ihrer Ehegemeinschaft – wird. Nur von dem Altparteimitglied Don CarIos wird unter Verleugnung seiner eigenen subjektiven Ansprüche der real existierende Sozialismus noch verteidigt. Das geteilte Berlin, so die These dieses Beitrags, ist nicht nur Schauplatz einer umfassenden Desillusion, sondern es wird zu einem mythischen Ort des Verlustes und des Übergangs vom Leben in den Tod. Dementsprechend werden von der Stadt nur die Bilder und Szenen wahrgenommen, die die im Text selbst zitierten Mythen, vor allem Wagners "Fliegender Holländer" und Euripides' "Medea" noch verstärken. Diese Mythisierung Berlins, so eine weitere These, geschieht allerdings nicht willkürlich, sondern sie wird von der Gesamtheit der Berlin-Diskurse des 20. Jahrhunderts provoziert.
  • The Chilean author Carlos Cerda lived 12 years (1973-1985) of his exile in East-Berlin. After returning to Chile he published his book "Morir en Berlin" (in the year 1993). The novel tells the story of a small group of Chileans in exile. For them Berlin becomes a place of multiple loss since they not only lose their home but also their political beliefs and in the case of the two protagonists Maria and Lorena their marriage. Only Don Carlos, a senior communist party member, does not cease fighting for the real existing socialism with no regard to his own subjective needs. The divided Berlin is not only the scenario of a complex disillusion but becomes a mythical place of loss and a passage from life to death. Therefore, selectively, only those settings and scenes of the city are perceived which emphasize the myths referred to like Wagner's "Flying Dutchman" and Euripides' "Medea". Another thesis of this paper is that the myth created of Berlin does not emerge by chance but is inspired by the Berlin-discourses of the 20th century.

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Metadaten
Verfasserangaben:Horst Nitschack
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-260722
URL:http://www.fflch.usp.br/dlm/alemao/pandaemoniumgermanicum/site/images/pdf/ed2003/9.pdf
ISSN:1414-1906
ISSN:1982-8837
Titel des übergeordneten Werkes (Portugiesisch):Pandaemonium Germanicum : revista de estudos germanísticos
Verlag:Humanitas Publicações
Verlagsort:São Paulo
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2003
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:04.03.2013
GND-Schlagwort:Berlin <Motiv>; Großstadt <Motiv>; Mythos; Sozialismus <Motiv>; Chilenischer Flüchtling
Jahrgang:7
Seitenzahl:11
Erste Seite:99
Letzte Seite:119
HeBIS-PPN:333200918
DDC-Klassifikation:8 Literatur / 80 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft / 800 Literatur und Rhetorik
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
CompaRe | Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
BDSL-Klassifikation:04.00.00 Allgemeine Literaturgeschichte / BDSL-Klassifikation: 04.00.00 Allgemeine Literaturgeschichte > 04.06.00 Beziehungen einzelner Völker zur deutschen Literatur
03.00.00 Literaturwissenschaft / BDSL-Klassifikation: 03.00.00 Literaturwissenschaft > 03.07.00 Ästhetik
Zeitschriften / Jahresberichte:Pandaemonium Germanicum / Pandaemonium Germanicum Nr. 7
Übergeordnete Einheit:urn:nbn:de:hebis:30:3-260683
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Nicht kommerziell 3.0