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Das Museum Giersch scheint manchmal weit ab vom Schuss, gerät es doch im Schatten der großen Frankfurter Galerien ein ums andere Mal in Vergessenheit. Umso wichtiger ist es, diesem Umstand entgegenzuwirken – denn derzeit präsentiert das Ausstellungshaus am Museumsufer mit der Schau Frobenius – Die Kunst des Forschens ein Stück Frankfurts kultureller Identität. Konträr zum vielbesuchten Städel, erwartet das villenartige Museum den Besucher mit gedimmtem Licht und warmem Holz: Eine ruhige Stimmung breitet sich aus, die nicht nur der Konzentration beim Lesen der ausführlichen Erklärtexte, sondern der Wirkung von mehr als 200 gezeigten Werken zuträglich ist. ...
Zu Risiken und Nebenwirkungen – Medizin im Mittelalter zwischen Astrologie und Aderlassmännchen
(2018)
Ohne die detaillierte Darstellung eines Aderlassmännchen wäre der gelehrte, mittelalterliche Mediziner vermutlich aufgeschmissen gewesen. Nur sie verriet ihm garantiert, ob die Sternenkonstellation günstig war, den Körper seines Patienten mittels Aderlass erfolgreich zu entgiften. Ein Blick auf die Anleitungen zur "heilsamen Blutspende" im Mittelalter. ...
Marmor, Stein, Eisen, Müll, Haare, Staub… es gibt kaum ein Material, das Peter Buggenhout in seinen hybriden Arbeiten nicht verarbeitet. Das Kunstmuseum Reutlingen / konkret gibt in seiner umfassenden Überblicksausstellung „Peter Buggenhout: nicht geheuer“ einen Einblick in bisherige Arbeiten des belgischen Bildhauers.
Willkommen
(2017)
Die Ausstellung "William Kentridge. O Sentimental Machine", eine Zusammenarbeit des Kurators der antiken Sammlung Prof. Brinkmann und des zeitgenössischen südafrikanischen Künstlers William Kentridge, ist noch bis zum 26. August 2018 in der Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt am Main zu sehen. ...
Der Frankfurter Kunstverein stellt in der neuen Ausstellung "I am here to learn: Zur maschinellen Interpretation der Welt", die Realität von Maschinen und Algorithmen in den Fokus. Wie nehmen Maschine die Umwelt wahr? Wie treffen technische Systeme Entscheidungen? Und wie gewissenhaft ist eine künstliche Intelligenz in der Lage Aufgaben zu lösen? Während sich der Kunstverein in der vorherigen Ausstellung "Perception is Reality: Über die Konstruktion von Wirklichkeit und virtuelle Welten" der menschlichen Wahrnehmung zugewendet hat, beschäftigt sich die aktuelle Schau mit der Realität von Maschinen und Binärcodes. Gemeinsam bilden sie eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Von Mitte Februar bis Anfang April 2018 zeigt "I am here to learn" Positionen internationale KünstlerInnen, die mit ihren Werken die Prozesse der maschinellen Wahrnehmung und Handlungsautonomie thematisieren. ...
Die Idee und inhaltliche Ausrichtung der Ausstellung HOUSE OF NORWAY stand bereits fest, als ich Mitte März in das Frankfurter Museum Angewandte Kunst als Projektkoordinatorin für eben diese Ausstellung kam. Dass die gesamte Fläche des Museums bespielt werden sollte, erinnerte mich an die Schau The Empty House im Jahr 2013, bei der ich damals als Praktikantin mitgewirkt hatte: Auch die Performance des Konzeptkünstlers Olaf Nicolai fand im gesamten Richard-Meier-Bau statt, welcher zuvor in seinen Originalzustand von 1985 zurückversetzt worden war. HOUSE OF NORWAY war so zumindest in seiner Dimension vorangegangenen Ausstellungen nicht unähnlich – auch die Ausstellung Jil Sander. Präsens vor zwei Jahren wurde im gesamten Museumsgebäude gezeigt. ...
Wie Antanas Sutkus Jean-Paul Sartre fotografierte : oder das Verhältnis von Kunst und Philosophie
(2018)
Von den französischen Existenzialisten wurden viele Fotografien gemacht. Gerade Henri Cartier-Bresson verstand es, die philosophische Avantgarde – insbesondere Jean-Paul Sartre und Albert Camus – in das rechte Licht zu rücken. Die vermutlich berühmteste Fotografie von Sartre stammt jedoch nicht aus dessen Dunkelkammer, sondern wurde von dem jungen (nicht mal fünfundzwanzigjährigen) litauischen Fotografen Antanas Sutkus aufgenommen. Die Aufnahme ist 1965 auf der Kurischen Nehrung in Litauen entstanden und schmückt heute knapp zweihundert Sartre-Bucheinbände. ...
Wellness und Brutalismus – eine ungewöhnliche Kombination: Steht Ersteres doch für das Wohlbefinden, während Letzteres bei vielen Menschen das Gegenteil auslöst, und doch, das Kurbad Königstein lässt sich wohl am besten so beschreiben. Obwohl seine Wulstformen, sein Material sowie die ausladenden Terrassen typische Stilelemente des architektonischen Brutalismus sind, ist eines ungewöhnlich: Die grellen orange-blauen Komplementärfarben, in welchen der Betonbau bestrichen ist. ...
Traumverloren schweift der Blick von der Horizontlinie nach oben gen Firmament – den Sternen entgegen. Wir träumen von ihrer Vielzahl, lassen uns in ferne Weiten entführen. Dort oben, heißt es, schwebt unser Müll, dort schwirren Massen an Satelliten- und Raketenteilen umher. Auch heben sich da oben bekannte Dimensionen auf: 147 bis 152 Millionen Kilometer trennen Mond und Sonne oder 15 Millionen Grad Celsius im Nukleus der Sonne.
Masha Bruskina wurde im Jahr 1924 in Minsk als Jüdin geboren und genoss eine gute Bildung. Doch als sie gerade einmal 17 Jahren alt war, brach der Krieg über die Sowjetunion herein und es dauerte bloß sechs Tage, bis die deutschen Truppen die Stadt einnahmen. Bruskina war als überzeugte Kommunistin schon im jungen Alter Leiterin einer Pioniereinheit und doch gezwungen, im Minsker Ghetto zu leben. In dem Unwillen ihr Schicksal hinzunehmen, wechselte sie auf die sogenannte "arische Seite" und gab sich als Nichtjüdin aus: Sie färbte ihre Haare und nahm den Namen ihrer Mutter an. Bald darauf schloss sie sich dem im Untergrund operierenden Minsker Widerstand an und arbeite als Krankenschwester, um sowjetische Soldaten in einem Krankenhaus zu versorgen und ihnen bei der Flucht zu helfen. Sie schmuggelte zivile Kleidung und Medikamente, zudem eine Kamera, mit der sie gefälschte Ausweise herstellte. Waren die Soldaten wieder auf den Beinen, führten die anderen Widerständler sie durch die Wälder zur Partisanenbewegung. ...
Wir lassen die überwältigende Fülle an Werken im Arsenale hinter uns. Das Ziel sind die Giardini, der ursprüngliche und neben dem Arsenale zweite große Ausstellungsort der Kunstschau. Dort befindet sich einer der Hauptanziehungspunkte der Biennale: Im Zentralpavillon steht die in den Medien bereits oft erwähnte und gezeigte sogenannte "Blutmaschine". Ein riesiger Roboterarm mit überdimensionaler Wischschaufel, wirkt sie in ihrer Motorik dennoch ausgesprochen menschlich. Die 32 Bewegungen, die das chinesische Künstlerduo Sun Yuan und Peng Yu dem Industrieroboter "in den Leib" programmiert haben, erinnern an Winken, Tanzen, Po-Wackeln, Innehalten und Überlegen. ...
Eine mobile Welt, Lebensläufe, die uns mal hierhin, mal dorthin führen und dann noch die globale Pandemie: Auch kleine Kunstprojekte müssen sich damit auseinandersetzen, wie sie ihren kreativen Prozess in räumlicher Entfernung organisieren. Welche digitalen Werkzeuge können helfen? Was das Projekt vi·son in den letzten Monaten über kreative Online-Zusammenarbeit gelernt hat.
Digitale Technik schafft neue Verhältnisse zwischen Musik und Kunst: Daten werden komprimiert und berechenbar, Qualitäten und Merkmale von Musik und Gemälden lassen sich nicht mehr nur interpretieren, sondern auch präzise analysieren. Warum nun ein Kunstprojekt, das sich diesem Verhältnis annimmt? Drei Inspirationen.
Die Neue Frankfurter Altstadt – schon die Widersprüchlichkeit im Namen dieses Vorhabens lässt auf die damit verbundene Kontroverse schließen: Auf der einen Seite Zufriedenheit über die Abkehr von der rationalistischen, ornamentlosen Bauweise der Moderne, auf der anderen Entrüstung über einen vermeintlichen Geschichtsrevisionismus und den baukulturellen Niedergang. ...
Forschen und Kuratieren sind Kerntätigkeitsbereiche von KunsthistorikerInnen. Genau das tun gerade junge NachwuchswissenschaftlerInnen am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Die Porträtsammlung der Frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen aus kunst- und kulturhistorischer Sicht" haben Masterstudierende der Kunstgeschichte und des Masterstudiengangs Curatorial Studies die Gelegenheit, am Puls der Forschung mitzuarbeiten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Sander erlernen sie in einer Serie von drei Hauptseminaren, worauf es in der wissenschaftlichen Praxis und beim Ausstellungsmachen ankommt. ...
Forschen und Kuratieren sind Kerntätigkeitsbereiche von KunsthistorikerInnen. Genau das tun gerade junge NachwuchswissenschaftlerInnen am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. In dem auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Die Porträtsammlung der Frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen aus kunst- und kulturhistorischer Sicht" haben Masterstudierende der Kunstgeschichte und des Masterstudiengangs Curatorial Studies die Gelegenheit, am Puls der Forschung mitzuarbeiten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Sander erlernen sie in einer Serie von drei Hauptseminaren, worauf es in der wissenschaftlichen Praxis und beim Ausstellungsmachen ankommt. ...
Sie treten einzeln auf, zu zweit, in der Regel durchfenstert, oft in Begleitung von Backstein, meistens mit einem Vordach und immer: in Farbe. Doch nicht nur den Türen verpasste Bruno Taut einen Anstrich – ganze Siedlungen wurden vielfarbig gestaltet, außen wie innen. Auf dem Ersten Deutschen Farbentag 1925 in Hamburg stellte Taut in seinem Vortrag kategorisch fest: "Da alles seine Farbe hat, so muss auch alles, was Menschen tun, farbig gestaltet sein." ...
Grauer Beton, silberne Gleise, weiße Kacheln: S- und U-Bahn-Stationen verwehren sich gerne jeglichem kreativen Anspruch. Die Street-Art-Künstlerin Thekra Jaziri aus Offenbach hat die Wände der Station Galluswarte in Frankfurt am Main mit knalligen Farben und einer naiven Formensprache zu neuem Leben erweckt. Ein Portrait einer Malerin, die beweist, dass Stadtgestaltung Freude machen kann.
Ein wahres Sammlungsjuwel der Bildhauerkunst des 20. Jahrhunderts findet sich im Museum der Fondation Pierre Gianadda im Wallis in der Schweiz: Neben der ständigen Skulpturenausstellung im Park, unter anderem mit Werken von Rodin, Miró und Niki de Saint Phalle, enthält die skurrile Sammlung auch Ausgrabungsreste aus gallo-romanischer Zeit, Oldtimer aus der Zeit der ersten Autos sowie wechselnde Kunstausstellungen im Museum.
Mit einem Hammer schlägt der barfüßige Mann in rot-weiß gestreiftem Rock auf sein Gegenüber ein. Aus der Kopfwunde des jugendlichen Opfers ergießt sich ein Blutschwall. Rechts daneben zwei Männer, von denen einer dem anderen Geld übergibt. Der Gewalttäter hat eine auffällige Erscheinung: Schellen und Glocken sind an seinem Gewand angebracht, die zerzausten Haare und ein Kurzer Bart an Kiefer und Oberlippe unterscheiden ihn von den übrigen Figuren. ...
Leider geschlossen! Theater spielt sich normalerweise auf der Bühne und im besten Fall vor ausverkauftem Haus ab. Da gerade nichts normal ist und die Spielstätten geschlossen sind, versuchen viele Schauspielhäuser ihren kulturellen Beitrag online zu leisten. Ein kurzer Einblick in digitale Wege der Schauspielkunst zu Krisenzeiten.
Das Institut für Kunstpädagogik der Goethe-Universität Frankfurt am Main öffnet dieses Wochenende seine Türen für Besucherinnen und Besucher. Die Studierenden der Grund- und Hauptklassen erlauben Einblick in ihre Ateliers und zeigen ihre Seminar- sowie Abschlussarbeiten des letzten Semesters. Das Spektrum reicht von Plastik und Malerei über Grafik bis hin zu Neuen Medien. ...
Rubens ist da!
(2018)
Brutalität ist der Kunst Richard Jacksons inhärent. Sie zeigt sich jedoch nicht nur in der Darstellung sich bekriegender Enten oder in dem Blick auf eine augenscheinlich schmerzhafte und chaotische Geburt, sondern in etwas anderem. Etwas, das sich direkt vor unseren Augen abspielt, aber unbenannt bleibt. Ein Kommentar.
Offensichtlich spielte das Urheberrecht im öffentlichen sowie privaten Sammlungswesen des 18. Jahrhunderts keine besondere Rolle. Davon zeugt das Titelblatt jenes Klebebandes, in dem 1923/25 rund 1250 druckgrafische Porträts aus dem Erbe der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen in den Besitz der damaligen Stadt- und heutigen Universitätsbibliothek Frankfurt kamen. Bei der physischen Untersuchung des Titelblattes wird deutlich, dass es sich um eine Art frühes ready-made handelt, bei dem zwei ältere Kupferstiche kombiniert und mit einer erläuternden Inschrift versehen wurden. ...
Die Mittelalterabteilung des Liebieghauses unter der Leitung von Stefan Roller, stellt seit dem 6. Dezember seine neueste, spektakuläre Erwerbung vor. Das spätgotische (um 1470/75), noch original polychrom gefasste Christuskind wurde schon 2011 bei der Ausstellung "Niclaus Gerhaert. Der Bildhauer des Mittelalters" im Liebieghaus gezeigt und stammt aus Privatbesitz. ...
Widerstand sieht immer gleich aus. Dieser Eindruck entsteht, wenn man an die Bilder denkt, die täglich durch die Nachrichten und Medien gehen: Protesttafeln mit kurzen, klaren Botschaften sind international bekannt. Doch was passiert, wenn Bilder plötzlich gar nicht mehr den Anlass des Protests zeigen? Wie artikuliert sich Widerstand dann? Eine fotografische Spurensuche.
Ein Geigenbogen streicht im bedrohlichen Gleichmaß über eine Saite, synthetische Beats treiben pulsierend nebenher, dann setzt der leiernde Klang eines Theremins ein. Stöhnen, Flüstern, Rascheln. Noch bevor der Besucher Nathalie Djurbergs bizarren Fiebertraum aus Perversion und Lust, Märchen und Urangst, Verdrängtem und Begehrtem zu Gesicht bekommt, nimmt ihn die bedrückende Geräuschkulisse Hans Bergs gefangen. ...
„Today I feel like…“ von Jeppe Hein in der Frankfurter Schirn Kunsthalle. In der Frankfurter Schirn sind die Gäste aufgefordert, kreativ zu werden: Für das Projekt “Today I feel like…” hat der Künstler Jeppe Hein die sonst weißen Mauern des Ausstellungshauses mit blauen Ovalen versehen, in denen die Besucherinnen und Besucher ihrer eignen Gefühlswelt Ausdruck verleihen können.
In der Krise sind wir um einiges fremdbestimmter und befolgen die unterschiedlichsten neuen Regeln; die Museen sind geschlossen und mit ihren Werken können wir uns nur aus der Ferne auseinandersetzen. Line Kroms Arbeiten geben die Möglichkeit, Strukturen und Abläufe, in denen wir leben, zu hinterfragen.
Kunstmekka und kitschig-schöne Serenissima : Teil 1/2: Rundgang über die 58. Biennale in Venedig
(2019)
Ein guter Grund alle zwei Jahre in die Serenissima zu reisen ist ihre Kunstbiennale. Seit über 100 Jahren, genauer seit 1895, öffnet von Mai bis November die größte Kunstschau der Welt in Venedig ihre Pforten.
Die Biennale verteilt sich auf mehrere Ausstellungsorte. Da sind die Giardini, ein für venezianische Verhältnisse großzügiger Park und zudem die einzige Grünanlage der Stadt. Sie beherbergen neben dem Zentralpavillon auch 28 nationale Länderpavillons, darunter einen deutschen Pavillon. 1999 kam aus Platzgründen das Arsenale, die Schiffswerft des ehemaligen Militärhafens, als Ausstellungsfläche hinzu. Zusätzlich verteilen sich weitere Länderpavillons und Ausstellungen über die Stadt, in angemieteten Etagen verschiedener Palazzi. Letztere zeigen sich zumeist als sehenswerte Architektur. Nicht selten lassen sich dort Kronleuchter aus Muranoglas, wertvolle Stofftapeten oder Wandmalereien sowie monumentale und reichverzierte Treppen bewundern.
May You Live in Interesting Times lautet der Titel, den der Amerikaner Ralph Rugoff, diesjähriger Kurator für die zentrale Ausstellung, der 58. Kunstbiennale gegeben hat. Die Besonderheit in diesem Jahr: Es stellen nur lebende Künstler aus und davon sind alle einmal sowohl in den Giardini als auch im Arsenale mit Werken vertreten. Die nationalen Länderpavillons haben jeweils eigene nationale Kuratoren und Künstler ausgewählt und bespielen ihre Häuser unabhängig vom Hauptmotto. Es kommen darüber hinaus auch noch viele sogenannte Kollateral-Ausstellungen in den berühmten Museen oder in bekannten Kirchen und Palazzi hinzu. Selbst ein einwöchiger Aufenthalt böte nicht genug Zeit, um alles zu sehen.
Die Ausstellung „Den Steinen zuhören/ Listening to the stones“ im Kunsthaus Dresden widmet sich anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums und 160 Jahren Deutsch-Japanischer Freundschaft der Kontaktaufnahme zwischen Menschen und Steinen. Die Aufforderung im Ausstellungstitel erscheint zunächst absurd. Wie soll eine Verbindung unterschiedlichster Mineralien – oder einfach „toter Körper“ – auf akustischer Ebene mit Menschen kommunizieren und was haben sie uns mitzuteilen?
Nikolaus List spinnt in seiner neuen Glosse wieder allerlei Themen kunstvoll zusammen: Joe Graf Fÿtty und Ronald MacDonald erklären Andy Warhols inklusive Kunst und Jan Vermeers Zwischenräume. Nebenbei erfahren wir, was der Big Mac mit Kunst zu tun hat – und auch die New Yorker Polizei darf nicht fehlen.
Kann die Kunst dem Krieg etwas entgegensetzen? Lassen sich Kriege und Konflikte mit Kunst bekämpfen? Kann ein Kunstwerk das Denken seiner Betrachter beeinflussen und Frieden stiften? Hätte man die englische Künstlerin Evelyn De Morgan (1855-1919) gefragt, hätte sie diese Fragen sicherlich bejaht. Es sind gleich zwei Kriege, die sich in ihrem Schaffen niederschlugen: der zweite Burenkrieg (1899-1902) als letzter großer Krieg des British Empire und der Erste Weltkrieg (1914-1918), die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Auch wenn die Künstlerin weder Mutter noch Ehefrau eines Soldaten war, so war sie dennoch zu tiefst bewegt von den politischen Geschehnissen ihrer Zeit und verarbeitete diese in ihren Werken. ...
Eine junge schwarze Frau lässt sich in einem mehrstündigen Prozess vor den Augen der Zuschauer*innen ihr krauses Afrohaar glätten, dann schüttet sie einen Eimer Wasser über ihr Haupt – die Performance "El tanque" der afrokubanischen Künstlerin Susana Pilar Delahante Matienzi in der neuen Werk-Kolumne "Kurz vorgestellt".
In Zeiten der Digitalisierung stemmen sich die Arbeiten des Künstlers Philipp Goldbach der verblassenden Erinnerungen an Kleinbilddias entgegen. Er verleiht den in den Archiven fast vergessenen Dia-Sammlungen nicht nur neuen Glanz, sondern überführt sie in in eine visuelle Neuinterpretation, die sich nah an der Pixel-Optik befindet.
Bei einem Gang durch die Ausstellung Victor Vasarely – Im Labyrinth der Moderne im Frankfurter Städel-Museum hört man neuerdings wieder ein Geschmacksurteil, von dem wohl viele geglaubt hatten, dass dieses überholt sei, wenn es um die Beurteilung von Kunstwerken der Moderne geht. Vega Pal, Reytey, Cheyt-Pyr, gänzlich abstrakt und bestechend polychrom, das Urteil: Schön. Vasarelys großformatige Öl- und Acrylwerke scheinen als unanstößige Dekorstücke das Wohlgefallen der Betrachter auf sich zu ziehen. Einfache, geometrische Formen verband der ungarische Künstler zu komplexen Kompositionen, dessen Form-Askese zumeist mit einem ekstatischen Einsatz von Farben einhergeht. ...
Seit dem 28. Juni 2019 ist in der hessischen Landeshauptstadt eine der größten privaten Jugendstil-Sammlungen Europas in einer Dauerausstellung zu sehen. Mit seiner großzügigen Schenkung hat der Kunstsammler Ferdinand Wolfgang Neess bereits vor zwei Jahren 570 Werke seiner in einem halben Jahrhundert zusammengetragenen Sammlung von Inkunabeln des internationalen Jugendstils dem Landesmuseum Wiesbaden vermacht. Seitdem wurde an der Präsentation dieser einmaligen Objekte im Südflügel des Museums gearbeitet, die nun seit knapp zwei Monaten der Öffentlichkeit zugänglich sind. ...
Joschua Yesni Arnaut verwebt sein künstlerisches Schaffen eng mit seinen persönlichen Erfahrungen: In "Didn’t We Deserve A Look At You The Way You Really Are?" in der Schleuse der Rüsselheimer Opelvillen stellt er das Thema Gewalt in den Mittelpunkt. Ein Gespräch über Neurosen, Privilegien und den Charme des Zufalls.
Die Rechercheagentur Forensic Architecture entwickelt in ihrem multimedialen Werk Model Zoo Modelle zur visuellen Aggregation von Daten. Diese dienen der technischen Identifikation von Tränengasgeschossen. Das Ziel: die Registrierung derartiger Reizkampfstoffe in Onlinevideos von Protestbewegungen zu automatisieren und digitale Objekterkennung zu hacken. Dieses Vorgehen lässt Rückschlüsse auf das aktivistische Potential visueller Bilddaten zu.
Die französische Künstlerin Bettina Rheims zeigte im Château de Vincennes bei Paris unter dem Ausstellungstitel DÉTENUES über sechzig Fotografien von in Frankreich inhaftierten Frauen. Détenues, so heißen die weiblichen Häftlinge auf Französisch. Mit der Themenwahl schließt Rheims an frühere Fotografieprojekte an. In den 1990er Jahren wurde die Fotografin aufgrund einfühlsamer Portraits bekannt, die sie von Prostituierten am legendären Place Pigalle machte. Auch in ihrem Projekt DÉTENUES beweist Rheims eine solche Einfühlsamkeit. Sie nähert sich ihren Modellen in erster Linie als Frauen, die ein Gesicht, einen Körper und Augen haben, die Geschichten erzählen. Erst in zweiter Linie zeigt Rheims inhaftierte Verbrecherinnen, in deren Vergangenheit ein Mord, ein Raub, Drogenmissbrauch oder eine andere Straftat stand. ...
The artworks of the Peruvian artist Carlos Runcie Tanaka, who has his British and Japanese Roots combined in his surname, refer to pre-Columbian ceramics and traditional Peruvian, Japanese and European practices. He represented Peru in ARCOmadrid 2019, the 12th Havana Biennial, the XXVI Sao Paulo Biennial, the 49th Venice Biennale, and the I Bienal Iberoamericana de Lima. In August, we sat down to talk about music, the past, the present, and the future. We discussed how all references of time can be combined into one material.
By studying pre-Columbian ceramics, researchers have developed several interpretations about the lifestyle and cosmovision of the ancient Peruvian people. Many of the techniques and motifs included in these traditional practices are still being passed on to communities throughout the country today. This ancestral knowledge is a fundamental element of identity. Therefore, ceramic is a material that has made the generation of historical discourse and the preservation of cultural memory possible. At the same time, ceramics are connected to aspects of our daily life. As objects of daily use (such as mugs, plates and bowls) they contribute to the fulfillment of basic needs. They are also included in ritual and funerary practices. In conclusion, the use of ceramics can be understood not only in a practical sense, but in an artistic sense as well.
Fährt man in den Urlaub, weiß man eigentlich schon vorab, dass man als Reisende ob der eigenen Unwissenheit mehr bezahlt als die ortskundigen Locals. Man weiß, dass die meisten europäischen Urlaubsorte vom Tourismus leben und drückt im Stillen sein Einverständnis damit aus, indem man überhaupt reist. Gelegentlich aber zahlt man nicht nur etwas mehr, sondern wird beim Rückweg zum Flughafen von einem Taxifahrer, der kein Englisch spricht oder auch nur so tut, um die halbe Insel gefahren, obwohl man vom Beifahrersitz in sein Handy schaut und einem Google Maps einen wesentlich kürzeren Weg angezeigt hat. Man könnte sich aufregen, mit Hand und Fuß mit dem Taxifahrer schimpfen, die Türen des Wagens zuknallen und so dem eigenen Unmut Ausdruck verschaffen. Man kann aber auch ruhig bleiben, dem Taxifahrer thank you for showing us the whole island zurufen, zurückfliegen und eine Ausstellung organisieren, wie Cemile Deniz Alibas, Dominika Bednarsky, Un-Zu Ha-Nul Lee und Lena Stewens es getan haben. ...
Damien Ajavon is a contemporary and conceptual textile artist currently living and working in Montreal who describes himself as a creative mind, TV-nerd and Dollarstore-Queen. For a long time, he did not consider himself an artist because he could not draw – a skill, he believed, a good artist should have. Now, he knows better: Creativity and the ability to share visions and expressions are his paper and pen.
Venedig in der Renaissance: Jährlich wird im Mai das Fest La Sensa gefeiert. Ein Anlass, um sich herauszuputzen und auf die Piazza San Marco zu gehen, wo die neusten kunsthandwerklichen Errungenschaften präsentiert werden. Unter den ausländischen Gästen befindet sich auch die Sammlerfamilie d’Este, die von der muranesischen Glaskunst fasziniert ist.
Die Frankfurter Dreikönigskirche steht auf dem Präsentierteller! Ohne umliegende Bebauung ist das evangelische Gotteshaus den Blicken der Vorbeikommenden schutzlos ausgeliefert. Nur eine kleine Baumgruppe verdeckt das Bauwerk ein wenig. Dieser weitestgehend freie Blick auf die Kirche hätte schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Wohnhäusern weichen sollen, wie ein erstmals 1915 und schließlich 1927 erneut ausgelobter Ideenwettbewerb beweist, dessen Siegerentwurf aber nie zur Ausführung gelangte und heute fast in Vergessenheit geraten ist. ...
"Eames-the architect and the painter" ist ein Dokumentarfilm über das Paar Ray und Charles Eames, der sowohl ihr Arbeits-, als auch ihr Privatleben vorstellt. Der Film erzählt über die sehr eindrucksvolle Schaffenskraft und Arbeitsweise des kreativen Paares, das in seiner Werkstatt, dem Design Office Eames, ab Mitte der 1940er Jahre vor allem eine neue, moderne Formensprachen für Möbel suchte. Ihr Hauptanliegen galt von Beginn an der seriellen Anfertigung von Stühlen und Möbeln, die den neuen Ansprüchen des nach Aufbruch strebenden Zeitgeistes gerecht werden sollten. Dementsprechend wichtig war es ihnen, einen Ort zu etablieren, in dem, fern jeglicher Dogmatik und gängiger Arbeitsweisen, experimentell und freigeistig gearbeitet werden konnte. ...
Mit selbstbewusster Haltung wendet sich der gutaussehende John Taylor in seinem Porträt von William L. Denune und Richard Cooper dem Betrachter zu. Dass der englische Arzt ein gepriesener Okulist und versierter Mann von Welt war, wird in dem Kupferstich zum einen mittels der Inschriften des Sockels unter seinem Porträt betont, die ihn als den Augenarzt des Königs von Großbritannien und als Mitglied mehrerer medizinischer Universitäten betiteln, zum anderen durch die Zurschaustellung seiner wissenschaftlichen Abhandlungen. Sein Biograph George Coats, selbst ein englischer Augenarzt, beschreibt ihn als einen klugen und eleganten Mann, ausgestattet mit einer charismatischen Ausstrahlung, welche jenen imponierte, die außerstande waren, die prahlerische Oberfläche zu durchschauen, unter der s ich ein verlogener, unverfrorener Quacksalber verbarg. Die meisten von Taylors Zeitgenossen kritisierten seine wissenschaftlichen Schriften und Praktiken und er selbst gestand einmal, dass Hunderte von Patienten an den Folgen seiner Operationen erblindeten. Wie konnte es dazu kommen, dass dieser offensichtliche Scharlatan zum Hofokulisten von König George II. ernannt wurde und prominente Persönlichkeiten wie Edward Gibbon sowie Johann Sebastian Bach behandelte? ...
Persische Kunst ist international vor allem für die frühen Epochen der Vorgeschichte und mittelalterlichen Miniaturen bekannt. Trotz Wirtschaftskrise und Zensur hat sich in den vergangenen Jahren eine lebendige, aber fast unbeachtete iranische Kunstszene mit einer Vielzahl von neuen Galerien und Kunsträumen etabliert.
Sei es ein Stadtteil im Nordend oder ein Park samt dazugehörigem Schlösschen – der Name Holzhausen ist in Frankfurt am Main allgegenwärtig. Die von Holzhausen zählen zu den ältesten Familien Frankfurts. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts prägten ihre Vertreter die Geschicke der Stadt, vor allem im Bereich der Politik, aber auch dem der Kultur. Im frühen 19. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien: Der ältere Zweig verblieb in Frankfurt und starb mit Adolph Freiherr von Holzhausen 1923 aus, die jüngere Linie hingegen ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Österreich ansässig. Mit dem Tod Adolph von Holzhausens ging das Erbe des Frankfurter Familienzweigs an die Stadt Frankfurt. Adolph von Holzhausens Vorhaben, schon zu seinen Lebzeiten mit dem Erlös aus dem Verkauf der Grundstücke im Holzhausenviertel den Bau der Universitätsbibliothek zu finanzieren, wurde durch die Hyperinflation vereitelt.
Im nachfolgenden Interview spricht Elena Holzhausen über die heutige Rolle ihrer Familie, deren Bezug zu Frankfurt, die Fortführung der Familientradition und das Mäzenatentum. Elena Holzhausen ist Diözesankonservatorin der Erzdiözese Wien und verheiratet mit Georg Holzhausen. Dessen Bruder, der Dokumentarfilmer Johannes Holzhausen, hatte für die im Jahre 2014 im Historischen Museum Frankfurt gezeigte Ausstellung "Die Holzhausen. Frankfurts älteste Familie" einen Film über das gegenwärtige private Leben der Familie gedreht.
Wer im mittelalterlichen Frankfurt von "Hibbdebach" nach "Dribbdebach" wollte, also von Sachsenhausen in die Innenstadt, der war auf die Alte Brücke angewiesen – denn eine andere Möglichkeit den Main zu überqueren gab es bis 1868 nicht. Die Verbindung der Mainufer war bereits seit dem 11. Jahrhundert ein wichtiges Wegkreuz zwischen Nord und Süd und trug wohl dazu bei, dass sich Frankfurt nicht nur zum Krönungsort von Königen und Kaisern entwickelte, sondern auch zur Messestadt; es ist also keinesfalls übertrieben die Alte Brücke Ausgangspunkt der Frankfurter Stadtentwicklung zu nennen. ...
Der Frankfurter Kunstverein präsentiert vom 24. Mai bis zum 26. August 2018 erstmals in Deutschland die internationale Überblicksschau Foam Talent. Im Rahmen der Fotografie-Triennale RAY 2018 und in Kooperation mit dem Fotografiemuseum Amsterdam werden aktuelle Trends in der Fotografie aufgespürt und 20 junge künstlerische Positionen vorgestellt. ...
Der betongraue Bunker ist von Zwangsarbeitern der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg errichtet worden. Geplant war er als Luftschutzbunker für die Mitarbeiter und Kunden der Reichsbahn, damit sie sich im Ernstfall vom nah gelegenen Bahnhof, dem heutigen Bahnhof Friedrichstrasse, vor dem Bombenhagel retten konnten; bis zu 2.500 Menschen finden darin Platz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Bunker sehr unterschiedlich genutzt: Zuerst diente er als Kriegsgefängnis der Roten Armee, danach als Lager für Textilien und anschließend für Südfrüchte, was ihm den Namen „Bananenbunker“ einbrachte. Nach dem Mauerfall ging das Gebäude in den Besitz des Bundes über und die Kultur Berlins zog ein: Erst in Form eines Techno-Clubs, in welchem auch Theaterstücke aufgeführt wurden, bis der Bund das Gebäude vorerst schloss. Der Werbeagentur-Inhaber Christian Boros erwarb zusammen mit seiner Frau Karen Boros den Bunker schließlich und baute ihn fünf Jahre lang um: Seit 2008 werden die Kunstwerke aus Boros’ privater Kunstsammlung präsentiert. ...
Fast 47.000 Besucher hat die Ausstellung "Jil Sander. Präsens" allein in den ersten zwei Monaten ins Museum Angewandte Kunst Frankfurt gelockt und dem Haus einen neuen Besucherrekord eingebracht. Die Ausstellung setzt die erfolgreiche Publikumsentwicklung seit der Neueröffnung des Hauses unter Matthias Wagner K fort. Doch worin genau besteht das Erfolgskonzept der Ausstellung "Jil Sander. Präsens"? ...
Ein Chronist mit dem Filzstift : Zeichnungen von Kurt Wölbing im Historischen Museum Frankfurt
(2018)
Unter dem Titel "Pannen, Katastrophen und Apokalypsen" präsentiert das Historische Museum Frankfurt bis zum 30. September Werke aus dem Nachlass des Frankfurters Kurt Wölbing (1910-1990). Erstmals werden die farbigen Filzstiftzeichnungen Wölbings einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als künstlerischer Autodidakt hielt er in seinen Zeichnungen prägende Ereignisse aus Politik und Gesellschaft fest, aber auch persönliche Erlebnisse und Missstände in der Arbeitswelt. ...
Klar scheinen die Berge vor dem nachtblauen Himmel. Ihre sanften Wölbungen geben in ihrer Mitte den Blick frei auf einen hell leuchtenden Stern. Die Landschaft ist ausgestorben, der Boden von Schnee bedeckt, die aus ihm herausragenden Bäume karg und ausgedörrt. Der einzige Abdruck menschlicher Existenz ist kaum sichtbar. Er zeigt sich in einem kleinen Kreuz an der Spitze des höchsten Berges. Doch die Szenerie hat nichts Bedrohliches oder gar Trauriges an sich, vielmehr strahlt das Gemälde eine inhärente Ruhe aus. Die Komposition ist harmonisch, die Anwendung verschiedener Nuancen von Blau tragen zur Ausgewogenheit bei. Bei der Betrachterin hinterlässt die dargestellte Landschaft, trotz ihrer Kargheit, den Eindruck einer Vollkommenheit der Natur. ...
Der Maler und Grafiker Georg Heck (1897-1982) führte ein bewegtes Leben: Seinen unbändigen Schaffensdrang konnten weder zwei Weltkriege noch der Verlust seines rechten Augenlichtes schmälern. Das Museum Giersch der Goethe-Universität präsentiert das Œuvre des Frankfurter Künstlers zwischen "Entartung" und Sezession in einer umfangreichen Retrospektive.
Duchamps Readymades: Die Aura des Zeugs : Teil 3/3: Ein Gedankenexperiment zu Duchamps Readymades
(2021)
Im dritten und letzten Teil dieser Artikelreihe, widmet sich Serkan Gören den beiden philosophischen Größen Martin Heidegger und Walter Benjamin zwei philosophischen Größen, die uns die Theorie der Readymades verständlicher machen sollen. Dazu verlassen wir die New Yorker Kunstszene und damit Duchamps Atelier zu Beginn des 20. Jahrhunderts und begeben uns in einen theoretischen Raum.
Ein Pianist in dunklem Jackett betritt die Bühne. Er nimmt Platz an einem offenen Flügel. Der schwarze Klavierlack glänzt im Scheinwerferlicht, sonst ist der große Konzertsaal dunkel. Das Publikum in der New Yorker Maverick Concert Hall verfällt in gespannte Stille, wie sie üblicherweise den ersten Klängen eines klassischen Konzertes vorausgeht. Der weißhaarige Mann am Flügel öffnet den Deckel, entblößt die Klaviatur, wie eine Reihe weißer Zähne durchschneiden sie im Licht der Scheinwerfer die Dunkelheit. Der Pianist richtet seine Notenblätter, seine Finger ruhen auf den Tasten und dann – wird 4 Minuten und 33 Sekunden nichts zu hören sein, bis auf das erwartungsvolle Räuspern und Rascheln des um sein Konzert betrogenen Publikums. Es ist der 29. August 1952: John Cage zwingt die Zuhörer durch eine Inszenierung der Stille über die etablierte Auffassung von Musik nachzudenken und legt mit 4’33 einen Grundstein der Neuen Musik. ...
Digitale Publikationen können viel mehr als ihr großer Bruder, das Printmedium. Trotzdem bleiben Geisteswissenschaftler*innen mit Open Access-Möglichkeiten noch sehr vorsichtig. Medienpädagogik, Qualitätssicherung und Beratung sollen helfen, die Bedenken vor der weltweiten Sichtbarkeit weiter zu bekämpfen.