Retrospektive Analyse zahnärztlicher Behandlungen in Allgemeinanästhesie im Carolinum im Zeitraum von 1997 bis 2006 : Daten zu konservierenden und chirurgischen Sanierungen

  • Die Allgemeinanästhesie ermöglicht die zahnärztliche Sanierung bei Patienten, deren Behandlung unter konventionellen Bedingungen nicht erfolgen kann. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Daten zu 430 im Zeitraum von 1997 bis 2006 im Zahnärztlichen Universitätsinstitut Carolinum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main bei 382 Patienten durchgeführten ambulanten zahnärztlichen Vollnarkosen (Gruppe 3G) erfasst und ausgewertet. Ziele der Arbeit waren die Untersuchung der Eingriffe in Bezug auf Organisation, Patientencharakteristika, Therapiekonzepte und therapeutische Maßnahmen sowie die Evaluation des Bedarfs nach Veränderungen. Die Sanierungen erfolgten bei Patienten aller Altersgruppen und unterschiedlicher Morbiditätsgrade. In 84,4 % der Fälle waren die Patienten älter als 6 Jahre. Der Altersdurchschnitt beim untersuchten Kollektiv betrug 25 Jahre. Die Mehrzahl der Patienten hatte schwere Allgemeinerkrankungen, geistige Behinderungen und motorische Störungen. Hauptindikation für die Behandlung in Vollnarkose war die unzureichende Kooperationsfähigkeit der Patienten für die Behandlung in Lokalanästhesie und ein hoher Sanierungsbedarf. An 10,5 % der Termine erfolgte die Therapie bei kooperationsunwilligen Kleinkindern. Gruppe 3G umfasste die chirurgischen (Gruppe 3C), konservierenden (Gruppe 3K) und kombiniert konservierenden und chirurgischen Sanierungen (Gruppe 3K + C). Es erfolgte eine gesonderte Auswertung der Behandlungen in der jeweiligen Subgruppe und die Gesamtauswertung in der Gruppe 3G. Das untersuchte Patientenkollektiv hatte einen niedrigen Sanierungsgrad und einenhohen Sanierungsbedarf. Infolgedessen wurde in allen Gruppen eine umfangreiche Therapie durchgeführt. Die häufigsten therapeutischen Maßnahmen waren die Restauration mittels plastischer Füllungsmaterialien und die Zahnextraktion. An einzelnen Terminen erfolgten prothetische und parodontologische Behandlungen. In der Gruppe 3G wurden pro Intervention durchschnittlich 5,6 Zahnflächen mittels 2,9 Füllungen restauriert und 6,5 Zähne extrahiert. Bei der Kohorte der Kinder im Alter von bis zu 6 Jahren waren 3,8 Füllungen an 7,5 Zahnflächen und 7,6 Extraktionen pro Patient festzustellen. Aus der jährlichen Verteilung der Füllungswerkstoffe werden ein Rückgang in der Anwendung des Amalgams und der Trend zur Verwendung adhäsiver Materialien deutlich. Die prä- und intraoperative Befunderhebung hat sich bei dem untersuchten Patientengut als sehr schwierig herausgestellt. Aufgrund fehlender Mitarbeit der Patienten konnte die röntgenologische Untersuchung in 35,6 % der Fälle nicht durchgeführt werden. Durch Einrichtung einer intraoperativen Röntgenmöglichkeit könnte eine genauere Diagnostik und Therapieplanung erzielt werden. Abschließend werden Therapiekonzepte für die Behandlung in Vollnarkose, die Compliance der Patienten für präventive Maßnahmen, die Inzidenz der Mehrfachbehandlungen in Allgemeinanästhesie und die Einführung eines strukturierten Recalls diskutiert.
  • General anaesthesia enables extensive dental care for patients who cannot be treated in routine dental settings. In this review, collected data from 430 dental sessions in outpatient general anaesthesia performed on 382 patients from 1997 through 2006 at the dental Institute Carolinum of the Johann Wolfgang Goethe-University of Frankfurt am Main is analysed. The aims of the study were to investigate the therapeutic interventions relating to organization, characteristics of patients, therapy concepts and type of dental procedures and to evaluate the need for alterations. Dental rehabilitation was accomplished on patients of all ages and degrees of morbidity. In 84.4 % of the cases patients were over 6 years old. The average age of the subjects in the group studied was 25. Most patients had severe medical conditions, movement disorders and mental retardations. The main indications for the general anaesthesia were the inability of the patient to cooperate for dental procedures under local anaesthesia and advanced pathology. In 13.7 % of the cases this method was used in small children because of their unwillingness to cooperate. Group 3G comprised the surgical (Group 3C), restorative (Group 3K) and combined restorative and surgical treatment (Group 3K + C). Dental care was analyzed separately in all subgroups and as a whole in Group 3G. The studied population had a low level of restoration and a high need for therapy. Consequently, an extensive dental treatment could be assessed in all groups. The most frequent therapeutic procedures were tooth restoration with direct restorative materials and tooth extraction. Prosthetic and periodontologic treatment was performed on few occasions. In Group3G there was an average of 2.9 direct restorations on 5.6 tooth-surfaces and 6.5 extractions carried out per intervention. For the cohort of children up to 6 years of age these values were: 3.8 direct restorations of 7.5 tooth-surfaces and 7.6 extractions. Annual distribution of restorative materials reveals a decrease in the use of Amalgam and the trend towards adhesive restorations. Pre- and intraoperative assessment of treatment need was very difficult in the population studied. In 35.6 % of the cases, patients were non-compliant for adiologic examination. An X-ray accommodation in the operative room would facilitate diagnostics and lead to more accurate treatment plans. Conclusively, dental therapy concepts in general anaesthesia, the compliance of the patients for preventive procedures, the incidence of re-treatment in general anaesthesia and the implementation of a systematic recall are discussed.

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Metadaten
Author:Lucia-Marilena Zissu
URN:urn:nbn:de:hebis:30-75857
Referee:Detlef HeidemannGND
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2010/03/29
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2010/02/11
Release Date:2010/03/29
Note:
Diese Dissertation steht außerhalb der Universitätsbibliothek leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:421352248
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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