070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen
Refine
Document Type
- Other (19)
- Article (1)
- Part of a Book (1)
Has Fulltext
- yes (21)
Is part of the Bibliography
- no (21)
Institute
- Kulturwissenschaften (21) (remove)
„Alles, was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien“ behauptet der Soziologe Niklas Luhmann. Die Medien fungieren demzufolge als Vermittler und Träger von Informationen.2 Die Abbilder unserer Umwelt erreichen uns täglich in den verschiedensten medialen Ausprägungen. Während vor rund 100 Jahren noch die Gazette oder das Radio diese Funktionen erfüllten und nach der Etablierung des Fernsehens ein relatives Gleichgewicht der Massenmedien hergestellt war, ersetzen heute überwiegend Nachrichtensendungen im Fernsehen, Online-Informationsangebote und sogar Applikationen auf Smartphones diese Art der Vermittlung. Ein erneuter Umbruch in der Nutzung der Medien ist seit der Etablierung des World Wide Web evident...
Zwischen Perspektiven und Disziplinen: Ist das denn noch Kunstgeschichte? Alle reden von Bilderflut. Von einem täglichen stoßwellenartigen Einbrechen von Medienbildern aus Zeitung, Fernsehen, von Werbetafeln und aus dem Internet. In Fachkreisen hat sich der Begriff Iconic Turn durchgesetzt, die ikonische Wende der Bildnutzung und Untersuchung analog zum sprachwissenschaftlichen Modell des Linguistic Turn. Das Gefühl einer Überwältigung durch die Bilder der Massenmedien zeigt sich vor allem in der Überforderung, die unüberschaubare Bildmasse, die täglich auf den Betrachter einwirkt, zu erfassen und zu erschließen. Schuld ist aber nicht nur die große Menge an Bildmaterial, durch die das persönliche und das kollektive Bildgedächtnis stets erweitert werden - und das zum Großteil unbemerkt. Die Überforderung ergibt sich vor allem aus der Unfähigkeit, die Flut der hoch komplexen, teilweise wenig greifbaren Informationsgehalte des Gesehen zu filtern und zu verarbeiten...
Walter Benjamin sah die Vergangenheit nicht in Geschichten, sondern „in Bildern zerfallen.“1 Wie kaum ein anderes Ereignis in der Moderne drückte sich der Vietnamkrieg in einer Vielzahl von Bildern aus und kann in diesem Zusammenhang als erster und in seiner Konsequenz vielleicht als einziger TV-Krieg in der Geschichte bezeichnet werden2. Im Gegensatz zu “klassischen Ikonen“ verankerten die elektronisch generierten Bilder des Krieges ihren Staus als Medienikone durch ihre Zirkulation im Medienapparat...
Migrant Mother
(2014)
Als die Photographin Dorothea Lange im März 1936 auf dem Weg zu ihrer Familie in San Francisco den Highway entlang fuhr, hätte sie wohl nicht damit gerechnet, gleich ein Jahrhundertfoto aufzunehmen. (Abb. 1) Sie hatte soeben einen einmonatigen Aufenthalt in Süd Kalifornien hinter sich und ihre Arbeit für die Resettlement Administration waren abgeschlossen. Sie war auf dem Weg nach Hause, als sie am Rande der Straße im Vorbeifahren ein Schild mit der Aufschrift „Pea-Pickers Camp“ sah erschien ihr dies nicht ungewöhnlich. Es war die Zeit der großen Depression, in der viele Menschen arbeitslos waren und auf der Suche nach Arbeit umher zogen. Daher waren solche Camps, in denen die Wanderarbeiter ihre Zelte und Baracken errichteten, nicht selten.
Communication in the Web 2.0 context mainly works through images. The online video platform YouTube uses this form of visual communication and makes art forms of Western societies visible through their online videos. YouTube, as cultural reservoir and visual archive of moving images, accommodates the whole range of visualising creative processes – from artistic finger exercises to fine arts. A general characteristic of YouTube is the publishing of small everyday gestures of the ‘big ones’ (politicians, stars), like small incidents and their clumsiness in everyday actions, e.g. Beyonce´s fall from the stage or Tom Cruise’s demonic pro-scientology interview. Through their viral distribution on different platforms, these incidents will never be covered up or disappear from the public view. At the same time big gestures and star images are replicated and sometimes reinterpreted by the ‘small people’ who present themselves in the poses and attitudes of the stars. Generally, a coexistence of different perspectives is possible. YouTube allows polysemic and polyvalent views on the everyday and media phenomena. This article relies on YouTube research 2 that started in 2006 at the New Media Department of the Goethe University of Frankfurt. The results of the research have already presented representative forms and basic patterns, that is to say, categories for the clips appearing here. These kinds of clips, recurring in the observation period, have an impact on the basic representation of art or artistic expression within moving images on this platform. Methodologically the focus leads to the investigation (which has to be adequate to the specifics of the medium, or ‘media adequate’) of new visual structures and forms which can create – consciously or unconsciously – an art form. After focusing on the media structures, it will be discussed whether any and, if so, which ‘authentic’ new forms were developed solely on YouTube and whether these forms are innovative and can be characterised as avant-garde. This article first takes a small step in evaluating how to get from a general communication through means of visuality in web 2.0, an often endless chatty cheesy visual noise 3 – to the special quality of a consciously created aesthetic. From where do innovative aesthetic forms emerge, related to their media structures? 4 Are they the products of ‘media amateurs’ 5 or do we have to find new specifications and descriptions for the producers? The definition of a ‘media amateur’ describes technically interested private individuals who acquire and develop technology before commercial use of the technology is even recognisable. Just as artists are developing their own techniques, according to Dieter Daniels, media amateurs are autodidacts who invent techniques, rather than just acquire knowledge about them (see for example the demo scene, the machinima, brickfilm producers as well as many areas of computer gaming in general 6). The media amateur directly intervenes in the production processes of the medium and does not just simply use the medium. What is fascinating is the media amateur’s process of self education – not the result – and the direct impact on the internal structure and the control of the medium. 7 Media amateurs open a previously culturally unformed space of experience. This only partially applies to most of the YouTube clips in the realms of the visual arts; it is here most important to look at the visual content. This article discusses all these concepts and introduces new descriptions for the different forms of production: the technically oriented media master, the do-it-yourselfer, the tinkerer, the amateur handicraftsman and the inventor. It outlines a basic research project on ‘visual media culture’ (a triangulation of research on media structure and iconography) of the presented online video platform. It is a product of the analysis of clips focusing on the media structure, analyzing the creative handling of images and the deviations and differences of pre-set media formats and stereotypes.
Beim Durchblättern einer alten SPIEGEL-Ausgabe, die irgendwo herumlag, erregte ein Pressebild meine Aufmerksamkeit. Unter Mitteilungen war ein Photo zu sehen, das eine Person zeigte, die zum Sprung von einer Balkonbrüstung angesetzt hatte. Dieses Bild fesselte deshalb meinen Blick, weil dieser sich im Sprung befindende Mensch so gar nicht hineinpassen wollte in das mondäne, distinguierte Ambiente der Innenarchitektur. Als Fremdkörper störte er die klassizistische Fassade auf eine erhebliche, jedoch sehr leise Weise...
Unternehmen sind heutzutage nicht mehr nur Hersteller von Gebrauchsgegenständen. Ihr Firmenname und ihr Logo bedeuten für die Kunden mehr als die Kennzeichnung der hergestellten Produkte und ihre Bedeutung scheint über das bloße Verständnis von Markenprodukten als Statussymbole und Prestigeobjekte hinaus zu gehen. Wie sonst ist zu erklären, dass Menschen vor den Geschäften der Bekleidungskette „Abercrombie & Fitch“ Schlange stehen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um sich Kleidung zu kaufen? Und warum sonst, musste dem Ansturm auf den Apple-Store in Peking beim Verkaufsstart des iPhone 4GS mit der Polizei entgegengewirkt werden?
Als Anfang der 50er Jahre eine globale Krisensituation mit dem Aufkommen neuer Kommunikationstechnologien und der Entstehung einer konsumorientierten Massenkultur korrelierte, veranlasste die Bilderflut von Atomtests und Reklameaufnahmen den Soziologen Lewis Mumford zur Auseinandersetzung mit einem Diskurs, der erst in der jüngsten Zeit seinen vorläufigen Höhepunkt finden sollte...
Digitale Publikationen können viel mehr als ihr großer Bruder, das Printmedium. Trotzdem bleiben Geisteswissenschaftler*innen mit Open Access-Möglichkeiten noch sehr vorsichtig. Medienpädagogik, Qualitätssicherung und Beratung sollen helfen, die Bedenken vor der weltweiten Sichtbarkeit weiter zu bekämpfen.