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We performed an intercomparison of river discharge regulated by dams under four meteorological forcings among five global hydrological models for a historical period by simulation. This is the first global multimodel intercomparison study on dam-regulated river flow. Although the simulations were conducted globally, the Missouri–Mississippi and Green–Colorado Rivers were chosen as case-study sites in this study. The hydrological models incorporate generic schemes of dam operation, not specific to a certain dam. We examined river discharge on a longitudinal section of river channels to investigate the effects of dams on simulated discharge, especially at the seasonal time scale. We found that the magnitude of dam regulation differed considerably among the hydrological models. The difference was attributable not only to dam operation schemes but also to the magnitude of simulated river discharge flowing into dams. That is, although a similar algorithm of dam operation schemes was incorporated in different hydrological models, the magnitude of dam regulation substantially differed among the models. Intermodel discrepancies tended to decrease toward the lower reaches of these river basins, which means model dependence is less significant toward lower reaches. These case-study results imply that, intermodel comparisons of river discharge should be made at different locations along the river's course to critically examine the performance of hydrological models because the performance can vary with the locations.
Over recent decades, the global population has been rapidly increasing and human activities have altered terrestrial water fluxes to an unprecedented extent. The phenomenal growth of the human footprint has significantly modified hydrological processes in various ways (e.g. irrigation, artificial dams, and water diversion) and at various scales (from a watershed to the globe). During the early 1990s, awareness of the potential for increased water scarcity led to the first detailed global water resource assessments. Shortly thereafter, in order to analyse the human perturbation on terrestrial water resources, the first generation of large-scale hydrological models (LHMs) was produced. However, at this early stage few models considered the interaction between terrestrial water fluxes and human activities, including water use and reservoir regulation, and even fewer models distinguished water use from surface water and groundwater resources. Since the early 2000s, a growing number of LHMs have incorporated human impacts on the hydrological cycle, yet the representation of human activities in hydrological models remains challenging. In this paper we provide a synthesis of progress in the development and application of human impact modelling in LHMs. We highlight a number of key challenges and discuss possible improvements in order to better represent the human–water interface in hydrological models.
Mit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz "Wer plant die Planung?" die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie "das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenschaft, der Bauspekulation, der Bürgerschaft und den durch die beschlossenen Maßnahmen betroffenen Leute" (S. 107) die "Übelstände der Stadt" häufig verschlimmbessert. Es fehle ein "strategisches Vorgehen", das "dem Systemcharakter der Stadt angemessen" (S. 113) wäre.
This article is written from the perspective of phenomenology. Its potential gain for a critical human geography is discussed in contrast to the paradigmatic frame of basic assumptions in constructivism. The example of atmospheres will illustrate another theoretical conception of space. In phenomenological view there happens not only a reality of things but also a circum-actuality is not spatially extended like a house or another material objective. Atmospheres are vital qualities (Dürckheim) we feel like a cloud in our sense perception in situations of awareness. This implies the necessity to make a difference between a material body (Körper) and a felt body (Leib). This epistemic knowledge will improve our critique of neoliberal societies, tuned by aestheticisation especially in glamour CBDs of postmodern cities. Finally there is a close link to the work of Michel Foucault, topped off in his The Hermeneutics of the Subject. References to the Critical Theory (Frankfurter Schule) are connected.
Der Studiengang Geographie passt gut nach Frankfurt. Metropolisierung und Globalisierung, Prozesse der Landschaftsentwicklung und Mensch-Umwelt-Beziehungen lassen sich im Rhein-Main-Gebiet sehr gut veranschaulichen. Besonderheit des Bachelorstudiengangs ist die frühzeitige Aufspaltung in Humangeographie und Physische Geographie mit unterschiedlichen Abschlüssen.
IFLS-Journal. Nr. 22, 2017
(2017)
Innerhalb der Gentrifizierungsforschung analysiert die Rent‑Gap‑Theorie, wie kleinräumige Differenzen zwischen gegenwärtigen Verwertungsbedingungen einerseits sowie Erwartungen auf zukünftig steigende Mieten andererseits Verdrängungsprozesse antreiben. Dementgegen hat Eric Clark (2014) jüngst eingefordert, dass die Stadtforschung den Blick verstärkt darauf richten müsse, wie Verdrängung verhindert werden kann. Diesen Appell aufgreifend, zeigen wir bezogen auf den deutschen Kontext, inwiefern mietrechtliche Regularien, stadtplanerische Entscheidungen und die jeweilige Eigentümerstruktur wesentlich darüber entscheiden, ob sich ein immobilienwirtschaftlicher Verwertungsdruck auch tatsächlich in Verdrängungsprozesse übersetzt. Illustriert wird dies am Wandel der Eigentümerstruktur im Frankfurter Gallus seit den 1970er Jahren. Deutlich wird dabei, dass Gentrifizierung kein Naturgesetz darstellt, sondern ein zutiefst politischer Prozess ist, der sich effektiv verhindern lässt.
In der rezensierten Monographie gelingt es, "New Public Management" als strategisches und politisches Projekt auszudeuten. Die Konsequenzen für die Liegenschaftspolitik können fundiert dargelegt werden. In der Rezension wird eine Einordnung in die bisherige Forschung sowie eine kritische Würdigung der rezensierten Arbeit versucht.
In seinem Buch Krisenproteste in Athen und Frankfurt. Raumproduktionen der Politik zwischen Hegemonie und Moment, das Ende des Jahres 2017 in der Reihe "Raumproduktionen" im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen ist, geht Daniel Mullis den Fragen nach, wie und unter welchen Bedingungen emanzipatorische Akteure Veränderungen erkämpfen können. Mullis ist es daran gelegen, Hegemonie und Moment als zwei sich ergänzende Modi der Politik zusammenzubringen und ein relationales und prozessuales Verständnis der gegenseitigen Bedingtheit von Raum und Politik zu entwickeln. Dazu verbindet er die politischen Philosophien von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe (2000) einerseits und von Jacques Rancière (2002) andererseits mit der Raumtheorie Henri Lefebvres (1991). Illustriert wird dies mit den Krisenprotesten in Athen zwischen 2008 und 2014 und den Aktivitäten des Blockupy-Bündnisses in Frankfurt am Main zwischen 2012 und 2015. ...
Die Förderung von Fahrradmobilität und öffentlichem Verkehr ist ein wesentlicher Baustein zur Gestaltung einer ökologisch nachhaltigeren, sozial verträglicheren und ökonomisch tragfähigen Verkehrs- und Siedlungsentwicklung in Deutschland. Mit einer verbesserten intermodalen Verknüpfung werden beide Verkehrsträger attraktiver und somit häufiger genutzt. Öffentliche Verkehrsunternehmen gewinnen dadurch vergrößerte Einzugsbereiche von Haltestellen, können Spitzenbelastungen abfedern und verbessern ihr Image. Fahrradfahrenden ermöglicht die Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln größere Reichweiten, was gerade auch in randstädtischen, suburbanen oder ländlichen Regionen bedeutsam werden kann. Letztlich leistet die Verknüpfung der beiden Verkehrsträger einen Beitrag zur Daseinsvorsorge und für den Klimaschutz.
Der Handlungsleitfaden wurde innerhalb des Forschungsprojektes „Verbesserte Integration des Fahrrads in den öffentlichen Verkehr – Systematische Erschließung von Handlungsoptionen und Bewertung von Best-Practices“ erarbeitet. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.
Die Verknüpfung des Fahrrades mit dem Öffentlichen Verkehr (ÖV) kann den Umweltverbund stärken, den Übergang von einem Verkehrssystem auf das andere erleichtern und eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr schaffen. Die vorliegende Arbeit repräsentiert den zweiten umfassenden Projektbericht innerhalb des Forschungsprojektes „Verbesserte Integration des Fahrrads in den öffentlichen Verkehr – Systematische Erschließung von Handlungsoptionen und Bewertung von Best-Practices“. Im ersten Projektbericht (ebenfalls in dieser Arbeitspapierreihe erschienen – Nr. 15) wurden die Entwicklungen der letzten Jahre in den infrastrukturellen Themenfeldern Fahrradmitnahme, Fahrradverleihsysteme und Fahrradabstellanlagen aufgearbeitet und Fragen zu Kommunikation und Marketing der Angebote sowie zu Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung zur verbesserten Integration von Fahrrad und Öffentlichem Verkehr diskutiert. Darauf aufbauend werden im vorliegenden Bericht die Ergebnisse vertiefender Fallstudien dargestellt, mit dem Ziel, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für die Integration von Fahrrad mit Öffentlichem Verkehr aufzuzeigen und in einem späteren Schritt daraus Handlungsempfehlungen zur Stärkung dieser Integration für Kommunen und Verkehrsanbieter geben zu können. Für die Fallstudien wurden solche Beispiele ausgewählt, die einen Vorbildcharakter haben und als nachahmenswert für andere Städte und Regionen gelten können bzw. aus denen sich Erkenntnisse für die Stärkung der Integration von Fahrradverkehr mit dem ÖV ziehen lassen. Zudem sollten die verschiedenen infrastrukturellen Themenfelder abgedeckt sein. Neben einer Darstellung der jeweils fallspezifischen Besonderheiten wird zu jedem Fallbeispiel das Betreiber- und Geschäftsmodell dargestellt und es erfolgt eine Bewertung, die sowohl die Sicht der Betreiber als auch die der Nutzenden beachtet.
Folgende Fallbeispiele werden behandelt:
Die hessischen Verkehrsverbünde Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV) bieten eine kosten- und sperrzeitfreie Mitnahmeregelung für Fahrräder an.
Das MVGmeinRad Mainz ist als Fahrradverleihsystem ein Teil des kommunalen ÖPNV-Unternehmens.
Zu den Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen wurden in der Fallstudie drei unterschiedlich große Anlagen einbezogen: Dein Radschloss des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) für kleine, das Radhaus Offenburg für mittelgroße und die Radstation Düsseldorf für große Standorte.
München wurde schließlich für eine kommunale Strategie zur verbesserten Verknüpfung von Fahrrad und Öffentlichem Verkehr ausgewählt, da dort eine Vielzahl von Maßnahmen zur Stärkung der Fahrradmobilität sichtbar sind.
Throughout mankind’s history, the need to secure and protect the home settlement was an essential one. This holds especially true for the city of Ainos (modern Enez) in Turkish Thrace. Due to its continuous settlement history since the 7th/6th century BC, several different types of city walls were built—sometimes even on top of each other—several of which have been preserved over time. To decipher the construction style, the course and the age of a buried city wall segment in the southern part of the former city, a geoscientific multi-proxy approach including magnetic gradiometer (MG) and electrical resistivity tomography (ERT) measurements in combination with granulometrical, sedimentological and microfaunistical investigations on sediment cores was applied. We were able to (1) present reasonable arguments for its Hellenistic age; (2) reveal the course of this wall segment and extrapolate it further north into a less studied area; and (3) demonstrate that in this near-coastal area, the former swampy terrain had been consolidated for constructing the wall. Our multi-proxy approach serves as a valuable example for investigating buried structures in archaeological contexts, avoiding a less-economical, time-consuming, or even forbidden excavation.
Climatic seasonality drives ecosystem processes (e.g. productivity) and influences plant species distribution. However, it is poorly understood how different aspects of seasonality (especially regarding temperature and precipitation) affect growth continuity of trees in climates with low seasonality because seasonality is often only crudely measured. On islands, exceptionally wide elevational species distribution ranges allow the use of tree rings to identify how growth continuity and climate–growth relationships change with elevation. Here, we present a novel dendroecological method to measure stem growth continuity based on annual density fluctuations (ADFs) in tree rings of Pinus canariensis to indicate low climatic seasonality. The species ranges from 300 to >2000 m a.s.l. on the trade wind-influenced island of La Palma (Canary Islands), where we measured three decades of tree-ring data of 100 individuals distributed over 10 sites along the entire elevational range. The successfully implemented ADF approach revealed a major shift of stem growth continuity across the elevational gradient. In a remarkably clear pattern, stem growth continuity (percentage of ADFs) showed a hump-shaped relationship with elevation reaching a maximum at around 1000 m a.s.l. Low- to mid-elevation tree growth was positively correlated with the Palmer Drought Severity Index (PDSI; indicating aridity) and sea surface temperature (indicating trade wind-influenced moderation of water supply), while high-elevation tree growth was positively correlated with winter temperature (indicating a cold-induced dormancy period). We conclude that ADFs are a useful method to measure stem growth continuity in low-seasonality climates. Growth of P. canariensis on the Canary Islands is more frequently interrupted by winter cold at high elevations and by summer drought at low elevations than in the trade wind-influenced mid elevations, where growth sometimes continues throughout the year. Climate change-associated alterations in trade wind cloud formation might cause non-analogue growth limitations for many unique island species.
Background: The European beech is arguably the most important climax broad-leaved tree species in Central Europe, widely planted for its valuable wood. Here, we report the 542 Mb draft genome sequence of an up to 300-year-old individual (Bhaga) from an undisturbed stand in the Kellerwald-Edersee National Park in central Germany.
Findings: Using a hybrid assembly approach, Illumina reads with short- and long-insert libraries, coupled with long Pacific Biosciences reads, we obtained an assembled genome size of 542 Mb, in line with flow cytometric genome size estimation. The largest scaffold was of 1.15 Mb, the N50 length was 145 kb, and the L50 count was 983. The assembly contained 0.12% of Ns. A Benchmarking with Universal Single-Copy Orthologs (BUSCO) analysis retrieved 94% complete BUSCO genes, well in the range of other high-quality draft genomes of trees. A total of 62,012 protein-coding genes were predicted, assisted by transcriptome sequencing. In addition, we are reporting an efficient method for extracting high-molecular-weight DNA from dormant buds, by which contamination by environmental bacteria and fungi was kept at a minimum.
Conclusions: The assembled genome will be a valuable resource and reference for future population genomics studies on the evolution and past climate change adaptation of beech and will be helpful for identifying genes, e.g., involved in drought tolerance, in order to select and breed individuals to adapt forestry to climate change in Europe. A continuously updated genome browser and download page can be accessed from beechgenome.net, which will include future genome versions of the reference individual Bhaga, as new sequencing approaches develop.
BIOfid is a specialized information service currently being developed to mobilize biodiversity data dormant in printed historical and modern literature and to offer a platform for open access journals on the science of biodiversity. Our team of librarians, computer scientists and biologists produce high-quality text digitizations, develop new text-mining tools and generate detailed ontologies enabling semantic text analysis and semantic search by means of user-specific queries. In a pilot project we focus on German publications on the distribution and ecology of vascular plants, birds, moths and butterflies extending back to the Linnaeus period about 250 years ago. The three organism groups have been selected according to current demands of the relevant research community in Germany. The text corpus defined for this purpose comprises over 400 volumes with more than 100,000 pages to be digitized and will be complemented by journals from other digitization projects, copyright-free and project-related literature. With TextImager (Natural Language Processing & Text Visualization) and TextAnnotator (Discourse Semantic Annotation) we have already extended and launched tools that focus on the text-analytical section of our project. Furthermore, taxonomic and anatomical ontologies elaborated by us for the taxa prioritized by the project’s target group - German institutions and scientists active in biodiversity research - are constantly improved and expanded to maximize scientific data output. Our poster describes the general workflow of our project ranging from literature acquisition via software development, to data availability on the BIOfid web portal (http://biofid.de/), and the implementation into existing platforms which serve to promote global accessibility of biodiversity data.
To quantify water flows between groundwater (GW) and surface water (SW) as well as the impact of Abstract. To quantify water flows between groundwater (GW) and surface water (SW) as well as the impact of capillary rise on evapotranspiration by global hydrological models (GHMs), it is necessary to replace the bucket-like linear GW reservoir model typical for hydrological models with a fully integrated gradient-based GW flow model. Linear reservoir models can only simulate GW discharge to SW bodies, provide no information on the location of the GW table and assume that there is no GW flow among grid cells. A gradient-based GW model simulates not only GW storage but also hydraulic head, which together with information on SW table elevation enables the quantification of water flows from GW to SW and vice versa. In addition, hydraulic heads are the basis for calculating lateral GW flow among grid cells and capillary rise.
G³M is a new global gradient-based GW model with a spatial resolution of 5' that will replace the current linear GW reservoir in the 0.5° WaterGAP Global Hydrology Model (WGHM). The newly developed model framework enables inmemory coupling to WGHM while keeping overall runtime relatively low, allowing sensitivity analyses and data assimilation. This paper presents the G³M concept and specific model design decisions together with results under steady-state naturalized conditions, i.e. neglecting GW abstractions. Cell-specific conductances of river beds, which govern GW-SW interaction, were determined based on the 30'' steady-state water table computed by Fan et al. (2013). Together with an appropriate choice for the effective elevation of the SW table within each grid cell, this enables a reasonable simulation of drainage from GW to SW such that, in contrast to the GW model of de Graaf et al. (2015, 2017), no additional drainage based on externally provided values for GW storage above the floodplain is required in G³M. Comparison of simulated hydraulic heads to observations around the world shows better agreement than de Graaf et al. (2015). In addition, G³M output is compared to the output of two established macro-scale models for the Central Valley, California, and the continental United States, respectively. As expected, depth to GW table is highest in mountainous and lowest in flat regions. A first analysis of losing and gaining rivers and lakes/wetlands indicates that GW discharge to rivers is by far the dominant flow, draining diffuse GW recharge, such that lateral flows only become a large fraction of total diffuse and focused recharge in case of losing rivers and some areas with very low GW recharge. G³M does not represent losing rivers in some dry regions. This study presents the first steps towards replacing the linear GW reservoir model in a GHM while improving on recent efforts, demonstrating the feasibility of the approach and the robustness of the newly developed framework.
Die Straßen deutscher Städte werden überwiegend vom Automobil dominiert, was nicht nur die gebaute Umwelt prägt, sondern auch die politischen Entscheidungen beeinflusst, wenn es um die Verteilung des Straßenraumes geht. Dass jedoch am Anfang der Mobilität das Zufußgehen steht und ein gut geplanter städtischer Fußverkehr nicht nur einen Beitrag zur Sicherheit der Fußgänger*innen leistet, sondern auch die Zukunft urbaner Mobilität gewährleistet, wird oft vergessen. Obwohl der Fußverkehr zahlreiche Potentiale bietet, bekommt er im öffentlichen Raum deutlich weniger Entfaltungsspielraum zur Verfügung gestellt. Die Zufußgehenden werden dort häufig kanalisiert und an den Rand gedrängt, was Einfluss auf ihr Verhalten nimmt. Diese Marginalisierung der Fußgänger*innen wird zusätzlich hervorgerufen durch eine geringe Beachtung jener in der städtischen Planung und Politik sowie in der Wissenschaft und Gesellschaft. Demnach stehen sie im Konfliktverhältnis zur persistenten und sozial konstruierten Struktur der Straße.
Die vorliegende Untersuchung überprüft, warum die Fortbewegung zu Fuß in der gebauten Straßenumwelt und ihrer Raumaufteilung im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln eine untergeordnete Rolle spielt und welchen Einfluss der planerische und politische Umgang und die Gestaltung des Straßenraumes darauf nimmt. Dies geschieht mittels eines Fallbeispiels in Frankfurt am Main, der Schweizer Straße. Im Rahmen der Studie werden Ergebnisse aus teilnehmenden Beobachtungen der Zufußgehenden der Schweizer Straße und deren Verhaltensweisen im öffentlichen Straßenraum sowie aus qualitativen Interviews mit Expert*innen der gebauten Straßenumwelt Frankfurts zusammengetragen. Das übergeordnete Ziel der Arbeit ist, ein Verständnis für die Wechselwirkung zwischen Raumstruktur, planerischem Einfluss und Mobilität zu entwickeln sowie die Konflikte der Raumaufteilung für die Fußgänger*innen herauszuarbeiten, um den Fußverkehr gezielter fördern zu können.
The social construction of technological stasis : the stagnating data structure in OpenStreetMap
(2018)
The article aims for examining the ‘technological stasis’ of the data structure in OpenStreetMap – the successful global collaborative geodata project devoted to ‘create and distribute free geographic data for the world’. Digital structures are strongly influenced by continuing stagnation. This technological stasis – the lack of change in technology – influences data in various ways, as demonstrated by the intensive discussion of the issue by computer scientists and software engineers. However, existing research describing stagnating software is often technic centred and fuzzy, while critical research is barely considering issues of technological stasis in the digital context at all. Therefore, this paper aims for enriching this body of knowledge in order to shed light on aging data structures. I reframe technological stasis with a social-constructivist perspective – using the approach of Social Construction of Technology – especially with the concept of technological frames. Based on the case example of OpenStreetMap, my findings suggest that the data structure – and its stasis – is the outcome of competing understandings and perspectives, shaped by power asymmetries. Although the data structure did not significantly change for more than 10 years, I demonstrate that this is not because of a lack of motivation, nor technological difficulties of carrying out such changes. The technological stasis is rather rooted in the dominant position of few project members who are able to change the software design; it is their perception of the project that defines how data should be stored and what features are dispensable.
The accurate knowledge of the groundwater storage variation (ΔGWS) is essential for reliable water resource assessment, particularly in arid and semi-arid environments (e.g., Australia, the North China Plain (NCP)) where water storage is significantly affected by human activities and spatiotemporal climate variations. The large-scale ΔGWS can be simulated from a land surface model (LSM), but the high model uncertainty is a major drawback that reduces the reliability of the estimates. The evaluation of the model estimate is then very important to assess its accuracy. To improve the model performance, the terrestrial water storage variation derived from the Gravity Recovery And Climate Experiment (GRACE) satellite mission is commonly assimilated into LSMs to enhance the accuracy of the ΔGWS estimate. This study assimilates GRACE data into the PCRaster Global Water Balance (PCR-GLOBWB) model. The GRACE data assimilation (DA) is developed based on the three-dimensional ensemble Kalman smoother (EnKS 3D), which considers the statistical correlation of all extents (spatial, temporal, vertical) in the DA process. The ΔGWS estimates from GRACE DA and four LSM simulations (PCR-GLOBWB, the Community Atmosphere Biosphere Land Exchange (CABLE), the Water Global Assessment and Prognosis Global Hydrology Model (WGHM), and World-Wide Water (W3)) are validated against the in situ groundwater data. The evaluation is conducted in terms of temporal correlation, seasonality, long-term trend, and detection of groundwater depletion. The GRACE DA estimate shows a significant improvement in all measures, notably the correlation coefficients (respect to the in situ data) are always higher than the values obtained from model simulations alone (e.g., ~0.15 greater in Australia, and ~0.1 greater in the NCP). GRACE DA also improves the estimation of groundwater depletion that the models cannot accurately capture due to the incorrect information of the groundwater demand (in, e.g., PCR-GLOBWB, WGHM) or the unavailability of a groundwater consumption routine (in, e.g., CABLE, W3). In addition, this study conducts the inter-comparison between four model simulations and reveals that PCR-GLOBWB and CABLE provide a more accurate ΔGWS estimate in Australia (subject to the calibrated parameter) while PCR-GLOBWB and WGHM are more accurate in the NCP (subject to the inclusion of anthropogenic factors). The analysis can be used to declare the status of the ΔGWS estimate, as well as itemize the possible improvements of the future model development.
Die Verwaltung der unternehmerischen Stadt : (k)ein Thema in der geographischen Stadtforschung?!
(2018)
In der geographischen Stadtforschung finden sich allgemeine Verweise darauf, dass zum Kanon neoliberaler Reskalierung und urbaner Transformation auch die Einführung von New Public Management in den Städten westlicher Industriestaaten zählt. Daran anschließend argumentiere ich, dass das, was ich als die Verwaltung der unternehmerischen Stadt zusammenfasse, nicht lediglich das Ergebnis abstrakter Neoliberalisierungsprozesse oder technokratischer Modernisierung eines mechanischen Exekutivapparats darstellt. In dem Beitrag zeige ich auf, dass die betriebswirtschaftlich reformierte Verwaltung Effekt und wichtiges Terrain der Ausarbeitung, Artikulation und Durchsetzung einer unternehmerischen Stadtpolitik ist.
"Die Goethe-Universität ist eine weltoffene Werkstatt der Zukunft mitten in Europa. 1914 von BürgerInnen für BürgerInnen gegründet, hat sie seit 2008 als autonome Stiftungsuniversität an diese Tradition wieder angeknüpft. Ihrer wechselvollen Geschichte kritisch verpflichtet, ist sie geleitet von den Ideen der Europäischen Aufklärung, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit und wendet sich gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus. Die Goethe-Universität ist ein Ort argumentativer Auseinandersetzung; Forschung und Lehre stehen in gesellschaftlicher Verantwortung."
Dieses Leitbild strahlt an einem Freitagabend im Januar 2018 zwei Stunden lang über einem voll besetzten, unruhigen Hörsaal. Der groß an die Wand projizierte Text richtet sich an das Publikum einer Veranstaltung der "Frankfurter Bürgeruniversität" mit dem Titel "Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?" Die Atmosphäre ist für eine öffentliche Abendveranstaltung ungewöhnlich angespannt: Menschen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen sitzen dicht beieinander, ein paar Burschenschaftler mit Schärpe nehmen die Mitte des Saales ein, es gibt Gerüchte, die AfD habe zu der Veranstaltung mobilisiert. ...
Nach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (2018) hatten von allen in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen 19.000 Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Dass Arbeit aber nicht die vorrangige Methode ist, um reich zu werden und zu bleiben, kann man daran erkennen, dass die Zahl der High-Net-Worth-Individuals (HNWI) mit mehr als einer Million Euro Vermögen jene der Einkommensmillionär_innen im Jahr 2017 um 1.345.600 in Deutschland überstieg. Auch die Entwicklung der HNWI ist in Deutschland günstiger als die der Einkommensmillionär_innen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge nahm die Zahl der Einkommensmillionär_innen von 2013 bis 2018 "lediglich" um 1.600 zu (Statistisches Bundesamt 2018). Dem World Wealth Report 2018 von Capgemini zufolge konnten sich aber alleine von 2016 bis 2017 85.000 Personen mehr in Deutschland als HNWI bezeichnen (Capgemini 2018). Ganz offensichtlich ist Arbeit weniger erfolgversprechend, wenn man sich auf den Weg machen will, Millionär_in zu werden. Dies gilt nicht nur in Deutschland, sondern ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es hat ganz einfach damit zu tun, dass Vermögen geringer besteuert wird als das Einkommen.
IFLS-Journal. Nr. 23, 2018
(2018)
Landwirtschaft ist der Hauptmotor der westafrikanischen Wirtschaft und Kleinbauern liefern fast 70 % des Nahrungsmittelbedarfs. Traditionell wird hauptsächlich Regenfeldbau betrieben, der durch geringen Agrarinput und die Nutzung von einfachen Werkzeugen wie Hacke und Buschmesser gekennzeichnet ist. Die Ernteerträge sind gering und die Bodenfruchtbarkeit sinkt schnell nach einigen Anbaujahren. Infolgedessen werden Wald- und Weidefläche gerodet und die Landdegradation wird beschleunigt. Dies hat direkte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktivität und die Ernährungssicherheit der Kleinbauern.
Die vorliegende Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, sozio-ökonomische und geo-ökologische Faktoren, die den Landnutzungswandel in zwei Agrarökosystemen der Atakora Gebirgskette steuern, aufzudecken. Schließlich sollen ortsangepasste Maßnahmen vorgeschlagen werden, um die Agrarökosysteme wiederherzustellen und ihre Dienstleistungen für Kleinbauern zu erhalten.
Haushaltsbefragungen und Gruppendiskussionen wurden während Geländeaufenthalten in den Jahren 2014 und 2015 in den Dörfern der beiden Ethnien durchgeführt. Die Landnutzung und ihr Wandel werden über knapp 30 Jahre anhand von Bildern des Satellitensystems LANDSAT aus den Jahren 1987, 2001 und 2015 ausgewertet. Eine überwachte Klassifikation nach dem „Maximum Likelihood“-Klassifkationsalgorithmus und Veränderungs-analysen wurden durchgeführt. Zum Erfassen der Variabilität der Agrarparameter der Böden wurden Bodenprofile nach dem Catena-Prinzip gegraben. Bodenproben wurden aus jedem Horizont genommen. Anschließend wurden einige physische Parameter und die Nährstoffgehalte vom Fachpersonal des bodenkundlichen Labors des Instituts für Physische Geographie (Geowissenschaften) bestimmt.
Innerhalb der knapp letzten dreißig Jahre (1987-2015) ist die natürliche Vegetation bei den beiden Ethnien zugunsten der Landwirtschaft und der bebauten bzw. vegetationsfreien Flächen zurückgegangen. Über die analysierten Zeiträume liegen mehr Flächen bei den Ditamari (47,24%) unter einer negativen Dynamik als bei den Éwé (36,41%). Die Untersuchung der Steuerungsfaktoren des Landnutzungswandels bringt heraus, dass der höhere Anteil an positiv veränderten Flächen bei den Éwé ist nicht durch bessere Landnutzungsstrategien begründet. Vielmehr stellt das Relief der begrenzende Faktor für die Ausdehnung der Ackerflächen und damit die bessere Erhaltung der natürlichen Vegetation bei den Éwé dar.
Die erste Annahme, dass Veränderungen in der Landnutzung die Landdegradation zur Folge haben, wird in den beiden Untersuchungsgebieten bestätigt. Die abnehmende Dichte der Vegetationsdecke begünstigt Prozesse der Flächen-, Rillen- und Rinnenspülung. Zudem werden die ökologischen Bodenfunktionen vermindert. Erscheinungen der Landdegradation bei den Ditamari sind die Ausdehnung von oberflächlich verkrusteten Arealen und die Verbreitung des Unkrautes Striga hermontica. Bei den Éwés tritt eine starke Profilverkürzung der Böden ein und das anstehende Gestein wird an mehreren Stellen freigelegt.
Die zweite Hypothese wird in Hinsicht auf die räumliche und ethnische Differenzierung der Folgen der Landdegradation bestätigt. Allerdings sind nicht, wie vermutet, die Ditamari verletzbarer als die Éwés. Die beiden Ethnien betreiben eine intensive Subsistenzwirtschaft und die Éwé entwickeln weniger Anpassungsstrategien als die Ditamari. Im Hinblick auf die globale Erwärmung könnte die Landdegradation in den beiden Gebieten fortschreiten und die Folgen auf der Landschaft und den Kleinbauern verschärfen. Die Éwé wären, anders als vermutet, verletzbarer als die Ditamari. Eine Fortschreitung der Landdegradation könnte bei den Kleinbauern Éwés langfristig den Zusammenbruch des Agrarökosystemen hervorrufen. Sie könnten langfristig die Grundlage ihrer Existenzsicherung verlieren.
Die Studie zeigt auf, dass traditionell, zurückgezogen lebende Völker wie die Ditamari das Agrarökosystem nachhaltiger bewirtschaften und angesichts der Landdegradation anpassungsfähiger sind als tief umgewandelte Gesellschaften wie die Éwés. Sie bringt heraus, dass Kleinbauern Westafrikas keinesfalls als eine Einheit betrachtet werden sollten. Jede Ethnie ist durch Merkmale gekennzeichnet, die ihre Gestaltung der Landschaft beeinflussen. Diese Vielfältigkeit und Besonderheiten der kleinbäuerlichen Gesellschaften müssen in der Entwicklungszusammenarbeit stärker berücksichtigt werden.
IFLS-Journal. Nr. 24, 2019
(2019)
Welche Natur, für wen und wie zu schützen? : Namibias Wildpferde im Fokus von Naturschutzkonflikten
(2019)
Sind Wildpferde in einem Nationalpark Namibias schützenswert? Die Regierung sieht keinen Anlass, das Überleben der Tiere zu sichern. Nichtregierungsorganisationen (NGO) und lokale Gruppen wollen die Wildpferde dagegen bewahren – als Teil des lokalen Ökosystems und des kulturellen Erbes. Das Beispiel zeigt die Vielschichtigkeit von Konflikten um Natur- und Artenschutz.
Refugee reception in Germany is a primarily municipal task that relies heavily on neighborhood-based volunteering. This paper asserts that there are fundamental spatial mismatches between municipal policies and neighborhood-based approaches that place additional burden on all of the stakeholders involved. Drawing from the case of Frankfurt-Rödelheim, which is a socially and ethnically mixed neighborhood in Frankfurt am Main, I show how the way the municipality accommodates refugees disregards the politically embraced work of neighborhood-based volunteers and how the ideal of neighborhood-based inclusion creates a spatial fetish that fails the living reality of the refugees. The findings are based on my ethnographic fieldwork as volunteer in a neighborhood-based welcome initiative.
Im Frühjahr 2018 wurde innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „QuartierMobil“ eine Haushaltsbefragung im innenstadtnahen Stadtteil Frankfurt-Bornheim durchgeführt (N = 1027). Für die Stichprobenauswahl wurden das Random-Route-Verfahren und die Last-Birthday-Methode angewendet. Der Fragebogen wurde in Abstimmung mit den Projektpartner*innen, dem Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung der Stadt Frankfurt sowie dem Planungsbüro Planersocietät, entwickelt. Ziel der Befragung war es, die Dynamiken und Präferenzen der Bewohnenden des Quartiers hinsichtlich ihrer Alltagsmobilität, Verkehrsmittelnutzung und Einstellungen zu Konfliktsituationen zu erhalten. Der Schwerpunkt der Befragung lag auf dem Parken im urbanen Quartier und möglichen Gestaltungsoptionen des städtischen Parkraummanagements hin zu einer nachhaltigeren Mobilität und einer Erhöhung der Aufenthalts- und Lebensqualität im Quartier.
In global hydrological models, groundwater (GW) is typically represented by a bucket-like linear groundwater reservoir. Reservoir models, however, (1) can only simulate GW discharge to surface water (SW) bodies but not recharge from SW to GW, (2) provide no information on the location of the GW table, and (3) assume that there is no GW flow among grid cells. This may lead, for example, to an underestimation of groundwater resources in semiarid areas where GW is often replenished by SW or to an underestimation of evapotranspiration where the GW table is close to the land surface. To overcome these limitations, it is necessary to replace the reservoir model in global hydrological models with a hydraulic head gradient-based GW flow model.
We present G3M, a new global gradient-based GW model with a spatial resolution of 5′ (arcminutes), which is to be integrated into the 0.5∘ WaterGAP Global Hydrology Model (WGHM). The newly developed model framework enables in-memory coupling to WGHM while keeping overall runtime relatively low, which allows sensitivity analyses, calibration, and data assimilation. This paper presents the G3M concept and model design decisions that are specific to the large grid size required for a global-scale model. Model results under steady-state naturalized conditions, i.e., neglecting GW abstractions, are shown. Simulated hydraulic heads show better agreement to observations around the world compared to the model output of de Graaf et al. (2015). Locations of simulated SW recharge to GW are found, as is expected, in dry and mountainous regions but areal extent of SW recharge may be underestimated. Globally, GW discharge to rivers is by far the dominant flow component such that lateral GW flows only become a large fraction of total diffuse and focused recharge in the case of losing rivers, some mountainous areas, and some areas with very low GW recharge. A strong sensitivity of simulated hydraulic heads to the spatial resolution of the model and the related choice of the water table elevation of surface water bodies was found. We suggest to investigate how global-scale groundwater modeling at 5′ spatial resolution can benefit from more highly resolved land surface elevation data.
Worldwide, academics and practitioners are developing ‘planning-oriented’ approaches to reduce the negative impacts of car traffic for more sustainable urban and transport development. One such example is the design of car-reduced neighborhoods, although these are controversial issues in the hegemonic ‘system’ of automobility. Despite the reduction of emissions and frequent recognition as ‘best practice examples’, ‘planning-critical’ research questions the underlying objectives and narratives of such sustainable developments. Our study contributes to this research perspective by improving the understanding of narratives that emerge along with car-reduced housing developments. For this purpose, we analyze two car-reduced neighborhoods in the City of Darmstadt (Germany) by conducting interviews with different actors involved in the planning and implementation processes. Our investigation reveals that the development of car-reduced neighborhoods (i) is consciously embedded in the context of sustainability, (ii) is characterized by power relations, (iii) follows normative indicators, and (iv) does not always correspond to lived realities. Altogether, the traced narratives of car-reduced neighborhoods are embedded in the overarching debate on sustainability, while at the same time revealing the dependence of society on the automobile. Thus, the hegemonic ‘system’ of automobility—although it is beginning to crack—continues to exist.
Anfang der 1990er Jahre haben die anglophonen Geographien damit begonnen, sich mit dem Verhältnis von Psychoanalyse und Stadt auseinanderzusetzen. Ausgehend hiervon kam es Anfang der 2000er Jahre zum Ausruf eines psychoanalytic turn und zur Etablierung von Subdisziplinen, wie den psychoanalytic geographies und der psychoanalytic planning theory, die in den letzten Jahren zu etablierten Bestandteilen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Städten im anglophonen Raum geworden sind. Da ein solcher turn hierzulande ausgeblieben ist, stellt sich dieser Beitrag die Frage nach dem Potential einer psychoanalytischen Stadtforschung im deutschsprachigen Raum. Hierzu verfolgt der Autor die These, dass die Stadt bereits in ihrer Entstehung durch das Unbewusste heimgesucht wird. Das urbane Unbewusste kennzeichnet eine Art konstitutiven Störfaktor, der sich in die Topologie der Stadt einschreibt und die Stadt als Objekt (der Stadtforschung) in letzter Instanz unmöglich macht. Ausgehend von dieser Unmöglichkeit, geht der Beitrag den Fantasien rund um die sozialen, politischen und materiellen Verhältnisse einer Stadt nach. Fantasien spielen aus Sicht der psychoanalytischen Stadtforschung eine zentrale Rolle, um der Stadt eine illusorische Konsistenz zu verleihen und das urbane Unbewusste auf Distanz zu halten. Sie ermöglichen es, sich die Stadt vorzustellen, sie zu fühlen und über sie zu sprechen. Der Beitrag endet schließlich mit ein paar Worten zu den Herausforderungen einer künftigen Erschließung der Psychoanalyse für kritische Stadtforschung.
Die Schlagzeilen verdeutlichen: Wölfe lösen beim Menschen gleichermaßen Angst und Faszination aus. Das Raubtier wird bei Nutztierhaltern, Jägern, Naturschützern und Politikern kontrovers diskutiert. Die Wolfspopulation wächst in Deutschland zurzeit um etwa 30 Prozent pro Jahr und die Anzahl der vom Wolf gerissenen Tiere nimmt zu. Das »Rotkäppchen-Syndrom« ist tief in unseren Wertevorstellungen verankert. Doch was ist dran am Mythos "böser Wolf"?
Aufbauend auf den Erfahrungen zweier Workshops zu (urbaner) Austerität in Griechenland und Deutschland diskutiert der Beitrag die (unterschiedliche) Geschichte und Geographie der Austerität mit besonderem Blick auf die Regionen Frankfurt/Rhein-Main und Athen. Die Erfahrungen der multiplen Krise seit 2008, die sich in Griechenland vor dem Hintergrund einer austeritätspolitischen "Shock Doctrine" und in der BRD im Kontext eines langfristigen Projekts der "scheibchenweisen" Austerität entwickelten, eröffnen dabei die Möglichkeit, die Debatten um urbane Austerität einem kritischen Blick zu unterziehen. Der Beitrag sieht insbesondere im Bereich der Krisen der (urbanen) sozialen Reproduktion sowie der Krisen der (städtischen) Politik und Repräsentation weiteren Forschungsbedarf.
Im Beitrag entwickeln wir einen kritischen Blick auf die Geographie der Wahlergebnisse der Alternative für Deutschland (AfD) bei den Bundestagswahlen 2017. Wir hinterfragen Erklärungsmuster, die in einem starren Stadt-Land-Gegensatz verhaftet bleiben und die komplexe Prozesshaftigkeit der Urbanisierung ignorieren. Dagegen gehen wir mit Henri Lefebvre und Theodor W. Adorno vom Urbanen und Ruralen als sozialen Verhältnissen aus, die sich im übergeordneten Prozess der Urbanisierung in dialektischer Weise scheiden sowie räumlich im Spannungsverhältnis von Zentrum und Peripherie materialisieren. Beispielhaft illustrieren wir diesen Prozess in der Diskussion von drei unterschiedlichen Orten, an denen die AfD bei den Bundestagswahlen besonders erfolgreich war: dem Landkreis Vorpommern-Greifswald als Fall einer umfassenden Peripherisierung, dem Quartier Pforzheim-Haidach als peripheres Zentrum und dem Stadtteil Mannheim-Schönau als zentrale Peripherie. Der Beitrag versucht damit eine räumliche Perspektive auf aktuelle Erfolge des Rechtspopulismus zu entwickeln wie auch Stadt-Land-Verhältnisse konzeptionell neu zu erfassen.
Drought is understood as both a lack of water (i.e., a deficit as compared to some requirement) and an anomaly in the condition of one or more components of the hydrological cycle. Most drought indices, however, only consider the anomaly aspect, i.e., how unusual the condition is. In this paper, we present two drought hazard indices that reflect both the deficit and anomaly aspects. The soil moisture deficit anomaly index, SMDAI, is based on the drought severity index, DSI, but is computed in a more straightforward way that does not require the definition of a mapping function. We propose a new indicator of drought hazard for water supply from rivers, the streamflow deficit anomaly index, QDAI, which takes into account the surface water demand of humans and freshwater biota. Both indices are computed and analyzed at the global scale, with a spatial resolution of roughly 50 km, for the period 1981-2010, using monthly time series of variables computed by the global water resources and the model WaterGAP2.2d. We found that the SMDAI and QDAI values are broadly similar to values of purely anomaly-based indices. However, the deficit anomaly indices provide more differentiated, spatial and temporal patterns that help to distinguish the degree of the actual drought hazard to vegetation health or the water supply. QDAI can be made relevant for stakeholders with different perceptions about the importance of ecosystem protection, by adapting the approach for computing the amount of water that is required to remain in the river for the well being of the river ecosystem. Both deficit anomaly indices are well suited for inclusion in local or global drought risk studies.
In order to encourage a shift from the car to the more sustainable transport mode of cycling, cycle streets have been implemented in cities all over the world in the last few years. In these shared streets, the entire carriageway is designated for cyclists, while motorized traffic is subordinated. However, evidence on the impact of cycle street interventions related to travel behavior change has been limited until now. Therefore, the objective of this study was to evaluate whether cycle streets are an effective measure to facilitate bicycle use and discourage car use, thus contributing to the aim of promoting sustainable travel. For this purpose, we conducted a written household survey in the German city of Offenbach am Main involving participants affected by a cycle street intervention (n = 701). Based on two stage models of self-regulated behavioral change (SSBC), we identified the participants’ level of willingness to use a bicycle frequently and to reduce car use. By means of bivariate and multivariate statistical methods, we analyzed the influence of awareness, use, and perceptions of the cycle street on the willingness to change behavior towards more sustainable travel. The results show that the intervention has a positive impact on frequent bicycle use, while we observed only a limited effect on car use reduction. Traffic conflicts and car speeding within the cycle street adversely affect the acceptance of the intervention. The study’s findings provide new insights into the actual effects of a cycle street and its potential to encourage sustainable travel behavior.
Seit dem 1. Januar 2018 erhalten alle aktiven Beamt*innen, Richter*innen, Tarifbeschäftigte und Auszubildende des Landes Hessen eine Freifahrtberechtigung, sodass sie den öffentlichen Personennah- und Regionalverkehr im gesamten Bundesland kostenlos nutzen können.
Diese Umstellung stellt den aktuellen Anlass für eine Fallstudie zum Thema Verkehrshandeln am Beispiel der Beschäftigten der Goethe-Universität Frankfurt a.M. dar. Im Frühjahr 2019 wurde eine quantitative Online-Befragung an der Goethe-Universität durchgeführt (n=1686). Als Grundlage und Vergleichsdatensatz diente eine Studie, die im Jahr 2015 an der Gothe-Universität durchgeführt worden ist.
Ziel der Befragung war es, Informationen über die Verkehrsmittelnutzung sowie die Einstellungen zu unterschiedlichen Mobilitätsangeboten zu erhalten. Der Schwerpunkt der Befragung lag dabei auf der Nutzung des hessischen Landestickets.
Das folgende Arbeitspapier befasst sich mit der Methodik der Online-Befragung und dokumentiert das Vorgehen von der Fragebogenerstellung, die Stichprobenauswahl, über die Durchführung bis zur Datenaufbereitung und reflektiert die Repräsentativität der Daten.
Am Beispiel des politisch-planerischen Diskurses zu ehemaligen Planungen für ein großflächiges Einkaufszentrum in der Mainzer Innenstadt wird der potenzielle Mehrwert diskurs- und gouvernementalitätstheoretischer Zugänge zu raumbezogenen Fragestellungen erörtert. Insbesondere werden die diskursiven Mechanismen der Einschreibung einer unternehmerischen und depolitisierten Konzeption urbaner Räume in scheinbar neutrale und objektive Techniken raumbezogener Wirkungsanalysen herausgearbeitet. Die damit verbundene Sichtweise auf städtische Räume als Wettbewerbseinheiten, die durch raumwirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten determiniert sind, wird jedoch gleichzeitig durch Gegendiskurse aufgebrochen, die das Bewahren ortsspezifisch gewachsener baulicher Strukturen zum Maßstab von Stadtentwicklungspolitik machen. Die Fallstudie verdeutlicht damit, wie mithilfe diskursanalytischer Zugänge die raumbezogenen Wissensordnungen freigelegt werden können, die die politischplanerische Steuerung gegenwärtiger Stadtentwicklungsprozesse anleiten.
IFLS-Journal. Nr. 25, 2020
(2020)
In Offenbach am Main wurde im Herbst 2018 eine Fahrradstraßen-Teststrecke eröffnet, die Teil des Vorhabens ist, die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten. Um herauszufinden, inwiefern das Design dieser Teststrecke einen Einfluss darauf ausübt, wie die Fahrradstraße von den Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen und genutzt wird, wurden im Rahmen dieser Forschungsarbeit im Mai 2019 zwei Fokusgruppengespräche mit Nutzer*innen durchgeführt. In den Fokusgruppen wurden unter der Betrachtung der Fragestellung unterschiedliche Konzeptvorschläge der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) thematisiert. In der Forschungsarbeit wird herausgearbeitet, wieso es sinnvoll ist, das Design der gebauten Umwelt näher zu betrachten und vor allem es gezielt zu verändern, wenn es darum geht, mehr Stadtbewohner*innen zum Fahrradfahren und hiermit zu einem umweltfreundlicheren Fortbewegen zu motivieren. Basierend auf den Ausführungen von JENSEN (2014, 2016) zum Mobilitätsdesign und unter Verwendung seines staging mobilities frameworks konnten die Erfahrungen der Teilnehmenden der Fokusgruppen ausgewertet und erste Aussagen über den Einfluss des Designs auf die Wahrnehmung und Nutzung der Teststrecke getroffen werden.
Mit dem Ziel, Erkenntnisse zum individuellen Mobilitätsverhalten im Zusammenhang mit der Gestaltung des umgebenden Verkehrssystems zu gewinnen, wurde im Rahmen des vom Land Hessen geförderten LOEWE-Schwerpunkts „Infrastruktur – Design – Gesellschaft“ im März und April 2019 eine schriftliche Haushaltsbefragung in einem innerstädtischen Gebiet der Großstadt Offenbach am Main durchgeführt (n=701). Der vorliegende Bericht beschreibt die methodische Vorgehensweise bei der Umsetzung und Datenerfassung dieser Erhebung. Dabei wird auf die vorbereitenden Maßnahmen mit Hinblick auf die Erstellung des Fragebogens und weiterer Befragungsmaterialen sowie die Durchführung des Pretests und der eigentlichen Hauptbefragung eingegangen. Um die Bereitschaft einer Teilnahme zu erhöhen, wurden die Haushalte mittels Vorankündigungsschreiben, Pressemitteilung und Erinnerungsrundgang mehrfach kontaktiert. Außerdem wurde ein Teil der Rücksendeumschläge mit Sonderbriefmarken versehen. Abschließend befasst sich der Bericht mit dem Erhebungsrücklauf, der Dateneingabe und -aufbereitung sowie dem ermittelten Antwortverhalten und der Repräsentativität der Stichprobe.
Highlights
• Explanation of mobility design and its practical, aesthetic and emblematic effects on travel behaviour.
• Review of recent studies on mobility design elements and the promotion of non-motorised travel.
• Discussion of research gaps and methodological challenges of data collection and comparability.
Abstract
To promote non-motorised travel, many travel behaviour studies acknowledge the importance of the built environment to modal choice, for example with its density or mix of uses. From a mobility design theory perspective, however, objects and environments affect human perceptions, assessments and behaviour in at least three different ways: by their practical, aesthetic and emblematic functions. This review of existing evidence will argue that travel behaviour research has so far mainly focused on the practical function of the built environment. For that purpose, we systematically identified 56 relevant studies on the impacts of the built environment on non-motorised travel behaviour in the Web of Science database. The focus of research on the practical design function primary involves land use distribution, street network connectivity and the presence of walking and cycling facilities. Only a small number of papers address the aesthetic and emblematic functions. These show that the perceived attractiveness of an environment and evoked feelings of traffic safety increase the likelihood of walking and cycling. However, from a mobility design perspective, the results of the review indicate a gap regarding comprehensive research on the effects of the aesthetic and emblematic functions of the built environment. Further research involving these functions might contribute to a better understanding of how to promote non-motorised travel more effectively. Moreover, limitations related to survey techniques, regional distribution and the comparability of results were identified.
Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe. Jedoch ist Mobilität mit Kosten verbunden, sodass die soziale Teilhabe bei geringen finanziellen Mitteln gefährdet sein kann. Das Projekt Social2Mobility begegnet dieser Problematik, indem es das Ziel verfolgt, die soziale Teilhabe von Menschen, die von finanzieller Armut betroffen oder bedroht sind, durch Stärkung ihrer Mobilität zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Rahmen des Projektes in der Region Hannover ein Reallabor eingerichtet werden. Das Arbeitspapier begleitet dessen Konzeption und geht der Frage nach, inwiefern in der Region Hannover ein Reallabor zum Thema mobilitätsbezogene soziale Exklusion eingerichtet werden kann. So werden in diesem Arbeitspapier die konzeptionellen Überlegungen zur räumlichen Verortung, zur Zielgruppenauswahl und zu möglichen Themen für das Reallabor dargestellt. Zudem werden die Spezifizierung auf die Zielgruppen Haushalte mit Kindern und ältere Menschen (ab 60 Jahren) sowie die Auswahl der Kommune Ronnenberg als Verortung für das Reallabor begründet.
In Germany, traffic planning still follows the tradition of modernist urban planning theory from the beginning of the 1930s and car-oriented city planning during the post-war period in West Germany. From a methodological perspective, the prevailing narrative is that traffic can be abstracted and modelled under laboratory conditions (in vitro) as a spatial movement process of individual neutral particles. The use of these laboratory experiments in traffic planning cannot be understood as a neutral application of experimental results, assumed to be true, in a variety of spatial contexts. Rather, it is an active practice of staging traffic according to a particular social interactionist paradigm.
According to this, traffic is staged through interventions in planning authorities as well as the practices of people on the streets. In order to describe these staging conduits, traffic is ontologically thought of as a social order that is continuously reproduced situationally through interactions, following Erving Goffman and Harold Garfinkel. To investigate the staging conduits empirically, an ethnographic-inspired field study was conducted at Willy-Brandt-Platz in Frankfurt am Main in May and June 2020. Through situational mapping and observation of social interactions (in situ), knowledge about the staging of social orders was generated.
These empirical findings are further embedded in debates that discuss traffic not only as a staging but also as an enactment of certain realities. Understanding planning practice as a political enactment, through which realities are not only described but also made, makes it possible for us to think and design alternative realities.
In den letzen 30 bis 40 Jahren sind Kommunen verstärkt dazu übergegangen die in ihrem Besitz befindlichen Flächen zu verkaufen und so ihre kommunalen Gestaltungsspielräume zu verlieren. Diese Privatisierungspolitik der „unternehmerischen Stadt“ hat verkannt, dass Boden für Kommunen ein endliches und essentielles Gut ist, welches nicht vermehrt werden kann.
Gerade in den lokalen Räumen der Kommunen wird der Kampf um den begrenzten Boden besonders sichtbar. Das Alltagsleben der Menschen wird dadurch bestimmt, ob Boden im Privateigentum ist und vorrangig der Kapitalvermehrung dient oder ob Boden ein gesellschaftliches Gemeingut ist. Die Privatisierung neoliberaler Kommunalpolitik hat – entgegen der Erwartungen – weder das Leben in den Städten besser noch günstiger gemacht. Die Kosten für Mieten und die privatisierten Leistungen aus Daseinsvorsorge sind in den letzten Jahrzehnten extrem gestiegen. Letztere wurden z. T. auch verkleinert oder vollkommen aufgegeben, wie z. B. der öffentliche Nahverkehr in ländlichen Räumen oder die Schließungen von Kultureinrichtungen, Jugendzentren oder Schwimmbädern.
Auf diese Phase neoliberaler Bodenpolitik ist zunehmend eine polanyische Gegenbewegung zu beobachten, die für den sozial-ökologischen Schutz eintritt. Die Menschen in den Kommunen wollen und können diese Entwicklung nicht weiter hinnehmen. Und auch die Lokalpolitik schwenkt z. T. um, indem sie Forderungen der Rekommunaliserung und sozialverträglicher Mieten unterstützt.
Trotz dieser progressiven Entwicklungen ist gerade die Vergabe von Gewerbeflächen nach wie vor durch ein neoliberales Paradigma der Standortkonkurrenz und Austerität geprägt. In diesem Sinne muss die Vergabe von Boden zuallererst ökonomisch sinnvoll sein. Andere Aspekte werden oft ausgeklammert, da sie unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Diese Vergabepraxis ist quasi alternativlos und damit postpolitisch. Obwohl diese Entscheidungen die Kommunen langfristig prägen, werden soziale und ökologische Aspekte der ökonomischen Frage untergeordnet. Die Berücksichtigung von Gemeinwohlaspekten, die sich in einem Kriterienkatalog zur Gewerbeflächenvergabe wiederfinden können, bietet Kommunen die Möglichkeit, eine andere – gemeinwohlorientierte – Handlungsrationalität einzunehmen. Die Entscheidungsgrundlage für die Gewerbeflächenvergabe würden mit solchen Kriterien grundlegend neu justiert werden, da sie nicht mehr auf rein ökonomischen, sondern auf sozialen und ökologischen Werten beruht.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie eine gemeinwohlorientierte Gewerbeflächenvergabe gestaltet werden kann, indem sie die kommunalen Handlungsspielräume erweitert und so einen Beitrag für eine sozial-ökologische Gegenbewegung zur neoliberalen Kommunalpolitik leistet. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass für eine kommunale sozial-ökologische Transformation die Wirtschaft wieder stärker in die Gesellschaft eingebettet werden muss (Polanyi 1944). Eine dementsprechende Gewerbeflächenvergabe setzt daher auf die Dekommodifizierung der Flächen, d. h. sie fördert öffentliche und kollektive Eigentumsformen. Außerdem fördert sie kollektive sozial-ökologische Nutzungsformen der Flächen, die dem Gemeinwohl der Bewohner*innen in der Region dienen. Zur Umsetzung könnten Kommunen Gemeinwohl-Kriterien zur Gewerbeflächenvergabe aufstellen. In der vorliegenden Arbeit wird hierzu ein möglicher Kriterienkatalog entwickelt.
The analysis of charcoal fragments in peat and lake sediments is the most widely used approach to reconstruct past biomass burning. With a few exceptions, this method typically relies on the quantification of the total charcoal content of the sediment. To enhance charcoal analyses for the reconstruction of past fire regimes and make the method more relevant to studies of both plant evolution and fire management, the extraction of more information from charcoal particles is critical. Here, I used a muffle oven to burn seven fuel types comprising 17 species from boreal Siberia (near Teguldet village), which are also commonly found in the Northern Hemisphere, and built on published schemes to develop morphometric and finer diagnostic classifications of the experimentally charred particles. I then combined these results with those from fossil charcoal from a peat core taken from the same location (Ulukh-Chayakh mire) in order to demonstrate the relevance of these experiments to the fossil charcoal records. Results show that graminoids, Sphagnum, and wood (trunk) lose the most mass at low burn temperatures (<300 ∘C), whereas heathland shrub leaves, brown moss, and ferns lose the most mass at high burn temperatures. This suggests that species with low mass retention in high-temperature fires are likely to be under-represented in the fossil charcoal record. The charcoal particle aspect ratio appeared to be the strongest indicator of the fuel type burnt. Graminoid charcoal particles are the most elongate (6.7–11.5), with a threshold above 6 that may be indicative of wetland graminoids; leaves are the shortest and bulkiest (2.1–3.5); and twigs and wood are intermediate (2.0–5.2). Further, the use of fine diagnostic features was more successful in separating wood, graminoids, and leaves, but it was difficult to further differentiate these fuel types due to overlapping features. High-aspect-ratio particles, dominated by graminoid and Sphagnum morphologies, may be robust indicators of low-temperature surface fires, whereas abundant wood and leaf morphologies as well as low-aspect-ratio particles are indicative of higher-temperature fires. However, the overlapping morphologies of leaves and wood from trees and shrubs make it hard to distinguish between high-intensity surface fires, combusting living shrubs and dead wood and leaves, and high-intensity crown fires that have burnt living trees. Distinct particle shape may also influence charcoal transportation, with elongated particles (graminoids) potentially having a more heterogeneous distribution and being deposited farther away from the origin of fire than the rounder, polygonal leaf particles. Despite these limitations, the combined use of charred-particle aspect ratios and fuel morphotypes can aid in the more robust interpretation of fuel source and fire-type changes. Lastly, I highlight the further investigations needed to refine the histories of past wildfires.
Aim: Recent studies in southern Africa identified past biome stability as an important predictor of biodiversity. We aimed to assess the extent to which past biome stability predicts present global biodiversity patterns, and the extent to which projected climatic changes may lead to eventual biome changes in areas with constant past biome.
Location: Global.
Taxon: Spermatophyta; terrestrial vertebrates.
Methods: Biome constancy was assessed and mapped using results from 89 dynamic global vegetation model simulations, driven by outputs of palaeoclimate experiments spanning the past 140 ka. We tested the hypothesis that terrestrial vertebrate diversity is predicted by biome constancy. We also simulated potential future vegetation, and hence potential future biome patterns, and quantified and mapped the extent of projected eventual future biome change in areas of past constant biome.
Results: Approximately 11% of global ice-free land had a constant biome since 140 ka. Apart from areas of constant Desert, many areas with constant biome support high species diversity. All terrestrial vertebrate groups show a strong positive relationship between biome constancy and vertebrate diversity in areas of greater diversity, but no relationship in less diverse areas. Climatic change projected by 2100 commits 46%–66% of global ice-free land, and 34%–52% of areas of past constant biome (excluding areas of constant Desert) to eventual biome change.
Main conclusions: Past biome stability strongly predicts vertebrate diversity in areas of higher diversity. Future climatic changes will lead to biome changes in many areas of past constant biome, with profound implications for biodiversity conservation. Some projected biome changes will result in substantial reductions in biospheric carbon sequestration and other ecosystem services.
Non-forest ecosystems, dominated by shrubs, grasses and herbaceous plants, provide ecosystem services including carbon sequestration and forage for grazing, and are highly sensitive to climatic changes. Yet these ecosystems are poorly represented in remotely sensed biomass products and are undersampled by in situ monitoring. Current global change threats emphasize the need for new tools to capture biomass change in non-forest ecosystems at appropriate scales. Here we developed and deployed a new protocol for photogrammetric height using unoccupied aerial vehicle (UAV) images to test its capability for delivering standardized measurements of biomass across a globally distributed field experiment. We assessed whether canopy height inferred from UAV photogrammetry allows the prediction of aboveground biomass (AGB) across low-stature plant species by conducting 38 photogrammetric surveys over 741 harvested plots to sample 50 species. We found mean canopy height was strongly predictive of AGB across species, with a median adjusted R2 of 0.87 (ranging from 0.46 to 0.99) and median prediction error from leave-one-out cross-validation of 3.9%. Biomass per-unit-of-height was similar within but different among, plant functional types. We found that photogrammetric reconstructions of canopy height were sensitive to wind speed but not sun elevation during surveys. We demonstrated that our photogrammetric approach produced generalizable measurements across growth forms and environmental settings and yielded accuracies as good as those obtained from in situ approaches. We demonstrate that using a standardized approach for UAV photogrammetry can deliver accurate AGB estimates across a wide range of dynamic and heterogeneous ecosystems. Many academic and land management institutions have the technical capacity to deploy these approaches over extents of 1–10 ha−1. Photogrammetric approaches could provide much-needed information required to calibrate and validate the vegetation models and satellite-derived biomass products that are essential to understand vulnerable and understudied non-forested ecosystems around the globe.
Global water models (GWMs) simulate the terrestrial water cycle on the global scale and are used to assess the impacts of climate change on freshwater systems. GWMs are developed within different modelling frameworks and consider different underlying hydrological processes, leading to varied model structures. Furthermore, the equations used to describe various processes take different forms and are generally accessible only from within the individual model codes. These factors have hindered a holistic and detailed understanding of how different models operate, yet such an understanding is crucial for explaining the results of model evaluation studies, understanding inter-model differences in their simulations, and identifying areas for future model development. This study provides a comprehensive overview of how 16 state-of-the-art GWMs are designed. We analyse water storage compartments, water flows, and human water use sectors included in models that provide simulations for the Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project phase 2b (ISIMIP2b). We develop a standard writing style for the model equations to enhance model intercomparison, improvement, and communication. In this study, WaterGAP2 used the highest number of water storage compartments, 11, and CWatM used 10 compartments. Six models used six compartments, while four models (DBH, JULES-W1, Mac-PDM.20, and VIC) used the lowest number, three compartments. WaterGAP2 simulates five human water use sectors, while four models (CLM4.5, CLM5.0, LPJmL, and MPI-HM) simulate only water for the irrigation sector. We conclude that, even though hydrological processes are often based on similar equations for various processes, in the end these equations have been adjusted or models have used different values for specific parameters or specific variables. The similarities and differences found among the models analysed in this study are expected to enable us to reduce the uncertainty in multi-model ensembles, improve existing hydrological processes, and integrate new processes.