Zur Verbreitung, Biologie und Ökologie von Viola uliginosa BESS. (Violaceae) in Deutschland
Distribution, biology and ecology of Viola uliginosa BESS. (Violaceae) in Germany
- In Deutschland zählt das Moorveilchen (Viola uliginosa) zu den stark vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten. Letzte Vorkommen befinden sich in Bruchwäldern Ostsachsens, im Verwaltungsbereich des Biosphärenreservates "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft". Mittels vegetationskundlicher, ökophysiologischer, hydro- und bodenchemischer sowie keimungsbiologischer Untersuchungen wurden Informationen zu Habitatansprüchen und Gefährdungspotentialen sowie zur Fortpflanzenungsbiologie dieser seltenen Art gewonnen. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Viola uliginosa gegenüber den Umweltfaktoren Licht, Wasser und Boden einen ausreichenden physiologischen Toleranzbereich besitzt, um unter den gegebenen Habitatbedingungen zu überleben. Stattgefundene sowie sich abzeichnende Veränderungen der Lebensräume (insbesondere Austrocknung des Bodens, Toxizität durch Schwermetalle) stellen jedoch eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Obwohl Viola uliginosa sich in der Natur nicht generativ fortzupflanzen scheint, konnte unter Laborbedingungen durch die Anwendung einer Kaltnassstratifikation ein relativ hohes Keimprozent realisiert werden. Dieser Tatsache kommt vor allem im Hinblick auf eine künstliche (Wieder-)Ansiedlung besondere Bedeutung zu.
- Viola uliginosa is a very endangered species in Germany. The last habitats are located in swamp forests of eastern Saxony, in the biosphere reserve “Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft” With phytosociological, ecophysiological, water- and soil-chemistry as well as germination analyses informations were obtained on habitat conditions, potential endangerments and possibilities of reproduction for this rare spiecies. The results showed that Viola uliginosa has high physiological tolerance to existing light, water and soil conditions. Existing as well as new modifications of habitats (especially soil drainage and heavy metals pollution)represent a grave danger. Although Viola uliginosa appears not to reproduce generatively in nature, a relatively high germination could be attained in the laboratory by means of cold-wet stratification. This factor would be very important for artificial re-establishment of this species.