Biotopverbundsystem in der Warburger Börde zwischen dem Körbecker- und Rösebecker Bruch

  • In der vorliegenden Arbeit wird das Naturschutzinstrument "Biotopverbundsystem" in seinen Grundlagen vorgestellt und an einem konkreten Beispiel geplant. Möglichkeiten zu der Umsetzung werden aufgezeigt. Zunächst werden allgemeine Ziele und Beweggründe für den Naturschutz beleuchtet. Anschließend erfolgt eine spezielle Zielformulierung für das Untersuchungsgebiet. Diese Ziele richten sich hauptsächlich nach den Ansprüchen der im Plangebiet verbreiteten und bedrohten Zielarten. Zu den Zielarten gehören die Rohr- und Wiesenweihe, das Braunkehlchen und die Brandmaus. Nach einer Erläuterung der theoretischen Grundlagen von Biotopverbundsystemen werden diese kritisch auf ihre Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit geprüft. Das Untersuchungsgebiet, das sich in der Warburger Börde zwischen zwei naturkundlich weitgehend untersuchten Niedermoorgebieten befindet, wird einer Bestandskartierung unterzogen. In der 383ha großen Fläche werden Landschaftsstrukturen und die Nutzung der Flächen aufgenommen und in Karten dargestellt. Die Bestandskarte stellt die Grundlage für die Planung des Biotopverbundsystems dar. Neben dem Bestand werden die Zielartenansprüche und die Forderungen an eine umweltverträgliche Landwirtschaft berücksichtigt. Die vorliegende Planung konzentriert sich hauptsächlich auf die Gestaltung der Gräben, die das wesentliche Verbindungs- und Strukturelement im Untersuchungsgebiet darstellen. Es wurden aber auch Vorschläge zur Gestaltung der Landnutzung, der Ortsränder und der Einrichtung von Rainen und Wegen gemacht. Die einzelnen Maßnahmen wurden in Bezug auf die Ausführung und anschließende Pflege in textlicher und zeichnerischer Form detailliert dargestellt. Als Beitrag zur Umsetzung werden Wege zur Finanzierung der einzelnen Maßnahmen aufgezeigt. In einer Prioritätenliste werden die vorgeschlagenen Handlungen nach ihrer Dringlichkeit in eine zeitliche Reihenfolge gebracht. Abschließend ist anzumerken, dass das Biotopverbundsystem hauptsächlich ein Mittel des Arten- und Biotopschutzes ist, durch das Teil- und Rückzugslebensräume geschaffen und Trennwirkungen aufgehoben oder gemindert werden können. Nur im Verbund mit anderen Naturschutzstrategien kann es gelingen, das Artensterben großflächig aufzuhalten und ein intaktes Ökosystem zu schaffen und zu erhalten.

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Metadaten
Author:Reinhard Rumbaum
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-296249
Parent Title (German):Egge - Weser : vereinsinterne Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge - Weser, Sitz Brakel
Publisher:Naturkundlicher Verein Egge - Weser
Place of publication:Höxter
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2013/03/28
Year of first Publication:1996
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2013/03/28
Volume:8
Page Number:74
First Page:5
Last Page:57
Note:
Das Layout der elektronischen Fassung dieses Beitrages weicht vom Layout der ursprünglich gedruckt erschienenen Fassung ab. Die Angaben zur Paginierung beziehen sich auf die ursprünglich gedruckt erschienene Fassung.
HeBIS-PPN:33611611X
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 57 Biowissenschaften; Biologie / 570 Biowissenschaften; Biologie
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser / Egge - Weser : vereinsinterne Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge - Weser, Band 8 (1996)
:urn:nbn:de:hebis:30:3-290327
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht