580 Pflanzen (Botanik)
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Institute
Die Gattung Orobanche
(1830)
Zur Geschichte, Cultur und Classification der Georginen oder Dahlien : nebst zwei colorirten Tafeln
(1836)
Über die Bestäubungsvorrichtung und die Fliegenfalle des Hundskohles, Apocynum androsaemifolium L.
(1880)
Der 14. Band der fünften Auflage der von Schlechtendal, Langethal und Schenk herausgegebenen Flora von Deutschland wurde durch Ernst Hallier revidiert und erweitert. Er behandelt die Kaperngewächse sowie den ersten Teil der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae, Cruciferae) und enthält neben Beschreibungen der Pflanzen und Angaben zu ihrer Verbreitung 97 Farbtafeln.
Beitraege zur Kenntniss der myrmecophilen Pflanzen und der Bedeutung der extranuptialen Nectarien
(1891)
Von den biologischen Fragen des heutigen Tages, die der Beantwortung harren, giebt es wohl wenige, die so ungemein die allgemeine Aufmerksamkeit gefesselt haben wie die Frage über die wechselseitigen Beziehungen von Pflanzen und Ameisen, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelten und worüber Delpino, Belt, Beccari u. A. höchst interessante Thatsachen zu Tage gefördert haben. ...
Die Rose und der Winter
(1893)
Wirthschaftliche und wirthschaftspolitische Rückblicke auf Wald und Jagd in den Jahren 1894, 1895
(1897)
Symbolae ad floram graecam : Aufzählung der im Sommer 1885 in Griechenland gesammelten Pflanzen [7]
(1899)
Seit meiner Zusammenstellung der Phanerogamen und Gefässkryptogamen im Jahre 1897 hat sich die Zahl der Pflanzen des Bezirks noch um einige vermehrt, die ich in dem diesjährigen Jahresbericht mit erwähnen will. Hinzufügen möchte ich noch neue Standorte seltener Pflanzen des Bezirks und einige in der letzten Zusammenstellung nicht mit erwähnten Arten.
Als Beitrag zur Flora des Regierungsbezirks Osnabrück veröffentlichte ich im XIten Jahresbericht des naturwissenschaftlichen Vereins zu Osnabrück im Jahre 1807 eine Zusammenstellung der Phanerogamen und Gefässkryptogamen und knüpfte daran die Hoffnung, im Laufe der Jahre eine ähnliche von den noch fehlenden Kryptogamen bringen zu können. Als Fortsetzung zu den Phanerogamen und Gefässkryptogamen lasse ich nun eine Zusammenstellung der bis jetzt von mir im Regierungsbezirk Osnabrück beobachteten Laub- und Lebermoose folgen. Neben den Phanerogamen und Gefässkryptogamen, von denen ich aus dem Regierungsbezirk ein ziemlich vollständiges Herbarium besitze, habe ich seit Jahren Laub- und Lebermoose gesammelt, deshalb ist es mir möglich, in der jetzigen Zusammenstellung 248 Arten, Spielarten und Formen von Laubmoosen nebst 56 Arten von Lebermoosen bringen zu können.
Beiträge zur Anatomie und Biologie der Früchte und Samen einheimischer Wasser und Sumpfpflanzen
(1907)
Das in vorliegender Arbeit zur Untersuchung gelangte Material habe ich zum grössten Teile im Regierungsbezirke Osnabrück und in den angrenzenden Gebieten gesammelt. Ich will kurz die in genanntem Gebiete gesammelten Pflanzen, den selteneren ist in Klammern der nähere Standort beigefügt, aufzählen. Zannichellia palustris L. (Ohrbeck im Wilkenbach). Potamogeton natans L. Triglochin palustris L. (Ruwenbrook). Narthecium ossifragum Huds. (Heitberg u. Hüggel). Iris Pseud-Acorus L. Montia minor GmeJin. Ceratophyllum demersum L. Ranunculus aquatilis L. Bulliardia aquatica DC. (Herbarmaterial, früher bei Lotte gefunden). Hypericum elodes L. (Wechter Moor). Peplis portula L. (Gaste im Goldbach). Lythrum Salicaria L. Isnardia palustris L. (in Bottorf bei Menslage von Herrn Apotheker G. Mollmann gefunden und durch seine Güte erhalten). Veronica Beccabunga L. und Anagallis L. Limosella aquatica L. (Lette). Lobelia Dortmanna L. (Wechter Moorteich).
Die vorliegende Arbeit ist eine Fortsetzung der bereits vor einigen Jahren erschienenen und gleichfalls im botanischen Institute zu Erlangen angefertigten Dissertation Fauths (Beiträge zur Anatomie und Biologie der Früchte und Samen einiger einheimischer Wasser- und Sumpfpflanzen, Jena 1903). Gleich Fauth habe ich in den von mir behandelten Familien den Wasser- und Sumpfgewächsen vergleichshalber spezifisch xerophytische Arten gegenübergestellt.
Zimmerblattpflanzen
(1908)
Flora im Winterkleide / bearbeitet von H. Kniep, mit einer Biographie Roßmäßlers von K. G. Lutz
(1908)
Die vorliegende Schrift verfolgt das Ziel, in weiteren Kreisen unseres Volkes Verständnis und Interesse für den volkswirtschaftlichen Wert unserer Kolonien zu wecken. Vor allem möchte sie auch der Jugend einen Einblick geben in die weiten Gebiete neuer Arbeit und nationaler Aufgaben, vor die wir durch den Erwerb überseeischer Besitzungen gestellt werden. Zu dem Zweck ist das für unsere Kolonien wichtigste Arbeitsgebiet, der Anbau und die Gewinnung pflanzlicher Erzeugnisse, in den Vordergrund gestellt und ausführlicher behandelt worden.
Enthält u.a. neu aufgestellte und beschriebene Formen: Thalictrum flavum var simpliciforme Lonicera Xylosteum f. longipedunculata Lonicera Xylosteum subf. calvescens Chrysanthemum Leucanthemum f. setosum Alectorolophus angustifolius ssp.subalpinus var. ericetorum Juncus compressus var. tereticaulus Carex glauca var. cuspidata f. hirtella Cyperus fuscus f. pygmaeus Scirpus lacustris f. radiatus
Lauberneuerung und andere periodische Lebensprozesse in dem trockenen Monsungebiet Ost-Java's
(1923)
1. Man findet im trockenen Monsungebiete Ost-Javas viele Baumarten, die während der Trockenzeit lange kahlstehen, nebst solchen, die während des Generalwechsels nur kurze Zeit kahl sind, und endlich eine dritte Gruppe von immergrünen Arten. Die Lauberneuerung vollzieht sich im Allgemeinen entweder mitten in der Trockenzeit oder am Ende derselben. Die Immergrünen treiben entweder immerfort an allen Knospen, soweit diese nicht in Blutenstände umgebildet werden, oder nur an einem Teil der Knospen, während bei noch anderen Arten dann und wann während einiger Zeit alle Knospen ruhen. Im Allgemeinen zeigen die jüngeren Exemplare einer beliebigen Art ein länger anhaltendes Sprosswachstnm als die älteren Vertreter. Auch in feuchtem reichem Boden findet man dieselbe Erscheinung. Im gleichmässigeren Buitenzorger Klima wird die Ruheperiode durch die in Ost-Java zeitweise kahlstehenden Arten auch wohl eingehalten, die Ruhe ist aber viel unregelmässiger und oft astweise autonom, sodass dann der Baum als Ganzes nicht kahl steht. Andere Arten stehen in Buitenzorg aber in der Trockenzeit auch während längerer Zeit kahl. Die Immergrünen sind dort auch immergrün. Einige Arten wechseln im gleichmässigeren Klima von Buitenzorg und Tjibodas alle 8 Monate das Laub und stehen dann kahl, während sie im einem Klima mit Jahresperiode einmal jährlich das Laub wechseln. 2. Es besteht ein intimer Zusammenhang zwischen Lauberneuerung und Kambialtätigkeit in dem Sinne, dass bei kahlen Bäumen das Kambium ruht und bei belaubten Bäumen, solange das Laub noch nicht zu alt .oder funktionsunfähig ist, das Kambium tätig bleibt. Bei den kahlstehenden Arten wird, soweit die Beobachtungen reichen, das Dickenwachstum durch die Laubentfaltung eingeleitet. Die in Europa häufig beobachtete Erscheinung, dass schon vor dem Knospenaufbruch das Dickenwachstum einsetzt, habe ich nie bei den kahlstehenden tropischen Arten beobachtet. Im Allgemeinen ist das Dickenwachstum desto kräftiger, je kräftiger auch das Sprosswachstum ist. 3. Zwischen der Kambialtätigkeit und der Ausbildung von Zuwachszonen tropischer Holzarten besteht die Beziehung, dass im Allgemeinen nur solche Arten scharfe ringsum geschlossene Zuwachszonen ausbilden, die zeitweise kahl stehen, also zeitweise eine Kambiumruhe aufweisen. Aber umgekehrt bilden nicht alle Arten mit periodischer Kambiumruhe auch scharfe Zuwachszonen aus. Wenn. wir ein Schema aufstellen von den logisch möglichen Beziehungen zwischen Kambialtätigkeit und Zonenbildung, dann zeigt sich dass alle Möglichkeiten auch tatsächlich in den Tropen verwirklicht sind. 4. Die Zuwachs zonen tropischer Alten werden durch eine grosse Verschiedenheit anatomischer Merkmale ausgebildet, die sich nicht nur auf die verschiedenen Arten beschränkt, sondern die man auch innerhalb derselben Art antrifft. Diese Merkmale sind: a. Eine radiale Verkürzung der letzten Spätholz-Libriformfasern. b. Ein rund herum laufender schmaler Parenchymstreifen. Sehr oft werden diese Parenchymzellen als letzte Elemente des Dickenwachstums vor der Ruhe ausgebildet. Bisweilen entsteht eine Zone von dünnwandigem Parenchym aus der Zwischenzone von noch nicht ausgewachsenen Zellen zwischen Kambium und Altholz, die während der Ruhe unverändert liegen bleiben. c. Ein schmaler Streifen Libriform ohne Gefässe oder Parenchym, oft als erste Bildung des Jungholzes. d. Eine Periodizität in der Breite der abwechselnden Libriform- und Parenchymbänder. e. Eine Periodizität in der Gefässgrässe oder der Gefässanordnung. Oft findet man im Frühholz eine Anhäufung grösserer Gefässe, ziemlich oft sind aber au.ch die Gefässe in der Mitte der Zuwachszone am grössten; bisweilen findet man eine Anhäufung kleinerer Gefässe im Spätholz, während das Frühholz dann wohl grössere Gefässe aufweist, die aber weiter voneinander entfernt sind. Bisweilen ist auch das Frühholz ausgesprochen gefässarm. 5. Es gibt nur verhältnissmässig wenige tropische Holzarten, bei denen die Ausbildung der Zuwachszonen unter gleichmässigen äusseren Umständen ganz ausbleibt, während bei ungleichmässi gen Aussenfaktoren schöne Zuwachszonen ausgebildet werden. Die anderen Arten bilden entweder gleich deutliche Zuwachszonen in Ost- und West-Java aus (es sind dies die Arten mit fester Laubperiodizität) oder die Zonen sind im gleichmässigeren Klima von West-Java etwas weniger, scharf oder etwas unregelmässiger als in Ost-Java. Die Ausbildung von Zuwachszonen bleibt sehr oft in der Jugend aus, oder die in den ersten Lebensjahren gebildeten Zonen sind unvollkommen und verwaschen. 6. Die Altersbestimmung durch Abzählung der Zuwachszonen ist in den Tropen nicht so zuverlässig wie in den gemässigten Gegenden, weil oft die Zuwachszonen etwas unregelmftssig sind und dabei die Zuwachszonen in der Jugend bisweilen fehlen. Es gibt aber eine Anzahl Holzarten, die im periodischen Klima von Ost-Java bis auf einige Jahre genaue Resultate geben, während bei anderen die Fehlergrenze innerhalb 20-30% bleibt. In West-Java ist die Abzählung der Zuwachszonen für viele dieser Arten nicht mehr zuverlässig; bei einigen Arten wird man jedoch auch dort bis auf einige Jahren genaue Resultate bekommen, bei anderen bis auf 20-30% genaue Resultate. 7. Die aus kälteren Gegenden in Tjibodas eingeführten Holzarten sind dort grösstenteils immergrün; die Lau bhö1zer jedoch zeigen meistens eine astweise Periodizität. Alnus, Rosa und Sambuctts treiben immerfort an allen unverletzten Knospen. Das Dickenwachstum steht in demselben Zusammenhang mit der Laubperiodizität, wie wir es für die tropischen Arten gefunden haben. Die meisten Laubholzarten mit astweiser Laubperiodizität bilden ganz normale Zuwachszonen aus, die meistens der Zahl der Trieb ab sätze entsprechen. In den dickeren Ästen und im Hauptstamm findet man dann aber bisweilen Unregelmässigkeiten, wie zusammenfliessende oder blind im Gewebe endigende Zonen. Die immer durchwachsenden Laubholzarten zeigten oft keine oder nur vage Zuwachszonen. Die Koniferen zeigen dort sehr oft unscharfe Zuwachszonen, bei denen das Spätholz nach beiden Seiten allmählig in Frühholz übergeht. 8. Durch Rindenringelungs-, Entknospungs- und Verdunkelungsversuche an laubverlierenden und immergrünen tropischen Holzarien, sowie aus einer kritischen Übersicht der wichtigeren Literatur, ist festgestellt, dass das erneute Dickenwachstum nach der Ruhe durch in der Rinde weiter transportierte Stoffe oder Reize angeregt wird, die von den sich entfaltenden Organen ausgehen. Wenn die austreibenden Organen entfernt oder durch eine Rindenringelung isoliert werden, bildet sich kein oder nur sehr wenig neues Holz aus. Versuche haben festgestellt, dass auch bei Bäumen in Europa, die schon Kambialtätigkeit zeigen bevor noch die Knospen aufgebrochen sind, der Reiz zum Dickenwachstum von den Knospen ausgeht (S. 77/8). Die Unterbrechung des absteigenden Saftstromes bei Immergrünen oder bei belaubten Exemplaren laubverlierender Arten, hat ein sofortiges oder sehr baldiges Einstellen des Dickenwachstums zufolge, das aber wieder aufgenommen wird, nachdem der Saftstrom wieder ungehindert durchgeht. Das Dickenwachstum tritt auch bei austreibenden verdunkelten Pflanzen auf, deren Assimilationstätigkeit verhindert ist. Bei den Immergrünen sind es hauptsächlich die auswachsenden Organe und weniger die alten Blattmassen, die den Reiz zum Dickenwachstum abgeben. Das erneute Dickenwachstum bei in kahlem Zustande blühenden Arten wird schon durch die auswachsenden Blüten angeregt. 9. Bei der plötzlichen Unterbrechung des absteigenden Saftstromes wird das Dickenwachstum, entweder sofort oder sehr bald, ganz eingestellt und bleibt die Zone halb ausgewachsener Zellen zwischen Kambium und fertigem Holze entweder unverändert liegen oder es wachsen die Gefässanlagen zu kleinen Gefässen mit paratrachealem Parenchym aus, während das zwischenliegende Gewebe parenchymatisch bleibt. Nach erneutem Dickenwachstum wächst diese Zone dann meistens nicht weiter aus. Daher weisen bei plötzlicher Unterbrechung des absteigenden Saftstromes (z. B. bei Rindenringelung oder Entblätterung), die dadurch hervorgerufenen Zuwachszonen meistens, je nach der Wuchskraft, eine schmälere oder breitere Zone dünnwandigeren Gewebes auf. 10. Aus verschiedenen Versuchen und Beobachtungen geht hervor, dass die jungen sich entfaltenden Organe die Bildung des weitlumigen Frühholzes verursachen, während das englumigere Spätholz durch die Tätigkeit der älteren, schon ausgewachsenen Blätter hervorgerufen wird. Hieraus ergeben sich die Bedingungen zur künstlichen Herstellung von Zuwachszonen. Vor allem muss die Ausbildung des Spätholzes schon eingetreten sein. Wenn das nicht der Fall ist, kann sie künstlich durch das während einiger Zeit fortgesetzte Abschneiden der Sprosspitze und der treibenden Knospen hervorgerufen werden. Dann muss eine Zone Jungholz ausgebildet werden, indem ein kräftiges Austreiben der Knospen herbeigeführt wird. Solche künstliche Zuwachszonen wurden tatsächlich hergestellt. 11. Es wird die schon vorher durch andere Verfasser aufgestellte Hypothese verteidigt, dass das Dickenwachstum von der Laubtätigkeit verursacht wird, entweder durch Ausbildung von Hormonen oder durch einen in der Rinde herabbeförderten Reiz. Die Bildung von Hormonen ist wahrscheinlicher als Reizwirkung. Auch die Ausbildung von Zuwachszonen wird dieser Ursache zugeschrieben; Die von anderen Autoren angeführten Faktoren, die das Dickenwachstum und die Ausbildung von Zuwachszonen hervorrufen sollen, wie Rindenspannung, Turgor der Jungholzzellen, Ernährung des Kambiums mit Nährsalzen und organischen Nährstoffen, Wassergehalt der Tungholzregion, haben entweder nur eine indirekte Wirkung, indem sie das Laubwachstum beeinflussen, oder sie werden selbst durch die vom Laube ausgehenden Stoffe oder Reize hervorgerufen. Ein gewisser Zusammenhang zwischen Transpiration und Ausbildung von Wasserleitungsbahnen ist in vielen Fällen auch nicht zu verkennen, aber dieser Zusammenhang ist wahrscheinlich nur indirect und wird direct durch vorn Laube ausgehende Reizstoffe oder Reize hervorgerufen. Die Frage des Dickenwachstums und der Jahresring (Zuwachszonen) bildung wird also zurückgeführt auf eine andere Erscheinung im Pflanzenleben, die Laubperiodizität ; dieser letzte Satz aber mit der Einschränkung, dass in erster Instanz die erbliche Anlage darüber entscheidet, ob überhaupt, und in wie weit, Zuwachszonen ausgebildet werden können. 12. Es wird betont dass man keine palaöklimatologische Schlüsse aus vereinzelten Beobachtungen ziehen darf; wenn man aber bei vielen Arten scharfen, ringsum geschlossenen Zuwachszonen antrifft, so darf man daraus wohl auf ein periodisch kälteres Klima schliessen.
Die Wachstumsperiode des Frühjahres 1933 mit den schnellen, großen Schwankungen von Temperatur und Wetter, oft innerhalb weniger Stunden, zeigte bei vielen Pflanzen der Olmützer Flora die verschiedensten Verkrümmungen, Schrurnpfungen, Verfärbungen an Blatt und Blüte. Die Ursache davon war eine Art Verkühlung (Unterkühlung), hervorgerufen durch den genannten Witterungscharakter. Als Folgen dieser Erkältungen, die beim Erfrieren der Pflanze den Höchstgrad erreichen, stellen sich vielfach Änderungen des normalen chemisch-physiologischen Wachstumsprozesses, aber auch Änderungen des normalen physikalischen Gleichgewichtszustandes im Gewebe ein: so erfolgt eine Reduktion des Atmungsprozesses, die Einstellung oder Verminderung synthetischer Aufbauprozesse (Chlorophyll!), Zerfall der Proteine in N-haltige Spaltungsprodukte, weiters Kälte-Kontraktion des Lellprotoplasmas, Plasmolyse, Änderung des colloidalen Zellinhaltes u. v. m. Besonders die schnell einsetzende, längere, große Unterkühlung nach warmen Tagen bewirkt unter Anderem bei der wachsenden Pflanze ein starkes Zusammenziehen des Primordialschlauches der Zelle und damit ein unregelmäßiges, mehr oder minder großes Durchtreten des Zellwassers in die Interzellularräume des Pflanzengewebes. Die dadurch notwendig entstehenden abnormen, oft einseitigen Druck- und Spannungsänderungen im Gewebsparenchym sind es nun hauptsächlich, die sich - in Verbildung der normalen Organform der Pflanze - als zeitweilige Verkrümmungen, Wellungen, Schrumpfungen , Verfärbungen u. ä. verraten, später aber wieder ausgleichen, wenn normale Wachstumsbedingungen eintreten. Die typischen Formen solcher „ Wettersiörungen" des Wachstums der Pflanzen - die "Verkühlung der Pflanze" und der "Kälte-Ikterus" - seien unter Nr. 655 u. 656 dieser Abhandlung - (VI. Teil) näher erwähnt. Über weitere publizierte Krankheiten und Mißbildungen an Pflanzen der Olmützer Flora siehe: Nr. 1-271, (1. T.), Jg. 36, 1925, cas. Vlast. spol. Mus. v Olumouci, Nr. 272-331, T.), Jg. 38, 1927, s.o. Nr. 332-440, T.), Jg. 62, 1931, Verh. des Naturf. Ver. in Brünn. Nr. 441-550, (4. T.), Jg. 63, 1932, s.o. Nr. 55 1-650, (5. T.), Jg. 64, 1933, s.o. Nr. 651-750, (6. T.), Jg. 65, 1934, s.o.
Flora des tropischen Arabien
(1939)
In den vorliegenden Untersuchungen wurde anhand umfangreichen Herbarmateriala sowie über längere Zeit ausgedehnter Geländestudien versucht, zwei Problemen nachzugehen, einem allgemeinen und einem speziellen. Bei den Flechten werden seit langem relativ primitiv gebaute krustige und morphologisch wie anatomisch hochentwickelte laubige und strauchige Typen unterschieden. Anhand einer Gruppe, die am Übergang zwischen beiden Lebensformen steht, eben der als (Sektion oder) Untergattung Placodium des Genus Lecanora sensu amplo zusammengefaßten Arten, sollte nun geprüft werden, wie sich die morphologische Differenzierung von Randloben usw. im anatomischen Bau auswirkt. Die leitenden Prinzipien finden sich nun gleichsam in den verschiedenen systematisohen Einheiten manifestiert und können etwa folgendermaßen skizziert werden: Die primitiveren, rein krustigen oder auch schon primitiv gelappten Formen verfügen noch nicht über eine echte Rinde. Die sog. Rinde besteht bei ihnen aus absterbendem und kollabierendem Thallusgewebe mit Einschluß alter Algernüllen. Als nächsthöhere Stufe sind die Arten mit einfacher, echter Rinde aufzufassen, welche als spezielles Organ aufgebaut wird und keine toten Algenhüllen mehr enthält. Im weiteren Verlauf der angenommenen Entwicklung kommt es zu einer verschiedenartigen Differenzierung der Rinde unter gleichzeitiger Reduktion des Markes. Bei den als Gattung Squamarina ausgeschiedenen Arten wird die Oberrinde allein zum formgebenden Element des Fleohtenkörpers; sie ist auch durch auffällige Starrheit ausgezeichnet. Das streng abgesetzte Mark wird weit mehr als bei den vorher genannten Typen zum Ablagerungsplatz anorganischer Bestandteile. Bei den meisten Arten von § Placodium ist der Cortex dagegen in eine Vielzahl kegeliger, unter sich nur wenig zusammenhängender Teile aufgelöst die jeweils straff mit dem Mark verbunden sind und den Loben dadurch ihre flache Gestalt geben. Von hier, wie von den Arten mit einfacher echter Rinde, führt nun durch Ausdifferrenzierung einer Unterrinde, die zusammen mit der Oberrrinde als Außenskelett wirkt, der Weg zu blattflechtenähnlichen Typen, bei denen das Mark mehr und mehr zum Verschwinden kommt bzw. nur als sehr lockeres Füllorgan dient. Als hier anzuschließende Sonderform können die Schildflechten gelten, die bei gleicher Grundstruktur ihre Verbindung mit dem Substrat auf einen Punkt reduziert haben. Parallel zur anatomiechen Differenzierung der Pilzkomponente steht das Verhalten der Algen: im Anfang eine mehrminder regellose Verteilung in den oberen Partien des Flechtenkörpers, dann die Entstehung einer fest definierten schicht, schließlich wieder - bei den auch unterseits berindeten Formen, bei denen das Mark sehr aufgelockert ist - die Auflösung dieser Ordnung und das Wandern der Algen in die für die Assimilation günstig gelegenen, belichteten Teile des Flechtdnkörpers. Die höchstentwickelten Formen verschiedener Gruppen können bereits als echte Laubflechten gelten, womit auch in einem kleinen Bereich wieder der Beweis erbracht wäre, daß die Lebensformen der Flechten nur als Entwicklungsstufen, nicht aber als reelle systematische Einheiten höherer Ordnung aufzufassen sind. Als zweites Problem sollte, im Zusammenhang mit den eben kurz skizzierten Untersuchungen und unter Berüoksichtigung der gefundenen Tatsachen, eine systematische Gliederung und Bewertung der lobaten Arten der Sammelgattung Lecanara erarbeitet werden. Die großen Verschiedenheiten der entsprechenden Spezies führten dabei zu einer Auflösung der ganzen Einheit, also zur Erkenntnis der Polyphylie der Gruppe und damit zum Nachweis vielfältiger, parallel gerichteter Entwicklungstendenzen. Insgesamt werden -- einige species incertae sedis ausgenommen - 88 Arten behandelt und auf 4 Gattungen verteilt, von denen eine -- Squamarina mit 15 Arten in 2 Sektionen -- neu aufgestellt werden mußte. Die bei Leoanora verbleibenden Arten werden in 11, größtenteils aus Sektionen bewertete Gruppen gegliedert. Eine Anzahl bisher anerkannter Spezies mußte eingezogen werden; 14 neue aus den Alpen, dem Mittelmeergebiet, dem Himalaya und aus Innerasien werden beschrieben.
Aus den nordostmecklenburgischen Niederungen werden folgende Pflanzengesellschaften nicht intensiv genutzter Kalkmoore beschrieben: Schoenus ferrugineus-Primula farinosa Ges., Carex buxbaumii-Primula farinosa-Ges., Primula farinosa-Carex panicea-Ges., drei Gesellschaften aus der Gruppe der Juncus subnodulosus-Gesellschaften, ferner die Betula pubescens-Lotus uliginosus-Ges. und die Betula pubescens-Rhamnus cathartica·Ges. Das Schoenetum Mecklenburgs steht in pflanzengeographischer Beziehung zwischen dem präalpischen und dem baltischen Schoenetum. Durch Austrocknung entsteht aus ihm die Carex buxbaumii-Ges. und durch schwache Eutrophierung die Primula farinosa-Carex panicea-Ges. Die Juncus subnodulosus-Vegetation wird in drei Gesellschaften gegliedert. Die gehölzarmen Kalkmoore sind von Birkengesellschaften umgeben, die nicht Ersatzgesellschaften eutropher Bruchwälder darstellen. Auf tiefem, neutral reagierenden, aber nährstoffarmen Torf sind wahrscheinlich Birkengesellschaften und nicht Erlenbruchwälder Dauergesellschaften.
1. Die Feldbeobachtungen der vorliegenden Untersuchung sind in der Zeit vom 10. VII. bis 9. VIII. 1964 in Westspitzbergen in den Gebieten von Isfjorden und Hornsund (Abb. 2) gemacht worden. Die Fjeldheidevegetation wurde auf 58 Probeflächen von je 25 m2 untersucht. 2. Bei der Besprechung der Fjeldheidevegetation wird zunächst der Begriff »Fjeldheide» definiert und mit dem Begriff »Tundra» verglichen. Zugleich wird die Zonität der (oro)arktischen Vegetation erörtert und mit den in Grönland, Fennoskandien und Nowaja Semlja vorgenommen Zoneneinteilungen verglichen. Im Rahmen der Dreizoneneinteilung der (oro)arktischen Vegetationszone werden in Spitzbergen die mittel- und die oberoroarktische Stufe angetroffen. 3. In der untersuchten Fjeldheidevegetation wurden 5 Artengruppen und entsprechend 5 Heidetypen herausgearbeitet: 1. Deflations-, 2. Flechten-, 3. trockene und 4. frische Moosheide sowie 5.Schneebodenstellen. Die Grenze zwischen den Typen und auch zwischen den innerhalb eines jeden Typs anzutreffenden Westküsten- und Binnengebietvarianten sind fliessend. Das Westküstengebiet umfasst die Untersuchungsstellen 1-6, das Binnengebiet (=Innenfjord- und Binnenlandgebiet) die Punkte 7-20. 4. Das Westküstengebiet gehört vorwiegend ins Bereich der metamorphierten, das Binnengebiet wiederum ins Gebiet der nicht metamorphierten Gesteine. Für die Entstehung der die obigen Gebiete charakterisierenden Varianten wird jedoch nach meiner Meinung dem Grossklima die ausschlaggebende Bedeutung beigemessen. Die Westküste ist hygrisch und thermisch ozeanischer als das Binnengebiet (Abb. 6). Dieser Umstand macht sich in der Vegetation auch in den Mangenverhältnissen der Typen geltend: an der Westküste viele Deflationsheiden und SchneebodensteIlen (siehe S. 43). Ferner ist die Höhengrenze der mittelarktischen Stufe an der Westküste tiefer (siehe S. 43). Die Phänologie der Pflanzen lässt an der Westküste Verspätung der Entwicklung erkennen (siehe Tab. 9 und 10). An der Westküste steht die Fjeldheidevegetation auf gröberem Untergrund (siehe Tab. 8), und das Eis reicht weiter herunter als im Binnengebiet. 5. Beim Vergleich der Fjeldheidetypen miteinander wurden Unterschiede in der Dicke des Auftaubodens und in der Phänologie der Pflanzen beobachtet, welche Umstände mit der Dicke der Schneedecke zusammenhängen dürften. Die Dicke des Auftaubodens wird zu den frischen Moosheiden hin geringer und nimmt dann an den SchneebodensteIlen wieder zu (Tab. 8). Die Entwicklung der Pflanzen setzt umso zeitiger ein, je trockener der Typ ist (Tab. 9 und 10). 6. Mit Hilfe der Literatur wird der Versuch gemacht, Vegetationen ausfindig zu machen, die sich mit den Fjeldheidetypen Spitzbergens identifizieren (= Horistisch gleichartig sind; vgL Abb. 11) oder vergleichen lassen (= floristisch andersartig, aber an mehr oder minder gleichartigen Standorten). Zusammenfassend wird hauptsächlich anhand der Literatur ein vorläufiger Vorschlag für die Vegetations gebiete Spitzbergens gemacht (Abb. 10).
Das Moorgebiet "Lonner Tannen" liegt im Kreise Bersenbrück, etwa 4 km nordwestlich von Fürstenau, MBl. 3411 (Lengerich/Niedersachsen). Der dürftige Sandboden konnte an das durchsickernde Niederschlagswasser weder Nährsalze noch Kalk abgeben, und so sammelten sich in einigen flachen, vielleicht durch Ausblasung entstandenen Senken kalk- und nährstoffarme Wässer zu oligotrophen Weihern. In und an solchen oligotrophen Weihern tritt eine charakteristische artenarme Pflanzenwelt auf, die in der Hauptsache aus Torfmoosen u. a. Moorpflanzen besteht. Das Moorgebiet in den "Lonner Tannen" enthält eine Entwicklungsreihe der Pflanzengesellschaften vom oligotroph-dystrophen Weiher bis zum Moorwald, ferner Gesellschaften des feuchten und nassen Sandes (Ericetum) bis zum Heidemoor in sehr charakteristischer und ungestörter Ausbildung. Die Umrahmung der Moorsenke ist Kiefernforst auf trockenem Sandboden. Ferner finden wir zahlreiche seltene Pflanzen, z. B. Cephaloziella elachista, Calypogeia sphagnicola, Campylopus brevipilus und Rhynchospora fusca. Darüber hinaus ist die Moorsenke aber auch als Wasserreservoir in dem trockenen Sandgebiet und durch ihre landschaftlichen Reize von hohem Wert.
Die 2. Ausgabe der "Flora des Reg.-Bez. Osnabrück und der benachbarten Gebiete" von Karl Koch, die im Jahre 1958 erschien, gibt einen Überblick über das Vorkommen der Orchideen im Osnabrücker Raum. Allerdings deutet schon manche Anmerkung des Verfassers bei einzelnen Arten darauf hin, daß viele Fundorte der Kultur zum Opfer gefallen sind. Die folgenden Ausführungen sollen einen Einblick in die seit 1952 beobachteten Orchideenbestände des Lengericher Gebietes geben.
Rubus raduloides (ROG.) SUDRE, eine bislang nur von England, Wales und Schottland bekannte Brombeerart, ist ebenso auf dem Kontinent (in den Niederlanden, Belgien und in der Bundesrepublik Deutschland) weit verbreitet, doch hier bisher verkannt und mit anderen Arten verwechselt. Nomenklatorische Fragen, die Verbreitung und Ökologie werden behandelt, und darüber hinaus wird eine detaillierte Beschreibung mit Abbildungen dieser auch in Großbritannien oft falsch interpretierten Art gegeben, um weitere Fehldeutungen zukünftig zu verhindern.
Das Pruno-Rubetum elegantispinosi (Pruno-Rubetalia) wird als neue Gebüschgesellschaft auf kalkreicheren Böden in Hecken Niedersachsens und Westfalens beschrieben. Darüber hinaus wird die Syntaxonomie der Rhamno-Prunetea behandelt. Es wird gezeigt, daß die Rubi (Pseudo-Phanerophyta) mit ihren nur zweijährigen Schößlingen nicht in der Lage sind, sich in geschlossenen, von echten ausdauernden Sträuchern (Nano- Phanerophyta) gebildeten Gebüschen zu behaupten und daher nur als charakteristischer «ubus-Mantel dieser echten Prunetalia-Gebüsche auftreten, wo sie als eine Art "Klammergesellschaft" sowohl die echten Prunetalia wie auch die vorgelagerten Säume (Trifolio- Geranieta, Alliarietalia) zum Teil miteinander verbinden. Im Interesse einer saubereren nyntaxonomischen Fassung der (subatlantischen) Rhamno-Prunetea sind daher (besonders an breiteren Hecken und in ausgedehnteren Gebüschen) innere brombeer- und weitgehend auch krautfreie Bereiche (Prunetalia s.str.) von den äußeren Pruno-Rubetalia zu unters::: heiden, die die Mantelzone der Prunetalia s. str. darstellen, oder auch insgesamt durch schmale Hecken, Waldmänteloder durch noch offene Ptoruerstad.en der Prunetalia s. str. repräsentiert werden können.
Die Vegetationsverhältnisse der Hase, eines 174 km langen Nebenflusses der Ems, wurden im Sommer 1975 von der Quelle an auf einer Strecke von 93,3 km an 77 Probeabschnitten untersucht. Die Analysen konzentrierten sich dabei auf die Gefäßpflanzen des Wassers und der Böschungen in ihrer Abhängigkeit von den natürlichen und anthropogenen Standortsbedingungen. - Im Zusammenhang mit der Beschreibung der Pflanzengesellschaften werden die morphologische und ökologische Plastizität der vorkommenden Arten und die dadurch gegebenen Probleme für die syntaxonomische Zuordnung amphibischer Gesellschaften behandelt. Die Arten werden je nach dem Grad ihrer Polymorphie, ihrer Amphibie und ihres Standortoptimums in verschiedene Typen eingeteilt. - Von den zahlreichen Pflanzen.gesellschaften der Hase sind die wichtigsten: 1) als Hydrophytengesellschaft das Sparganio-Potametum pectinati Ass. nov. Als einzige in der Hase vorhandene gleichzeitig strömungs- und verschmutzungstolerante Gesellschaft ist sie vor allem im Mittellauf verbreitet. 2) Als Helophytengesellschaft begleitet das Sagittario-Sparganietum emersi TX. bis auf den quell nahen Oberlauf den Fluß zu beiden Seiten bis zur Mündung. 3) Als nur periodisch überflutete Epigeophytengesellschaft ist das Phalaridetum arundinaceae LIBB. parallel dazu an den Böschungen verbreitet. Ein Vergleich der Hydrophytenflora von der Quelle bis Quakenbrück zeigt nach einer arten armen quellnahen Strecke eine große Zunahme der Artenmannigfaltigkeit bis Osnabrück, dann ein starkes Absinken und später bis Quakenbrück wieder eine allmähliche Zunahme. Einige früher nachweislich auch unterhalb von Osnabrück verbreitete Arten haben sich heute nur noch im Oberlauf halten können. - Es wird gezeigt, daß zwischen der Diversität der Hydrophytenflora und den jeweiligen Saprobieverhältnissen eine enge Abhängigkeit besteht. Dabei werden die Ursachen für das Absterben der Arten diskutiert. Die vegetationskundlichen Befunde ergeben an den fünf Punkten, für die langfristige hydrobiologische und chemische Analysen aus dem Zeitraum 1966-69 vorliegen (NEUMANN 1975 u. a.) noch im Jahr 1975 eine vollständige Koinzidenz. Die Diversität der Hydrophytenvegetation erweist sich somit als deutlicher Indikator für die ökologische Beurteilung von Fließgewässern und erlaubt die Einordnung punktueller mikrobiologischer und chemischer Meßstationen in ein Gesamtgefüge, denn wegen der raschen Erkennbarkeit der Makrophyten und ihres Zeigerwerts für langfristig wirksame Bedingungen kann ein Fließgewässer an allen Punkten seiner gesamten Strecke leicht und ohne mehrfache Analysen ökologisch beurteilt werden. Der untersuchte Haselauf von der Quelle bis Quakenbrück ist auf dieser Grundlage in unterschiedliche Abschnitte mit verschiedener Gewässergüte zu gliedern, die oberhalb von Osnabrück zunächst die Klasse I, dann die Klasse II durchläuft. Diese reicht noch bis in die Stadt hinein, sinkt dann durch verschiedene Belastungen bis auf III ab und bessert sich erst allmählich wieder (etwa von der Dütemündung an) bis auf II, wobei hinter der Stadt Bramsche noch einmal eine vorübergehende Verschlechterung der Saprobieverhältnisse zu beobachten ist. Das 1975 erfaßte Floreninventar der Hase ist in einem abschließenden Verzeichnis mit 322 Gefäßpflanzen zusammengestellt.
280 Arten der pennaten Diatomeen konnten in drei Jahren an fünf Entnahmesteilen in der Hase beobachtet werden. Die unterschiedliche Zusammensetzung ihrer Assoziationen in diesen verschiedenen Biotopen lassen aut- und synökologische Zusammenhänqe erkennen, die mit differenten ökologischen Bedingungen der Beobachtungspunkte korrelieren, z. B der Eutrophierung.
Zwei Rubus-Arten werden erstmals beschrieben: Rubus amisiensis Weber (Ems-Brombeere, zur Ser. Silvatici F. gehörig), der im Emsland, in der Grafschaft Bentheim und in den Niederlanden verbreitet ist. Die zweite Art, Rubus conothyrsoides Weber, wächst vor allem im Hügelland im Raum zwischen Bielefeld und Lingen und ist hier streckenweise eine der häufigsten Arten. Sie gehört zu der hier neu aufgestellten Serie Anisacanthi Weber, die sich durch eine große Variabilität der Bestachelung und des Drüsenbesatzes auf dem Schößling auszeichnet. Die Holotypen der Arten sind abgebildet, die Verbreitung ist in Rasterkarten dargestellt.
Die Vegetationsverhältnisse des Lechtegors, eines meso- bis schwach eutrophen Sees 7 km südlich von Haselünne im Landkreis Lingen, werden behandelt. Der einstmals natürliche Zustand ist nach Flurbereinigungsmaßnahmen seit etwa 10 Jahren in starker Umwandlung begriffen: Durch Absenkung des Grundwassers sind der nasse Bruchwald und Weidengürtel sowie Teile des Röhrichts trockengefallen. Nach Ausbau eines in den See geleiteten Vorfluters trat eine zunehmende Hypertrophierung ein, die inzwischen zur Bildung einer mächtigen Faulschlammschicht geführt hat, durch die die freie Wassertiefe von einst wohl fast 20 m auf nur 2 bis 2,5 m eingeengt wurde. Einige Pflanzen und Pflanzengesellschaften sind infolge dieser Entwicklung ausgestorben, bei anderen haben sich charakteristische Umwandlungen ergeben, die im einzelnen dargestellt werden. Insgesamt zeigt das Lechtegor eine klar gegliederte Verlandungsserie über Schwimmblattgesellschaften (Potameto-Nupharetum), Schilfröhricht (Phragmitetum), Großseggenrieder (vor allem Caricetum acutiformis), Weidengürtel (Salicetum pentandro-cinereae) und Erlenbruch (Carici elongatae-Alnetum), der den Anschluß an die umgebende potentiell natürliche Querco-Betuletum-Landschaft bildet. - Vorschläge zur Sanierung und zum Naturschutz des auch in faunistischer Sicht erhaltungswürdigen Sees werden diskutiert.
In einem ausführlichen Verzeichnis sind alle bayerischen Fundorte mit näheren Angaben zusammengestellt. Darüber hinaus soll ein Überblick über die Verbreitungsverhältnisse der Art in Europa und auf der Erde vermittelt werden. Die bis heute bekannte Verbreitung tn Europa läßt den Schluß zu, daß Octodiceras fontanum mit großer Wahrscheinlichkeit noch an vielen Stellen aufzufinden sein wird. Die bryosoziologischen Verhältnisse des Octodiceratetum werden durch soziologische Aufnahmen aus Ostbayern belegt. Der Vergleich mit Literaturangaben aus anderen europäischen Gebieten ergibt eine recht einheitliche Ausbildung dieser Wassermoosgesellschaft. Außerdem wird versucht, die ökologischen Verhältnisse des Octodiceratetum zu erfassen. Die entsprechenden Ausführungen müssen sich dabei v.a. auf die Untersuchungen in Ostbayern stützen, da aus anderen europäischen Gebieten nur wenige, vergleichbare Angaben vorliegen. Es wird daher in erster Linie angestrebt, vergleichbare Werte für zukünftige Untersuchungen in anderen Gebieten zu liefern. Die derzeitige Kenntnis des ökologischen Faktorenkomplexes für Octodiceras fontanum läßt noch manche Frage offen. Das Literaturverzeichnis enthält den Großteil der Veröffentlichungen über europäische Octodiceras-Standorte. Es wurden bewußt nur die Arbeiten aufgenommen, die auch eingesehen werden konnten.
Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) am Hüggel (Gemeinde Hasbergen, Landkreis Osnabrück)
(1979)
Phyllitis scolopendrium (L.) NEWM. wird zwar in der "Roten Liste"
der Gefäßpflanzen in der Bundesrepublik Deutschland (KORNECK &
LOHMEYER & SUKOPP & TRAUTMANN 1977 - Liste der in der Bundesrepublik
Deutschland und Berlin (West) verschollenen und gefährdeten
Farn- und Blütenpflanzen) nicht aufgeführt, jedoch ist dieses auf das
geographische Verbreitungsschwergewicht dieser Sippe zurückzuführen.
In einem Vergleich der im Rubbenbruch bei Osnabrück vorkommenden Feuchtlandpflanzen nach den Angaben bei KOCH (1958) und eigenen Beobachtungen in neuerer Zeit wird eine gravierende Verminderung der Diversität festgestellt. 14 der ehemals im Gebiet gefundenen 17 Arten (etwa 82 %) fehlen heute. Dem stehen nur 2 Neuzuwanderer (etwa 10 %) gegenüber. Die Bestandsentwicklung einiger Pflanzen wird von 1970 an dokumentiert; auch hier zeigt sich eine negative Tendenz. Konkrete Vorschläge zur Gestaltung und Pflege des "Schutzgebietes Rubbenbruch" sollen dazu beitragen, diese Entwicklung aufzuhalten oder zu verändern.
Rubus ferocior WEBER 1977 (= R. ferox WEIHE non VEST) und Rubus placidus WEBER nov. spec. (= R. milliformis var. roseus FRID. & GELERT) werden als weitverbreitete zentraleuropäische Arten der Rubi sect. Corylifolii erstmals genauer beschrieben und in typischen Exemplaren (specimina normalia) abgebildet. Die zum Teil verwickelte Nomenklatur wird ausführlich diskutiert. Die Verbreitung ist durch eine Auflistung von Fundorten und in Rasterkarten angegeben. Durch einen Bestimmungsschlüssel, der auch die nächstverwandten Taxa enthält, soll einer Verwechslung mit ähnlichen Arten vorgebeugt werden.
Drei Arten der Rubi sect. Corylifolii sind behandelt. Rubus hadroacanthos G. Br., eine bislang unbeachtete Art, ist erstmals detailliert beschrieben. Sie ist stellenweise häufig verbreitet in NW-Deutschland (vom Harz bis ins westliche Westfalen). R. tuberculatiformis Weber nov. spec. wächst ziemlich häufig in Teilen von SW-Niedersachsen und NO-Westfalen. R. parahebecarpus Weber nov. spec. (= R. hebecarpus ssu. auct. div. p.p. non P. J. M.) ist bislang nachgewiesen im unteren Rheingebiet (Bergisches Land bis Aachen und Kleve) und in den südlichen Niederlanden. Die Arten sind durch Photos abgebildet, und ihre Verbreitung ist durch Fundortslisten und Rasterkarten dargestellt.
In unserer Zeit jagen sich die Hiobsbotschaften über die Verarmung der Umwelt. Ist es möglich, rasch eine ausgewogene Übersicht der wirklichen Lage zu gewinnen? Für die höheren Pflanzen des Kreises Höxter östlich vom 9.Meridian seit 1976 ja! Damals erschien der "Atlas zur Flora von Südniedersachsen" von H. HAEUPLER. Er umfaßt zu 96% auch die Fläche des Kreises Höxter. Im Gegensatz zu den geschriebenen Floren, die nur bei den selteneren Arten Verbreitungsangaben bringen, arbeitet der Atlas bei allen Arten gleichmäßig flächendeckend. Das ganze Gebiet ist in Grundfelder eingeteilt, hier in Viertel der "Topographischen Karte 1: 25.000", die früher "Meßtischblatt" hieß. In jedem dieser "MTB-Quadranten" hakt mindestens ein Bearbeiter alle Pflanzenarten, die er dort findet, in einer vorgedruckten Liste an. Jede solche Feststellung erscheint in der Karte als Punkt, ältere Angaben, die nach 1945 nicht mehr bestätigt werden konnten, als Kreis.
Gartenunkraut-Gesellschaften
(1981)
Einleitend werden Merkmale des Gartenbaus und der Unkrautvegetation in Gärten herausgestellt. Für zwei Beispielgebiete wird die standortabhängige Zusammensetzung und Gliederung der Gartenunkraut-Gesellschaften: Erodio-Galinsogetum parviflorae, Euphorbio-Galinsogetum ciliatae und Aethuso-Euphorbietum pedlidis aufgezeigt (s. Tab. 1-5). Ein Vergleich mit den Assoziationen benachbarter Hackfruchtäcker unterstreicht die syntaxonomische Eigenständigkeit der Neophyten-reichen Vegetationseinheiten (s. Tab. 6-8) und rechtfertigt den neuen Unterverband Galinsogo-Euphorbenion peplidis.