Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt, Jahrgang 33 (1996), Heft 2
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Der Begriff "Landschaft" wird umgangssprachlich häufig verwendet. Auch im Naturschutz findet er vielfältige Anwendung und erscheint in zahlreichen Wortzusammensetzungen. Dadurch wechselt seine inhaltliche Bedeutung je nach Gebrauch. Umgangssprachlich ist das unproblematisch, da aus dem Kontext der jeweilige Sinn des Begriffs erschließbar ist. So findet man den Begriff "Kulturlandschaft" sowohl als Bezeichnung eines geographischen Raumes als auch als Zusammenfassung des Kulturangebots eines Gebiets. Problematischer wird es bei der wissenschaftlichen oder rechtlichen Anwendung des Landschaftsbegriffs. Hier ist eine klare Definition notwendig. Im §2, 13 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (Nat SchG LSA) ist z.B. als Grundsatz des Naturschutzes und der Landschaftspflege die Aufgabe formuliert: "Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von besonders charakteristischer Eigenart sind zu erhalten. ..." Dabei erhebt sich die Frage, was sind konkret historische Kulturlandschaften und ihre -landschaftsteile. Der vorliegende Beitrag erläutert den wissenschaftlichen geographischen Landschaftsbegriff und stellt den Zusammenhang mit den Begriffen Kulturlandschaft und historische Kulturlandschaft dar.
Sowohl das Phytoplankton und die schwimmenden Makrophyten als auch die benthische Mikro- und Makrophytenbesiedlung und ihre Vergesellschaftungen sind gute Indikatoren der Gewässergüte. An einigen Beispielen von Gewässern des Elbe-Havelwinkels soll diese Art der Bioindikation vorgestellt werden, wobei die Betrachtung von Gesellschaften im Vordergrund steht.
Als eine der Urproduktionen fällt der Landwirtschaft traditionell die Aufgabe zu, den wesentlichen Teil des Nahrungsbedarfs der Menschen zu decken. Mit dem Pflanzenbau als Kern und den darauf aufbauenden Veredelungsstufen ist die Agrarwirtschaft notwendig auf Boden- bzw. Flächennutzung angewiesen. So gelten rund ein Drittel des Festlandes der Erde, 55% der Bodenfläche Deutschlands und 63,6% Sachsen-Anhalts statistisch als Landwirtschaftsfläche (vgl. Statist. Jahrb. 1994 f. d. BR Deutschland, S. 176).
Die 2. regionale Naturschutzkonferenz des Regierungsbezirkes Magdeburg fand am 11. Mai 1996 in Haldensleben statt. Die Konferenz stand unter dem Thema "Naturschutzakzeptanz in der Region - Naturschutz und Eigentum an der Grundfläche". Mit diesem Thema wurden Probleme aufgegriffen, die im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und anderen öffentlichen Belangen liegen, und es wurden insbesondere Fragen der Akzeptanz des Naturschutzes diskutiert.
Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume unserer Kulturlandschaft, die vielen Lebewesen Nahrungs- und Lebensgrundlage bieten und darüber hinaus typische Landschaftsbilder prägen. Zur Zeit ihrer Anlage stand das wirtschaftliche Interesse im Vordergrund. Ursprünglich legte man "Baumäcker" an, auf denen auch Feldfrüchte angebaut wurden. Erst später wurde die oft durch Hanglage und Bäume erschwerte ackerbauliche Nutzung durch die einfachere Grünlandnutzung ersetzt. Mit der Einführung des intensiven Plantagenobstbaus ging die Anzahl der Streuobstwiesen seit 1951 in ganz Deutschland um ca. 70 - 75% zurück (Rösler 1992). Weitere Ursachen für den Verlust dieses Biotops sind Bautätigkeiten besonders in Ortsnähe bzw. in Ortsrandlagen.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDWj, Landesverband Sachsen-Anhalt ist ein anerkannter Naturschutzverband und konstituierte sich am 22.12.1990. Die z.Z. 217 Mitglieder sind in 13 Orts- und Kreisverbänden organisiert. Diese Mitgliederzahl wächst nur langsam, aber die Zahl der Sympathisanten ist, insbesondere durch die Projektarbeit, stark angestiegen. Deshalb ist unser Verband in der Lage, Landesprojekte durchzuführen. Überall gibt es naturschutzbegeisterte Menschen, die gerne und interessiert mit uns zusammen Naturschutzarbeit im und außerhalb des Waldes leisten. Insbesondere die Forstleute zeigen große Bereitschaft zur Mitarbeit.
Am Samstag, den 13.04.1996, fand in der Fachhochschule Anhalt in Dessau die diesjährige Regionale Naturschutzkonferenz der haupt- und ehrenamtlichen Naturschützer des Regierungsbezirks unter der Leitung von Frau Umweltministerin Heidrun Heidecke statt. Es standen die Themen "Naturschutzakzeptanz in der Region" auf dem Programm, ein "Dauerbrenner" bei der Arbeit für den Erhalt und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen, und "Naturschutz und Eigentum an der Grundfläche", ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Der "Naturschutzbund Deutschland" wurde 1899 in Stuttgart von der Industriellengattin Lina Hähnle (1851 - 1941) als "Bund für Vogelschutz" (Bfv) gegründet. In den Jahren 1938 bis 1945 nannte er sich "Reichsbund für Vogelschutz". Nach Kriegsende 1946 wurde er unter der Präsidentschaft Hermann Hähnles (1878 - 1965) als BFV wieder aufgebaut. 1965 erfolgte die Umbenennung in "Deutscher Bund für Vogelschutz (DBV)", der in Landesverbände untergliedert wurde. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands schloss sich der DBV 1990 mit den in der ehemaligen DDR neugegründeten Landesverbänden zum "Naturschutzbund Deutschland (NABU)" zusammen. Der NABU-Landesverband Sachsen-Anhalt wurde 1990 in Halle gegründet.
Vor Beginn der Kartierungssaison 1996 trafen sich am 10. Februar die Mitglieder des Landesfachausschusses (LFA) Für Feldherpetologie des Naturschutzbundes Deutschland zu einer Arbeitstagung, die auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit dem Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung Naturschutz, vorbereitet und durchgeführt wurde. Veranstaltungsort war in bewährter Weise das Institut für Zoologie der Universität Halle. Die Teilnehmer der Tagung wurden im Vorfeld des Treffens zu einer regen Wortbeteiligung aufgerufen. Das Ergebnis war ein sehr interessantes und thematisch weit gefächertes Vortragsprogramm. Sehr erfreulich war vor allem, dass Repräsentanten aus fast alle Regionen Sachsen-Anhalts anwesend und der Einladung auch Gäste aus den Nachbarländern Sachsen und Thüringen gefolgt waren.