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Allen Buchanan argues that a particular set of false factual beliefs, especially when part of a comprehensive ideology, can lead persons to develop ‘morally conservative’ convictions that stand in the way of realising justice even though these persons have a ‘firm grasp of correct principles of justice and a robust commitment to their realisation’. In my remarks, I raise some questions concerning the core argument: How ‘firm’ can a grasp of principles of justice be if a person is blind to the realities of injustice? And how ‘sincerely committed’ to justice can such an injustice-insensitive person be? Alternatively: How firm is that grasp or commitment if one has a radically pessimistic view about human nature so that one does not believe that (egalitarian) justice can or could ever be realised? Secondly, I ask: If such ideologies or false beliefs are in play in reproducing injustice, do they not also ‘mask’ existing injustices?
Den Menschen als vernunftbegabtes Wesen, als animal rationale, zu begreifen heißt, ihn als rechtfertigendes Wesen anzusehen. Die Vernunft ist die Fähigkeit, sich anhand rechtfertigender Gründe in der Welt zu orientieren. Denn „ratio, raison, reason bedeutet“, wie Tugendhat hervorhebt, „ebenso sehr ‚Grund‘ wie ‚Vernunft‘. Das Vermögen der Vernunft ist die Fähigkeit, für seine Meinungen und für seine Handlungen Rede und Antwort stehen zu können; lat. rationem reddere, griech. logon didonai.“ Dieses Rede-und-Antwort-Stehen ist eine soziale Praxis kulturell und historisch situierter Wesen, die einerseits frei sind, ihre Gründe zu wählen und zu prüfen, andererseits aber daran gebunden, welche Gründe ihnen zur Verfügung stehen und welche als gut oder rechtfertigend gelten. Der Raum der Gründe ist ein Raum der Rechtfertigungen, die nicht nur Einzelhandlungen, sondern auch komplexe Handlungsordnungen, also soziale Verhältnisse und politische Institutionen, legitimieren.
Menschen sind aber auch erzählende Wesen. Der Raum der Gründe, in dem sie sich orientieren, ist kein nackter Raum einzelner Sätze oder gar Normen, sondern bevölkert von Narrativen.