St. Stephanstag zu Pfingsten : einige Bemerkungen zu Enikels Weltchronik Verse 28447 und 28471

  • In einem kurzen Aufsatz aus dem Jahre 1888 beschreibt Oswald Redlich eine eigentümliche Erscheinung in der mittelalterlichen Chronologie. In österreichischen Urkunden des späten Mittelalters werden gelegentich die Namen der Festtage nach Weihnachten auf die entsprechenden Tage nach den beiden anderen kirchlichen Hochfesten Ostern und Pfingsten bezogen. Die wichtigsten Feste der Weihnachtswoche sind: Dezember 26 - St. Stephan Dezember 27 - St. Johannes Dezember 28 - Unschuldig-Kindleintag "Stephan" ist also liturgisch synonym mit dem zweiten Weihnachtstag, "Johannes" mit dem dritten, usw. Redlich erkannte als erster, daß im 14. und 15. Jahrhundert in Österreich die Feste der Oster- und Pfingstwochen analog genannt werden, wobei der "Kindleintag zu Ostern" den Mittwoch nach Ostersonntag oder "Johannes zu Pfingsten" den Dienstag nach Pfingstsonntag bezeichnen, obwohl die benannten Heiligen an diesen Festen in Wirklichkeit nie geehrt wurden. Grotefend, der die Belege zuerst anders gedeuter hatte, zog seine frühere Ansicht zurück und akzeptierte diese Ergebnisse. Interessant für unsere Zwecke ist der Terminus "St. Stephan zu Pfingst" für den Pfingstmontag, der in zwei Urkunden - 1361 in Buchsenstein und 1416 in Pankraz im Ultenthal - vorkommt.

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Metadaten
Author:Graeme Dunphy
URN:urn:nbn:de:hebis:30-113658
ISSN:0073-8484
Parent Title (German):Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung
Publisher:R. Oldenbourg Verlag
Place of publication:Wien ; München
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2011/08/31
Year of first Publication:1998
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Contributing Corporation:Institut für Österreichische Geschichtsforschung <Wien>
Release Date:2011/08/31
GND Keyword:Jansen Enikel, Jans / Weltchronik; Redlich, Oswald; Weihnachten; Pfingsten; Sankt Stephan
Volume:106
Issue:3-4
Edition:Sonderdruck
Page Number:4
First Page:432
Last Page:434
Source:http://homepages-nw.uni-regensburg.de/~dug22463/StStefan_MIOeG.pdf ; (in:) Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Band 106, Heft 3-4, 1998, S. 432-434
HeBIS-PPN:356672808
Institutes:keine Angabe Fachbereich / Extern
Dewey Decimal Classification:8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
9 Geschichte und Geografie / 94 Geschichte Europas / 940 Geschichte Europas
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Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht