Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 34 (1997), Heft 2
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Die neue Schriftenreihe hat das Ziel "... vor allem Platz für wissenschaftliche Beiträge, aber auch Reportagen, Porträts und Feuilletons, für Beobachtungen in einer der schönsten Flussauenlandschaften Mitteleuropas ..." zu bieten, wie der Leiter des Naturparkes, Dr. Frank Neuschulz, im Vorwort zum ersten Heft schreibt.
Herr Albert Keding beging am 2. März 1997 seinen 65. Geburtstag. Er wurde in Schreitlacken, Kreis Samland (Ostpreußen) geboren, wo seine Eltern einen Landwirtschaftsbetrieb besaßen. Dort wurde das Interesse des Jubilars zur Landwirtschaft geweckt. So besuchte Albert Keding später in Dassow-Lütgenhof (Mecklenburg) eine Fachschule für Landwirtschaft, wo er seine Vorliebe für Gräser entdeckte. An diese Ausbildung schloss sich ein Landwirtschaftsstudium an der Martin-Luther-Universität in Halle an.
Naturschutzorganisationen, wie die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) -Deutschland und die Deutsche Sektion der Föderation der Natur- und Nationalparke Europas (FÖNAD), fordern seit Jahren die Anerkennung eines eigenständigen Berufsbildes "Schutzgebietsbetreuer/in" und die Schaffung einer einheitlichen Aus- und Fortbildungsregelung für die hauptamtlichen Naturwachtmitarbeiter in den Großschutzgebieten der Bundesrepublik Deutschland [Fleckenstein 1995, FÖNAD 1992a). Seit geraumer Zeit bemüht sich auch das Land Sachsen-Anhalt um die Ausbildung entsprechenden Personals für seine Großschutzgebiete (vgl. Kison; Wegener 1996). In diesem Zusammenhang beantragte die Umweltakademie Sachsen-Anhalt e.V. im vergangenen Jahr beim Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt (MRLU) die Förderung eines Projektes, das unter Berücksichtigung des bundesweiten Diskussionsstandes Empfehlungen für Mindestanforderungen an die Qualität der Fort- und Weiterbildung erarbeiten sollte.
Das nachfolgend veröffentlichte Positionspapier "Naturschutz und Fischerei", das von der Ministerin für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Heidecke, dem Präsidenten des Landesfischereiverbandes Sachsen-Anhalt e.V., Herrn Manfred Thiele, dem Präsidenten des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V., Herrn Hans-Peter Weineck, und dem Präsidenten des VDSF-Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V., Dr. Hans König, unterzeichnet wurde, ist das Ergebnis eines ersten Dialoges zwischen dem Land und den beteiligten Verbänden, um künftig die anstehenden Fragen und Probleme in Umwelt und Naturschutz gemeinsam besser lösen zu können. Das Positionspapier soll sowohl der Umweltverwaltung als auch den Verbänden als Handlungsgrundlage dienen und in der weiteren Arbeit durch Verwaltungsvorschriften, Vereinbarungen und Verträge untersetzt werden. Durch die Frau Ministerin wurde dieses Papier als ein Beispiel für eine öffentlichkeitswirksame Zusammenarbeit hervorgehoben, die weiter fortgesetzt werden soll.
Die Entwicklung des Bewusstseins einer breiten Öffentlichkeit über die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen und ihrer Nutzbarkeit und die Umsetzung dieser Erkenntnisse in umweltverantwortliches Handeln ist eines der Leitziele des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" und damit eine vorrangige Aufgabe der Biosphärenreservate. Aus diesem Grunde sind Biosphärenreservate mit Informationszentren zur Vermittlung von Umweltwissen und zur Beratung über umweltgerechte Formen der Landnutzung und Lebensweisen der Bevölkerung auszustatten.
Seifert, Bernhard: Ameisen
(1997)
Am 15.03.1997 trafen sich in Halle nun schon zum dritten Mal ehrenamtliche und hauptamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer des Regierungsbezirkes Halle zu ihrem Regionalforum. Der Einladung der Oberen Naturschutzbehörde folgten etwa 200 Personen. Die Thematik der Veranstaltung war bewusst breit gefächert. Dabei wurde Wert auf ausreichende Diskussionsmöglichkeiten gelegt. Genauso wichtig war aber mit Sicherheit die Möglichkeit zum Gedankenaustausch am Rande der Konferenz. Der Veranstaltung wohnten sowohl die Ministerin für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Heidrun Heidecke, als auch die Regierungspräsidentin des Regierungspräsidiums Halle, Frau Ingrid Häussler, bei.
Diese drei Nachträge zur Flora eines der floristisch am besten untersuchten Gebiete in Sachsen-Anhalt entstanden innerhalb von drei Jahren nach Erscheinen des Bezugswerkes "Neue Flora von Halberstadt" (Herdam et al. 1993). Einer relativ vollständigen Gebietsflora in so kurzer Zeit so zahlreiche Ergänzungen hinzufügen zu können, bedurfte sicher einer gehör gen Portion Fleißarbeit, sowohl seitens des Autors als auch der zahlreichen aktiven Geländebotaniker des Botanischen Arbeitskreises Nordharz e.V.
Der 4. Sachsen-Anhaltische Storchentag in Loburg am 21. Oktober im Europäischen Naturschutzjahr 1995
(1997)
Seit 1992 wird im Oktober in Loburg der Sachsen-Anhaltische Storchentag als wissenschaftliche praktische Fachtagung für die regionalen Weißstorchbetreuer unseres Bundeslandes und andere Interessenten durchgeführt. Veranstalter ist der Storchenhof Loburg als Naturschutzeinrichtung des Ministeriums für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt (MRLU) (Referat Arten- und Biotopschutz).
Am 03.01.1997 verstarb in Halle im Alter von 87 Jahren Herr Professor Dr. Hermann Meusel, Begründer des wissenschaftlich fundierten Naturschutzes in Ostdeutschland nach 1945, international geschätzter Wissenschaftler auf den Gebieten der Geobotanik, Taxonomie und Pflanzengeographie, beliebter und hochverehrter Hochschullehrer für ganze Generationen von Naturwissenschaftlern und ständiger Mahner für den Schutz der Natur vor und nach der politischen Wende in Deutschland.