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Der Einfluss des fließenden Wassers prägt das Bild unserer Flussauen. Die Wasserstands- und Abflussdynamik ist dort, wo sie relativ uneingeschränkt wirken kann, Voraussetzung für morphologische Strukturvielfalt und die typische Biodiversität. In den normalen Amplituden wird der Wechsel der Wasserführung von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Von August 2002 bis August 2003 war das jedoch anders. Durch sehr seltene Extremereignisse wie das „Katastrophenhochwasser“ im August 2002, das „Eishochwasser“ im Januar 2003 und eine extreme Niedrigwasserperiode im Sommer 2003 fand die Wasserführung unserer Flüsse starkes öffentliches Interesse. Im folgenden Beitrag soll weniger auf die verheerenden Wirkungen besonders des Hochwassers auf die Bewohner und Landnutzer, sondern mehr auf landschaftsbezogene Sachverhalte eingegangen werden.
Naturschutz braucht in allen Zeiten "Lichtgestalten" und Vorbilder. Es gibt in Sachsen-Anhalt nicht viele Persönlichkeiten, auf die diese Charakteristik so treffend passt, wie auf Ernst Schwarz. Über ihn ausführlich zu berichten erübrigt sich, nicht zuletzt auch wegen der Würdigung durch seinen verehrten und leider zu früh verstorbenen Weggefährten Hans-Georg Litty im Heft 2/1994 der Zeitschrift "Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt".
Deichbau und andere flussbautechnische Maßnahmen haben dazu geführt, dass die Mittlere Elbe ihre ursprünglichen Überschwemmungsgebiete verloren hat. Um die Auswirkungen der alljährlich auftretenden Hochwasserereignisse einzudämmen, wurden große Bereiche der Talniederung durch Deiche vom Überflutungsgeschehen abgetrennt. Diese Eingriffe in den Naturhaushalt ermöglichten gleichfalls eine intensive ackerbauliche Nutzung oder eine hochwassersichere Bebauung der Auen. Die natürliche Auendynamik ist heute weitestgehend auf einen schmalen Bereich entlang der Elbe beschränkt. Hinter den Deichen sind die für die Elbeauen typischen Lebensräume von der lebenswichtigen Auendynamik abgeschnitten. Angepasste Auenarten und -lebensgemeinschaften treten zugunsten von Allerweltsarten zurück. Eine Wiederanbindung von Altauenbereichen an das Überflutungsgeschehen ist deshalb eine der vordringlichsten Maßnahmen zur Revitalisierung gefährdeter Auenlebensräume und stellt eine Chance dar, einen nachhaltigen und modernen Hochwasserschutz mit Naturschutzzielen zu verbinden. An der Elbe entspricht das aktuelle Hochwasserschutzsystem nicht den heutigen Anforderungen an den Hochwasserschutz. Um jedoch jederzeit auf mögliche große Hochwasserereignisse reagieren zu können, entstanden Anfang der 1990er Jahre in den Anliegerländern der Elbe zahlreiche Pläne für Deichrückverlegungen.
Am 25. Dezember 2004 begeht Frau Dr. Gerda Bräuer ihren 65. Geburtstag, zu dem wir herzlich gratulieren. Sie befindet sich zwar bereits im Ruhestand, wirkt aber nach vielen Jahren hauptamtlicher Tätigkeit im Naturschutz auch heute noch im Mittelelbegebiet ehrenamtlich auf verschiedenen Fachgebieten.
Hans-Georg Litty : 70 Jahre
(1996)
Am 19.04.1995 wurde Hans-Georg Litty 70 Jahre alt. In Dessau geboren und aufgewachsen, knüpfte er schon mit 13 Jahren, als er im Rahmen der Schulausbildung Franz Abendroth kennenlernte, erste Verbindungen zum Natur- und Biberschutz. Nicht zuletzt aus diesem Kontakt und den Begegnungen mit Kurt Wuttky erwuchs sein Berufswunsch, Forstmann zu werden. Doch nach dem Erwerb der Mittleren Reife in Dessau und einer Forstlehre in Torgau unterbrachen der Krieg und die spätere Gefangenschaft jäh und schmerzhaft seine berufliche Entwicklung.
Günter Tiede : 65 Jahre
(1996)