100 Philosophie und Psychologie
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Aus dem Gutachten: In der Arbeit wird "die politische Theorie von Cornelius Castoriadis „als ein genuin gesellschaftskritisches und politikkritisches Unterfangen“ der „Neuformulierung revolutionärer Theorie“ zu rekonstruieren. Er folgt damit dem Anliegen, „die Konsistenz seines Werks“ und „den inneren Zusammenhang seiner Schriften“ bzw. „seiner Kritik“ über die verschiedenen Phasen von Castoriadis‘ Schaffen hinweg aufzuzeigen. Im Zuge dessen lässt [der Autor] die Theorie Castoriadis‘ plastisch werden als kritische Theorie „einer verdinglichten Gesellschaft, die sich dem Bewusstsein ihrer selbst (bisher) als pro-duzierte oder geschöpfte entzogen hat“ – und für deren Analyse Autonomie nicht bloßes normatives Postulat, sondern „logisches Prinzip der Kritik“ ist. Dabei geht es Castoriadis dem Verfasser zufolge letztlich darum, „die radikale Selbstsetzung des Subjekts vor seiner Vereinnahmung durch ein abgeschlossenes Allgemeines zu retten, bei gleichzeitiger Rettung eines Begriffs von Allgemeinheit […] vor schlechter Beliebigkeit“."
Eintrachtfan und Philosoph
(2024)
Marsilio Ficino hat mit seinem 'Kommentar' zu Platons Symposion ("Commentarium in Convivium Platonis de amore" oder - kurz - "De amore", entstanden um 1469) den Grundstein für den rinascimentalen Platonismus gelegt. In Europa wird seine Schrift stark rezipiert, und zwar schon vor ihrem ersten Druck im Jahre 1484, da sie eine "weite handschriftliche Verbreitung" erfährt. Vor dem Hintergrund des Ficinianischen Renaissanceplatonismus sollen nachfolgend die produktiven Anverwandlungen der dort formulierten Liebeskonzeption durch Symphorien Champier und Leone Ebreo in den Blick genommen werden. Es lässt sich zeigen, so die These, dass die Rezeption von Ficinos Ideal der keuschen 'Liebe' unter Männern - im Sinne des 'amicitia'-Ideals - in ein Konzept der heterosexuellen Liebe überführt wird, was zugleich eine starke Aufwertung der Sinnlichkeit bewirkt. Dieses neue Liebeskonzept trägt dabei der prinzipiellen Doppelnatur des Menschen als Verstandes- und Sinnenwesen Rechnung. Insgesamt belegt diese anthropologische Wendung des neoplatonischen Gedankenguts jene für die Frühe Neuzeit typische Tendenz zur Pluralisierung, in diesem konkreten Fall von Liebesdiskursen und in ihrem Gefolge des Menschenbildes.
The comprehension of subject-verb agreement shows “attraction effects,” which reveal that number computations can be derailed by nouns that are grammatically unlicensed to control agreement with a verb. However, previous results are mixed regarding whether attraction affects the processing of grammatical and ungrammatical sentences alike. In a large-sample eye-tracking replication of Lago et al. (2015), we support this “grammaticality asymmetry” by showing that the reading profiles associated with attraction depend on sentence grammaticality. In ungrammatical sentences, attraction affected both fixation durations and regressive eye-movements at the critical disagreeing verb. Meanwhile, both grammatical and ungrammatical sentences showed effects of the attractor noun number prior to the verb, in the first- and second-pass reading of the subject phrase. This contrast suggests that attraction effects in comprehension have at least two different sources: the first reflects verb-triggered processes that operate mainly in ungrammatical sentences. The second source reflects difficulties in the encoding of the subject phrase, which disturb comprehension in both grammatical and ungrammatical sentences.
Diese Untersuchung verfolgt drei Hauptziele: Erstens soll Hegels Auseinandersetzung mit dem modernen Recht und insbesondere mit dem Begriff des subjektiven Rechts eingehend analysiert werden. Zweitens sollen die verschiedenen Entwicklungsstadien der Hegelschen Rechtsphilosophie erörtert werden, wobei die verbreitete Ansicht zu hinterfragen ist, dass sein Werk ein abgeschlossenes Ganzes darstellte. Dagegen soll aufgezeigt werden, dass Hegels Denkentwicklung durch zahlreiche Brüche, Perspektivwechsel und Neuformulierungen gekennzeichnet ist. Drittens wird soll demonstriert werden, dass Hegels Rechtsphilosophie durchaus mit dem modernen Rechtsdiskurs kompatibel ist. Aus diesen Zielbestimmungen ergibt sich eine in vier Hauptkapitel gegliederte Untersuchungsanordnung:
Das erste Kapitel widmet sich der Untersuchung von Hegels theologischen Jugendschriften. Im Mittelpunkt steht dabei Hegels frühe Auseinandersetzung mit praktischen Problemen, die maßgeblich durch die kritische Rezeption Kants sowie den intellektuellen Austausch mit Zeitgenossen wie Friedrich Hölderlin beeinflusst wurde. Eine besondere Aufmerksamkeit wird der methodologischen und systematischen Entwicklung der Hegelschen Schriften in dieser Phase zugetragen, um aufzuzeigen, wie Hegel die Herausforderungen der Moderne adressiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frankfurter Periode, in der Hegel sich um eine kritische Reflexion der christlichen und jüdischen Traditionen bemüht. Das Kapitel betont insgesamt, welche Bedeutung Hegel der Liebe in dieser Phase beilegt. Als das zentrale Prinzip zur Überwindung von Gegensätzen bildet diese einen Kernpunkt seines frühen Sittlichkeitsverständnisses. Die Analyse soll ersichtlich machen, wie Hegels frühe Werke ihm nicht nur den Weg zur Rechtsphilosophie ebnen, sondern auch zur Entwicklung eines eigenständigen, umfassenden Verständnisses des Zusammenspiels von individueller Freiheit, gesellschaftlichen Strukturen und sittlicher Verantwortung beitragen.
Das zweite Kapitel fokussiert sich auf Hegels Kritik des modernen Naturrechts und rekonstruiert seine erste Formulierung der Theorie der Sittlichkeit. Dabei wird die Evolution von Hegels Gedanken zur Überwindung der modernen Entzweiung zwischen Recht und Sittlichkeit nachgezeichnet. Durch eine detaillierte Analyse des Naturrechtsaufsatzes und der damit verbundenen Schriften werden Hegels methodologische Kritik am Empirismus und Formalismus sowie sein Entwurf einer modernen Sittlichkeit dargestellt. Besonders wird dabei auf Hegels Konzeption der „absoluten Sittlichkeit“ eingegangen, die sowohl die innere Wahrheit und Notwendigkeit der sittlichen Gemeinschaft als auch die in ihr stattfindende lebendige Praxis zum Ausdruck bringt. Ferner wird im zweiten Kapitel diskutiert wie Hegel mit dem Entwurf einer auf der historisch-konkreten Realität eines Volkes gründenden Sittlichkeit die Trennungen und Spaltungen der modernen Kultur zu überwinden gedenkt.Das dritte Kapitel vertieft die Rekonstruktion der Hegelschen Konzepte von Sittlichkeit, Recht und Anerkennung im Ausgang von der Jenaer Vorlesungsmanuskripte. Im Zentrum steht dabei die Analyse des Willens als das fundamentale Element der praktischen Philosophie Hegels. Zur Beleuchtung der essentiellen Bedeutung der Intersubjektivität und der Anerkennung als normative Grundlage der Gesellschaft wird zudem Hegels Theorie der Anerkennung ausführlich erörtert und mit Fichtes Rechtsphilosophie verglichen. Der Fokus der Untersuchung erweitert sich darauffolgend auf die Themen des Rechts, der subjektiven Rechte und der Sittlichkeit sowie deren Bedeutung im politischen Rahmen des Staates. Abschließend wird Hegels Perspektive auf das Recht in Bezug auf die Probleme der Entzweiung und der sozialen Integration beleuchtet, wobei auch die Grenzen seiner Anerkennungstheorie bestimmt werden.
Das vierte Kapitel beleuchtet Hegels Konzeption des objektiven Geistes und untersucht, wie Hegel die Begrenzungen sowohl der positiven Rechtswissenschaft als auch des modernen Naturrechts zu überwinden versucht. Hierbei wird verdeutlicht, wie Hegel in seiner Rechtsphilosophie die Einheit der privaten und der öffentlichen Sphäre des gesellschaftlichen Lebens herausarbeitet. Eine besondere Aufmerksamkeit wird dabei Hegels Auffassung der Anerkennung der Persönlichkeit im Rahmen des abstrakten Rechts gewidmet. Zudem erfolgt eine tiefergehende Analyse der verschiedenen Arten der Integration subjektiver Rechte in die Mechanismen und Strukturen der bürgerlichen Gesellschaft, wobei diese Sphäre der Sittlichkeit als ein Schlachtfeld für die Anerkennung und die Umsetzung subjektiver Rechte interpretiert wird. Abschließend wird kritisch reflektiert, inwiefern die subjektiven Rechte in Hegels Rechtsphilosophie in den institutionellen Rahmen des Staates eingegliedert und diesem vermeintlich unterworfen werden. In diesem Zusammenhang wird schließlich die Möglichkeit einer dynami-schen Interaktion zwischen individueller Autonomie und kollektivem Dasein diskutiert und die Bedeutung der institutionellen Partizipation für die Verwirklichung individueller Rechte hervorgehoben.
From shipwreck as theatre to morality as technique: two emblematic scenarios (Descartes, Leibniz)
(2024)
"I have read or heard somewhere, but there is nothing in it, even if it should be wrong, that Mr. Leibniz once […]" - thus Georg Friedrich Meier, a German philosopher of the Enlightenment era, begins his account of a peculiar episode in the life of Gottfried Wilhelm Leibniz. It describes how Leibniz was once almost shipwrecked on a boat trip, but ultimately—seemingly by an act of divine mercy, yet in fact by cunning behavior—escapes with his life. The small story is hardly known, and indeed the incident it reports is not historically verified. According to his secretary and later biographer Johann Georg Eckhart, however, Leibniz himself used to recount it frequently and with pleasure. Eckhart was also the first to write down the episode, and this text - only a small paragraph in his biography of Leibniz - provided the basis for further retellings of the story.
Der Dialog ist für die einen das Versprechen gelingender Kommunikation, für die anderen ein überholtes Ideal. Marten Weise zeigt in einer interdisziplinär angelegten Studie, dass sich die Lücke zwischen Lobpreisungen und Abgesängen schließen lässt. Er setzt bei der Unmöglichkeit des Denkens »nach der Shoah« an und erkundet in exemplarischen Untersuchungen der europäischen Literatur-, Theater- und Theoriegeschichte die Spannungen und Widersprüche im Verhältnis zum »Anderen«, ohne die der Dialog nicht zu greifen ist. So macht er zwischenmenschliche, soziale und politische Vorgänge als prinzipiell unabschließbares Sprachgeschehen fassbar und eröffnet einen Spielraum für die Aushandlung und das Aushalten von Dissens und Differenz.
Following Pain’s (2021) critical assessment of the prospects of minimal capacity inferences within cognitive archeology based on ‘classical’ cognitive science, I elaborate on the chances of these inferences within so-called embodied, embedded, extended, and enacted (4E) frameworks. Cognitive archeologists infer the cognitive abilities of past hominins from the remains found in the archeological record. Here they face the problem of choosing a theory from the cognitive sciences. Results vary considerably, depending on one’s cognitive theory, so choice matters. Where classical views conceive cognition as mainly involving representations and computing, more recent 4E approaches focus on interactions between environment, body, and brain: hence the same trace, like a stone tool, might require capacities like a mental ‘blueprint’ according to the former, but only environmentally guided perception according to the latter. Given this crucial choice of theory, what are the prospects of 4E then? I present a model of cognitive hominin evolution based on 4E and niche construction theory. Based on this model, I argue that we should be guardedly optimistic: contrary to first impressions, minimal capacity inferences work well within the 4E framework, and adopting 4E might give us a methodological advantage, too.
Philosophische Logik" bezeichnet einen Fundus von Theorien und Methoden, ohne die weite und zentrale Teile der heutigen Philosophe - in beinahe wörtlichem Sinne - gar nicht denkbar sind. Im Wechselspiel mit ihren Anwendungen hat sich dabei der Begriff der Logik selbst weiterentwickelt. An den Schnittstellen zu Nachbardisziplinen der Philosophie, wie der Informatik und Linguistik, hat sich die Entwicklung besonders rasant vollzogen und ist wiederum fruchtbar für die philosophische Theorienbildung geworden. Fuhrmanns Frankfurter Vorlesungen versuchen in dieses moderne Verständnis philosophischer Logik einzuführen. Das Buch ist als Lehrbuch geeignet, leitet den Leser jedoch auch zur kritischen Beurteilung formaler Theorien in der Philosophie an. Zentrale Themen werden kapitelübergreifend entwickelt. Dennoch sind die Kapitel in sich abgeschlossen und können so als gründliche Einführungen in ausgewählte Theorien gelesen werden.