Das Suchergebnis hat sich seit Ihrer Suchanfrage verändert. Eventuell werden Dokumente in anderer Reihenfolge angezeigt.
  • Treffer 7 von 8
Zurück zur Trefferliste

Genius malignus : Descartes, Augustinus und die frühneuzeitliche Dämonologie

  • Gegenstand dieses Aufsatzes sind die drei aufeinander aufbauenden Gedankenfiguren, die Descartes in den Meditationes (und teilweise in der Recherche de la vérité) einführt, um seine methodisch zu verstehende Theorie eines globalen Außenweltskeptizismus zu formulieren: Wahnsinn, Traum und Genius malignus. Ich werde argumentieren, dass einige der in der Forschung hervorgehobenen Bezüge, insbesondere die zur schönen Literatur und zur antiken Skepsis, diese Gedankenfiguren und ihre Verbindung untereinander nicht hinreichend historisch kontextualisieren. Vielversprechender scheint mir ein, ebenfalls in der Forschung vertretener, Erklärungsansatz zu sein, der auf die (spät-)mittelalterliche Debatte über die Potentia absoluta Gottes zurückgreift. Mit Bezug auf diese Traditionslinie lässt sich konstatieren, dass Descartes einen Sprung vom allmächtigen (und daher auch grundsätzlich der Täuschung fähigen) Gott des Mittelalters zum bösen Dämon vollzogen hat. In meinem Beitrag sollen nun dieser Sprung und vor allem der böse Dämon selbst ins Zentrum der Betrachtung gestellt werden. Dafür gilt es, auf die in der Frühen Neuzeit im Zusammenhang der Hexenverfolgung (bei Gegnern wie Verteidigern) diskutierte Dämonologie zurückzugreifen, genauer gesagt: auf einen universalen Topos über die Fähigkeit von Teufeln und Dämonen, mittels Eingriff in Fantasie und Sinne Sachverhalte vorzutäuschen. Berücksichtigt man, dass von diesen dämonischen Betrügereien gesagt wird, sie ähnelten einem Traum und funktionierten bei Schwachsinnigen am besten, so zeigt sich eine bemerkenswerte Parallele zu Descartes' Argumentation.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Maximilian BergengruenGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-640445
URL:https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000044555
DOI:https://doi.org/10.5445/IR/1000044555
ISBN:978-3-11-021475-8
ISSN:1861-5678
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Unsicheres Wissen : Skeptizismus und Wahrscheinlichkeit 1550-1850 / hrsg. von C. Spoerhase ; Historia Hermeneutica ; 7
Verlag:De Gruyter
Verlagsort:Berlin ; New York, NY
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):01.11.2021
Jahr der Erstveröffentlichung:2009
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:17.01.2022
Freies Schlagwort / Tag:Frühe Neuzeit
GND-Schlagwort:Dämonologie; Descartes, René; Augustinus, Aurelius, Heiliger; Neuzeit; Geschichte 1450-1650
Seitenzahl:22
Erste Seite:37
Letzte Seite:58
HeBIS-PPN:491678843
DDC-Klassifikation:8 Literatur / 83 Deutsche und verwandte Literaturen / 830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
BDSL-Klassifikation:11.00.00 17. Jahrhundert / BDSL-Klassifikation: 11.00.00 17. Jahrhundert > 11.11.00 Emblematik. Stoffe. Motive. Themen
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht