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Aus Nistkästen wurden nach dem Ausfliegen der Vögel etwa
500 Nester entnommen und die darin vorhandenen Insekten
herausgesucht oder mit einem Eklektor abgesammelt. Die gefundenen
Arten lassen sich den in Nestern bekannten Gilden
zuordnen: Parasiten, Saprophage, Räuber oder Parasitoide
(Schlupfwespen i.w.S. und Raupenfliegen). Für die cyclorrhaphen
Dipteren und ihre Parasitoide wird ein Nahrungsnetz als
Bild eines Teils der Choriozönose im Vogelnest dargestellt. Es
konnten 32 Arten in 10 Familien gefunden werden. Nidikol
sind die Vogelblutfliegen (Protocalliphora azurea, Calliphoridae)
mit ihrem Parasitoiden (Nasonia vitripennis, Pteromalidae), der
durchschnittlich 40% der Puparien abtötet und dadurch für die
Vögel eine besondere Bedeutung hat. Eine zweite Vogelblutfliegenart
(P. falcozi) konnte nur in Süddeutschland gefunden
werden. Bei dieser Art ist der größte Teil der Puparien mit einer
Hülle aus Nistmaterial vor der Parasitierung geschützt. Die
wenigen nicht geschützten Puparien werden ähnlich häufig
parasitiert wie die von P. azurea. Zwei weitere Parasitoide (Dibrachys
cavus und D. lignicola, Pteromalidae) konnten in Puparien
von Raupenfliegen (Triarthria setipennis und Ocytata
pallipes, Tachinidae) gefunden werden, die ihrerseits als Parasitoide
in Ohrwürmern (Forficula auricularia, Forficulidae)
leben. Die Arten der Nahrungskette Ohrwurm → Raupenfliege
→ Dibrachys gehören zu einer anderen Choriozönose, die sich
in Verstecken bildet und sich im Nistkasten mit der der Nester
überschneidet. Bei den Flöhen (Ceratophyllus gallinae, Ceratophyllidae)
konnte das Verlassen des Nestes nach dem Ausfliegen
der Jungvögel bis zur folgenden Brutsaison mit einem Eklektor
ermittelt werden. Im Herbst erscheinen zunächst die im Nest
vorhandenen adulten Flöhe, im folgenden Frühjahr die Individuen
der neuen Generation.
Die in Nistkästen gefundenen saprophagen Insekten werden
erstaunlich wenig parasitiert. Sie fressen Mikroorganismen
und sind am Abbau des Nistmaterials beteiligt. In Nistkästen
spielen sie allerdings eine untergeordnete Rolle, weil das Nistmaterial
normalerweise entfernt wird. Es wird diskutiert, dass
sie in natürlichen Höhlen eine Bedeutung beim Abbau des
Nistmaterials haben. Die Wirkung der Keratin fressenden
Arten, die Haare und Federn abbauen, wird an Hand von
Fängen der Kleistermotte (Endrosis sarcitrella, Oecophoridae)
gezeigt.
Anhand eines Datensatzes von 1.708 Vegetationsaufnahmen aus 154 bayerischen Naturwaldreservaten wurde die realisierte ökologische Nische von 25 Baumarten hinsichtlich Lichtbedarf bzw. Schattentoleranz untersucht. Für jede Baumart wurde die Stetigkeit des Vorkommens in Baumschicht und Verjüngung berechnet. Für jede Aufnahme wurde die dem Bestandesunterwuchs zur Verfügung stehende Lichtmenge durch Berechnung des mittleren ungewichteten Licht-Zeigerwertes (mL) aller vorkommenden Arten (ohne Baumschicht) auf einer Relativskala geschätzt. Für jede 0,5-Einheiten-Stufe von mL wurde die Präferenz jeder Baumart, getrennt nach Baum- (> 5m) und Verjüngungsschicht (< 5m), als Differenz zwischen relativer Häufigkeit der jeweiligen Art und der relativen Häufigkeit aller Aufnahmen in der mL-Stufe im gesamten Datensatz berechnet. Die Präferenzprofile von Baumschicht und Verjüngungsschicht bildeten die Grundlage einer numerischen Klassifikation von 6 lichtökologischen Nischen typen. Diese Typen werden hinsichtlich ihrer Bindung an bestimmte Entwicklungsphasen und Strukturen der natürlichen Walddynamik diskutiert, mit geläufigen Einteilungen der Baumarten verglichen und im Hinblick auf eine Prognose des Verhaltens unter sich ändernden Umweltbedingungen ausgewertet. – Während sich Edellaubbäume des Tilio-Acerion in den Reservaten sehr ähnlich wie Fagus und Abies verhalten, bilden die Baumarten der Eichenmischwälder eine lichtökologische Gruppe mit rückläufiger Verjüngungstendenz. Unter den übrigen Halbschattbaumarten hebt sich eine Gruppe heraus, welche sich in geschlossenen Beständen vorausverjüngt und nach Störung in die Baumschicht vordringt. Pionierbaumarten bleiben in Naturwaldreservaten weitestgehend auf Sonderstandorte, wo ihre Verjüngung viel Licht vorfindet, beschränkt.
Anhand eines Datensatzes von 1.708 Vegetationsaufnahmen aus 154 bayerischen Naturwaldreservaten wurde die realisierte ökologische Nische von 25 Baumarten hinsichtlich Lichtbedarf bzw. Schattentoleranz untersucht. Für jede Baumart wurde die Stetigkeit des Vorkommens in Baumschicht und Verjüngung berechnet. Für jede Aufnahme wurde die dem Bestandesunterwuchs zur Verfügung stehende Lichtmenge durch Berechnung des mittleren ungewichteten Licht-Zeigerwertes (mL) aller vorkommenden Arten (ohne Baumschicht) auf einer Relativskala geschätzt. Für jede 0,5-Einheiten-Stufe von mL wurde die Präferenz jeder Baumart, getrennt nach Baum- (> 5m) und Verjüngungsschicht (< 5m), als Differenz zwischen relativer Häufigkeit der jeweiligen Art und der relativen Häufigkeit aller Aufnahmen in der mL-Stufe im gesamten Datensatz berechnet. Die Präferenzprofile von Baumschicht und Verjüngungsschicht bildeten die Grundlage einer numerischen Klassifikation von 6 lichtökologischen Nischentypen. Diese Typen werden hinsichtlich ihrer Bindung an bestimmte Entwicklungsphasen und Strukturen der natürlichen Walddynamik diskutiert, mit geläufigen Einteilungen der Baumarten verglichen und im Hinblick auf eine Prognose des Verhaltens unter sich ändernden Umweltbedingungen ausgewertet. - Während sich Edellaubbäume des Tilio-Acerion in den Reservaten sehr ähnlich wie Fagus und Abies verhalten, bilden die Baumarten der Eichenmischwälder eine lichtökologische Gruppe mit rückläufiger Verjüngungstendenz. Unter den übrigen Halbschattbaumarten hebt sich eine Gruppe heraus, welche sich in geschlossenen Beständen vorausverjüngt und nach Störung in die Baumschicht vordringt. Pionierbaumarten bleiben in Naturwaldreservaten weitestgehend auf Sonderstandorte, wo ihre Verjüngung viel Licht vorfindet, beschränkt.
Maize and rice constitute some of the most important cereals cultivated in the world, being used as staple food for people especially in Africa. The rice moth, Corcyra cephalonica, and the maize weevil, Sitophilus zeamais, are major pests of stored grains in the tropics. The use of parasitoids in biological pest control is already common in different agricultural and horticultural fields. At present, grain managers tend to look at alternatives to chemicals to control insects in stored grain. Lariophagus distinguendus (Förster) is a synovigenic, solitary larval and pupal ectoparasitoid of several beetle species that infest stored goods. The ability for long-range host finding of this parasitoid mediated by volatiles has been shown (Steidle & Schöller 1997). Habrobracon hebetor (Say) is a gregarious ectoparasitoid of many lepidopterous pests. This wasp occurs naturally in the stored grain ecosystem (Keever & al. 1985) where it attacks several pyralid moths, including the rice moth, Corcyra cephalonica. The present study was conducted to assess the host finding of the two parasitoids H. hebetor and L. distinguendus.
Vorratsschädliche Insekten sind Spezialisten, die in der Lage sind, trockene pflanzliche Materialien aufzuspüren, zu besiedeln und damit über die Befeuchtung durch Respiration dem Abbau durch weitere Organismen (Pilze, Milben, Bakterien) zuzuführen. Auf diese Weise sind sie die Auslöser eines Kompostierungsprozesses. Durch ihr hervorragendes Orientierungsvermögen entlang eines Duftstoffgradienten finden sie sich regelmäßig in Vorratslagern und Gebäuden der Lebens- und Futtermittelverarbeitung ein, falls sie nicht bereits mit befallenen Produkten passiv eingeschleppt wurden. In der Praxis der Schädlingsbekämpfung in Deutschland werden zunehmend auch Verfahren der Hitzeentwesung in Gebäuden angeboten, die der Begasung mit giftigen Gasen Konkurrenz machen und auch in Betrieben des Ökolandbaus eingesetzt werden können. Einen Überblick über den Einsatz extremer Temperaturen im Vorratsschutz vermitteln die Arbeiten von Fields (1992), Burks et al. (2000) und Adler & Rassmann (2000). Laborversuche unter definierten Temperaturen hatten zum Ziel, die Widerstandsfähigkeit bestimmter Arten und ihrer Entwicklungsstadien zu überprüfen. Darüber hinaus wird kurz über Erfahrungen in der Praxis berichtet.
Zur Kennzeichnung und Gliederung von periglaziär bedingten Differenzierungen in der Pedosphäre
(2008)
Im periglaziären Milieu der letzten Kaltzeit wurde der oberflächennahe Tiefenbereich in Mitteleuropa entscheidend geprägt, was durch lithogene und pedogene Differenzierungen bis etwa 1...2 m unter Gelände zum Ausdruck kommt. Die Prozesse Kryoklastik und Kryotranslokation, Kryoperstruktion sowie Kryopedogenese – jeweils mit mehreren Teilprozessen – prägten die Profilgliederung und Substratausbildung in der Auftauzone des Dauerfrostbodens. In den Untersuchungen und Diskussionen der letzten Jahrzehnte zur Genese der Phänomene im Bereich der Pedosphäre erfuhren die beteiligten Prozesse bei den Autoren unterschiedliche Aufmerksamkeit und Sichtung. Die verschiedenen Konzepte zur Kennzeichnung und Gliederung der Profildifferenzierungen lassen sich letztlich dem Deckenkonzept, im Wesentlichen fußend – jedoch unter Beteiligung weiterer Prozesse – auf Kryotranslokation sowie dem Konzept der Perstruktions- bzw. Umlagerungszonen, vorrangig basierend auf den Prozessen Kryoperstruktion und Kryopedogenese, zuordnen. Der entscheidende Unterschied zwischen der Ansprache der periglaziär bestimmten Differenzierungen innerhalb der Pedosphäre mit Hilfe der Abfolge verschiedener Zonen einerseits und der Abfolge verschiedener Decken – wie auch Lagen – andererseits besteht darin, dass bei der Kennzeichnung und Gliederung des Zonenprofils sedimentär bedingte Substratunterschiede nicht vorrangig und nur als Hilfskriterien herangezogen und somit gleiche Zonen auch in lithostratigraphisch unterschiedlichem Material oder auch umgekehrt in gleichem Material verschiedene Zonen ausgewiesen werden. Nach dem Decken-/Lagenkonzept werden dagegen die sedimentären Prozesse als dominante Ursachen der heute vorliegenden vertikalen Substratdifferenzierung angesehen, wobei auch den syn- und postsedimentären periglaziären Umbildungen durch Teilprozesse der Kryoperstruktion immerhin entscheidender Anteil am Deckenbildungsprozess beigemessen wird, die zur zusätzlichen Vertikaldifferenzierung innerhalb der jeweiligen Decke führen können. Zur Definition der Lagen (nach der Kartieranleitung der Staatlichen geologischen Dienste und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) wurden die Prozesse der Kryotranslokation sowie Teilprozesse der Kryoperstruktion herangezogen, jedoch sind bisher die Kryohomogenisierung (Entschichtung, Vermischung) und (Skelett-)Umsortierung (Kryolithotropie) sowie außerdem die mit der Kryoperstruktion häufig verknüpften Prozesse der Kryopedogenese in die Definition nicht eingegangen. In vielen Fällen ist eine Zuweisung der Profile zu einem bestimmten Gliederungsprinzip bzw. Genesetyp nicht möglich. So ist es nicht haltbar, von regional abgegrenzten Gebieten sowie räumlichen Insellagen der Entstehung von periglaziären Decken einerseits und von Bereichen mit Ausbildung von Kryoperstruktionszonen andererseits zu sprechen. Im periglaziären Milieu wirkten die o. g. jeweils unterschiedlich dominanten Vorgänge im Komplex, und die Abkopplung von Teilprozessen der periglaziären Umbildung der Oberfläche ist nicht sinnvoll. Das für die Böden ausgewiesene Substratprofil baut sich aus erheblich variierenden Anteilen des durch Kryotranslokation akkumulierten Fremdmaterials sowie des ortsbürtigen Materials auf. Die jeweiligen Komponenten wurden im Wesentlichen durch das örtlich anstehende Gestein und Relief, die Exposition und Höhenlage sowie die Lage zum Eisrand und zu den äolischen Akkumulationsräumen gesteuert. Im Zuge einer Analyse der oberflächennahen Profildifferenzierungen ist durchaus die detaillierte Kennzeichnung des Substratprofils nach fremden und ortsbürtigen Komponenten einerseits sowie nach Merkmalen der Kryoperstruktion andererseits möglich. Darüber hinaus ist aber eine integrierende und aggregierende sowie landschaftsübergreifende Gliederung und Kennzeichnung der periglaziär bedingten Profildifferenzierungen notwendig. Dafür ist der Begriff „Lage“ nach bisheriger Definition nur bedingt geeignet, da dieser nicht die Beteiligung des gesamten Prozesskomplexes ausdrückt. Deshalb wird zur Unterscheidung vorerst der Neubegriff „Segment“ (bzw. periglaziäres Segment) vorgeschlagen, der hinsichtlich Kryoperstruktions-, Kryotranslokations- und Kryohorizontprofil neutral ist und somit keinen Anlass für nomenklatorische Missverständnisse bietet. Bei der Weiterverwendung der Bezeichnung „Lagen“ im Sinne einer hier vorgeschlagenen ergänzenden Definition ist also nicht nur dessen neue Begriffsbestimmung erforderlich, sondern darüber hinaus auch eine Klarstellung, dass die so ergänzt definierten Lagen nach allen genannten Prozesssystemen – also erweitert gegenüber der bisherigen Lagendefinition – gekennzeichnet sind. Sofern dies mit allen Konsequenzen allgemein verbindlich würde, könnte allerdings der Lagenbegriff mit dem Zusatz „Lage – ergänzt definiert“ auch weiterhin angewandt werden. Die periglaziären Segmente bzw. die Lagen – ergänzt definiert – lassen sich folgendermaßen kennzeichnen: Periglaziäre Segmente (kurz: Segmente) oder Lagen – ergänzt definiert – sind im periglaziären Milieu im Bereich der Pedosphäre durch • Substratbereitstellung infolge Frostverwitterung (Kryoklastik) und Kryotranslokation [äolische Akkumulation und/oder (Geli-)Solifluktion bzw. Anspülung] aus den jeweils anstehenden Gesteinen sowie aus unterschiedlichen Anteilen allochthonen Materials und • durch Kryoperstruktion (Entschichtung und Homogenisierung sowie Vermischung, Umsortierung des Skelettanteils und Kryoturbation) sowie • kryopedologische Prozesse (periglaziäre Vorprägung oder sogar Prägung der pedogenen Horizontabfolge) entstanden. Die genannten Teilprozesse können mit unterschiedlichem Anteil und zu verschiedenen Zeiten an der Bildung und Differenzierung der Bodendecke beteiligt sein. In Abhängigkeit vom Paläorelief (Hangneigung, Hangform, Hangexposition) und vom Verbreitungsmuster der anstehenden Gesteine sowie vom Anteil allochthonen Materials und von den lokalklimatischen Bedingungen ist die stoffliche Zusammensetzung, Lagerungsart und Struktur sowie die Ausprägung der Bodenhorizonte in der Vertikalabfolge der einzelnen Segmente bzw. Lagen – ergänzt definiert – und in der horizontalen Ausprägung differenziert. Die Vertikalabfolge der periglaziär bedingten Differenzierung der Bodendecke wird gegliedert in das bisher nur lokal im Bergland sicher nachgewiesene Obersegment bzw. in die Oberlage – ergänzt definiert, außerdem in das fast flächendeckend an der Oberfläche verbreitete Hauptsegment, bzw. Hauptlage – ergänzt definiert, das von einem häufig unterteilten Mittelsegment (oberer Teil und unterer Teil) bzw. Mittellage – ergänzt definiert – unterlagert sein kann. Über dem periglaziär kaum oder nicht beeinflussten Untergrund lagert fast überall das Basissegment bzw. die Basislage – ergänzt definiert, das u. a. nach Zusammensetzung, Strukturmerkmalen sowie ggf. nach der Altersstellung differenziert werden kann. Durch die konsequente Verknüpfung aller im periglaziären Milieu wirksamen Prozesssysteme mit Hilfe der Ausweisung periglaziärer Segmente bzw. der Lagen – ergänzt definiert – ist eine detaillierte sowie integrierende und landschaftsübergreifende Kennzeichnung der Substratdifferenzierung der Böden möglich.
The Oryctini (Coleoptera: Scarabaeidae: Dynastinae) is a large tribe of worldwide distribution with approximately 26 genera and 230 species. Fourteen genera and 113 species are found in the Neotropical region. Knowledge of the tribe in the Neotropics is fragmentary, necessitating further studies that address taxonomy, biology, and geographical distribution patterns. This study surveyed the Oryctini of the Brazilian Amazon. The composition of the group in the study area consisted of 7 genera, 18 species and 2 subspecies found in 7 states, 91 municipal districts, and approximately 167 specific localities. States with larger number of species are Amazonas and Pará, with 17 and 13 species respectively. Heterogomphus eteocles Burmeister, Heterogomphus aidoneus (Perty), Heterogomphus telamon Burmeister, Megaceras crassum Prell, and Megaceras laevipenne Prell are reported for the first time from the study area. Megaceras laevipenne is reported for the first time from Brazil. The taxonomy, descriptions, distribution maps, and biological and ecological data are provided for all species. A character analysis is provided as well as an identification key for all oryctine species that occur in the Brazilian Amazon.
Auf der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin präsentieren sich alle deutschen UNESCO-Biosphärenreservate mit einer bisher einmaligen Ausstellung. Auf ca. 600 qm sind die 13 Regionen aus ganz Deutschland dabei, die mit dem internationalen Prädikat der UNESCO für eine modellhafte Entwicklung im ländlichen Raum stehen. Die BUGA-Besucher können durch eine Vielfalt an Exponaten, Medien und persönlicher Betreuung faszinierende Geschichten und Projekte aus diesen Nationalen Naturlandschaften von Weltrang erfahren.
Tuexenia erscheint jährlich in einem Band, der möglichst im Frühjahr fertiggestellt sein soll. Autoren erhalten von jeder Arbeit gemeinsam 30 Sonderdrucke kostenlos; weitere können gegen Rechnung bezogen werden.
Manuskripte sollten möglichst früh, spätestens bis Ende September des Vorjahres in zwei Exemplaren eingereicht werden. Später eintreffende Manuskripte werden nur akzeptiert, wenn sie vorher rechtzeitig mit Angabe des Umfanges angemeldet sind und noch Platz zur Verfügung steht.
Jedes Manuskript wird von zwei Gutachtern beurteilt, die über Annahme, eventuelle Korrekturen und Verbesserungen oder Ablehnung entscheiden. Bei zu hohem Eingang angenommener Manuskripte entscheidet für die Aufnahme das Datum der ersten Einreichung.
Durch Arthropoden übertragene Erreger von Infektionen des Menschen in Mitteleuropa – ein Update
(2008)
Mitteleuropa beherbergt eine nicht geringe Zahl von Krankheitserregern (mindestens 14 Viren, ca. 10 bakterielle Erreger und mindestens 4 Protozoen), die durch Stechmücken, Zecken oder Sandmücken übertragen werden. In allen Fällen handelt es sich um Erreger von Zoonosen, also Mikroorganismen, deren natürliches Reservoir Wildtiere (allenfalls, sekundär, auch Haustiere) darstellen. Eine Ausrottung dieser Erreger ist daher ausgeschlossen. (Die Ausrottung der Malaria in Mitteleuropa und darüber hinaus in Europa war vor allem deshalb möglich, weil die involvierten Plasmodien-Spezies außer dem Menschen keine anderen Vertebraten infizieren können.)Die Erfassung der durch Arthropoden übertragenen Erreger und deren Verbreitungsareale schreitet – vor allem durch den Einsatz molekularbiologischer Methoden – zügig voran. Einige neue oder zumindest für Mitteleuropa neue, humanmedizinisch relevante Mikroorganismen sind in letzten Jahren nachgewiesen worden, mit weiteren Entdeckungen ist durchaus zu rechnen. Möglicherweise wird auch der Klimawandel, insbesondere bei einem Fortschreiten einer globalen Erwärmung, zur Etablierung von neuen Erregern ebenso wie zur Ausweitung der Verbreitungsareale von Vektoren führen. Vor allem wird aber der Faktor der Globalisierung durch mögliche Einschleppungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es gibt bisher nur gegen einen einzigen Erreger – gegen das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis – einen Impfstoff, der sich überdies durch hervorragende Wirksamkeit und außerordentlich gute Verträglichkeit auszeichnet. Mit neuen Impfstoffen gegen andere Erreger ist allerdings in der nahen Zukunft nicht zu rechnen. Immerhin sind aber die durch Bakterien ebenso wie die durch Protozoen hervorgerufenen Erkrankungen einer antibiotischen Therapie zugänglich, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert werden. Hingegen stehen uns keine Medikamente gegen die durch Arthropoden übertragenen Viren zur Verfügung. Prophylaktische Maßnahmen werden daher weiterhin bedeutsam sein; das gilt vor allem für Kleinkinder, für alte Menschen und Immunsupprimierte.
Nineteen species of crepuscular and perhaps nocturnal eudamine skippers (Lepidoptera: Hesperiidae) included in Evans (1952) group "D" genera Bungalotis Watson, Salatis Evans, Sarmientoia Berg, Dyscophellus Godman and Salvin, and Nascus Watson occur in the Cacaulândia area of central Rondônia, Brazil. Their relative abundance and phenology there are given. Taxonomic comments and comparisons with published information are made. Bungalotis lactos Evans, 1952, new status, is considered a species separate from Bungalotis borax Evans, 1952. New genera Nicephellus and Euriphellus are proposed for Eudamus nicephorus Hewitson, 1876, and Papilio euribates Stoll, 1782, respectively, removing both from Dyscophellus and creating new combinations. Discophellus porsena Bell, 1934, reinstated status, is raised from synonymy to a full species of Dyscophellus. The subspecies of Dyscophellus ramusis (Stoll, 1781), as presently recognized, are probably good species; Dyscophellus ramon Evans, 1952, new status, is considered a full species. Pseudonascus, new genus, is proposed for Papilio paulliniae Sepp, [1842], removing this species from Nascus and creating a new combination. Two new species, Bungalotis aureus from Ecuador and Dyscophellus mielkei from Rondônia, Brazil, are described. Male and female genitalia are illustrated for all taxa available from the Rondonian study site plus some from other areas.
The pyrgine genus Porphyrogenes Watson, 1893 (Hesperiidae) is discussed, especially as it occurs in central Rondônia, Brazil. Of eleven species of Porphyrogenes found in Rondônia, four (P. specularis, P. convexus, P. sparus, and P. spadix) are described as new species. Biological details of the genus are discussed. An additional five new species of Porphyrogenes (P. spina, P. sporta, P. splendidus, P. simulator, and P. speciosus) are described from elsewhere. Porphyrogenes cervinus (Plötz, 1883), new synonym of Porphyrogenes ferruginea (Plötz, 1883), reinstated status, is raised from a subspecies of Porphyrogenes despecta (Butler, 1870) to species-level. Porphyrogenes omphale (Butler, 1871), reinstated status, is not synonymous with Porphyrogenes passalus (Herrich-Schäffer, 1869) and becomes a species-level taxon for which no subspecies are recognized; P. passalus was described from a female with no known male. Porphyrogenes sula Williams and Bell, 1940, reinstated status, is raised from synonymy with Porphyrogenes zohra (Möschler, 1879) to species-level. Porphyrogenes stresa Evans, 1952, new status, is raised from a subspecies of P. zohra to species-level. Porphyrogenes immaculata (Skinner, 1920), new synonymy, was described from a male, which we believe is the male of Porphyrogenes sororcula (Mabille and Boullet, 1912). Porphyrogenes suva Evans, 1952, new synonymy, formerly considered a full species, was described from a male which we believe is the male of, and thus synonymous with, Porphyrogenes probus (Möschler, 1877). Porphyrogenes virgatus (Mabille, 1888) and Porphyrogenes eudemus (Mabille, 1888), considered synonyms of P. zohra and Porphyrogenes vulpecula (Plötz, 1882), respectively, without justification by Evans (1952), are removed from those synonymies and retained, along with P. passalus, as females without confirmed affinities. Lectotypes are here designated for Phareas ferruginea Plötz, 1883; Augiades despecta Butler, 1870; Telegonus omphale Butler, 1871; Eudamus pausias Hewitson, 1867; Telegonus probus Möschler, 1877; Telemiades vulpecula Plötz, 1882; Eudamus passalus Herrich-Schäffer, 1869; Thymele virgatus Mabille, 1888; and Thymele eudemus Mabille, 1888. A neotype is designated for Phareas cervinus Plötz, 1883, that being the lectotype of Phareas ferruginea. Types of all taxa in the genus are illustrated. Three named and five unnamed phenotypes of females, not reconciled with males, are identified and described. Twenty-six species are now recognized, making this one of the largest hesperiid genera in the neotropics.
C. nigricana verursachte in den letzten Jahren erhebliche Schäden in der Gemüseerbsenproduktion. Da es bisher im ökologischen Anbau keine wirksame Regulierungsoption für C. nigricana gibt, sollte die Direktbekämpfung mit dem Apfelwicklergranulosevirus (CpGV) geprüft werden. Payne (1981) stellte bereits in Laborversuchen eine Empfindlichkeit von C. nigricana gegen das Apfelwicklergranulosevirus CpGV fest, der LC50 Wert von CpGV gegen Erstlarven lag hierbei bei Fraßtests im Labor bei der 10-fachen Konzentration gegen C. pomonella (1,90 × 105 im Vergleich zu 1,54 × 104 Partikel/ml). Geissler (1994) erreichte in Freilandversuchen durch den Einsatz des Virus Befallsreduktionen von 72% mit den im Apfelanbau üblichen Konzentrationen.
Fraßschäden des Erbsenwicklers Cydia nigricana (Lepidoptera: Tortricidae) verursachen im Anbau von Gemüse- und Saaterbsen erhebliche wirtschaftliche Schäden. Im Gemüseerbsenanbau waren in ganzen Regionen Erbsenflächen aufgrund der Überschreitung der Toleranzschwelle von 0,5 % angefressenen Erbsen nicht vermarktungsfähig. Im Saaterbsenanbau verursacht C. nigricana verminderte Keim- und Triebkraft, das Anhaften von Unkrautsamen am Saatgut und Mykosen wie Ascochyta und Fusarium. Zur Befallsreduzierung wurden in den Versuchsjahren 2004-2006 Untersuchungen zum Einsatz von Pheromon zur Paarungsstörung des Schädlings durchgeführt.
Both, G. mellonella and S. exigua, are most important pests in tropical countries. G. mellonella has five to six generations per year (Abid et al. 1997; Ali 1996), there, and feeding in bee combs they find, besides wax, residues of honey, insect skin and pollen (Hachiro & Knox 2000). Li et al. (1987) have shown the efficacy of Bacillus thuringiensis aizawai against G. mellonella. It is registered in the EU as Mellonex for its control, but NeemAzal T/S may also be active, and will have some advantages (Leymann et al. 2000, Melathopoulos et al. 2000). Therefore we conducted new studies here, on the results we shall report. S. exigua is an important polyphagous pest of crops in tropical areas (Brown & Dewhurst 1975). By repeated control with synthetic insecticides, especially by illiterate farmers (Armes et al. 1992; Aggarwal et al. 2006a) resistance to a lot of those insecticides has been built up, making plant protection very difficult. Therefore the need is pronounced for microbial and botanical pesticides (Nagarkatti 1982; Rao et al. 1990), which have different modes of action than synthetic insecticides. Aggarwal et al. (2006b) have started to test such ingredients, but the time of observation was too short (3 days), since the effects of Neem products occur later than those of synthetic insecticides (Basedow et al. 2002). So we conducted new, longer lasting experiments (with 5 to 30 days), on which we give a report here. The experiments were conducted during guest stays of the three co-authors (from Mymensingh, Bangladesh, from Nazreth, Ethiopia, and from Khartoum, Sudan) at the Experimental Station of the Institute of Phytopathology and Applied Zoology at Giessen Univerity.
Dies ist der erste Bericht der Projektgruppe Neozoen der DO-G. Er beinhaltet eine Zusammestellung aller bisher bekannt gewordenen Vorkommen von nichtheimischen Vogelarten in Deutschland und fasst unsere Kenntnisse über Auftreten, Brutbestand, Bestandstrend und Status (in definierten Statuskategorien) zusammen. Bis 2007 wurden in Deutschland 341 nichtheimische Vogelarten festgestellt, von denen 251 wohl nicht im Freiland gebrütet haben und nach derzeitigem Kenntnisstand keine biologische Relevanz für die heimischen Artengemeinschaft haben. Andererseits haben 90 Neozoenarten mindestens einmal in Deutschland gebrütet, und ihr derzeitiger Brutstatus wird (+/-) ausführlich beschrieben. Eine Reihe dieser Arten haben sich inzwischen in Deutschland fest etabliert (Kategorie C), weil sie seit mindestens 25 Jahren und mindestens drei Generationen hier brüten (C1); dies sind Kanadagans, Rostgans, Mandarinente, Jagdfasan, Straßentaube und Halsbandsittich. Bei zwei weiteren Arten werden die Kriterien für die Etablierung in wenigen Jahren erfüllt sein: Alexandersittich und Gelbkopfamazone. Bei mehreren Arten existieren neben den Wildvogelpopulationen auch Brutbestände von Neozoen (sowie Mischbestände), u.a. Höckerschwan, Graugans, Weißwangengans und Stockente. Die Nilgans hat den Etablierungsstatus C1 zwar in Deutschland noch nicht erreicht, jedoch in einigen Nachbarländern, und wird daher in der Kategorie C5 als etabliert geführt, bis eine Überführung in Kategorie C1 als voll etabliert im Jahr 2009 möglich ist. Angesichts derzeitiger Entwicklungen in Handel und Haltung exotischer Vögel ist mit einer anhaltenden Zunahme des Auftretens und der Etablierung von Neozoen in unserem Raum zu rechnen.
Zur Situation der Schwermetallrasen und ihrer Standorte im östlichen und südöstlichen Harzvorland
(2008)
Wegen ihres hohen Metallsalzgehaltes gehören die inselartig verstreuten und meist nur kleinflächig auftretenden Standorte der Schwermetallrasen, die durch Pflanzengesellschaften der Klasse Violetea calaminariae gekennzeichnet sind, zu den in ökologischer Hinsicht besonders interessanten Lebensräumen Mitteleuropas. Verbreitungsschwerpunkte von Schwermetallstandorten im außeralpinen Mitteleuropa sind in Deutschland Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen Standorte in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg sowie in Ostbelgien. Aufgrund dieses Verbreitungsmusters kommt Sachsen-Anhalt eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Schwermetallrasen zu. Ziel dieses Beitrages ist es, einen Überblick über die Gesamtzahl und den Zustand der potentiellen Schwermetallstandorte im ehemaligen Mansfelder und Sangerhäuser Kupferschieferrevier zu geben. Ausgehend von der Darstellung ihrer aktuellen Verbreitung und ihrer Gefährdungssituation soll eine Schutzkonzeption für die Schwermetallrasenstandorte der Region angeregt werden.
Die Artengruppe der Gewöhnlichen Grasnelke, Armeria maritima s. l., gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Die gesamte Gattung Armeria ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt.
Am Südrand des Harzes erstreckt sich auf über 100 km Länge über 2 Ländergrenzen hinweg die Gipskarstlandschaft Südharz: in Sachsen-Anhalt von Pölsfeld bei Sangerhausen durch Thüringen bis Osterode in Niedersachsen. Die südharzer Gipskarstlandschaft weist ein äußerst abwechslungsreiches Erscheinungsbild auf.
Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) hat in Mitteleuropa seinen Verbreitungsschwerpunkt an der Donau unterstrom von Wien sowie am Nördlichen Oberrhein, am Mittel- und Niederrhein. A. negundo zeichnet sich durch eine hohe Überflutungstoleranz aus, seine Samen weisen gegenüber den Diasporen von Weiden und Pappeln eine wesentlich längere Keimfähigkeit auf. Dadurch ist die Art in der Lage, offene Standorte in dynamischen Systemen über einen langen Zeitraum zu besiedeln und einheimische Gehölze zu verdrängen. Eine Bekämpfung der Art in Auenschutzgebieten wird empfohlen.
Wilde Weiden im Kreis Höxter
(2008)
Seit gut zwei Jahrzehnten wird die Eignung robuster Haustierrassen auf großen Weideflächen als Landschaftsgestalter diskutiert und im Rahmen zahlreicher Vorhaben in Deutschland und dem benachbarten Ausland erprobt. Eine Vorreiterrolle haben die Niederlande übernommen, die seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts "Naturentwicklung" mit großen Weidetieren betreiben. Die mit 6.000 ha größte zusammenhängende Weidefläche dieser Art liegt direkt vor den Toren Amsterdams im Oostvaadersplassen bei Lelystad in Flevoland. Dort wurden 1983/84 32 Heckrinder und 20 Konikpferde "ausgewildert". Die Bestände sind auf heute etwa je 700 Rinder und Pferde angewachsen. Zusammen mit rund 1.000 Rothirschen haben diese Großsäuger eine Feuchtgebietslandschaft geschaffen, die einzigartig in Europa ist (Abb. 1) und insbesondere für Wasservögel internationale Bedeutung erlangt hat.
Die Bundesrepublik hat sich 1992 wie viele andere Staaten zum Erhalt der biologischen Vielfalt verpflichtet (Biodiversitätskonvention). Zur Erreichung dieses Zieles fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) u. a. Vorhaben zur Erhaltung und innovativen nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt. Grundlage der Förderung ist eine Richtlinie von 2005. Träger entsprechender Projekte ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Bereits 2006 hatte die Landschaftsstation zusammen mit dem damaligen Forstamt Bad Driburg einen Projektantrag eingereicht, bei dem es um die Wiederbelebung der Nieder- und Mittelwaldnutzung im Bereich der im Kreis Höxter ehemals zahlreichen Nieder- und Mittelwälder ging (vgl. GRAWE & BÖLKE 2005). Da zunächst nur recht kleine Waldareale in das Vorhaben einbezogen werden sollten, wurde der Antrag abgelehnt. Anfang 2007 fragte die BLE bei der Landschaftsstation an, ob es nicht möglich sei, die Gebietskulisse zu erweitern, da der Projektantrag grundsätzlich als förderfähig angesehen werde. Aufgrund dieser Anfrage erarbeiteten das heutige Regionalforstamt Hochstift und die Landschaftsstation einen neuen Projektantrag mit dem Titel "Mittelwaldähnliche Waldrandgestaltung und -nutzung zur Förderung der Nutzholzarten Stiel-Eiche, Trauben-Eiche und Hainbuche sowie seltener Edellaub- und Nadelgehölze wie Elsbeere, Wacholder oder Eibe", der dann im Herbst des gleichen Jahres durch die BLE bewilligt wurde, so dass bereits im Oktober 2007 mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden konnte. Vorrangiges naturschutzfachliches Ziel des Vorhabens ist die Förderung der in ihren Beständen im Rückgang befindlichen lichtliebenden Nutzholzarten Trauben-Eiche (Quercus petraea), Stiel-Eiche (Quercus robur), Hainbuche (Carpinus betulus), Feld-Ahorn (Acer campestre), Winter-Linde (Tilia cordata), Elsbeere (Sorbus torminalis), Wacholder (Juniperus communis) und Eibe (Taxus baccata). Die Förderung dieser Baumarten soll im Rahmen einer mittelwaldähnlichen Nutzung von Waldrändern geschehen. Eine ökonomische Inwertsetzung erfolgt im Rahmen einer einmaligen Erstinstandsetzung sowie des nachfolgenden regelmäßigen Einschlages des nachwachsenden Holzes (alle 15-30 Jahre). Das dann eingeschlagene Holz wird zur Energiegewinnung (Hackschnitzel) genutzt.
Die Grundlage der in diesem Jahresbericht dargestellten Aktivitäten bildet ein mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmter Arbeits- und Maßnahmenplan, in dem die Aufgaben der Landschaftsstation für das Jahr 2007 festgelegt wurden. Die detaillierten Ergebnisse dieser Arbeiten wurden den Fachbehörden in Form von umfangreichen Fachdatenblättern übermittelt. Der hier vorliegende Bericht ist für die Aufsichtsbehörden gedacht. Allen anderen interessierten Leserinnen und Lesern soll er einen knappen Einblick in die Arbeit der Landschaftsstation 2007 geben. Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit im Jahr 2007 lag im Monitoring der betreuten Natura 2000 (FFH-)- und Naturschutz-Gebiete (NSG) „Hannoversche Klippen“ bei Würgassen, „Desenberg“" bei Daseburg, „Kalkmagerrasen bei Ottbergen (und Bruchhausen)“, „Kiebitzteich“ bei Reelsen, „Satzer Moor“ bei Herste, „Wandelnsberg“ zwischen Beverungen und Drenke, sowie „Bleikuhlen und Wäschebachtal“ im äußersten Südwesten des Kreises bei Blankenrode. Das Team der Landschaftsstation im Kreis Höxter bittet um Verständnis, dass sich die hauptamtlichen Mitarbeiter aufgrund der oben skizzierten Entwicklung auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen und somit weitere Aufgaben wie die Außendarstellung, Exkursionen und sonstige Serviceleistungen nicht immer im gewünschten Maße wahrgenommen werden können.
Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist als vermeintlicher "Wetterfrosch" und legendärer Froschkönig der GRIMM'schen Märchen der bei weitem bekannteste und beliebteste Froschlurch. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war er allgegenwärtig - den man "in keinem Staate und in keiner Provinz" des Deutschen Reiches vergebens suchte (DÜRINGEN 1897). Neben Erdkröte (Bufo bufo) und Wasserfrosch (Rana kl. esculenta) zählte er zu den "verbreitetsten" Amphibienarten (LEYDIG 1877), der "überall zu finden" sei (STERNFELD 1913). Diese Feststellungen gelten auch für das Weserbergland, für das WOLTERSTORFF (1893) anmerkt, dass der Laubfrosch "wohl nirgends fehlt". Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Bedingungen für den Laubfrosch in Mitteleuropa grundlegend geändert: Trockenlegung der Feuchtgebiete und vieler Kleingewässer, die Beseitigung von Hecken sowie die flächendeckende Intensivierung der Landwirtschaft (insbesondere der verstärkte Einsatz von Pestiziden) und die damit einhergehende Lebensraumfragmentierung führten zu einem bis heute häufig ungebremsten Rückgang der Laubfroschvorkommen (vgl. BEUTLER 1991, GLAW & GEIGER 1991, VON KNORRE 1987, TESTER 1990 u. v. m). In vielen Regionen ist er heute bereits völlig verschwunden oder seine Bestände sind kurz vor dem Erlöschen. Die negativen Bestandsentwicklungen schlagen sich in den Roten Listen der gefährdeten Tierarten nieder. Sowohl bundes- als auch landesweit gilt der Laubfrosch als "stark gefährdet".
The vegetation of montane lagoons of the New England Tablelands Bioregion, New South Wales is examined using flexible UPGMA analysis of frequency scores on all vascular plant taxa, charophytes and one liverworts. Seven communities are described: 1. Hydrocotyle tripartita – Isotoma fluviatilis – Ranunculus inundatus – Lilaeopsis polyantha herbfield; 2. Eleocharis sphacelata – Potamogeton tricarinatus sedgeland; 3. Eleocharis sphacelata – Utricularia australis – Isolepis fluitans, herbfield; 4. Utricularia australis – Nitella sonderi herbfield; 5. Eleocharis sphacelata – Utricularia australis – Ricciocarpus natans sedgeland; 6. Carex gaudichaudiana – Holcus lanatus – Stellaria angustifolia sedgeland; 7. Cyperus sphaeroides – Eleocharis gracilis – Schoenus apogon – Carex gaudichaudiana sedgeland. 58 lagoons were located and identified, only 28% of which are considered to be intact and in good condition. Two threatened species (Aldovandra vesiculosa and Arthaxon hispidus) and three RoTAP-listed taxa were encountered during the survey.
Rare or threatened vascular plant species of Wollemi National Park, central eastern New South Wales
(2008)
Wollemi National Park (c. 32o 20’– 33o 30’S, 150o– 151oE), approximately 100 km north-west of Sydney, conserves over 500 000 ha of the Triassic sandstone environments of the Central Coast and Tablelands of New South Wales, and occupies approximately 25% of the Sydney Basin biogeographical region. 94 taxa of conservation significance have been recorded and Wollemi is recognised as an important reservoir of rare and uncommon plant taxa, conserving more than 20% of all listed threatened species for the Central Coast, Central Tablelands and Central Western Slopes botanical divisions. For a land area occupying only 0.05% of these divisions, Wollemi is of paramount importance in regional conservation. Surveys within Wollemi National Park over the last decade have recorded several new populations of significant vascular plant species, including some sizeable range extensions. This paper summarises the current status of all rare or threatened taxa, describes habitat and associated species for many of these and proposes IUCN (2001) codes for all, as well as suggesting revisions to current conservation risk codes for some species. For Wollemi National Park 37 species are currently listed as Endangered (15 species) or Vulnerable (22 species) under the New South Wales Threatened Species Conservation Act 1995. An additional 50 species are currently listed as nationally rare under the Briggs and Leigh (1996) classification, or have been suggested as such by various workers. Seven species are awaiting further taxonomic investigation, including Eucalyptus sp. ‘Howes Swamp Creek’ (Doherty 26), known from a single location within the park, and Pultenaea sp. (Olinda) from Dunns Swamp – both these species remain undescribed, but are listed as endangered species. After applying IUCN criteria to the 94 taxa, 2 are considered Critically Endangered; 11 are considered Endangered; 23 are considered Vulnerable; 3 are considered Near Threatened; 19 are considered Data Deficient; and 36 are considered of Least Concern. It is likely that additional highly restricted plant taxa await discovery in remote locations.
Der inzwischen auf der EPPO A1-Liste aufgeführte Quarantäneschädling, der Bockkäfer Anoplophora glabripennis (Motschulsky, 1853), ist seit seiner Einschleppung nach Braunau am Inn (Österreich) im Jahr 2001 in ganz Europa ein Begriff. Neben zwei unabhängigen Fundorten in Frankreich, 2003 in Gien und 2004 in Sainte-Anne-sur-Brivet (Hérard & al. 2005) wurde eine Freiland-Population dieser Laubbäume schädigenden Art erstmals 2004 auch in Deutschland festgestellt. Bisherige Funde von Käfern in Deutschland waren auf das Gelände des Hamburger Hafens, Umschlagplatz vieler Container aus dem asiatischen Raum, beschränkt (Schliesske 2001). Es konnte aber nie eine Übersiedelung auf Laubbäume in der Umgebung beobachtet werden. Die Situation änderte sich gravierend, als offensichtlich befallene Bäume in Neukirchen am Inn (Gemeinde Neuburg am Inn, Landkreis Passau) in Bayern festgestellt wurden. Symptome wie mangelnde Belaubung, kraterförmige Eiablagestellen und Austritt von Bohrmehl an einem Ahornbaum deuteten auf Befall mit A. glabripennis hin. Nach Entnahme von Astteilen wurden in Gängen Bockkäfer-Larven gefunden, die von Kollegen des Bundesamtes und Forschungszentrums für Wald (BFW) in Wien mittels DNA-Analyse zweifelsfrei als A. glabripennis identifiziert wurden (Hoyer & al. 2003).
This third paper in the NSW Vegetation Classification and Assessment series covers the NSW South-western Slopes Bioregion of 8.192 million hectares being 10% of NSW. A total of 135 plant communities, comprising 97 new communities and 38 previously described communities, are classified. Their protected area and threat status is assessed. A full description of the 135 plant communities is provided in a 400 page report, generated from the NSWVCA database, on the CD accompanying this paper. Eucalyptus-dominated grassy or shrubby woodlands and open forests are the main types of vegetation in the bioregion. The CD also contains a read-only version of Version 2 of the NSWVCA database that includes updated information on the plant communities previously published in Version 1 of the NSWVCA covering the NSW Western Plains. Six new communities are added to the Western Plains. The vegetation classification and assessment is based on published and unpublished vegetation surveys and map unit descriptions that are listed in the NSWVCA Bibliography on the CD, expert advice and extensive field checking. Over 80% of the native vegetation in the NSW South-western Slopes Bioregion has been cleared making it the most cleared and fragmented of the 18 IBRA Bioregions in NSW. Exotic plant species dominate the ground cover outside conservation reserves, state forests, roadsides and travelling stock reserves. As of September 2008 about 1.9% of the Bioregion was in 105 protected areas and 28 of the 135 plant communities were assessed to be adequately protected in reserves. Using NSWVCA Threat Criteria, 18 plant communities were assessed as being Critically Endangered, 33 Endangered, 29 Vulnerable, 25 Near Threatened and 30 Least Concern. Current threats include over-grazing, especially during drought, exotic species dominance of the ground cover, impacts of fragmentation on species persistence and genetic diversity and impacts of lower rainfall due to climate change. To address these threats, linking and enlarging vegetation remnants through revegetation (including regenerating native ground cover) is required. Some progress is being made through re-vegetation schemes driven by the NSW 2003 Natural Resource reforms, however, more incentive funding for landholders would accelerate the re-vegetation program.
In July 2005, Rafal Bernard requested Oleg Kosterin to collect some samples of Nehalennia speciosa from West Siberia for a DNA analysis. Oleg replied that so far he had only seen one individual of this species 25 years ago, but asked in which habitats it should be sought for exactly. Rafal sent him a draft of his paper (Bernard & Wildermuth, 2005) devoted to this subject. Having read it, Oleg came to the conclusion that this habitat (shallow water with Sphagnum and Carex limosa or C. lasiocarpa) might occupy the largest area in the world just in the boggy West Siberian Plain. Personal consultation with the geobotanist Dr. Nikolai Lashchinskii confirmed this notion. Then an almost automatic supposition followed that this area may serve as the main reservoir of N. speciosa, considered a local and endangered species in Western and Central Europe. At the same time, the existing records of N. speciosa from West Siberia were remarkably scarce. It was known from the Khanty-Mansi Autonomous Region (basins of the Tura and Konda Rivers), a small number of records from North Altai and adjacent areas north of it, a record from the steppe zone of Novosibirsk Province (Karasuk), a record in the basin of the Tuba River (Krasnoyarskii Krai), and a dubious old record from Omsk (see the map in Belyshev (1973) and a review in Bernard & Wildermuth (2005)). There was no record from the boggy Irtysh-Ob’ interfluve, where we would expect the species to flourish. This could be explained by the lack of attention by odonatologists to that interesting area. In these circumstances, the project of a special expedition(-s) was put forward, aimed to check the presence, pattern of distribution, abundance and habitat preferences of N. speciosa in these areas. For a decisive expedition we chose the Vasyugan Bog, the largest bog in the world, more precisely its north-eastern margin where we could find a good base in Plotnikovo village, Bakchar District, Tomsk Province.
Samen-Genbanken dienen zum Erhalt der Genressourcen und stellen daher einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz dar. In dieser Arbeit wird eine Übersicht über die Situation in Österreich gegeben. Während die Sicherung von landwirtschaftlichen und forstlichen Genressourcen durch die AGES betrieben wird, ist eine dezentralisierte ex situ Samen-Genbank für Wildpflanzen-Arten in Zusammenarbeit der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Botanischer Gärten Österreich in Aufbau, wobei die Mitarbeit im von der EU geförderten Netzwerk ENSCONET eine wichtige Rolle spielt. Die geplante ex situ-Samenbank ist auch ein wesentlicher Beitrag der Botanischen Gärten Österreichs zur Global Strategy for Plant Conservation der Biodiversitätskonvention.
Trauer um Dieter Koch
(2008)
Macrozamia johnsonii D. Jones & K. Hill is a locally endemic cycad (family Zamiaceae) with a restricted occurrence in north-eastern New South Wales and currently listed as Endangered. Based on recent field surveys, its mean population size is estimated as approximately 3.5 million mature plants, with the lower bound of the 95% confidence interval at 1.9 million mature plants. Thirty percent of the population occurs in a formal reserve. Macrozamia johnsonii occurs in grassy eucalypt forest, shrubby wet sclerophyll forest and in rainforest. It occurs most frequently on steeply sloping sites with high moisture index. There are no immediate significant threats to the species although timber harvesting is judged to be a potential longer term threat to part of the population. The conservation status of Macrozamia johnsonii is assessed using IUCN criteria and thresholds, using population size and extent data from this study and a plausible range of values based on available circumstantial evidence for parameters for which quantitative estimates are not available. Based on this assessment, we regard the conservation status of Macrozamia johnsonii to be in the category of Least Concern, and that its current listing as an Endangered species under the NSW Threatened Species Conservation Act (1995) needs to be revised.
The spider fauna of open habitats adjacent to arable land was investigated in northern Switzerland. The three habitat types were (1) herbaceous edges of fields (Sa), (2) fallow land sowed with flowers (BB), and (3) grass borders of fields (GS). Four funnel pitfall traps (10 cm diameter) were used to catch spiders in three stripe-types in two geographical regions in two years over 5 weeks in May and June: in total 12 sets of data. Spider species typical for open habitats were dominant, mostly lycosids (6 of the 10 most active species). The results were analysed together with environmental factors using a canonical correspondence analysis (CCA) and spiders were compared with carabid beetles (Coeloptera: Carabidae). Geographical region, though not very distant, had the largest influence on both spiders and carabids. The age and type of the habitats had a stronger influence on spiders than on carabids. In spiders a larger part of the total variance was explained by the analysed factors. Finally we discuss briefly a remarkable spider species. A review of all known records of Phrurolithus nigrinus in Switzerland and Germany, together with adjacent regions in France, is given. Its phenology is indicated, its habitat discussed and the overall distribution within Europe is listed.
Die Verlandungsvegetation des Dümmers wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehrfach untersucht. 2006 erfolgte erstmals eine flächendeckende Kartierung der gesamten Verlandungszone. Seit der 1953 abgeschlossenen Eindeichung war diese massiven Veränderungen unterworfen. Bereits kurz nach Deichschluss kam es zu einer massiven Reduktion der seeseitigen, durchfluteten Schilfbestände (Phragmites australis). Weite Röhrichtpartien entwickelten sich zunächst zu Wasserschwaden-Beständen (Glyceria maxima), dann wieder zu Schilfröhrichten. Nach einer zwischenzeitlichen Stagnation der Röhrichtabbrüche in den 1980er Jahren kam es in den letzten 15-20 Jahren zu erneuten erheblichen Flächenverlusten. Die ehemals typischen Teichbinseninseln (Schoenoplectus spp.) sind inzwischen weitestgehend verschwunden. Die Wasserrosenfelder (Nuphar lutea, Nymphaea alba) verloren seit den 1990er Jahren erheblich an Fläche. Alle Verluste an der Verlandungsvegetation dürften zunächst durch die Gewässerbelastung, in neuerer Zeit vor allem durch zu hoch gehaltene Sommerwasserstände verursacht sein. Die ehemals üppige und artenreiche submerse Vegetation starb nach der Eindeichung vollständig ab. Nach einer unerwartet eingetretenen Klarwasserphase wurde 2001 erstmals wieder Potamogeton pectinatus nachgewiesen, seitdem wurden weitere Laichkraut-Arten, zwei Arten der Armleuchteralgen (Chara fragilis, Nitella mucronata) und weitere Tauch- und Schwimmblattpflanzen nachgewiesen. Die voraussichtlich 2009 erfolgende Umleitung des Bornbaches, über den ein Großteil der heutigen Nährstofffracht in den Dümmer gelangt, dürfte die Bedingungen für die submerse Vegetation entscheidend verbessern.
Quantitative analysis of snoRNA association with pre-ribosomes and release of snR30 by Rok1 helicase
(2008)
In yeast, three small nucleolar RNAs (snoRNAs) are essential for the processing of pre-ribosomal RNA—U3, U14 and snR30—whereas 72 non-essential snoRNAs direct site-specific modification of pre-rRNA. We applied a quantitative screen for alterations in the pre-ribosome association to all 75 yeast snoRNAs in strains depleted of eight putative helicases implicated in 40S subunit synthesis. For the modification-guide snoRNAs, we found no clear evidence for the involvement of these helicases in the association or dissociation of pre-ribosomes. However, the DEAD box helicase Rok1 was required specifically for the release of snR30. Point mutations in motif I, but not in motif III, of the helicase domain of Rok1 impaired the release of snR30, but this was less marked than in strains depleted of Rok1, and resulted in a dominant-negative growth phenotype. Dissociation of U3 and U14 from pre-ribosomes is also dependent on helicases, suggesting that release of the essential snoRNAs might differ mechanistically from release of the modification-guide snoRNAs. Keywords: ribosome biogenesis; RNA helicase; snoRNA
Zur Erhaltung genetischer Ressourcen, wissenschaftlicher Forschung und im Rahmen zentraler Informationsdatenbanken sind Ex situ-Sammlungen in Form von Genbanken notwendig. Die Botanischen Gärten sollten Saatgutgenbanken von Wildpflanzen zukünftig aufbauen bzw. etablieren, um die Erhaltungsmaßnahmen und den Schutz der natürlichen pflanzengenetischen Ressourcen weiter voranzubringen. Am Botanischen Garten der Universität Osnabrück ist eine Genbank für Wildpflanzen eingerichtet worden, die insbesondere Saatgut gefährdeter Gefäßpflanzenarten Nordwestdeutschlands beherbergt und unter trockenen Bedingungen bei minus 20°C in speziellen Alu-Polyethylenfolien aufbewahrt. Gegenwärtig befinden sich 1800 Saatgutproben von 620 Wildpflanzenarten aus 65 Pflanzenfamilien in der Genbank. In einer Access basierten Datenbank ist jeder Beleg auch online abrufbar (www.wildpflanzen-genbank.de) und im Herbarium “OSBU“ der AG Botanik als Belegexemplar hinterlegt. Wir planen die Integration der Loki Schmidt-Genbank und das dezentrale Netzwerk von regionalen Saatgut-Genbanken für Wildpflanzen in die Organisation „Nationales Inventar Pflanzengenetischer Ressourcen Deutschlands“ (PGRDEU) und hier in das untergeordnete Netzwerk „Deutsche Genbank für Crop Wild Relatives” (CWR), dessen Koordination dem Botanischen Garten Osnabrück obliegen würde. Botanische Gärten können als Institutionen die Nachhaltigkeit der Einrichtung solcher Systeme gewährleisten und sind deshalb die richtigen Ansprechpartner für diese Kooperation.
Hantaviren als eine zwischen Nagetieren und Menschen übertragbare Zoonose spielen in den letzten Jahren in Mitteleuropa eine immer größere Rolle. Aufgrund der deutlichen Zunahme gemeldeter Erkrankungen in jüngster Zeit erscheint es angebracht, nochmals auf diese Infektionskrankheit, ihre Übertragungswege und vor allem Vorsichtsmaßnahmen für Vogelkundler und Feldbiologen hinzuweisen. Die nachfolgende Übersichtsarbeit fasst den aktuellen Kenntnisstand aus der Literatur zusammen (Robert-Koch-Institut 2005, 2006 a-d, 2007 a-c, 2008).
Mit der Vorlage des Jahresberichtes 2007 blicken wir auf eine inzwischen zehnjährige Entwicklung unserer Geschäftsstelle zurück. Grund genug, die diesjährigen Ausgabe des Egge-Weser-Heftes für einen Rückblick zu nutzen. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben vielleicht sogar selbst an dieser Entwicklung mitgewirkt. Einige von Ihnen werden sicherlich noch die Anfänge des Aufbaus einer hauptamtlich besetzten Einrichtung des Naturschutzes in Erinnerung haben, die mehrere Jahre ein Politikum im Kreis Höxter war und 4 Jahre lang zu einem parallelen Nebeneinander von zwei Landschaftsstationen im Kreis Höxter führte. Mit der Zusammenführung der beiden Einrichtungen Ende 2002 konnten letztendlich alle in Natur und Landschaft tätigen Organisationen des Kreises Höxter gebündelt in einer Station vereint werden. Die weitere Entwicklung wurde in den nachfolgenden Jahren vor allem von der Landespolitik beeinflusst. Das bis dahin existierende Nebeneinander von projektbezogen arbeitenden und institutionell geförderten Biologischen Stationen (sog. P- bzw. I-Stationen) wurde im Jahr 2003 beendet. Alle in NRW aktiven Stationen arbeiten seitdem auf Basis einer Rahmenvereinbarung zur institutionellen Förderung. Das gilt auch für die bis dahin projektbezogen arbeitenden beiden Landschaftsstationen. Dies war zunächst eine positive Entwicklung. In den Jahren 2004 bis 2006 erfolgten dann aber Etatkürzungen von rund 35%. Diese stellten eine ernste Gefährdung für den Fortbestand der hauptamtlich besetzten Geschäftsstellen der Biologischen Stationen in NRW dar. Die Landschaftsstation im Kreis Höxter reagierte in den letzten beiden Jahren mit einer intensiven Akquise von Drittmittelprojekten auf diese existenzbedrohende Entwicklung - und war dabei durchaus erfolgreich, so dass die finanziellen Probleme bisher erfolgreich gemeistert werden konnten. In der recht bewegten Vergangenheit war es verständlicherweise für die Ehren- und Hauptamtlichen nicht immer möglich, sich auf die originären Ziele des Vereins zu konzentrieren. Wir hoffen aber, dass auch die im Jahresbericht der Landschaftsstation für 2007 (in diesem Heft, S. 93-115) beschriebenen Aktivitäten Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den Eindruck vermitteln, dass sich die Bemühungen der letzten Jahre gelohnt haben. Nachfolgend möchten wir für Sie die Entwicklung der Landschaftsstationen noch einmal kurz skizzieren und dabei auch die vielen Personen aus Ehrenamt, Zivildienst, Praktikum (siehe REITH et al. 2008, in diesem Heft S. 20-30) und Programmen der Arbeitsverwaltung, die zum bisherigen Erfolg der Station beigetragen haben, in Erinnerung rufen.
Hatten Sie schon einmal die Gelegenheit, Fledermäuse an einem warmen Abend bei der Vorführung ihrer Flugkünste zu beobachten? Es ist einfach faszinierend, wie diese kleinen Säugetiere mit ihren unglaublichen Sinnes- und Flugleistungen feinsten Hindernissen ausweichen, allerkleinste Insekten orten und in akrobatischen Flugmanövern erbeuten. Durch ihre nächtliche Lebensweise sind sie dem Menschen eher verborgen und unbekannt geblieben. Der geräuschlose Flug und das Vermögen, sich bei Dunkelheit sicher zu orientieren, sind weitere Eigenschaften, die für den einen erstaunlich, für den anderen unglaublich, ja sogar unheimlich sind. Früher wurden diese fliegenden Säugetiere deshalb mit Dämonen und Zauberei in Zusammenhang gebracht. Unsere heimischen Fledermäuse haben damit nichts gemein. Im Gegenteil – da sie sich ausschließlich von Insekten und anderen Gliedertieren ernähren, stehen sie sogar in unserem Dienst, denn viele der in der Dunkelheit fliegenden Insekten sind in der Land- und Forstwirtschaft nicht gern gesehen und den Menschen häufig lästig. Da die meisten der insektenfangenden Vögel nur bei Tage jagen, bleiben die Nachtinsekten von ihnen so gut wie verschont. Durch die nächtliche Jagd füllen die Fledermäuse diese „Lücke“ im Haushalt der Natur. In Baden-Württemberg gelten insgesamt 23 Fledermausarten als heimisch. Die Nymphenfledermaus als 23. Art wurde erst 2005 entdeckt. Derzeit sind von 19 Arten Fortpflanzungsvorkommen bekannt. Viele sind als sehr selten einzustufen. Innerhalb der letzten rund 50 Jahre sind die Fledermausbestände bei uns zum Teil dramatisch zurückgegangen – und dies, obwohl alle 23 Arten unter Naturschutz stehen. Dieses Heft möchte Ihnen die Lebensweise der Fledermäuse näher bringen und Schutzmöglichkeiten zu einer langfristigen Sicherung der Fledermausbestände erläutern.
Der Westliche Maiswurzelbohrer (WCR) Diabrotica virgifera virgifera LeConte 1868 (Coleoptera, Chrysomelidae) ist einer der bedeutendsten Maisschädlinge weltweit. Alleine in den USA verursacht der Kosten (Schäden und Bekämpfungsmaßnahme von Larven und Adulten) von über 1 Mrd. US-Dollar Jahr. Der Hauptschaden wird durch die Larven verursacht, welche an den Wurzeln fressen und somit massive Ernteverluste herbeiführen können. Bei starkem Befall können auch die Adulten schädlich werden, sie durch Fraß an den Narbenfäden die Kornausbildung beeinträchtigen. Der Käfer stammt ursprünglich Mittelamerika und wurde Anfang der 90er Jahre in Europa (Balkangebiet) eingeschleppt. Es ist bekannt, dass sich die Larven des WCR auch an anderen monokotylen Pflanzen als Mais entwickeln können (Branson & Ortman 1967a & 1970, Moeser 2003, Oyediran & al 2004, Breitenbach & al 2005 / 2006). Dikotyle Pflanzen gehören nach heutigen Erkenntnissen nicht in das Wirtspflanzenspektrum Larven. Diese Untersuchungen fanden allerdings entweder in den USA oder im Labor statt und sind nur bedingt auf die europäische Feldsituation übertragbar. In 2004 wurden erstmals Freilandversuche Wirtspflanzenspektrum in Rumänien unter europäischen Freilandbedingungen durchgeführt (Breitenbach & al 2005). Diese Versuche wurden in 2005 und 2006 fortgeführt. Bis jetzt wurden 5 verschiedene Ungräser als mögliche Wirtspflanzen für die Larven des WCR unter Freilandbedingungen nachgewiesen.
Zu den Pflanzenarten, die ihr ursprüngliches Areal durch den Einfluss des Menschen erheblich ausdehnen, muss neuerdings auch das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica L.) gezählt werden. Die bislang als typische Küstensippe geltende Art dringt seit etwa 20 Jahren in zunehmendem Maße entlang der Autobahnen und Bundesstraßen ins Binnenland vor. DUNKEL (1987) verwendet die treffende Bezeichnung „Straßenrandhalophyt“ und weist auf Parallelen zum Gewöhnlichen Salzschwaden (Puccinellia distans) hin, der ein ähnliches Verhalten zeigt und dessen Ausbreitung an mit Streusalz behandelten Verkehrswegen in der Bundesrepublik seit etwa 1973 beobachtet wird (SEYBOLD 1973). Beide halophilen Arten profitieren von der Schädigung der Straßenrandvegetation durch die Salzbeeinflussung und nutzen als konkurrenzschwache Sippen dies für ihr eigenes Wachstum aus. Cochlearia danica benötigt für eine dauerhafte Ansiedlung eine turnusmäßige Dynamik des Standortes, wobei neben den Tausalzen auch die Mahd und das Abfräsen der Randstreifen von Bedeutung sind. Dabei scheint die Salzkonzentration der Bodenlösung nicht der entscheidende Faktor zu sein, denn diese kann, wie aus eigenen Beobachtungen abzuleiten ist, gegen Null tendieren. Für die Küstenstandorte wird von KOCH (1996) ein Optimumwert von 0,4 % Chloridionen im Bodenwasser angegeben. Cochlearia danica ist in Europa an den Küsten des Atlantiks, der Nord- und Ostsee bis zum 61. Grad nördlicher Breite auf wechselhalinen und wechselfeuchten Standorten (KOCH 1996), insbesondere in lückigen Strandrasen, auf sandigen bis tonigen Salzwiesen und an Grabenrändern anzutreffen (ROTHMALER et al. 2005). Die Vorkommen an den deutschen Küsten werden bei ROTHMALER et al. (2005) für Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NW-Mecklenburg (Wismarbucht) als zerstreut und für NO-Mecklenburg (Hiddensee) als selten eingestuft (vgl. BENKERT et al. 1996).
Seit Jahrhunderten werden Pflanzen fremder Florengebiete in Klosteranlagen, Botanischen Gärten und privaten Sammlungen als Zier- und Nutzpflanzen kultiviert. Und so ist es nicht verwunderlich, dass einige Arten verwilderten und sich in unserer Flora etablierten. Von manchen Sippen sind Diasporen entwichen oder wurden durch Tiere verschleppt, für die meisten Verwilderungen zeichnet jedoch der Mensch durch Entsorgung von Gartenabfällen und Ansalbungen verantwortlich. Während bei uns bis etwa 1990 die städtischen und ländlichen Schuttund Aschegruben als Zentren hortifuger Pflanzen anzusehen waren, kommt diese Rolle inzwischen den Weg-, Wald- und Heckenrändern zu. In Gebieten, wo organische Abfälle nicht gesondert erfasst und entsorgt werden, hat die Ablage des Gartenauswurfs in der Landschaft mancherorts schon bedenkliche Ausmaße angenommen. Die meisten Zierpflanzen verhalten sich zwar ephemer, einige robuste Sippen können sich aber auch über einen längeren Zeitraum behaupten oder sogar ausbreiten. Zur letzteren Gruppe gehören vorrangig Pflanzen, die durch unter- bzw. oberirdische Ausläufer ein hohes Regenerationspotenzial aufweisen, wie z. B. Fallopia japonica, F. sachalinensis und Galeobdolon argentatum. Beim Erwerb solcher Zierpflanzen – die aus diesen Gründen besonders kostengünstig angeboten werden – wird das oft nicht bedacht. Wuchernde Bestände werden dann verkleinert oder ganz entfernt und gelangen so als Gartenauswurf in die Natur. Über Vinca- und Miscanthus-Taxa, die eine große Einbürgerungstendenz besitzen und deren Verhalten unter den neuen Bedingungen in der Umgebung von Salzwedel (Altmark) größtenteils über mehrere Jahre verfolgt wurde, soll nachstehend berichtet werden.
In diesem Verzeichnis werden Biotoptypen gemäß §32 Naturschutzgesetzes Abs. 1 in Baden-Würtemberg wiedergegeben. Die Unterteilung erfolgt in Gewässer, Terrestrisch-morphologische Biotoptypen, Gehölzarme terrestrische und semiterrestrische Biotoptypen, Gehölzbestände und Gebüsche, Wälder und Biotoptypen der Siedlungs- und Infrastrukturflächen mit Angaben der jeweiligen Flächen und Naturschutzstatus.
The orchid genus Epipactis is represented by 25 species in Europe (Richards 1982). Epipactis helleborine (L.) Crantz is the most common and widely distributed species of the genus (Wiefelspütz 1970), and is a prime example for wasp-flowers, because it is mainly pollinated by social wasps (Hymenoptera: Vespidae), like Vespula vulgaris and V. germanica (Müller 1873). Darwin (1888) already noticed that E. helleborine is almost exclusively ignored by bees and bumblebees, an observation that was confirmed in recent investigations (Keppert 2001). The flowers of E. helleborine show morphological, physiological and phenological adaptations to the visit and the pollination by Vespidae (Keppert 2001). They possess a reddish-brown or dirty purple coloration of the inflorescence (Keppert 2001), have relatively small, mostly bulbous blossoms with a broad entrance and bulbous widened, nectar-rich juice holders (Müller 1873, 1881; Schremmer 1962). Although there is much reported about wasp-pollinated flowers there is little known about the signals that are responsible for the attraction of wasps. Wiefelspütz (1970) proclaimed the statement that only the visual stimulus is responsible for the wasp attraction. Recently studies, however, assumed that odour is involved in the wasp attraction (Keppert 2001). Hölzler (2003) showed that the main attraction of the wasp-flower Epipactis for pollinators is its olfactory stimulus. It remains an unanswered question why E. helleborine flowers almost exclusively attracts social wasps, as opposed to bees and bumblebees. In this study we analysed the role of floral volatiles which are responsible for the specific attraction of social wasps. We supposed a mimicry-system in E. helleborine for the specific attraction of pollinators for the following reasons. So-called “green leaf volatiles” (GLVs) are emitted by plants while herbivorous insects, for example caterpillars, feed on them. GLVs thereby attract predators or parasitoids of the herbivorous insects (Dicke & Sabelis 1988; Turlings & al. 1990, 1995; Dicke & Vet 1999). Among the GLVs so far identified in former studies there are aldehydes, compounds that were also found in flower extracts of E. helleborine (Hölzler 2003). Therefore, we postulated that E. helleborine flowers produce GLVs in order to attract prey hunting social wasps for pollination. We performed bioassays and analysed flower odour gained to headspace-sampling using gas chromatography (GC), mass spectrometry (GC-MS) and gas chromatography coupled with electrophysiological analysis (GC-EAD) to investigate the hypothesis that E. helleborine flowers mimic “green leaf volatiles” (GLVs) to attract their pollinators.
Spider fauna of semi-dry grasslands on a military training base in Northwest Germany (Münster)
(2008)
The spider fauna of semi-dry grasslands on the military training area of Dorbaum near Münster (North Rhine-Westphalia) was investigated. From 2002 to 2003 a total of 11,194 mature spiders from 141 species and 20 families was caught by pitfall trapping and hand sampling. Among them are 18 species listed in the Red Data Book of North Rhine-Westphalia, four species are rare or previously rarely recorded. Most of the spiders are habitat generalists that extend their occurrence into all types of habitats, while the number of species which are stenotopic to sand habitats is noticeably low (n = 13). The spider data were analysed with Principal Component Analysis (PCA). It is possible to distinguish spider communities of neighbouring forested habitats from species groups of open habitats, but there is no uniform spider community which is characteristic for semi-dry grassland.
Reinhard Berger verstorben
(2008)
Solitary bees are important pollinators of flowers. Besides nectar they collect pollen at flowers mainly to provide their larvae with food. Many bee species collect pollen only on a few closely related plant species (oligolecty) (Müller & al. 1997). Little is known about the visual and olfactorial signals they use for host-plant finding (Wcislo & Cane 1996). However, bees can olfactorily distinguish between different pollen species (von Frisch 1923), and a species-specific chemistry of pollen odour is known for some plant species (Bergström & al. 1995, Dobson & al. 1999). Further, it was shown that naïve oligolectic bees recognize their host-plant on the basis pollen volatiles (Dobson & Bergström 2000) and that flower-experienced bees could use pollen odours to assess pollen availability (Dobson & al. 1999). Besides scent, also visual cues are of relevance for host-plant finding, and bees orientate especially spectral contrasts. Biotests with dummy flowers revealed that colour contrast and not intensity and dominant wavelengths are influencing innate behavioural responses (Lunau 1990). Further it was shown that naïve bumblebees were most motivated to land on a flower when visual stimuli from the antheres are combined with olfactorial stimuli from the pollen (1992). We choose Osmia adunca P., which is highly specialized on Echium L., as a model to investigate the importance of floral cues for an oligolectic bee. Because bees learn to associate odours with reward more rapidly than visual cues (Menzel 1985), we hypothesize that scent plays a major role in attraction flower-experienced O. adunca females. We used gas chromatography to compare the scent of three Echium species with the scent of a closely related Anchusa species, and a spectrometer to compare the colour of the three Echium species. Additionally we conducted a biotest to determine the importance of visual and olfactorial signals of Echium for host-plant finding of experienced O. adunca females.
In our present-day landscape in Central Europe major parts of the xylobiontic especially of the saproxylic beetle fauna belong to the group of endangered species assemblages (Speight 1989, Geiser 1994). Oaks, in Central Europe mainly Quercus robur and Q. petraea, are well known for their large number of associated insect species and harbour the highest beetle diversity, especially for dead wood inhabiting species, of all broadleaved tree species in this region (e.g. Palm 1959). A characteristic species associated with oaks in its life-cycle is the endangered Great Capricorn Cerambyx cerdo. C. cerdo is one of the protected species explicitly named in the Habitats Directive of the European Union with the goal of maintaining existing populations and establishing long-term survival (Council of the European Communities 1992). The last remaining colonised areas of this longhorn beetle in Central Europe are well known for the enormous number of very rare xylobiontic beetle species. Thus, we are interested in the following research questions: 1) Are there typical species associated with C. cerdo? 2) If so, what kind of relationship do these associated species have to C. cerdo from a nature conservation point of view?
The Peak Range (22˚ 28’ S; 147˚ 53’ E) is an archipelago of rocky peaks set in grassy basalt rolling-plains, east of Clermont in central Queensland. This report describes the flora and vegetation based on surveys of 26 peaks. The survey recorded all plant species encountered on traverses of distinct habitat zones, which included the ‘matrix’ adjacent to each peak. The method involved effort comparable to a general flora survey but provided sufficient information to also describe floristic association among peaks, broad habitat types, and contrast vegetation on the peaks with the surrounding landscape matrix. The flora of the Peak Range includes at least 507 native vascular plant species, representing 84 plant families. Exotic species are relatively few, with 36 species recorded, but can be quite prominent in some situations. The most abundant exotic plants are the grass Melinis repens and the forb Bidens bipinnata. Plant distribution patterns among peaks suggest three primary groups related to position within the range and geology. The Peak Range makes a substantial contribution to the botanical diversity of its region and harbours several endemic plants among a flora clearly distinct from that of the surrounding terrain. The distinctiveness of the range’s flora is due to two habitat components: dry rainforest patches reliant upon fire protection afforded by cliffs and scree, and; rocky summits and hillsides supporting xeric shrublands. Plants endemic to the Peak Range are mainly associated with the latter of these habitats.
In der zeitgleich vorgelegten neuen „Liste der Gefäßpflanzen Deutschlands“ sind mehrere nomenklatorische und taxonomische Neuerungen enthalten. Die Hintergründe werden bei folgenden Taxa ausführlicher diskutiert: Anthoxanthum, Knautia, Phyteuma, Primula auricula, Rosa gremlii und Valeriana-officinalis-Gruppe. Typisierungen erfolgen bei Anthoxanthum nipponicum, Knautia gracilis, Rosa gremlii sowie mehreren ihrer infraspezifischen Sippen. Die folgenden Neukombinationen werden gebildet: Elymus junceiformis, Valeriana pratensis subsp. angustifolia, V. pratensis subsp. stolonifera, V. excelsa subsp. versifolia.
Seit dem Erscheinen der letzten deutschen Florenliste für Farn- und Samenpflanzen im Jahr 1998 haben sich zahlreiche Änderungen ergeben: Erstnachweise, Streichungen und Neubeschreibungen von Sippen, taxonomische Neubewertungen und nomenklatorische Änderungen. Das neue Verzeichnis listet alle in Deutschland etablierten Sippen (Indigene, Archäophyten, Neophyten) der Rangstufen Art und Unterart auf sowie eine Auswahl an Synonymen. Akzeptiert werden 4165 Sippen. Die Kriterien für etablierte Neophyten wurden geringfügig modifiziert. Durch den Bezug zum "Kritischen Band" der Rothmaler-Exkursionsflora ist im Gegensatz zu früheren Florenlisten eine eindeutige taxonomische Verknüpfung hergestellt; Abweichungen werden kommentiert. Eine Reihe taxonomisch kritischer Taxa wurde von Spezialisten bearbeitet.
Die flächenmäßige Entwicklung von Bärlauch-Beständen eines Schonwaldes im Vorland der Schwäbischen Alb wird über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten verglichen. Im Zeitraum von Ende der 1970er Jahre bis 2007 haben sie sich um mehr als das 2,5-fache ihrer Wuchsfläche ausgedehnt (264 %). Verschiedene Ursachen für die Expansion werden diskutiert. In einer Änderung der Art der Waldnutzung und einer Ozeanisierung des Klimas mit der Folge milderer Winter werden die Hauptgründe gesehen.
The codling moth, Cydia pomonella (Lep., Tortricidae), is a significant pest of orchard crops such as apple and pear in Southern Germany, and can cause severe economic damage to apple crops. Due to resistance to conventional pesticides and the growing market for organic fruit, Cydia pomonella Granulovirus (CpGV) has been used to control C. pomonella in Germany for over 10 years. Recently, populations exhibiting resistance to CpGV have been reported. In this study, we have used amplified fragment length polymorphism (AFLP) markers to estimate genetic variations between eight different C. pomonella populations, which were obtained from different locations exhibiting varying levels of resistance to CpGV. Three different AFLP primer combinations generated a total of 194 AFLP fragments, ranging from 57.84 to 424.11 bp, with an average of 59.23 amplified fragments per primer combination. The total number of segregating fragments ranged from 181 to 115 and resulted in a high loci polymorphism of 100% in most cases, except for two populations, where it was found to be 88.1% and 93.3%. An analysis of genetic variation based on the obtained AFLP markers resulted in high gene diversity (Hj) values, ranging between 0.2884 to 0.3508. Hj values also indicated a loss in gene diversity within a population over time. The Wright Fixation Index (FST) values indicated a low to moderate genetic differentiation in the populations. The cluster analysis (UPGMA), based on genetic distance values, showed that the majority of C. pomonella populations from different locations were clearly distributed into distinct groups and showed a large genetic variability.
Die vorliegende Veröffentlichung umfasst zwei Grundbausteine. Zum einen die offizielle Rote Liste mit Nennung der Gefährdungskategorien, zum anderen ein revidiertes systematisches Gesamtartenverzeichnis der Mollusken Baden-Württembergs. Die Rote Liste dient zum schnellen Feststellen der jeweiligen Gefährdungskategorien der einzelnen Arten in Baden-Württemberg und ist wie üblich alphabetisch nach Gattungen geordnet. Sehr großer Wert wurde auf die sorgfältige Analyse der Ergebnisse gelegt (Kapitel 7). Das Gesamtartenverzeichnis dient der aktuellen systematischen Einordnung aller Arten, weshalb hier die Taxa im Kontext des wissenschaftlichen Systems der Mollusken aufgeführt werden. Im systematischen Artenverzeichnis soll der momentane Kenntnisstand über die Mollusken Baden-Württembergs in knapper Darstellung zum Ausdruck kommen. Hier sind auch die bekannten Unterarten aufgeführt und es werden zusätzliche Informationen zum Verbreitungstyp, zur Verbreitung (Vorkommen in den Naturräumen 3. Ordnung) sowie zur Ökologie (Zuordnung einzelner Arten zu bestimmten Biotoptypen) gegeben. Mit diesen Zusatzinformationen werden Rote Listen und Artenverzeichnisse zu Gradmessern der Biodiversitätsforschung. In über 130 ‚Anmerkungen‘ werden die entsprechenden Angaben zur Systematik, Verbreitung und Ökologie präzisiert und es wird auf die hierfür zu Grunde liegende Literatur verwiesen. Alle Angaben der Roten Liste sind auch im ausführlichen systematischen Artenverzeichnis enthalten. In beiden Listen sind die Arten mit ihrer laufenden Nummer aufgeführt. Damit ist ein problemloser Wechsel von der Roten Liste zu den Angaben im systematischen Artenverzeichnis gewährleistet. Der Forschungsstand findet sich vielfach in der historischen Literatur, die deshalb eine sorgfältige und kritische Berücksichtigung erfuhr (siehe Anmerkungen und Literaturverzeichnis). Einen unschätzbaren Wert haben in diesem Zusammenhang die zahlreichen Veröffentlichungen David Geyer‘s, die den Beginn der modernen Regionalfaunisik in Baden-Württemberg kennzeichnen. Ein eigenes Kapitel zur Forschungsgeschichte hätte jedoch den vorgegebenen Rahmen dieser Arbeit gesprengt.
Dendrite morphology, a neuron's anatomical fingerprint, is a neuroscientist's asset in unveiling organizational principles in the brain. However, the genetic program encoding the morphological identity of a single dendrite remains a mystery. In order to obtain a formal understanding of dendritic branching, we studied distributions of morphological parameters in a group of four individually identifiable neurons of the fly visual system. We found that parameters relating to the branching topology were similar throughout all cells. Only parameters relating to the area covered by the dendrite were cell type specific. With these areas, artificial dendrites were grown based on optimization principles minimizing the amount of wiring and maximizing synaptic democracy. Although the same branching rule was used for all cells, this yielded dendritic structures virtually indistinguishable from their real counterparts. From these principles we derived a fully-automated model-based neuron reconstruction procedure validating the artificial branching rule. In conclusion, we suggest that the genetic program implementing neuronal branching could be constant in all cells whereas the one responsible for the dendrite spanning field should be cell specific.
Dry rainforests are those communities that have floristic and structural affinities to mesic rainforests and occur in parts of eastern and northern Australia where rainfall is comparatively low and often highly seasonal. The dry rainforests of the western slopes of New South Wales are poorly-understood compared to other dry rainforests in Australia, due to a lack of regional scale studies. This paper attempts to redress this by deriving a broad floristic and structural typology for this vegetation type. Phytogeographical analysis followed full floristic surveys conducted on 400 m2 plots located within dry rainforest across the western slopes of NSW. Cluster analysis and ordination of 208 plots identified six floristic groups. Unlike in some other regional studies of dry rainforest these groups were readily assigned to Webb structural types, based on leaf size classes, leaf retention classes and canopy height. Five community types were described using both floristic and structural data: 1) Ficus rubiginosa–Notelaea microcarpa notophyll vine thicket, 2) Ficus rubiginosa–Alectryon subcinereus–Notelaea microcarpa notophyll vine forest, 3) Elaeodendron australe–Notelaea microcarpa–Geijera parviflora notophyll vine thicket, 4) Notelaea microcarpa– Geijera parviflora–Ehretia membranifolia semi-evergreen vine thicket, and 5) Cadellia pentastylis low microphyll vine forest. Floristic groupings were consistent with those described by previous quantitative studies which examined smaller portions of this study area. There was also general agreement between the present analytical study and a previous intuitive classification of dry rainforest vegetation throughout the study area, but little concurrence with a continental scale floristic classification of rainforest.
Einsatz entomopathogener Pilze gegen die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi : erste Feldresultate
(2008)
Die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi Loew (Diptera: Tephritidae) ist der wichtigste Schädling im Süßkirschenanbau in Europa. Bei unbehandelten Bäumen können bis zu 100% der Kirschen Madenbefall aufweisen. Da Handel und Verbraucher nur einen Befall von maximal 2% tolerieren, sind effiziente Bekämpfungsmaßnahmen gefragt. Der bisher verwendete Wirkstoff Dimethoate könnte im Zuge der Re-Evaluation von Pflanzenschutzmitteln in der EU seine Zulassung verlieren. Danach stünde die gesamte Kirschenproduktion in Europa vor der gleichen Situation wie derzeit der ökologische Landbau: eine Regulierung der Kirschfruchtfliege wäre nur noch über Leimfallen oder durch den Einsatz von Netzen möglich. Beide Methoden sind sehr arbeitsintensiv und oft nicht ausreichend wirksam. Im Labor wurden mehrere Pilzstämme gegen verschiedene Entwicklungsstadien der Kirschfruchtfliege geprüft, mit dem Ergebnis, dass nur adulte Fliegen befallen werden. Dabei zeigten die Pilze Beauveria bassiana und Paecilomyces fumosoroseus die beste Wirkung. Diese beiden Pilze, die bereits in kommerziellen Produkten formuliert sind, wurden 2006 in zwei Feldversuchen gegen adulte Kirschfruchtfliegen appliziert.
Die Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi Loew (Diptera: Tephritidae) ist der wichtigste Schädling im Süßkirschenanbau in Europa. Bei unbehandelten Bäumen können bis zu 100% der Kirschen Madenbefall aufweisen. Da Handel und Verbraucher nur einen Befall von maximal 2% tolerieren, sind effiziente Bekämpfungsmaßnahmen gefragt. Der bisher verwendete Wirkstoff Dimethoate könnte im Zuge der Re-Evaluation von Pflanzenschutzmitteln in der EU seine Zulassung verlieren. Danach stünde die gesamte Kirschenproduktion in Europa vor der gleichen Situation wie derzeit der biologische Landbau: eine Regulierung der Kirschfruchtfliege wäre nur noch über Leimfallen oder durch den Einsatz von Netzen möglich. Beide Methoden sind sehr arbeitsintensiv und oft nicht ausreichend wirksam. Der Einsatz von Mikroorganismen als Biocontrol-Maßnahme könnte eine Alternative darstellen. Die Verwendung von entomopathogenen Pilzen zur Bekämpfung von Tephritiden wurde in den letzten Jahren von mehreren Autoren beschrieben (Anagnou-Veroniki et al., 2005; Ekesi et al., 2005; Konstantopoulou & Mazomenos, 2005; Yee & Lacey, 2005), wobei bisher noch keine Erfahrungen zu R. cerasi vorliegen. Ziel dieser Untersuchung war die Beurteilung verschiedener Pilzstämme (Deuteromycotina: Hyphomycetes) hinsichtlich ihrer Pathogenität und Virulenz gegen die Kirschfruchtfliege.
In der Dübener Heide (Sachsen) wurden die Auswirkungen des ökologischen Waldumbaus auf die Gefäßpflanzen und epigäischen Moose untersucht, um Änderungen in der Artenvielfalt und -zusammensetzung nach Voranbau von Buche in Kiefernforsten aufzuzeigen und durch Gegenüberstellung mit bewirtschafteten und naturnahen Buchenwäldern auf vergleichbaren Standorten zu bewerten. In den Untersuchungsbeständen wurden 479 Vegetationsaufnahmen angefertigt und ausgewählte Standortsparameter erfasst. Im Verlauf des Waldumbaus ergeben sich deutliche Veränderungen in den Deckungsgraden, Artenzahlen und der Artenzusammensetzung der Bodenvegetation. Die sich neu formierenden Baumschichten (Heranwachsen und Dichtschluss des Buchen-Unterstandes) beeinflussen über das Lichtregime und die Streufalldynamik wesentlich die Artenstruktur der Kraut- und Moosschicht. Bezüglich der mittleren Gesamtartenzahlen sind die Kiefern-Reinbestände und die Kiefernforsten mit 6-15-jährigen Voranbauten am artenreichsten. Die geringsten mittleren Gesamtartenzahlen weisen die Kiefernbestände mit 31-15-jährigen Buchen-Voranbauten und der naturnahe Referenzbestand auf. Zahlreiche Kraut- und Moosarten besitzen Stetigkeitsschwerpunkte in bestimmten Bestandestypen oder Abschnitten der Waldumbau-Chronosequenz und sind als analytische Indikatorarten geeignet.
Mit Hilfe von vier Kriterien (Stetigkeit, Artenschutz-Weiserwert, Soziologischer Weiserwert und Weiserwert für starken Wirtschaftseinfluss) wurden aus der Artengruppe analytischer Indikatoren normative Indikatorarten zur naturschutzfachlichen Bewertung abgeleitet. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich im Verlauf des Waldumbaus nicht nur die Naturnähe der Baumschichten, sondern auch die der Bodenvegetation erhöht. Die Naturnähebewertung der Kraut- und Moosschicht erfolgte durch Berechnung der relativen Anteile typischer Buchen(misch)waldarten an den Gesamtartenzahlen bzw. Deckungsgradsummen. Reine Kiefernbestände und solche mit 6-15-jährigen Buchen-Voranbauten weisen in der Bodenvegetation die geringste Naturnähe auf, der Buchenwald-Referenzbestand die höchste.
Vorwort
(2008)
Dieser Band der Tuexenia ist etwas weniger umfangreich als gewohnt. Zwar wurden 19 Manuskripte wissenschaftlicher Arbeiten eingesandt oder angekündigt, es wurden aber schließlich nur 12 zur Publikation fertig. Die oft sehr kritischen Gutachter haben etliche Manuskripte zu stärkerer Überarbeitung zurückverwiesen oder ganz abgelehnt; so wurden einige nicht mehr termingerecht fertig. Da Tuexenia nicht an feste Seitenzahlen gebunden ist, können solche Schwankungen im Umfang aber problemlos aufgefangen werden. Trotzdem möchte ich dazu aufrufen, wieder mehr Manuskripte rechtzeitig einzureichen.
Der Harz wurde über Jahrhunderte durch intensiven Bergbau und Erzverarbeitung geprägt. In ihrer Folge entstanden zahlreiche Sekundärstandorte mit schwermetallreichen Substraten auf Halden und kontaminierten Flussschottern. Daher stellt der Harz ein klassisches Gebiet des Studiums von Pflanzengesellschaften mit schwermetalltoleranten Arten dar. Allerdings lag bis heute keine systematische Übersicht und umfassende ökologische Analyse der Schwermetallvegetation und deren Standorte vor. - Grundlagen der Arbeit sind 120 Aufnahmen der Schwermetallvegetation und Analysen der Bodenbedingungen an 23 Orten auf Bergbau- und Schlackenhalden sowie kontaminierten Flussschottern im westlichen Harz und seinem Vorland. Die Rasen besitzen insgesamt nur wenige Phanerogamen; ihre Kenntaxa Armeria maritima ssp. halleri, Minuartia verna ssp. hercynica und Silene vulgaris var. humilis kommen aber in den meisten Beständen vor. Sie werden alle dem Armerietum halleri Libbert 1930 zugeordnet, das sich neben einer Silene-Pionierphase in drei Subassoziationen: A. cladonietosum chlorophaeae, A. typicum und A. achilletosum millefoliae gliedern lässt, die auch als Phasen einer Primärsukzession gedeutet werden können. Die beiden letzteren können weiter in je eine Typische und eine bodenfeuchtere Cardaminopsis halleri-Variante aufgeteilt werden. - In einer DCA trennen sich die Subassoziationen entlang der ersten Achse. Diese Achse ist positiv korreliert mit den Ellenberg-Zeigerwerten für Reaktion, Stickstoff und Feuchte sowie den Calcium-Gehalten der Bodenlösung, negativ mit den Kupfer-Gehalten und Anteilen offener Steine. Die Schwermetall-Gehalte der Böden sind durchgehend hoch. Im A. cladonietosum und A. typicum sowie der Silene-Pionierphase gibt es besonders große Zink- und Kupfer-Gehalte; weite Schwermetall/Calcium-Verhältnisse weisen hier auf extrem zinktoxische Bedingungen hin. Die Blei-Gehalte unterscheiden sich zwischen den Gesellschaften dagegen kaum. - Ein Vergleich der aktuellen Anzahl von Halden mit einer Liste von 1928 zeigt einen starken Rückgang der Schwermetallstandorte durch menschliche Zerstörung und natürliche Sukzession. Pflegemaßnahmen zur Erhaltung oder Regeneration werden erörtert. - In der Diskussion wird die Beibehaltung eines eigenständigen Armerietum halleri befürwortet. Die Auswertung von Literaturdaten in einer Übersichtstabelle für Deutschland ergibt eine Einengung der Violetea calaminariae auf einen Kern artenärmerer Gesellschaften. Für den übrig bleibenden einzigen Verband wird vorgeschlagen, den Namen Armerion halleri Ernst 1965 als nomen conservandum beizubehalten.
Bücherschau
(2008)
Endlich wird neben vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen ein Werk vorgelegt, das die umfangreichen Daten über Brutbestande und Entwicklungstrends von verschiedenen Vogelarten kurz, einprägsam und übersichtlich präsentiert. Nach kurzer Einführung und Erläuterung der Datengrundlagen werden in anschaulichen Tabellen und Diagrammen ausgewählte Vogelschutzaspekte vorgestellt sowie die Bestandsentwicklung von Vogelarten in verschiedenen Lebensraumen abgehandelt. Die vielen hervorragenden Fotos bereichern die Schrift in besonderer Weise. Einen Glückwunsch an die Autoren.
Agricultural intensification is a major threat to biological diversity worldwide. Land management activities enhancing landscape diversity are therefore regarded as a key strategy to halt species loss in cultural landscapes. Diverse and abundant communities of predatory arthropods, e.g. spiders (Araneae), have a high potential to suppress pest populations (Symondson et al. 2002) and could therefore contribute to allow reductions of pesticide use. Crop fields alone are usually not able to sustain diverse and individual-rich populations of predatory arthropods, because agricultural management results in disturbances and habitat deteriorations (harvest, soil cultivation, pesticide application) that kill or drive away large parts of the populations. Therefore semi-natural and perennial habitats in agricultural landscapes are considered to be of great importance for beneficial arthropods. On the one hand they offer refuge habitats in times when arable fields are hostile, e.g. fields with bare grounds during winter (Schmidt & Tscharntke 2005). On the other hand, viable populations of predatory arthropods in semi-natural habitats can serve as sources for (re-) colonisation of arable fields (Schmidt & Tscharntke 2005). Because of these exchanges between crop and non-crop areas it is important to include the surrounding landscape when investigating field-scale processes. We investigated the relations between spider assemblages in arable fields and the surrounding landscape in 29 fields of winter oilseed rape (OSR) in an agricultural landscape in eastern Austria. The objectives of this study were to estimate (1) how much spider assemblages in oilseed rape fields are influenced by the surrounding landscape, (2) the relative influence of landscape variables compared to field-scale variables and (3) at which spatial scales landscape variables are effective.
The bee fauna of Taiwan was studied intensively in the first half of last century and was based in large parts on the extensive material collected by Hans Sauter between 1902 and 1914. Subsequent studies on bees of Taiwan have only been sporadic. Within a cooperation between the above mentioned institutions the bee fauna was reinvestigated. It was shown how insufficiently the bee fauna of Taiwan had been investigated so far, in particular, the higher mountain regions. Now about 150 species of bees, belonging to 32 different genera, are known from Taiwan, ten of which have been described or recognized as new for science by the recent cooperation.
Using (13)C spin relaxation NMR in combination with molecular dynamic (MD) simulations, we characterized internal motions within double-stranded DNA on the pico- to nano-second time scale. We found that the C-H vectors in all cytosine ribose moieties within the Dickerson-Drew dodecamer (5´-CGCGAATTCGCG-3´) are subject to high amplitude motions, while the other nucleotides are essentially rigid. MD simulations showed that repuckering is a likely motional model for the cytosine ribose moiety. Repuckering occurs with a time constant of around 100 ps. Knowledge of DNA dynamics will contribute to our understanding of the recognition specificity of DNA-binding proteins such as cytosine methyltransferase.
Ein bereits 1965 entdecktes Vorkommen eines Gold-Hahnenfusses am Oberrhein bei Breisach aus der Subsektion Cassubici konnte erneut nachgewiesen werden und wurde als R. pseudocassubicus bestimmt. Die Unterscheidungsmerkmale zu R. cassubicifolius liegen vor allem im Blütenbereich (Verhältnis Staubblatt/Griffelköpfchen) und im Grundblattzyklus. Der einzige deutsche Wuchsort in einem ehemaligen Hartholz-Auenwald ist durch Seltenheit und Sukzession gefährdet.
Besenheide und Schneeheide - Winterblüher der Friedhöfe - Calluna vulgaris, Erica carnea (Ericaceae)
(2008)
Die Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut oder einfach "Heide" genannt, ist eine heimische Pflanzenart, die bei uns in Nordrhein-Westfalen sowohl im Flachland in den Heidegebieten, als auch im Bergland in bodensaueren Wälder sowie in Hochheiden wächst. Die Blütezeit der Besenheide liegt zwischen August und Oktober, also eigentlich nicht im Winter. Anders als die der Besenheide ist die Schneeheide oder Winterheide (Erica carnea = E. herbacea) ein wirklicher Winterblüher, denn sie blüht von Januar bis April.
Flexibility and constraints in migration and breeding of the barnacle goose Maximising fitness means, to a large extent, optimising management of time and energy. This thesis investigates aspects of timing and resource acquisition and utilisation in the barnacle goose Branta leucopsis during spring migration and reproduction. The barnacle goose population wintering along the Wadden Sea coast, and traditionally migrating via a stopover in the Baltic to its breeding sites in northern Russia, has shown some remarkable developments, among them, a geometric growth rate since the 1950s and a notable change in the timing of departure from the wintering grounds. Furthermore, long being regarded as an obligate Arctic breeder, within the past three decades this species has successfully colonised a wide variety of habitats at temperate latitudes, thereby shortening the migratory distances considerably or refraining from migration altogether. These remarkable changes raise questions about the flexibility of migratory and reproductive schedules. What are the costs and benefits of different migration strategies? And, given the context of global change, to what extent are animals capable of adapting to rapidly changing environments? In order to answer these questions we tracked migratory geese by satellite and with the help of data loggers and, furthermore, explored possible relationships of migratory behaviour and breeding performance. Another central thesis topic represents a within-species comparison of major life-history traits in populations breeding along a large ecological gradient from arctic to temperate environments. Fieldwork was conducted in arctic Russia, Sweden and The Netherlands.
Fahrtabschnitt MSM 07/1 Transit Rostock - Las Palmas. Fahrtabschnitt MSM 07/2a Auf der Transitreise zwischen Las Palmas de Canaria und Walfischbai wird die Wirkung unterschiedlicher biogeochemischer Grundbedingungen auf Produktions/ Abbau-Gleichgewichte in den primären Ebenen des pelagischen Ökosystems untersucht. Auf einem Schnitt über den Äquator stehen die physikalischdynamischen Prozesse im äquatorialen Stromsystem im Vordergrund. Vor dem Kunene-Fluß sollen die benthischen Besiedlungsmuster mit funktionellen Mustern der Austauschdynamik zwischen Sediment und Wasser in Beziehung gesetzt werden. Fahrtabschnitt MSM 07/2b Die deutsche IMBER-Initiative (GIMBER) untersucht die Wechselwirkungen zwischen biologischen Ökosystemkomponenten, biogeochemischen und physikalischen Prozessen und menschlichen Einflüssen auf marine Ökosysteme. Im Benguela- Auftrieb wird untersucht, wie Effekte struktureller Unterschiede der primärproduzierenden Gemeinschaft (Flagellaten-/Diatomeen-plankton) weiter in das Nahrungsnetz propagieren und die trophischen Beziehungen in höheren Ebenen beeinflussen. Für wichtige pelagische Gruppen wie Copepoden, Euphausiaceen, gelatinöses Zooplankton, Fischlarven und mesopelagisches Nekton werden mit modernsten Methoden Daten zu Abundanz, Vertikalverteilung, Nahrungsspektren, Trophodynamik und physiologischen Raten erhoben. Sie bilden die Grundlage für trophische und biogeochemische Modelle im Rahmen des geplanten GIMBERProgramms und sollen Aufschluss über zu erwartende Folgen eines Regimewechsels in heimischen Gewässern geben. Synopsis Fahrtabschnitt MSM 07/3 Der dritte Fahrtabschnitt ist besonders auf die Durchführung von physiologischen Experimenten an Bord des Schiffes zugeschnitten. Aufbauend auf die großflächigere hydrographische und planktologische Aufnahme im Untersuchungsgebiet während des vorangegangenen Fahrtabschnittes sowie aktuellen Satellitenbildern zur Temperatur- und Chlorophyll-a Verteilung werden Organismen für die Experimente gefangen. Dabei werden in aussichtsreichen Gebieten kurze, küstennormale Schnitte bearbeitet, auf denen verschiedene Netze mit unterschiedlichsten Maschenweiten zum Einsatz kommen. Verschiedene Gruppen von Plankton werden untersucht: Copepoden, Euphausiaceen und Fischlarven stehen im Mittelpunkt. Über die in-situ Verteilung der Organismen werden Untersuchungen mit einem undulierenden Videoplanktonrekorder (OKI) Auskunft geben. Zum Abschluss der Stationsarbeiten wird ein Süd-Nord-Schnitt auf 11°30´O, der sich von 19 bis 14° S erstrecken soll. Die lange Überfahrt aus dem Untersuchungsgebiet nach Mindelo, Kapverden, wird für intensive physiologische Untersuchungen an Bord genutzt werden.
"Den kennt doch jedes Kind!" Mit Liedern und Reimen über den Kuckuck werden Kinder groß. Ob sie den Kuckuck jemals in der Natur hören oder gar sehen werden, ist allerdings fraglich. Denn vielerorts ist der Kuckuck verschwunden, weil sein Lebensraum verloren geht - bei uns genau wie im afrikanischen Winterrevier. Außerdem ist er für die Jungenaufzucht auf Wirtsvögel angewiesen, und wenn diese seltener werden, leidet darunter auch der Kuckuck. Dabei gilt er den Menschen als Glücksbringer, es sei denn, sie haben viele Schulden und der Gerichtsvollzieher kommt mit dem "Kuckuck"-Aufkleber, den in Wirklichkeit gar kein Vogel ziert. Viele Mythen und Geschichten erzählen vom Kuckuck. Wir möchten diese Zuneigung für unser Engagement im Naturschutz nutzen, um seine Lebensräume in Deutschland und anderswo besser schützen zu können. Im großen Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist der Kuckuck noch überall zu hören. Auch in Mooren, großen Feuchtgebieten, Hochheiden und Flussauen ruft er vom Frühjahr bis zum Spätsommer immer noch. Wir müssen diese Lebensräume erhalten, wenn wir uns weiterhin gemeinsam am Kuckuck erfreuen wollen. Dafür brauchen wir eine breite Unterstützung und deshalb haben der NABU – Naturschutzbund Deutschland und sein bayerischer Partner LBV – Landesbund für Vogelschutz in Bayern den Kuckuck zum Vogel des Jahres 2008 gewählt.
Die 31. Karl-Medaille wurde vor 2 Jahren Herrn Professor Francke, Hamburg verliehen; es ist vielleicht kein Zufall, dass wir heute das Ehepaar Levinson ehren dürfen. verbindet sie doch eine langjährige und vor allen Dingen sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Hierzu ein Beispiel: Das Weibchen des Tabakkäfers Lasioderma serricorne produziert das Sexualpheromon Serricornin. Gemeinsam mit Herrn Francke ist Ihnen die Aufklärung der seltenen Speicherform eines Pheromons, und zwar des Anhydroserricornins, gelungen. Sie haben die Pheromondrüse beschrieben und die biologische Aktivität der Enantiomeren ermittelt. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelten Sie gemeinsam mit British American Tobacco eine Lockstoff-Falle, die von Ihnen unter Praxisbedingungen in Tabaklagern in Deutschland, Griechenland, Zypern und Ägypten getestet wurde. Ergebnis ist das Produkt Lasiotrap, das kommerziell zu Monitoring und Massenfang des Tabakkäfers eingesetzt wird. Mit diesem Beispiel möchte ich einen wesentlichen Ansatz Ihres wissenschaftlichen Denkens und Forschens beschreiben. ...
Die Arbeitsgruppe Vegetationsdatenbanken trifft sich seit 2002 jährlich zu bundesweiten, vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Workshops. Über einen E-Mail-Verteiler, der derzeit 215 Adressen in Deutschland und angrenzenden Ländern umfasst, wird regelmäßig über einschlägige Aktivitäten informiert - Bitten um Aufnahme in den Verteiler sind per E-Mail an J. Ewald zu richten.
Das 7. Arbeitstreffen fand vom 5.-7. März 2008 auf Einladung von Cord Peppler-Lisbach und Michael Kleyer an der Universität Oldenburg, Arbeitsgruppe Landschaftsökologie, statt, und wurde von 72 Teilnehmerinnen besucht. Da fast die Hälfte der Teilnehmer aus dem Ausland anreiste, fand die Tagung in englischer Sprache statt. Insgesamt waren 15 Nationen vertreten, neben europäischen Ländern wie Tschechien, Ungarn, den Niederlanden und Frankreich auch die USA und Japan.
Ein Novum war, dass die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft sich an der Finanzierung der Organisationskosten beteiligte.
The German Working Group on Vegetation Databanks has held annual meetings since 2002 with financial support by the German Federal Agency for Nature Conservation. Ca. 215 members are regularly informed through a mailing-list. The 2008 meeting was hosted by University of Oldenburg’s Landscape Ecology Group and was attended by 72 participants from 15 countries. Software demonstrations of vegetation databanks Turboveg and VegetWeb as well as plant trait databanks LEDA and BiolFlor opened the workshop. There were lecture sessions on trait databanks, recalibration of ecological indicator values and new developments in the field of vegetation databanks. Working groups were devoted to an initiative to build a meta-databank of existing vegetation databanks in Germany and to mathematical modelling of species habitats. In 2009 the 8th workshop will be held on "Vegetation Databanks and Biodindication" at the University of Greifswald.
Aus dem niedersächsischen Brutgebiet Esterweger Dose wurden von 2003 bis 2006 18 Eier aus nicht oder nur teilweise geschlüpften Gelegen sowie die Lebern eines Embryos und eines Kükens des Goldregenpfeifers auf Rückstände an Umweltchemikalien untersucht. Die Organohalogene (HCB, Σ PCB, Σ HCH, Σ DDT, Σ Chlordane und Nonachlore) sowie das Schwermetall Quecksilber wurden in sehr geringen Konzentrationen nachgewiesen. Nur die Leber des Embryos wies sehr hohe Konzentrationen an DDT und Metaboliten auf. Im Vergleich zur Kontamination der Eier anderer Watvogelarten sind die Konzentrationen der Umweltchemikalien in Goldregenpfeifereiern der Esterweger Dose als gering und den Reproduktionserfolg nicht gefährdend einzustufen.
Die Kreuzotter gilt mit 70 Funddaten in den Jahren 1990 bis 2000 als die seltenste Schlangenart in Sachsen- Anhalt. Als relativ kälteresistente Art, die auch Gebiete mit höheren Temperaturschwankungen toleriert, ist die Kreuzotter im Harz ab 300 m ü. NN zu finden (Meyer et al. 2004). Obwohl 67,2 % der aktuellen Kreuzotternachweise aus dem Land Sachsen-Anhalt den Harz betreffen, sind die Kenntnisse über das Vorkommen und die Stetigkeit der Kreuzotter im Harz noch sehr lückenhaft.
In a combined NMR/MD study, the temperature-dependent changes in the conformation of two members of the RNA YNMG-tetraloop motif (cUUCGg and uCACGg) have been investigated at temperatures of 298, 317 and 325 K. The two members have considerable different thermal stability and biological functions. In order to address these differences, the combined NMR/MD study was performed. The large temperature range represents a challenge for both, NMR relaxation analysis (consistent choice of effective bond length and CSA parameter) and all-atom MD simulation with explicit solvent (necessity to rescale the temperature). A convincing agreement of experiment and theory is found. Employing a principle component analysis of the MD trajectories, the conformational distribution of both hairpins at various temperatures is investigated. The ground state conformation and dynamics of the two tetraloops are indeed found to be very similar. Furthermore, both systems are initially destabilized by a loss of the stacking interactions between the first and the third nucleobase in the loop region. While the global fold is still preserved, this initiation of unfolding is already observed at 317 K for the uCACGg hairpin but at a significantly higher temperature for the cUUCGg hairpin.
Sexualpheromone sind im gesamten Tierreich weit verbreitet. Vor allem Insekten nutzen diese Art der Partnerfindung. Im Vergleich zu vielen Insektenarten, bei welchen die Art der pheromonbildenden Drüsenzellen, ihre Lage im Körper sowie die chemische Zusammensetzung ihrer Pheromone identifiziert wurde (s. Review von Blomquist & Vogt 2003) ist bei Schnellkäfern (Elateridae) noch sehr wenig bekannt. Die verschiedenen mitteleuropäischen Schnellkäferarten lassen sich anhand ihrer Pheromonspeicherung in zwei unterschiedliche Gruppen unterteilen. Die Weibchen der Unterfamilie Elaterinae, besitzen im letzten von außen sichtbaren Abdominalsegment ein paariges Drüsenreservoir in welchem das produzierte Sexualpheromon gespeichert wird. Im Gegensatz dazu fehlt bei den Weibchen der übrigen Unterfamilien ein solches Pheromonreservoir und es ist unklar, wo bei diesen Arten die Pheromone produziert werden. Beobachtungen von Ivastschenko & Adamenko (1980) deuten darauf hin, dass sich bei diesen Arten die pheromonproduzierenden Zellen im Bereich der Intersegmentalmembran zwischen dem Abdominalsegment VIII und IX befinden. Um zu klären, ob die Pheromondrüsen tatsächlich in diesem Bereich zu finden sind, wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Intersegmentalmembranen bei Weibchen und Männchen von Athous haemorrhoidalis und A. subfuscus auf mögliche Drüsenzellvorkommen untersucht.
Die Zunahme von epiphytischen Hängemoosen in Europa
am Beispiel einer Lokalität in den Vogesen
(2008)
In den letzten Jahren haben epiphytische Hängeformen vorwiegend von Hypnum andoi in den Vogesen und dem Schwarzwald stark zugenommen. Um quantitative Daten zu gewinnen, wurden an einer Lokalität in den Vogesen Phytomassebestimmungen durchgeführt. Dabei wurden 2000 kg/ha Trockengewicht an epiphytischen Moosen festgestellt. Dies entspricht einer Wasserspeicherkapazität von rund 10.000 l Wasser pro Hektar. Diese Werte entsprechen Verhältnissen in tropischen bzw. temperaten Regenwäldern.
Die letzte Zusammenstellung der Moose aus den Vogesen liegt 6 Jahre zurück (Frahm 2002). Seitdem sind zahlreiche Einzelbeiträge mit bemerkenswerten Funden erschienen (Caillet & Vadam 2003, Tinguy 2002, Vadam 2001, 2002, 2003a, 2003b, 2005, Vadam & Caillet 2003), daneben auch eine überflüssige da völlig inkomlette Zusammenstellung älterer Funde (Chipon 2001, 2002, 2003), welche die „Bryoflore des Vosges“ (Frahm 1989, 2002) ignoriert. Bemerkenswerte Funde des Autors wurden von Frahm (2003a, 2003b, 2003c, 2005a, 2005b) zusammengestellt. Darin sind alle Angaben bis einschließlich 2004 enthalten. Neuere Funde aus dem Zeitraum 2005-2008 sind hier zusammengestellt. Dabei wurde bewusst auf eine Publikation in lokalen naturhistorischen Zeitschriften verzeichnet, um diese Daten jedermann einfach und frei zugänglich und übers Internet nicht nur recherchierbar sondern auch gleich verfügbar zu machen Es sind nur Arten als erwähnenswert aufgenommen worden, welche nicht mehr als 10 mal nachgewiesen worden sind. Bestätigungen älterer Angaben seltener Arten sind nicht aufgeführt. Bryum stirtonii, Pogonatum aloides var. minimum sind neu für die Vogesen, Riccia gothica neu für Frankreich. Belege befinden sich im Herbar des Autors (BONN).
Das Ablassen der Wahnbachtalsperre im Bergischen Land nördlich Bonn im Jahr 2008 ließ eine interessante ephemere Moosvegetation erwarten. Daher wurden im Sommer und Herbst 2008 mehrere Exkursionen in das Gebiet durchgeführt. Die folgende Liste ist die erste Zusammenstellung der Arten von dieser Lokalität; sie enthält eine Vielzahl von Nachweisen seltener Arten, darunter 12 Arten aus der Gattung Riccia.
Hitzeschäden an Moosen?
(2008)
In den letzten Jahren sind mir eigenartige Schäden an Moosen aufgefallen, speziell an Epiphyten auf Holundern. Die darauf wachsenden Moose, hauptsächlich von Orthotrichum affine, waren bräunlich verfärbt. Zunächst hielt ich dies für Frostschäden aus dem Winter, doch waren diese Effekte im Sommer zu beobachten und in der Zeit seit dem letzten Winter hätten sich die Moose wahrscheinlich wieder erholt. Zur Hauptsache war Orthotrichum affine betroffen; eigenartigerweise zeigten die ansonsten als empfindlich geltenden Lebermoose wie z.B. Metzgeria fruticulosa keine Effekte. An Erd- oder Gesteinsmoosen in der Umgebung waren solche Schädigungen nicht festzustellen. In dem besonders heißen und trockenem Sommer 2003 fiel mir dieser Effekt auch an Wassermoosen (Cinclidotus ssp.) am Rheinufer auf, die gelbbraun verfärbt waren. Ich hielt das zunächst für Folgen eines Umweltschadens.
A list of all liverworts and mosses reported from the Maltese Islands with references has been compiled from the literature, which includes 23 species of liverworts and hornworts as well as 96 taxa of mosses. The list is completed by the results of a bryological fieldtrip in March 2008. During this trip, 14 species of liverworts and 40 species of mosses were collected, of which Cephaloziella baumgartneri, Didymodon luridus, Fissidens gracilifolius, Fossombronia echinata, Funaria pulchella, Riccia cavernosa and Weissia fallax are new to Malta. This raises the number of species known from the Maltese Islands to 23 horn- and liverworts and 100 mosses.
Eine Liste aller bisher für Sardinien festgestellten Vertreter der Bryophyta wird präsentiert; sie basiert auf Checklisten aus jüngerer Zeit, ergänzt durch Funde der Autoren im Rahmen eines Geländeaufenthalts im Mai 2008. Als neu für Sardinien werden die folgenden Moose gemeldet: Bryum barnesii, B. caespiticium var. imbricatum (B. kunzei), B. mildeanum, Encalypta trachymitria, B. elegans, Fissidens celticus, F. curvatus, F. taxifolius var. pallidicaulis, Grimmia dissimulata, G. meridionalis, Heterocladium dimorphum, Octodiceras fontanus, Orthotrichum pallens, O. striatum, Phascum leptophyllum, Plagiomnium elatum, Pogonatum aloides var. minimum und Racomitrium elongatum. Claopodium whippleanum ist neu für Italien.
Der Efeublättrige Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus L.) ist eine Rarität in Mitteleuropa. Er wurde in Hessen in der Vergangenheit an rund 60 Orten beobachtet. Die Art ist inzwischen sehr selten geworden und wurde in den letzten 20 Jahren an nur elf Standorten gefunden. In den Jahren 2006 beziehungsweise 2007 konnte sie lediglich an sieben Stellen wiedergefunden werden. Der heutige Verbreitungsschwerpunkt in Hessen liegt im Reinhardswald.
Als typische Standorte wurden zertretene Quellen in Viehweiden und vegetationsarme Gräben ermittelt. Die Kombination aus Offenböden und konstantem (Quell-)Wasserzufluss scheint ausschlaggebend für eine Besiedelung mit dem Efeublättrigen Hahnenfuß in Hessen zu sein. Bei ungestörter Sukzession verschwindet der konkurrenzschwache Schlammkriecher rasch. Mechanische Eingriffe wie Viehtritt und Grabenräumung erhalten die Standorte der Art. Neben diesen anthropo- und anthropozoogen beeinflussten Standorten wurde die Art in einer naturnahen Limnokrene erfasst.
Zum Erhalt beziehungsweise der Förderung der Art werden die Wiederherstellung beziehungsweise Beibehaltung der Beweidung von Quellstandorten und die regelmäßige Räumung von Gräben, die der Efeublättrige Hahnenfuß besiedelte, als unbedingt erforderlich erachtet.