Institutionalität : Zum Verhältnis von literarischer Kommunikation und sozialer Interaktion in mittelalterlicher Literatur ; Eine Einleitung

  • ‚Institutionalität’ als leitender Konzeptbegriff zielt in dem hier gemeinten Sinn nicht auf eine Analyse von ‚Institutionen’ als historische Entitäten im Sinne von einzelnen ‚Organisationen’, ‚Körperschaften’, ‚Anstalten’. Es geht vielmehr um etwas, das sich das ‚Institutionelle’ an gesellschaftliche Strukturen des Kommunizierens und Handelns analysieren läßt: Formen der Geltungssicherheit und Stabilisierung, die in sozialen Ordnungen auch gewissermaßen ‚unterhalb’ der Ebene von durchgebildeten Organisationen oder Institutionen (im traditionellen Wortsinne) wie Ehe, Kirche, Staat, Universität usw. begegnen. (...) Wenn man (...) fragte, welche Mechanismen es sind, die im Gegenzug zu (...) institutionellen Ungesichertheiten das Gelingen literarischer Kommunikation und die Wiederholbarkeit ästhetischer Rede am Hof gleichwohl möglich oder wahrscheinlich gemacht haben mochte, dann könnten jene Momente der Texte in den Vordergrund treten, von denen die folgenden Untersuchungen gleichfalls handeln: (...) [D]as [also], was (...) [Strohschneider] einmal die ‚Formiertheit’ höfischer Texte zu nennen versuchte. Gemeint sind Textmerkmale wie Schemata oder Topiken, welche die Rede gegenüber der Kontigenzen des Okkasionellen stabilisieren, welche kommunikative Wiederholbarkeit und Wahrscheinlichkeit von Dichtung dort produzieren, wo entsprechende außertextliche Institutionen noch fehlen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Peter StrohschneiderGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-256382
ISBN:3-631-38599-4
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Beate Kellner, Ludger Lieb, Peter Strohschneider (Hrsg.): Literarische Kommunikation und soziale Interaktion : Studien zur Institutionalität mittelalterlicher Literatur (Mikrokosmos : Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung; 64)
Verlag:Lang
Verlagsort:Frankfurt/Main ; Berlin ; Bern ; Bruxelles ; New York ; Oxford ; Wien
Herausgeber*in:Peter Strohschneider, Beate Kellner, Ludger Lieb
Dokumentart:Teil eines Buches (Kapitel)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):23.07.2012
Jahr der Erstveröffentlichung:2001
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:23.07.2012
Freies Schlagwort / Tag:literarische Kommunikation
GND-Schlagwort:Kommunikation; Literatur; Soziale Beziehung <Interaktion>; Mittelalter
Jahrgang:2001
Ausgabe / Heft:64
Seitenzahl:26
Erste Seite:1
Letzte Seite:26
Quelle:(in:) Beate Kellner, Ludger Lieb, Peter Strohschneider (Hrsg.): Literarische Kommunikation und soziale Interaktion : Studien zur Institutionalität mittelalterlicher Literatur. – Frankfurt/Main ; Berlin ; Bern ; Bruxelles ; New York ; Oxford ; Wien: Lang, 2001 1-26. (Mikrokosmos : Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung; 64)
HeBIS-PPN:401723283
Institute:Extern
DDC-Klassifikation:8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
Germanistik / GindokWeimar
BDSL-Klassifikation:06.00.00 Mittelalter / BDSL-Klassifikation: 06.00.00 Mittelalter > 06.08.00 Stoffe. Motive. Themen
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