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Die Kreativwirtschaft beschäftigt in Frankfurt etwa ebenso viele Menschen wie das Kreditgewerbe, trägt bislang allerdings lediglich 4,6 Prozent zum städtischen Gesamtumsatz bei. Seit einigen Monaten richtet die Frankfurter Wirtschaftsförderung ihr Augenmerk besonders auf den Kreativsektor. Der »1. Frankfurter Kreativwirtschaftsbericht«, den Wirtschaftsdezernent Boris Rhein (CDU) im Sommer der Öffentlichkeit vor stellte, wurde von Humangeografen der Goethe-Universität unter Leitung von Christian Berndt, Pascal Goeke und Peter Lindner erarbeitet.
"Die Goethe-Universität ist eine weltoffene Werkstatt der Zukunft mitten in Europa. 1914 von BürgerInnen für BürgerInnen gegründet, hat sie seit 2008 als autonome Stiftungsuniversität an diese Tradition wieder angeknüpft. Ihrer wechselvollen Geschichte kritisch verpflichtet, ist sie geleitet von den Ideen der Europäischen Aufklärung, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit und wendet sich gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus. Die Goethe-Universität ist ein Ort argumentativer Auseinandersetzung; Forschung und Lehre stehen in gesellschaftlicher Verantwortung."
Dieses Leitbild strahlt an einem Freitagabend im Januar 2018 zwei Stunden lang über einem voll besetzten, unruhigen Hörsaal. Der groß an die Wand projizierte Text richtet sich an das Publikum einer Veranstaltung der "Frankfurter Bürgeruniversität" mit dem Titel "Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?" Die Atmosphäre ist für eine öffentliche Abendveranstaltung ungewöhnlich angespannt: Menschen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen sitzen dicht beieinander, ein paar Burschenschaftler mit Schärpe nehmen die Mitte des Saales ein, es gibt Gerüchte, die AfD habe zu der Veranstaltung mobilisiert. ...
BIOfid is a specialized information service currently being developed to mobilize biodiversity data dormant in printed historical and modern literature and to offer a platform for open access journals on the science of biodiversity. Our team of librarians, computer scientists and biologists produce high-quality text digitizations, develop new text-mining tools and generate detailed ontologies enabling semantic text analysis and semantic search by means of user-specific queries. In a pilot project we focus on German publications on the distribution and ecology of vascular plants, birds, moths and butterflies extending back to the Linnaeus period about 250 years ago. The three organism groups have been selected according to current demands of the relevant research community in Germany. The text corpus defined for this purpose comprises over 400 volumes with more than 100,000 pages to be digitized and will be complemented by journals from other digitization projects, copyright-free and project-related literature. With TextImager (Natural Language Processing & Text Visualization) and TextAnnotator (Discourse Semantic Annotation) we have already extended and launched tools that focus on the text-analytical section of our project. Furthermore, taxonomic and anatomical ontologies elaborated by us for the taxa prioritized by the project’s target group - German institutions and scientists active in biodiversity research - are constantly improved and expanded to maximize scientific data output. Our poster describes the general workflow of our project ranging from literature acquisition via software development, to data availability on the BIOfid web portal (http://biofid.de/), and the implementation into existing platforms which serve to promote global accessibility of biodiversity data.
Bislang war in deutschen Städten das Wohnen im Eigentum – entweder im Eigenheim oder in der Eigentumswohnung – die Ausnahme. Insbesondere in Großstädten dominierte das Wohnen zur Miete. Gegenwärtig ändert sich dies: Großstädte wie Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln und München sind gegenwärtig geprägt von einer Kauflust privater und institutioneller Investoren. Zugleich hat in vielen Städten ein Ausverkauf und/oder Vermarktlichung des öffentlichen Wohnungsbestandes stattgefunden. Dies hat dazu beigetragen, dass die Preise sehr stark angestiegen sind. In dem Beitrag wird die aktuelle Entwicklung auf städtischen Wohnungsmärkten in Deutschland als Folge einer Finanzialisierung von Immobilien sowie einer Responsibilisierung im Bereich der Wohnversorgung analysiert. Es wird gefragt, welche Folgen dies in Städten hat.
In den Vorlesungen zur Gouvernementalität skizziert Foucault die Art und Weise, in der im modernen Staat «aus der Distanz» regiert wird. Diese wird im Artikel dargestellt, materialistisch «geerdet», und es werden hierauf aufbauend die Begriffe Risiko und Versicherheitlichung diskutiert. Die Tauglichkeit dieser Herangehensweise wird anhand der aktuellen Grenz- und Migrationspolitik der EU illustriert, und es werden die in diesem Kontext produzierten Räume skizziert.
Innerhalb der Gentrifizierungsforschung analysiert die Rent‑Gap‑Theorie, wie kleinräumige Differenzen zwischen gegenwärtigen Verwertungsbedingungen einerseits sowie Erwartungen auf zukünftig steigende Mieten andererseits Verdrängungsprozesse antreiben. Dementgegen hat Eric Clark (2014) jüngst eingefordert, dass die Stadtforschung den Blick verstärkt darauf richten müsse, wie Verdrängung verhindert werden kann. Diesen Appell aufgreifend, zeigen wir bezogen auf den deutschen Kontext, inwiefern mietrechtliche Regularien, stadtplanerische Entscheidungen und die jeweilige Eigentümerstruktur wesentlich darüber entscheiden, ob sich ein immobilienwirtschaftlicher Verwertungsdruck auch tatsächlich in Verdrängungsprozesse übersetzt. Illustriert wird dies am Wandel der Eigentümerstruktur im Frankfurter Gallus seit den 1970er Jahren. Deutlich wird dabei, dass Gentrifizierung kein Naturgesetz darstellt, sondern ein zutiefst politischer Prozess ist, der sich effektiv verhindern lässt.
Highlights:
• Evaluation of three cycle street designs by means of visualisation assessments.
• Shared space is evaluated as the safest and most attractive cycle street design.
• The conventional urban street design is perceived as the most clearly structured.
• Affinity towards walking and cycling favours a positive evaluation of shared space.
Abstract
Cycle streets have been implemented in many urban areas around the world in recent years to make cycling safer and more attractive. In these streets, cyclists have priority over motorised traffic. They are allowed to use the entire roadway and determine traffic speed. However, there have been no standardised design guidelines for cycle streets to date. Moreover, there is limited understanding of the individual perception of different cycle street designs. Yet, positive evaluations of safety and attractiveness are especially important for pleasant travel in public spaces. Therefore, this study examines the individual perceptions of three cycle street designs: conventional, flow and shared space. Visualisations of these designs were implemented in a written household survey conducted in the urban Rhine-Main metropolitan region in Germany (n = 701). Participants were asked to assess the different designs in terms of safety, clarity, attractiveness and fun. Furthermore, bivariate analyses and regression models were performed to investigate whether individual travel preferences and attitudes, regular mode use and socio-demographic characteristics affect assessments of the designs. The results show that the shared space design is rated as the safest, most attractive and most fun. The conventional cycle street is evaluated as the most clearly structured. Individual affinity towards cycling and walking favours a good evaluation of the shared space design, while a high car affinity and having a migrant background positively affect the assessment of the conventional design. In addition, younger participants and members of households without a car assess the flow design more favourably.
Mit spitzer Feder beschreibt Lucius Burckhardt in seinem Aufsatz "Wer plant die Planung?" die konfligierenden Rationalitäten der am Planungsprozess beteiligten Akteure. Dabei zeigt er auf, wie "das Kräfteparallelogramm zwischen der regierenden Beamtenschaft, der Bauspekulation, der Bürgerschaft und den durch die beschlossenen Maßnahmen betroffenen Leute" (S. 107) die "Übelstände der Stadt" häufig verschlimmbessert. Es fehle ein "strategisches Vorgehen", das "dem Systemcharakter der Stadt angemessen" (S. 113) wäre.