Onomastisches und Onomasiologisches zum Ausdruck von Exotik in Walter Moers "Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär"
- Ein möglicher, die Einbildungskraft des Rezipienten verändernder Effekt liegt in der Evokation von Exotik. Durch eine zielgerichtete linguistische wie auch literaturwissenschaftliche Betrachtung in Form einer poetischen Onomastik kann es gelingen, dem Namen das Geheimnis seiner Wirkung zu entziehen und ihn somit sprechend zu machen. […] Moers findet bei den Bezeichnungen seiner Protagonisten sowie deren Lebenswelten die Eigenart, durch versteckte Anspielungen, Lautmalereien, Anagramme und morphologische Besonderheiten, Sprache zu einem eigenen thematischen Handlungsträger zu funktionalisieren. Die Tatsache, dass es sich um ein deutschsprachiges Buch handelt, ist zur Feststellung der Erweckung exotischer Emotionen hilfreich, da das Abwägen von Eigen- und Fremdkultur stets eine subjektive Wertung bedeutet. Weiß man um die eigene kulturelle Ausprägung Bescheid, so ist auch das Bewusstsein bestimmter für das, was "eigen" und was "fremd" ist.