580 Pflanzen (Botanik)
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Im Naturschutzgebiet Marktal und Morast, das sich im mittleren Teil des Thüringer Waldes befindet, konnten 40 Moosgesellschaften nachgewiesen werden, die auf Silikatgestein, Mineralboden, der Borke lebender Bäume, morschem Holz und Rohhumus gedeihen. Für das Naturschutzgebiet sind die Moosverbände Grimmio-Hypnion, Isothecion myosuroidis, Diplophyllion albicantis, Dicranellion heteromallae, Nowellion curvifoliae, Tetraphidion pellucidae, Bryo-Brachythecion, Ctenidion mollusci und Racomitrion acicularis charakteristisch. Die synsystematische Stellung der Gesellschaften wird dargestellt, eine Liste mit 227 Arten vermittelt den aktuellen Moosbestand.
Anhand pflanzensoziologischer Untersuchungen wird ein Überblick über die atlantisch geprägten Bruchwald-Gesellschaften der Schneifel gegeben.
Die Bestände der Erlen- und Birkenbrücher (Carici laevigatae-Alnetum Schwick. 1938 und Vaccinium uliginosum-Betula pubescens (s.l.)-Gesellschaft (Betuletum pubescentis Tx. 1937 p.p.)) sind im Untersuchungsgebiet weiter verbreitet und stärker differenziert, als bisher angenommen wurde. Den kleinräumig wechselnden Standortverhältnissen zufolge können mehrere Ausbildungen und Varianten beider Gesellschaften ausgeschieden werden.
Die wichtigsten Kontaktgesellschaften der Bruchwälder sind Juncetum acutiflori Br.-Bl. 1915, Salicetum auritae Jonas 1935 em. Oberd. 1964, Carici remotae-Fraxinetum W.Koch 1926, Luzulo-Fagetum Meus. 1937 und Violo-Quercetum Oberd. 1957 (Fago-Quercetum Tx. 1955).
Die Ergebnisse der vegetationsökologischen Untersuchungen und Beobachtungen werden nur kurz gestreift; sie sollen in einem zweiten Teil ausführlich dargestellt werden.
Floristische Struktur und standörtliche Ausbildung von Moorbirken- und Schwarzerlenwäldern im westlichen Hunsrück werden untersucht. Ziel ist die Erörterung der Stellung real anzutreffender Bestände innerhalb des pflanzensoziologischen Systems.
Die Moorbirkenwälder sind einer Sphagnum-Betula pubescens s.l.-Gesellschaft nasser Standorte sowie einer Molinia caerulea-Betula pubescens-Gesellschaft wechselnasser (z.T. entwässerter) Standorte zuzuordnen. Innerhalb der Sphagnum-Betula pubescens s.l.-Gesellschaft ist eine Variante mit Lysimachia vulgaris zu unterscheiden, die hauptsächlich als Ersatzgesellschaft des Sphagno-Alnetum gedeutet wird. Von dieser ist die Typische Variante durch zusätzliches Auftreten von Arten der Oxycocco-Sphagnetea gekennzeichnet.
Bei den Schwarzerlenwäldern werden zunächst das Sphagno-Alnetum Lemée 1937 n.inv. sowie die Viola palustris-Alnus glutinosa-Gesellschaft unterschieden und der erlenreichen Quellflur (Chrysosplenietum oppositifolii Oberd. & Phil. 1977) gegenübergestellt. Es lassen sich jeweils eine Typische Ausbildung sowie eine sickernasse, relativ reiche Ausbildung mit Glyceria fluitans und Carex remota unterscheiden.
Die bodensauren, mesotraphenten Schwarzerlenwälder verschiedener Untersuchungsgebiete Mitteleuropas werden verglichen. Neben dem atlantisch geprägten Sphagno-Alnetum und dem mitteleuropäischen Carici elongatae-Alnetum ist in den silikatischen Mittelgebirgen ein Gesellschaftskomplex ohne eigene Charakterarten festzustellen, aus dem zunächst die Carex fusca-Alnus glutinosa-Gesellschaft und die Viola palustris-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben sind.
Die Eschen-Ahornwälder des Süderberglandes werden anhand einer pflanzensoziologischen Tabelle beschrieben, wobei die syntaxonomische Zuordnung in Anlehnung an MÜLLER (1966) erfolgt. Das Fraxino-Aceretum (Koch 1926) em. Müller 1966 besiedelt nördlich exponierte Blockhänge und felsige Talschluchten mit kühlem, humidem Standortklima. An diesen extremen Standorten bauen Acer pseudoplatanus, Fraxinus excelsior und Ulmus glabra die Bestände auf, ohne die Buche vollständig ausschließen zu können. Unterschiedliches geologisches Substrat und die Bodenbeschaffenheit führen zur Ausbildung verschiedener Subassoziationen, Varianten und Ausbildungsformen. Auf grobblockigen, feinerdearmen, mäßig bis stark geneigten Blockhalden aus Kalkgestein stockt das Fraxino-Aceretum phyllitidetosum. Für das Fraxino-Aceretum lunarietosum können zwei Varianten unterschieden werden. Die Typische Variante wächst auf überwiegend grobschotterigen Braunerden aus devonischen Schiefern und Diabasen in schwach bis stark geneigten Lagen. Fein- bis mittelskeletthaltige, von Grus überrieselte, locker gelagerte Braunerden aus Schiefer und Kalkgestein in ebenfalls schwach bis stark geneigten Lagen sind für die Corydalis cava-Variante bezeichnend. Ähnliche Standorte besiedelt auch die Corydalis-Variante des Fraxino-Aceretum typicum. Es sind feinerdereiche Basaltblockhalden und fein- bis mittelskeletthaltige Braunerden, jedoch mit geringerer Hangneigung. Die Typische Variante des Fraxino-Aceretum typicum findet sich auf flach- bis mittelgründigen Braunerden und Rankern über Schiefern oder Diabasen in mäßig bis stark geneigten Hanglagen. Für das Fraxino-Aceretum lunarietosum und typicum lassen sich nach den Feuchteverhältnissen und der Humusform eine Stellaria nemorum-, eine Mercurialis perennis- und eine Typische Ausbildungsform unterscheiden.
In den Wäldern bilden sich mit Ausnahme der Typischen Variante des Fraxino-Aceretum typicum und des Fraxino-Aceretum phyllitidetosum ausgeprägte, farbenfrohe, jahreszeitliche Aspekte aus.
Zur geographischen Gliederung hochmontaner und subalpiner Hochstaudenfluren und Goldhaferwiesen
(1989)
Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der geographischen Gliederung hochmontaner und subalpiner Goldhaferwiesen und Hochstaudenfluren in den Alpen und zentraleuropäischen Mittel- und Hochgebirgen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Rein höhenstufenabhängige Vikarianzen zeigen nur die Gesellschaften des Rumicion alpini, dagegen weisen das Adenostyletum alliariae und das Chaerophyllo-Ranunculetum ausgeprägte geographische Vikarianzen mit eigenen Assoziationen in Alpen und Pyrenäen oder in Mitteleuropa und der Böhmischen Masse auf. Die Verbreitungsmuster dieser Hochstaudenfluren sind insgesamt unabhängig vom geologischen Untergrund, so dass für die Ausbreitung dieser Gesellschaften das Klima von größerer Bedeutung zu sein scheint. Bei den Goldhaferwiesen lässt sich dagegen eine ausgeprägte Differenzierung in je eine Assoziation der Mittelgebirge und des Alpenvorlandes (Geranio-Trisetetum Knapp 1951, vgl. OBERDORFER 1983), der nördlichen Kalkalpen (Astrantio-Trisetetum Knapp 1951) und der Zentralalpen (Trisetetum flavescentis Beger 1922) vornehmen. Die Dominanz eines bestimmenden geographischen Faktors ist hier nicht eindeutig erkennbar.
2. Im Gegensatz zu den Assoziationen insgesamt spielen bei der geographischen Differenzierung der Untereinheiten einer Hochstaudengesellschaft neben klimatischen und edaphischen Faktoren auch die Areale und die Wanderungsgeschichte der jeweiligen Differentialarten eine Rolle. Ferner sind auch Übereinstimmungen in der Verbreitung solcher Untereinheiten mit pflanzengeographischen Befunden erkennbar, so z. B. in der Eigenständigkeit der Nordost-Alpen (dem "Nordost-Areal" im Sinne von MERXMÜLLER 1952/54) oder der Südwestalpen. Historische, edaphische oder klimatische Ursachen sind bei diesen Gliederungen meist nicht eindeutig zu trennen.
Im Gebiet des sommergrünen Laubwaldes von Europa gehören Parkrasen zu den verbreitetsten Pflanzengesellschaften der Siedlungsräume. Der wichtigste gesellschaftsprägende Faktor dieser synanthropen Pflanzengemeinschaft ist der häufige Schnitt.
Alle aus Deutschland beschriebenen Parkrasen weisen in den Grundzügen den gleichen Gesellschaftsaufbau auf. Vorherrschende Arten sind Hemikryptophyten aus dem Cynosurion, die durch ihre Lebensform an den häufigen Schnitt angepasst sind. Anhand des Ozeanitätsgefälle kann man regionale Ausbildungen unterscheiden. Allerdings verdeutlicht ein Vergleich mit dem nah verwandten Lolio-Cynosuretum, dass Parkrasen stärker genormte Standortskomplexe sind und sich naturräumliche Unterschiede nicht so deutlich abzeichnen. Gründe sind, daß durch die einheitliche Anlage von Parkrasen (Auftragen von Humus, Verwendung von Importsaatgut, Häufigkeit des Schnitts), floristische Unterschiede, bedingt durch das Bodensubstrat, verwischt werden.
Des weiteren kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund des geringen Alters (in der Regel jünger als 30 Jahre) die Entwicklung dieser Pflanzengesellschaften nicht abgeschlossen ist. Dies verdeutlicht die Ausbreitung der hemerochoren Veronica filiformis, die vor allem durch die großräumige Anlage von Parkrasen günstige Wuchsbedingungen in Mitteleuropa gefunden hat und so fortlaufend ihr synanthropes Areal ausweiten kann.
Spezifika der Biologie und Coenologie bilden die Einleitung. Neu beschrieben werden folgende Agropyretea-Ass.: Agropyro-Equisetetum arvensis, Agropyro-Rumicetum thyrsiflori, Poo-Euphorbietum esulae, Poo-Eryngietum campestris, Rumici-Eryngietum plani, Rumici-Allietum schoenoprasi, Allietum anguloso-vinealis, Poo-Sedetum maximae, Lathyro tuberosi-Agropyretum; Agropyro-Tussilaginetum farfarae und Agropyro-Anthemidetum tinctoriae werden neu gefasst. Weiteres Material (Tab. 1 — 20) erläutert bekannte Einheiten und deren Untergliederung. Die Syntaxonomie der über 30 in Mitteleuropa belegten Gesellschaften wird diskutiert und durch neue Unterverbände, Falcario-Poion angustifoliae, Agropyretalia intermedio-cristati und Ammophilo-Agropyrea ergänzt.
Es wird über neue Vorkommen von Eleogiton fluitans an der Ostgrenze des Verbreitungsareals in Mitteleuropa an nährstoffarmen Diluvialstandorten berichtet. Am Beispiel von 19 soziologischen Aufnahmen wird die floristisch-soziologische Struktur beschrieben. Die Ausbildungen der im Wasser flutenden Vegetation gehören zum Isolepidetum fluitantis Allorge 1922.
Die Standortverhältnisse, insbesondere die hydrochemische Beschaffenheit, werden besprochen und mit den Verhältnissen an den Eleogiton-reichen Standorten W-Europas verglichen. Die Siedlungsgewässer Mitteleuropas unterscheiden sich in zahlreichen ökologischen Kenngrößen wesentlich von denen West-Europas. Eleogiton fluitans besiedelt an der Arealgrenze saure, nährstoffarme, oligohumose, elektrolytreiche Calciumsulfat-Gewässer, arm an gebundener Kohlensäure und an Braunstoffen, aber reich an freier Kohlensäure (CO2) und an Sulfat mit einer Gesamthärte im "mittelharten" bis "harten" Bereich.
Im Übergangsbereich des Hügellandes zum Flachland in Südost-Niedersachsen werden 14 Waldwiesenkomplexe östlich von Braunschweig floristisch und pflanzensoziologisch untersucht. Sie weisen Restbestände des in Niedersachsen sehr seltenen und bisher erst durch wenige Vegetationsaufnahmen belegten Molinietum caeruleae W. Koch 1926 auf. Dieses gliedert sich im Untersuchungsgebiet in eine Ausbildung von Thalictrum lucidum, z. T. mit Iris sibirica, der sehr extensiv genutzten Wiesenrandbereiche, eine Ausbildung von Trollius europaeus basenärmerer Standorte, eine Ausbildung von Serratula tinctoria basenreicherer Standorte und eine Typische Ausbildung.
Neben den Pfeifengras-Streuewiesen werden deren Brachestadien und wichtigste Kontaktgesellschaften belegt. Auf der Basis vollständiger Sippenlisten der Gefäßpflanzen werden das floristische Potential der 14 Wiesenkomplexe verglichen und die Ursachen für dessen Heterogenität diskutiert. Aufgrund floristischer Besonderheiten werden darüber hinaus die Molinion-Bestände und deren Brachestadien eines von Äckern umgebenen Wiesenkomplexes westlich von Braunschweig dokumentiert.
Zu ihrer 36. Tagung wurde die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft durch den Verfasser in das mittlere Hessen eingeladen. Die Vorbereitung und Durchführung der Tagung und den anschließenden Exkursionen geschah durch ein Team überwiegend freiberuflich tätiger Jungwissenschaftler, was sicherlich die von vielen Exkursionsteilnehmern später gelobte Frische der Fachdiskussionen während der Exkursionen erklärt.
Biologische Besonderheiten fruchttragender Wildobstbäume und ihr coenologisches Schwerpunktverhalten werden herausgestellt. Auf Mineralböden bilden Cerasus avium, Malus sylvestris, Pyrus pyraster, Padus avium, Sorbus aucuparia, ähnlich auch S. aria und S. torminalis eigenständige Pionier- und Mantelgehölze an primären bzw. sekundären Waldrändern (Abb. 1, Tab. 1). Neu belegt werden: Senecioni- und Holco-Cerasetum, Senecioni-Padetum, Urtico-Pyretum, Luzulo- und Holco-Sorbetum neben weiteren Gesellschaften (Tab. 2—11). Syntaxonomisch lassen sich die schützenswerten Wildobstgehölz-Ass. den Verbänden der Gebüschklassen (Rhamno-Prunetea, Betulo-Franguletea) zuordnen (Tab. 12-14).
Der Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald (Pruno-Fraxinetum Oberd. 1953) im nordöstlichen Niedersachsen
(1987)
Aus dem nordöstlichen Niedersachsen wird erstmals umfangreiches Untersuchungsmaterial über das Pruno-Fraxinetum veröffentlicht. Die Assoziation gliedert sich vorläufig in drei Subassoziationen sowie eine Übergangsvariante zum Alnion glutinosae.
Eine Übersichtstabelle zeigt die Zugehörigkeit zu einer subatlantischen Rasse und einer bodenökologischen Ausbildung relativ feucht-basenarmer Standorte. Die Existenz eines eigenständigen Ribeso sylvestris-Fraxinetum neben dem Pruno-Fraxinetum erscheint für das Untersuchungsgebiet fraglich.
Gorleben, am Rande des Elbe- und Seegetales und gleichzeitig am Fuße einer Talsandanhöhe gelegen, hat in seiner Umgebung eine reiche und naturnahe Vegetation. Viele der Pflanzengesellschaften sind gefährdet und mit ihnen seltene und charakteristische Pflanzenarten. Die Gefährdungskategorien werden lokal angegeben und mit den regionalen und nationalen Werten verglichen. In den meisten Fällen kommen die Gesellschaften und Arten in Existenznot infolge der Umstellungen in der Landwirtschaft.
Magerrasen und Therophytenfluren im NSG "Wacholderheiden bei Niederlemp" (Lahn-Dill-Kreis, Hessen)
(1987)
Das Naturschutzgebiet "Wacholderheiden bei Niederlemp" am Ostrand des Westerwaldes (Lahn-Dill-Bergland, Hessen) ist Teil einer Landschaft, die teilweise noch durch traditionelle Nutzungsformen mit der ihnen entsprechenden Vegetation geprägt ist. Die wichtigsten Pflanzengesellschaften des Gebietes werden dargestellt; besondere Beachtung verdienen dabei Magerrasen und Therophytenfluren, die wegen ihrer Seltenheit und Ausstattung von überregionalem Interesse sind. Die Subassoziation "gypsophiletosum" des Airetum praecocis (Schwick. 1944) Krausch 1967 wird neu beschrieben und mit Aufnahmen belegt. Bestände dieses Vegetationstyps wachsen auf frühjahrsfeuchten Pionierstandorten; sie besiedeln schwach gefestigtes Substrat mit geringem Feinerdeanteil. Die Festuca rubra-Agrostis tenius-Gesellschaft wird als „Initialgesellschaft aufgelassener Extensiväcker" bezeichnet und hinsichtlich ihrer floristischen Zusammensetzung, Genese und syntaxonomischen Stellung umrissen. Schafbeweidung mit ziehender Herde ist für die Pflege des Naturschutzgebietes von entscheidender Bedeutung, wobei die Ausführung sich so eng wie möglich am Vorbild der traditionellen Weidenutzung zu orientieren hat.
Es werden Ergebnisse von phytozönologischen Untersuchungen der Wiesen und Hochstauden der Klassen Molinio-Arrhenatheretea und Galio-Urticetea im Landschaftsschutzgebiet Moravský kras (Mährischer Karst) vorgestellt. Die häufigsten Assoziationen des Gebietes sind Arrhenatheretum elatioris, Cirsietum rivularis und Aegopodio-Petasitetum hybridi. Außerdem wurden hier notiert und untersucht: Filipendulo-Geranietum palustris, Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum, Gesellschaft von Filipendula ulmaria, Trollio-Cirsietum rivularis, Scirpetum sylvatici und Trifolio-Festucetum rubrae.
Im westkarpatischen Gebirge Hostýnské vrchy sind die Feuchtwiesen der Ordnung Molinietalia durch folgende Gesellschaften vertreten: Scirpetum sylvatici, Angelico-Cirsietum oleracei, Cirsietum rivularis, Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum ulmariae und die Molinia arundinacea - Filipendula vulgaris-Gesellschaft. Mit Ausnahme des Cirsietum rivularis handelt es sich im Untersuchungsgebiet um seltene Gesellschaften. Ihre Verteilung im Gelände ist mit ihren ökologischen Ansprüchen eng verknüpft. Das Scirpetum sylvatici findet sich in der submontanen Stufe mit mäßig kühlem Klima (Fagion-Gebiet). Der zeitweise nasse Boden der Subassoziation cardaminetosum amarae ist sauer, humusreich, von relativ guter Humusqualität und hat einem höheren Phosphorgehalt. Das Angelico-Cirsietum oleracei kommt dagegen in der kollinen Stufe im Bereich mit mäßig warmem Klima (Carpinion) vor. Der Boden der Subass. molinietosum arundinaceae ist schwach alkalisch, humusarm und weist einen erhöhten Gehalt an Magnesium auf. Das Cirsietum rivularis ist in sechs Subassoziationen entwickelt. Zum Unterschied vom Angelico-Cirsietum oleracei ist es meist an Standorte des ehemaligen Fagion oder eines vom Fagion umgebenen Auenwaldes gebunden. Einen relativ hohen Gehalt an organischer Substanz zeigt der Boden der Subassoziationen caricetosum davallianae bzw. typicum. Dagegen ist der Boden der Subass. filipenduletosum vulgaris und petasitetosum humusarm. Von den aufnehmbaren Nährstoffen steht bei der Subass. caricetosum davallianae Kalzium im Vordergrund (auch in der Ausbildung von Epipactis palustris); der Phosphor-Gehalt zeigt in Böden der Subass. caricetosum gracilis und chaerophylletosum hirsuti sowie der Ausbildung von Epipactis palustris höhere Werte. Auffallend ist der hohe pH-Wert des Bodens der Subass. caricetosum davallianae und der erhöhte Humus-Sättigungsgrad für die Subassoziationen caricetosum gracilis und filipenduletosum vulgaris. Das untersuchte Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum, das als karpatische geographische Rasse anzusehen ist (Vorkommen von Cirsium rivulare), tritt in der Subass. petasitetosum hybridi an den Ufern rasch fließender Bäche auf. Der Boden ist schwach sauer und reich an Phosphor. Die Molinia arundinacea — Filipendula vulgaris-Gesellschaft steht in ihrer Artenzusammensetzung dem aus NO-Kroatien (Jugoslawien) beschriebenen Molinietum arundinaceae Ilijanic 1968 nahe. Der zeitweise austrocknende tonige und relativ hoch gesättigte Boden ist zwar schwach sauer, kann aber eine relativ hohe Menge an austauschbarem Kalzium und Magnesium aufweisen.
Kleinstrukturen im Raum Ingolstadt : Schutz und Zeigerwert : Teil 3: Feldwegränder und Ackerraine
(1987)
In einem Landschaftsausschnitt südwestlich von Ingolstadt/Donau wurden die Pflanzengesellschaften der Feldwegränder und Ackerraine pflanzensoziologisch aufgenommen und in Tabellen verglichen. An den Wegrändern wachsen ruderale Wiesen, die als Artemisia vulgaris-Arrhenatherum-Gesellschaft beschrieben werden. Sie zeigen deutlich nach naturräumlichen Gegebenheiten und anthropogenem Einfluss abgestufte Ausbildungen von an Halbtrockenrasen erinnernden bis hin zu von Ruderalpflanzen beherrschten Beständen. Als Böschungen ausgebildete Ackerraine finden sich nur im südlich an das Donaumoos angrenzenden Tertiär-Hügelland. Je nachdem, ob die Raine von Löß überdeckt oder in die anstehenden kiesig-sandigen Schichten eingeschnitten sind, wachsen darauf unterschiedlich stark ruderalisierte Bestände einer Galium verum-Brachypodium pinnatum- bzw. einer Galium verum-Holcus mollis-Gesellschaft. Bei sehr starkem Dünger- und Herbizideintrag bleiben nur noch Quecken-Pionierfluren erhalten.
Im Vergleich zu Florenlisten über das Gebiet von 1840 sind die meisten Pflanzen, die zur Zeit an Wegrändern und Ackerrainen wachsen, heute im Gesamtgebiet viel seltener als vor 140 Jahren. Die Bedeutung dieser Standorte für den floristischen Reichtum dieses Gebietes hat daher seit damals stark zugenommen. Die Flora der Wegränder und Ackerraine umfasst heute je nach Berechnungsgrundlage zwischen 25 und 35 bzw. 55% des Gesamtartenbestandes des Gebietes. Ähnliches kann für Gehölzräume und Uferstaudenfluren gelten. Je magerer und trockener die Ausgangsstandorte der ruderalen Wiesen, Halbtrocken- und Magerrasenbestände sind, und je geringer der Nähr- und Schadstoffeintrag bzw. die mechanischen Störungen gehalten werden können, desto eher werden solche Kleinstandorte als Refugien für im Gebiet schon selten gewordene Pflanzenarten dienen.
Die Ruderal- und Saumgesellschaften des Alpensüdrandes und der vorgelagerten Ebene bei Verona (Italien) werden beschrieben und mit pflanzensoziologischen Aufnahmen belegt. Der Übergangscharakter zwischen dem mitteleuropäischen und dem submediterranen Raum spiegelt sich auch in der nitrophilen Vegetation deutlich wider: Neben zahlreichen mitteleuropäischen Assoziationen finden sich insbesondere im Bereich der Mauer- und Trittvegetation (sub)-mediterrane Pflanzengesellschaften.
Für Italien nördlich des Po wird eine Übersicht der bisher von dort bekannten Ruderal- und Saumgesellschaften gegeben; sie umfasst 42 Assoziationen und 12 Gesellschaften unbekannten Ranges.
Das Sonchetum palustris, eine bisher kaum bekannte und unzureichend untersuchte Assoziation, wird für das östliche Niedersachsen mit pflanzensoziologischen Aufnahmen belegt (Tabelle 1). Es wird in eine Aegopodium podagraria und eine Typische Subassoziation unterteilt; letztere kommt in einer Typischen und in einer Angelica archangelica ssp. litoralis-Ausbildung vor. Anhand eines Vergleiches mit Aufnahmen von Sonchus palustris und Angelica archangelica ssp. litoralis aus anderen Gebieten wird die Abgrenzung des Sonchetum palustris gegenüber dem Calystegio-Archangelicetum litoralis Pass. (1957) 1959 sowie dem Soncho-Archangelicetum litoralis Tx. 1937 erarbeitet. Die beiden erstgenannten binnenländischen Assoziationen werden durch Eupatorium cannabinum differenziert und weisen einen gemeinsamen Trennartenblock gegenüber der letztgenannten Assoziation der Brackwasser-Küstenbereiche auf (Tabelle 2). Die Verbreitung von Sonchus palustris wird dargestellt.
Es werden die Artenzusammensetzung und Verbreitung der Pflanzengesellschaften auf rezenten Anschwemmungen des mittleren Orava-Flusses und des unteren Studený potok-Baches in den Slowakischen Westkarpaten verglichen. Artengefüge und Verbreitung der Gesellschaften werden vom Gesichtspunkt unterschiedlicher hydrologischer Bedingungen der einzelnen Uferstandorte analysiert. Berücksichtigt sind sowohl das abweichende Abflußregime beider Wasserläufe als auch die Unterschiede in Wasserströmung und Wasserstandschwankung an den einzelnen Standorten. Grundlage für eine Auswertung der festgestellten Unterschiede bietet der Klassifikationsvorschlag für Uferökotope der Fließgewässer von KOPECKY (1969a). Das abweichende Vorkommen einzelner Gesellschaftstypen an beiden Wasserläufen erklärt sich aus der am Ende der Arbeit angeführten Übersicht der Vegetationseinheiten.
Im Genthiner Urstromtal ergaben Vegetationsanalysen ein Agrostio- und Molinio-Quercetum auf mittleren Sanden (Tab. 1) sowie Cnidium-Quercus-Ges., Stellario-Carpinetum, Galium aparine-Quercus-Semiforst, Sambuco-Quercetum, Anthrisco-fraxinetum und Crataego-Ulmetum auf sandig-lehmigen bis lehmig-tonigen Böden (Tab. 2). Die auf coenologischen Probeflächen ermittelte Ornis besteht aus zwei Kleinvogel- und mehreren Großvogel-Gemeinschaften (Tab. 3-5) mit Merkmalen eigenständiger Coenotypen (Homogenität, regionale Konstanz, großräumige Vikarianz). Analog zur Vegetationsgliederung werden die gesicherten Artenkombinationstypen der Eichenwald-Kleinvögel als selbständige Syntaxa Antho-Passeretum montani/Antho-Phylloscopion auf mittelmäßigen und Luscinio-Passeretum montani/Sylvio-Phylloscopion auf kräftigen bis reichen Standorten herausgestellt (Tab. 6) und zu den Sitto-Phylloscopietalia/Paro-Fringilletea vereinigt.
Die 17 wichtigsten Salzmarsch-Pflanzengesellschaften der Nordseeinsel Spiekeroog werden beschrieben und unter syntaxonomischen Aspekten mit der Literatur verglichen. Außerdem erfolgt ein Vergleich mit den von WIEMANN & DOMKE (1967) zwar kartierten, jedoch nicht beschriebenen Salzrasen. Danach haben sich das Halimionetum portulacoides und die Agropyron repens-Gesellschaft möglicherweise erst in letzter Zeit entwickelt, das Plantagini-Limonietum und die Suaeda flexilis-Gesellschaft wurden wahrscheinlich dem Puccinellietum maritimae zugeordnet. Die hohe Salzmarsch setzt sich hauptsächlich aus dem Juncetum gerardii und der Agrostis stolonifera-Potentilla anserina-Gesellschaft zusammen, von WIEMANN & DOMKE noch als Armerietum maritimae bzw. Junco-Caricetum extensae bezeichnet. Anklänge an ein Junco-Caricetum extensae befinden sich aber heute nur noch auf der unbeweideten Ostplatte der Insel. Das Sagino maritimae-Cochlearietum danicae sowie das Ononido-Caricetum distantis finden im oligohalinen Obergang zwischen hoher, Salzmarsch und Tertiärdünen optimale Standortsbedingungen. Auf der Ostplatte der Insel haben sich Brackwasser-Röhrichte dort etabliert, wo die Süßwasserlinse des alten Inselkerns in die Salzmarsch entwässert. In einer Übersicht wird die Zonierung der Pflanzengesellschaften wie der Salzmarsch-Phanerogamen bezüglich MThw aufgezeigt; genaue Messungen fehlen jedoch noch.
Bis 1961 studierte R. TÜXEN die Vegetation des Maujahn-Moores im östlichen Niedersachsen mit Sphagnetum magellanici, Carici elongatae-Alnetum glutinosae und vielen anderen seltenen Gesellschaften. Seine Untersuchungen wurden 1984 mit den gleichen Methoden wiederholt. Das Ergebnis: Das Hochmoor und seine Peripherie sind stärker bewaldet. Die Wiesen und Weiden am Alnetum sind entweder aufgelassen oder werden intensiv bewirtschaftet. An reiche Böden angepasste Pflanzen haben zugenommen. Einige seltenen Arten und Pflanzengesellschaften sind verschwunden. Aber immer noch ist das Moor und seine Umgebung voll von Seltenheiten und bedarf des vollkommenen Schutzes.
Untersucht werden die Caricion davallianae-Gesellschaften in der nördlichen Kalkeifel unter besonderer Berücksichtigung des nordrhein-westfälischen Teiles. An Hand von über 50 Vegetationsaufnahmen werden die Assoziationen dieses Verbandes sowie ihre Kontaktgesellschaften vorgestellt, standörtlich charakterisiert und die soziologische Feingliederung diskutiert. Einleitend werden Verbreitung und Standortansprüche seltener Arten der Kalksümpfe des Untersuchungsgebietes beschrieben.
Die Arbeit enthält die Ergebnisse einer syntaxonomischen Revision der Eichen-Hainbuchenwälder Polens. Ausgewertet wurden über 3000 Vegetationsaufnahmen und die gesamte einschlägige Literatur.
Einleitend werden systematische Probleme dieser Gesellschaftsgruppe diskutiert sowie die Rolle derselben in der realen und potentiellen Landschaft Mitteleuropas erörtert. Die Eichen-Hainbuchenwälder werden als für den subkontinentalen Raum bezeichnende, klimazonale Gesellschaft angesehen und syntaxonomisch als Gruppe vikariierender Gebietsassoziationen (Querco-Carpineta) im Rahmen des Carpinion-Verbändes aufgefaßt. Diese Gruppe wird mehrdimensional untergliedert: es werden regional Gebietsassoziationen und geographische Rassen, vertikal Höhenformen, lokalstandörtlich Subassoziationen und Varianten unterschieden. Es lassen sich drei Assoziationen nachweisen:
das Stellario-Carpinetum Oberd. 1957 mit 4 Subassoziationen und Varianten; das Galio (silvatici)-Carpinetum Oberd. 1957 mit 2 Rassen (eine davon mit 2 Höhenformen) und insgesamt 6 Subassoziationen und Varianten; das Tilio-Carpinetum Traczyk 1962 mit 5 Rassen (zwei davon mit je 2 Höhenformen) und insgesamt 10 Subassoziationen und Varianten.
Die Gliederung wird durch synthetische Vegetationstabellen (Tab. 1-4) belegt, die Verbreitung der räumlich abtrennbaren Einheiten auf einer Punktkarte (Abb. 1) dargestellt. Die Assoziationen werden im Text kurz beschrieben, und zwar in floristisch-soziologischer, standortsökologischer und vegetationsgeographischer Hinsicht.
Abschließend wird die Beziehung der regionalen Gliederung der Eichen-Hainbuchenwälder Polens zum Gradienten der thermischen Kontinentalität erörtert und graphisch dargestellt (Abb. 2).
Alnus incana-reiche Waldgesellschaften haben im Schwarzwald eine sehr spezifische Verbreitung und sind auf ein kleineres Gebiet südlich und südöstlich des Feldbergs beschränkt, wo sie in einer Höhenlage von 620 bis 1100 m ü.M. stocken. Es handelt sich um winterkalte Gebiete mit 150 Frosttagen oder mehr, die würmglazial überformt wurden und mächtige fluvioglaziale Schotterkörper haben. Die Gewässer erreichen ihre Abflussmaxima im April. In diesen Gebieten fehlt Alnus glutinosa aus wärmeklimatischen Gründen.
Es konnten mit Hilfe der pflanzensoziologischen Tabelle vier voneinander verschiedene Standortstypen ausgeschieden werden, die von der Grauerle besiedelt werden und z.T. kleinstandörtlich weiter untergliederbar sind: a) Der bach- und flußbegleitende Grauerlenwald (Alnetum incanae) mit den Subassoziationen "typicum" und "aceretosum" sowie Varianten und Höhenformen; b) der Alnus incana-Rangwald; c) der Alnus incana-Bruchwald; d) die Alnus incana-Carex remota-Ges. (nur als Fragment). Hinzu kommt als weiterer Typ der Alnus incana-Weidewald.
Besonderes Augenmerk galt der Untersuchung der Symphänologie verschiedener Höhenformen des Alnetum incanae, die eine Reihe zeitlich gestaffelter Blumenwellen erkennen lässt. Ferner wurden synökologische Untersuchungen (Bodenprofile, pH-Werte während der Vegetationsperiode) durchgeführt.
Alnus incana-reiche Gesellschaften des Schwarzwaldes sind aus biologischen, landschaftspflegerischen und landschaftsästhetischen Gründen besonders schützenswerte Vegetationseinheiten.
Die Formation des von Nadelhölzern beherrschten Krummholzes ist sowohl in den japanischen als auch in den europäischen Alpen landschaftsprägend entwickelt; die beiden Ausbildungen werden hier vergleichend-autökologisch und vergleichend-pflanzensoziologisch betrachtet. Schlüsselart des (Nadel-) Krummholzes ist in Japan Pinus pumila (Pall.) Regel, in Europa Pinus mugo Turra. P. pumila unterscheidet sich bei an sich gleichem Wuchs durch die Fähigkeit, an älteren Ästen Nebenwurzeln und damit Polykormone zu bilden. Messungen der Nadellängen bei P. pumila zeigten: Die Nadellänge korreliert mit den Sommertemperaturen des Jahres, in dem das Streckungswachstum stattfindet, die Zahl der Nadelbüschel mit den Temperaturen des (vorhergehenden) Sommers, in dem sie angelegt wurden. Zur Bestimmung der auffallenden Biegesteifigkeit und Bruchfestigkeit der Äste wurden 2 Methoden zu deren Messung entwickelt (Abb. 2-4). Die Biegesteifigkeit ist jeweils abhängig vom Astdurchmesser und bei der baumförmigen P. cembra und bei Tieflagen-Herkünften von P. mugo geringer als bei P. pumila und Hochlagen-Herkünften von P. mugo. Ökologisch entscheidend ist die wesentlich höhere Bruchfestigkeit von P. mugo-Hochlagen-Herkünften gegenüber Tieflagen-Herkünften und P. cembra. P. mugo ist anemochor; P. pumila bildet wie ihre Elternart P. cembra geschlossen bleibende Zapfen; die Samen werden von Tieren, vor allem dem Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes (in Asien in der ssp. macrorhynchos) ausgebreitet. Jungpflanzentrupps von 2 bis 8 Pflanzen wurden von uns im Faurio-Caricetum blepharicarpae des Naeba-Gebirges gefunden; ihr gleichmäßiges Alter von 8-9 Jahren läßt auf Verjüngung in mehrjährigen Abständen schließen. Die Einheitlichkeit des Krummholzes in beiden Gebieten wird dadurch belegt, daß es von nur je einer Assoziation gebildet wird, dem Vaccinium-Pinetum pumilae Maeda et Shimazaki 1951 bzw. dem Rhododendro-Mugetum Br.-Bl. 1939 em. Oberd. 1957. Die aktuelle Ausdehnung des Krummholzes entspricht in den Japanischen Alpen in sehr viel höherem Maße dem potentiellen Areal als in Europa, wo die Almwirtschaft direkt und indirekt zu einer Zerstückelung oder Vernichtung geführt hat. Die relativen Höhenlagen sind verschieden: die räumliche Durchdringung mit dem Nadelholz-Stammwald-Gürtel ist in Europa viel stärker; in Japan gibt es im oberen Grenzbereich bereits Frostböden. Im strukturellen Aufbau aus 3 Schichten (Pinus sp., Ericaceen, Kryptogamen) gleichen sich die beiden Assoziationen; die Artenzahlen sind jedoch im europäischen Krummholz wegen stärkerer Auflichtung höher. Das Vaccinio-Pinetum pumilae ist eine klare Vaccinio-Piceetea-Assoziation; das Rhododendro-Mugetum nimmt eine Übergangsstellung zu den Erico-Pinetea ein und wird von uns dieser Klasse zugeordnet. Hierin spiegelt sich die verschiedene Synevolution unserer Gesellschaften: Das Vaccinio-Pinetum pumilae ist aus Arten nordischer Verbreitung, vermutlich aus der arktotertiären Flora stammend, aufgebaut, lediglich seine Rhododendren könnten den Lorbeerwäldern entstammen. Das Rhododendro-Mugetum enthält dagegen zusätzlich zu den nordischen Arten wesentliche alpigene Arten. Das Vaccinio-Pinetum pumilae wird oft von "Zwergmänteln" umrandet, je nach Windexponiertheit dem Arctoo alpini-Vaccinietum uliginosi oder dem Arcterio nanae-Loiseleurietum procumbentis angehörend. In den europäischen nördlichen Kalkalpen bilden Rhododendron hirsutum bzw. ferrugineum ebenfalls Randstreifen, die sich aufnahmetechnisch und syntaxonomisch allerdings schwer aus dem Krummholz selbst herauslösen lassen. Eine "relative Ökologie" läßt sich aus den Kontaktgesellschaften ablesen (Abb. 5): Eine "mittlere" Schneebedeckung, die schätzungsweise mindestens 4 Monate Vegetationszeit erlaubt, aber auch einen gewissen Schutz gegen Frosttrocknis bietet, benötigen beide Gesellschaften. Verschieden sind die edaphischen Ansprüche: das Vaccinio-Pinetum pumilae ist eine Silikatgesteins-Gesellschaft, das Rhododendro-Mugetum stockt auf Kalkgestein, freilich oft mit autogener saurer Streudecke. Rasengesellschaften und Rasenarten kommen in den Japanischen Alpen in weit geringerer Vielfalt vor; die Gründe hierfür werden diskutiert.
The paper presents some data on the Caricion kobomugi communities at a locality south of the city of Wonsan, the Democratic People's Republic of Korea. Two plant communities, namely the Ixeridetum repentis and the Carex pumila-community were described and their syntaxonomy and nomenclature briefly discussed.
Durch Hemerobiestufen lässt sich die Intensität anthropogener Eingriffe in Lebensräume kennzeichnen. Dies wird für Vegetationstypen auf Klassenebene erörtert.
Üblicherweise resultieren aus Eingriffen in Vegetationstypen sekundäre Sukzessionen. Niedermoorgesellschaften mit jeweils einer dominierenden "Schlüsselart" können erhebliche Veränderungen im Arteninventar erfahren, ohne daß sich der Gesellschaftsaspekt merklich ändert. Für die jeweils floristisch unterschiedlichen Vegetationstypen mit identischer Schlüsselart oder auch Artengruppe wird damit die Zuordnung zu unterschiedlichen synsystematischen Kategorien höherer Ordnung möglich. Dies wird für drei Beispiele durch Tabellen und eine graphische Darstellung erläutert. Es wird angeregt, die jeweils niedrigste Hemerobiestufe (naturnächste Ausbildung) einer Assoziation als floristische Bezugseinheit für die Zuordnung zu einem Verband zu verwenden.
Die Bedeutung der Erfassung von Hemerobiestufen bei Pflanzengesellschaften für Naturschutz und Landschaftspflege wird knapp diskutiert.
Aus dem Raum Ingolstadt werden die Pflanzengesellschaften der Wiesen in Landschaftsausschnitten der Donau-Aue, des Donau-Mooses und des Paar-Tales im Tertiär-Hügelland beschrieben. Großflächig kommen Grünlandflächen jedoch nur in den beiden zuletzt genannten Gebieten vor.
In den Wiesen der Donau-Aue und -Niederterrasse überwiegen Arrhenatheretum-Gesellschaften mit verschiedenen Ausbildungen der Subassoziationen von Bromus erectus und Alopecurus pratensis. Daneben kommen an wechselfeuchten Standorten zum Sanguisorbo-Silaëtum gehörende Wiesen sowie sehr kleinflächig degradierte Magnocaricion-Gesellschaften vor, die von Carex gracilis, C. acutiformis, C. disticha oder in sehr staunassen Mulden auch von Eleocharis palustris beherrscht sein können.
Das Donau-Moos wird in seinem flachgründigen und schwieriger zu entwässernden Randbereich noch vorwiegend grünlandwirtschaftlich genutzt. Je nach dem Entwässerungsgrad, der Torfmächtigkeit, dem Basengehalt des mineralischen Untergrundes und der Nutzungsintensität haben sich dort Arrhenatheretum-, Poo-Trisetetum-, Angelico-Cirsietum- oder Sanguisorbo-Silaëtum-Gesellschaften herausgebildet. Diese Wiesengesellschaften sind durch wechseltrockene, -frische bis -feuchte Ausbildungen eng miteinander verzahnt. Insbesondere an den frisch-feuchten Standorten lassen sich dazu noch jeweils Bestände mit Magerkeitszeigern von solchen mit nitrophilen Trennarten unterscheiden. Entlang des Bodenfeuchtegradienten zwischen den Glatthafer- und den Kohldistelwiesen fallen die Kennarten der Glatthaferwiesen schrittweise aus: Zunächst Arrhenatherum selber, dann Dactylis zusammen mit Veronica chamaedrys und Tragopogon pratensis, sowie zuletzt Galium album, Crepis biennis, Trifolium dubium und Heracleum sphondylium. Dieser Übergangsbereich wurde provisorisch als "Poo-Trisetetum" beschrieben. Typische Kohldistelwiesen sind äußerst selten und könnten auch als stark gedüngte und daher artenarme Silgenwiesen angesehen werden.
Das Grünland in der Paar-Aue wächst an dauernd frisch-feuchten bis feucht-nassen Standorten, so daß hier neben Poo-Trisetetum- und Sanguisorbo-Silaëtum-Gesellschaften vorkommen und eigentliche Glatthaferwiesen ganz fehlen.
Als Folge abnehmender Standort- und Nutzungsvielfalt werden von der Donau-Auen-Landschaft über das Donau-Moos bis hin zum Paar-Tal die Wiesengesellschaften immer artenärmer. Ein Vergleich zwischen der 1840 und 1980 eingeschätzten Häufigkeit der Wiesenpflanzen im Raum Ingolstadt macht deutlich, wie stark die Flora früher verbreiteter Magerwiesen an trockenen und nassen Standorten in diesen 140 Jahren verarmt oder doch ernstlich vom allgemeinen Artenrückgang betroffen ist. Eine weitere "Intensivierung" der Futterproduktion würde auch die noch artenreichen Wiesen trockener Auenstandorte und mancher Mooswiesen rasch zum Verschwinden bringen.
Die mittleren Zeigerzahlen (nach ELLENBERG 1979) der pflanzensoziologischen Wiesenaufnahmen für die Standortfaktoren Feuchte und Stickstoffversorgung helfen, die ökologische Abstufung der Wiesengesellschaften zu interpretieren. Die Zeigerzahlen für die Bodenreaktion sind dazu weniger geeignet, weil die Basenversorgung aller Standorte recht gut ist.
Berichtet wird über "Ruderale Wiesen" des Stadtgebietes von Giessen (Hessen). Ein Vergleich mit entsprechendem Aufnahmematerial aus anderen Städten Mitteleuropas (Halle, Köln, Pilsen, Prag, Salzgitter, Wolfenbüttel) sowie den tieferen Lagen des Odenwaldes macht eine synsystematische Einstufung und Abgrenzung dieser Gesellschaft möglich.
Ruderale Wiesen besitzen einen Artengrundstock von Fettwiesenarten, zu dem ruderale Arten aus Artemisietea- und Agropyretea-Gesellschaften hinzutreten, besonders Tanacetum vulgare, Artemisia vulgaris, Linaria vulgaris, Agropyron repens und Convolvulus arvensis. Ökologisch stehen sie zwischen dem Arrhenatheretum elatioris und dem Tanaceto-Artemisietum. Ein- bis maximal zweimalige Mahd pro Jahr fördert die Wiesenarten, ermöglicht aber gleichzeitig den Ruderalarten einzudringen, ohne daß diese zur Dominanz gelangen können. Bei ungestörter Sukzession auf neu geschaffenen Straßenböschungen und vergleichbaren Stellen, aber auch nach Aufgabe der Mahd ehemaliger (Streuobst)-Wiesen entstehen für kürzere oder längere Zeit entsprechende Artenkombinationen, die als Sukzessionsphasen oder -Stadien aufzufassen sind.
Nach den bisher bekanntgewordenen Vorkommen haben Ruderale Wiesen ein mitteleuropäisches Areal und klingen nach Osten in der Tschechoslowakei aus. Sie können, parallel zum Arrhenatheretum elatioris, nach der Bodenwasser-Verfügbarkeit gegliedert werden und zeigen eine großklimaabhängige Aufteilung in geographische Rassen und in höhenstufenabhängige Varianten. Eine Einbeziehung in das Arrhenatheretum elatioris ist deshalb nicht durchführbar. Trotz des Fehlens von Kennarten ist die synsystematische Einstufung als Assoziation gerechtfertigt; denn Ruderale Wiesen sind floristisch eindeutig gekennzeichnet (charakteristische Artenkombination) und durch mehrere Trennarten gut vom Arrhenatheretum elatioris unterschieden. In Anlehnung an bereits bestehende Namen und wegen des diagnostischen Wertes von Tanacetum Vulgare wird die Bezeichnung Tanaceto-Arrhenatheretum vorgeschlagen.
In dieser Arbeit werden folgende Assoziationen des Verbandes Calthion Tx. 1937 em. Lebrun et al. 1949 betrachtet: Scirpetum sylvatici Raiski 1931, Angelico-Cirsietum oleracei Tx. 1937 und Filipendulo-Geranietum palustris W. Koch 1926. Das Scirpetum sylvatici ist im Untersuchungsgebiet selten; Angelico-Cirsietum oleracei und Filipendulo-Geranietum palustris sind dagegen verbreitet und zeigen eine relativ große Variabilität. In den chemischen Bodeneigenschaften wurden folgende Unterschiede festgestellt (relative Schätzung der Mittelwerte): Scirpetum sylvatici typicum: der niedrigste Gehalt an Ca und K, hoher Gehalt an P; Angelico-Cirsietum oleracei: der höchste pH-Wert, ein hoher Gehalt an Ca und Na; Filipendulo-Geranietum palustris: der höchste Gehalt an Ca und Mg, niedriger Stabilitätsfaktor.
Über einige torfbildende Pflanzengesellschaften der Vergangenheit in der Rhön und auf dem Vogelsberg
(1985)
Makrofossilanalysen minerotropher Torfe (90 Proben) aus zwei montanen Mooren in Hessen (Rotes Moor, Rhön, und Hochmoor in der Breungeshainer Heide, Vogelsberg) wurden unter pflanzensoziologischen Gesichtspunkten ausgewertet. Zum großen Teil erwiesen sich die ermittelten "floristischen Torf-Ausbildungsformen" (Tab. 1 u. 3) als dem Caricion lasiocarpae zugehörig, jedoch war vielfach eine Gleichsetzung mit heutigen Assoziationen dieses Verbandes nicht möglich; das traf naturgemäß vor allem für die älteren, unter abweichenden Klimabedingungen abgelagerten Torfe zu. Als weitere Pflanzengesellschaften waren das Caricetum limosae sowie - aus der Zeit wenig vor dem Übergang zum ombrotrophen Stadium der Moore - minerotraphente Varianten des Sphagnetum magellanici nachzuweisen. Phragmition- und Magnocaricion-Gesellschaften fehlten in allen untersuchten Profilen.
Weitere pflanzensoziologische Befunde waren die folgenden: Eine Variante der genannten Scheuchzerietalia-Gesellschaften mit Phragmites und vor allem mit Scirpus sylvaticus (gelegentlich auch Ajuga reptans) war auf Initialstadien der Moore beschränkt. Arten der Sphagnetalia magellanici haben die torfbildenden minerotraphenten Scheuchzerietalia-Gesellschaften zum Teil über sehr lange Zeiträume hin begleitet. Sie sind offenbar Ausdruck unterschiedlicher Ernährungsbedingungen in den jeweils oberflächennahen und etwas tieferen Schichten des Substrats. Birken waren auch in recht nassen Gesellschaften vielfach mit vertreten, haben hier jedoch niemals ein höheres Alter erreicht.
Die säkularen Sukzessionen in den untersuchten Moor-Bereichen wurden durch schematisierte Profilschnitte (Abb. 2 u. 4) zusammenfassend gekennzeichnet, für einige Profile wurden sie im einzelnen durch Tabellen (Tab. 2 u. 4-6) belegt.
Les associations végétales des dalles rocheuses (Alysso-Sedion) de la chaîne du Jura francais
(1985)
L'auteur présente, à partir de 45 relevés phytosociologiques appartenant à l'alliance Alysso-Sedion, une étude synthétique de la végétation des dalles rocheuses calcaires du Jura français. Sur le pourtour de la chaîne du Jura, à l'étage collinêen, se rencontre le Cerastietum pumili sous sa variante méridionale à Trifolium scabrum. Il est remplacé à l'étage montagnard inférieur du Jura occidental par le Poo badensis -Allietum montani typicum, association connue seulement d'Allemagne du Sud jusqu'alors. A l'étage montagnard supérieur du Jura méridional et du Jura oriental s'observe une association inédite de l'Alysso-Sedion, le Sedo acri - Poetum alpinae, caractérisée notamment par une variété particulière de Poa alpina proche de Poa molinerii.
Lorsque la forme de la table rocheuse permet la rétention prolongée de l'eau de pluie, des groupements particuliers apparaissent. Le Poetum badensis, jusqu'alors connu seulement de Bourgogne, existe ainsi, à l'étage collinêen, au niveau du Jura méridional, alors que le Poo badensis - Allietum montani oaricetosum lepidocarpae le remplace à l'étage montagnard inférieur dans les mêmes conditions écologiques.
Die spontane Vegetation toskanischer Städte wird mit pflanzensoziologischen Aufnahmen und Artenlisten belegt. Es läßt sich eine deutliche Gliederung in Abhängigkeit von der Stadtstruktur feststellen. Während sich in den Stadtkernen nur Arten mit weiter ökologischer und soziologischer Amplitude finden, ist die Ruderalvegetation am alten Stadtrand optimal entwickelt. Die Übergangslage der untersuchten Städte zeigt sich darin, daß nitrophile Saumgesellschaften noch erstaunlich häufig vorkommen, während die mediterranen Ruderalgesellschaften des Verbandes Hordeion leporini nur vergleichsweise schlecht vertreten sind. Die spontane Vegetation toskanischer Städte weist einen großen Anteil gemeinsamer Arten mit mitteleuropäischen Städten auf, während die Zahl gemeinsamer Assoziationen sehr gering ist.
Am Beispiel des Gageo-Allietum oleracei (Tab. 1) werden Struktur, Lebensweise und Ökologie eines Vegetationstyps der Zwiebelgewächse aufgezeigt sowie Probeflächenwahl, Homogenität und Gliederung behandelt. Verwandte Ephemerenfluren auf halbruderalen Böden wurden anderenorts im Kontakt mit kontinentalen und mediterranen Steppenrasen beobachtet. Bisher lassen sich ein Gageo-Allion im temperaten Bereich mit Gageo-Allietum oleracei und Ornithogalo-Allietum scorodoprasi neben einer submediterranen Muscari-Allium-Gruppe innerhalb der Ornithogalo-Allietalia unterscheiden.
Relevés of the rare species Apium repens and Scirpus cariciformis were tabulated and syntaxonomically interpreted. From the presented table and from the data by FUKAREK & VOIGTLANDER (1982) can be concluded that both species occur in two communities of the alliance Lolio-Potentillion anserinae viz. the Nasturtio-Alopecuretum geniculati Sykora 1982, the Triglochino-Agrostietum stoloniferae Konckzak 1968, and in related fragmentary communities. Besides S. cariciformis grows in the Agrostio-Trifolietum fragiferi Sykora 1982.
Apium repens is considered to be a character-species of the association group with Eleocharis palustris ssp. uniglumis to which the above mentioned associations belong, while Scirpus cariciformis can be seen as a differential species of this association group. S. cariciformis occurs in the Parvocaricetea too, sometimes with a high presence class, e.g. in the Caricetum davallianae typicum (presence class III) and in the subass. blysmetosum compressi (IV). For the present, therefore, we do not consider it to be a character-species of any of the Lolio-Potentillion communities, nor of the alliance itself. To our opinion the Blysmo-Juncetum compressi Br.-Bl. 1918 ex Libb. 1932 can hardly be characterized as a separate unit and should therefore be rejected.
With the help of ordination diagrams made by reciprocal averaging and with the use of indicator values as given by ELLENBERG (1979) the relation was illustrated between on the one hand the relevés and the composing species and on the other hand the main environmental factors, i.e. salt and nutrient content, moisture degree and acidity of the soil.
The general decline of both species can be understood as the consequence of their specific hydrological requirements, viz. their dependence on a shallow flood during winter and spring, followed by a retreat of the surface water and a groundwater level remaining close to the surface during the summer. Their disappearance from mesotraphent grasslands is accelerated by the increase in the eutrophication mainly by modern agricultural practices.
Bemerkenswerte Vorkommen der Hornkraut-Gesellschaft (Cerastietum pumili) im Maintal bei Würzburg
(1984)
Im Maintal, ca. 3 Kilometer südöstlich von Würzburg, befinden sich Felsköpfe der Quaderkalk-Fazies, eines geologisch einmaligen Schichtkomplexes im Oberen Muschelkalk, die schon bei der Bildung des Maintales an einem Osthang zutage getreten sind. Auf diesen Felsköpfen hat sich über sehr lange Zeiträume hin eine Vegetation entwickeln können, die weitgehend in Ausgewogenheit mit den Standortsbedingungen steht. Es handelt sich um Dauerstadien der Hornkraut-Gesellschaft (Cerastietum pumili Oberd. et Th. Müller 1961), die sich in Zusammensetzung und Struktur deutlich von allen bisher beschriebenen Ausbildungen dieser auf Süd- und südliches Mitteleuropa beschränkten Gesellschaft unterscheiden.
Auch ohne besondere Berücksichtigung der Moose und Flechten, die am Aufbau dieser Lebensgemeinschaft wesentlich beteiligt sind, zeigen selbst die einzelnen Probeflächen im Untersuchungsgebiet verschiedene Artenzusammensetzungen. Von bestimmten Abweichungen in der typischen Artengarnitur solcher Vegetationseinheiten abgesehen, weisen die meist außerordentlich kümmerlich wachsenden Begleiter aus anderen Vegetationseinheiten auf graduelle Unterschiede in den Lebensbedingungen an den einzelnen Wuchsorten im Gelände und auch innerhalb der jeweiligen Standorte selbst hin.
Neben 12 pflanzensoziologischen Aufnahmen der Hornkraut-Gesellschaft an solchen Primärstandorten, den Quaderkalk-Felsblöcken, wurden auch 6 an Sekundärstandorten (Lesesteinhaufen und Steinbruchstandorten) gemacht. Die Aufnahmen dieser Standorte ähneln denen der bisher veröffentlichten. Insbesondere die beiden Bestände, die sich auf einer Quaderkalkbank in einem seit 80 Jahren aufgelassenen Steinbruch befinden, zeigen viele Gemeinsamkeiten in Zusammensetzung und Struktur mit den bisher beschriebenen. Obwohl sie z.Zt. noch die extremsten Ausbildungen dieser Gesellschaft darstellen, ist anzunehmen, dass sie Pionierstadien einer Entwicklung zum Halbtrockenrasen sind.
Die geologische und geomorphologische Eigentümlichkeit und der Bewuchs dieser Kalkfelsen zeichnen das Untersuchungsgebiet "Bromberg-Rosengarten", das auch aus anderen, hier nicht genannten Gründen schützenswert ist, vor ähnlichen Gebieten Mainfrankens aus.
Das Waldviertel ist der südöstliche Ausläufer des zentraleuropäischen Mittelgebirges. Der geologische Untergrund besteht aus Granit und Gneisen. 350 Aufnahmen wurden nach der Methode von BRAUN-BLANQUET in Quellfluren und Quellmooren sowie in den eng verzahnten Übergangsbereichen erhoben. Diese Aufnahmen wurden unter Verwendung von numerischen Klassifikations- und Ordinationsmethoden analysiert. Die Bestände wurden 20 Assoziationen zugeordnet, 8 Subassoziationen wurden neu benannt. Die räumliche und zeitliche Veränderung der Vegetation unter dem Einfluss von Meliorationsmaßnahmen wird diskutiert.
Vegetationskundliche und blütenökologische Untersuchungen in Salzrasen der Nordseeinsel Borkum
(1984)
Der Groden im Südosten der Insel Borkum wird durch üppige Prielrand-Vegetation gekennzeichnet. Hier finden sich auf kleinem Raum 7 verschiedene Pflanzengesellschaften, deren Soziologie und deren Bodenprofile studiert wurden. Salicornietum dolichostachyae, Salicornietum ramosissimae und eine Suaeda flexilis-Gesellschaft kommen als Pionier-Gesellschaften vor. Die sippentaxonomischen Probleme mit der Suaeda maritima-Gruppe werden diskutiert. Eine besonders auffällige Gesellschaft ist das blumenreiche Plantagini-Limonietum, deren Vorkommen bisher aus Deutschland noch nicht mit publizierten Originalaufnahmen belegt wurde. Sie ist kleinräumig mit dem Puccinellietum maritimae verzahnt. Fragen nach der Syndynamik dieser beiden Gesellschaften sowie nach der Eigenständigkeit des Plantagini-Limonietum werden behandelt. Als weitere Gesellschaften kommen Halimionetum portulacoidis und Artemisietum maritimae vor, die verschieden hohe Uferwall-Standorte besiedeln. Die Vielfalt und gesetzmäßige Anordnung der Vegetation der Gruppenbeete wird mit Hilfe von Sigma-Aufnahmen dargestellt. Die Blütenbesucher-Gemeinschaft (Hymenoptera, Lepidoptera, Diptera) der Salzrasen setzt sich aus wenigen Arten zusammen, welche die Salzrasen besonders zur Zeit der Massenblüte von Limonium vulgare und Aster tripolium nutzen und dann in hohen Individuenzahlen vorkommen. Hierzu gehören vor allem verschiedene Hummelarten, welche die schwierigen Standortsbedingungen besonders gut meistern. Ferner gehören in die Gruppe der Salzrasen-Blütenbesucher zahlreiche Wanderfalter (z.B. Autographa gamma und verschiedene Nymphaliden-Arten) sowie wandernde Dipteren (Syrphidae), die das Nahrungsangebot auf ihren Wanderstrecken nutzen können. Für sie dienen die Salzrasen als wichtige "Auftank-Stationen". Daneben gibt es jedoch auch Blütenbesucher, die für diesen Lebensraum sehr charakteristisch und die als biotopeigen zu betrachten sind, wie z.B. unter den apoiden Hymenopteren Colletes halophilus, ein Blütenbesucher von Aster tripolium.
Aus Teilen des Weser-Leineberglandes wird die naturnahe Vegetation an Quellstandorten beschrieben. Den Schwerpunkt bilden gehölzfreie Weichwasser-Quellen, die vom Chrysosplenietum oppositifolii Oberd. & Phil. 1977 besiedelt werden. Verschiedene Feuchtwald-Gesellschaften werden vorgestellt; dabei konnten Bestände des Alnion Malc. 1929 em. Müll. & Görs 1958 und des Alno-Ulmion Br.-Bl. & Tx. 1943 nachgewiesen werden. Innerhalb der Erlen-Bruchwälder lassen sich zwei Gesellschaften unterscheiden, denen Assoziations-Kennarten fehlen: die Sphagnum palustre-Alnus glutinosa-Gesellschaft und die Cardamine amara-Alnus glutinosa-Gesellschaft. Innerhalb der Auwälder werden das Carici (pendulae)-Fraxinetum sensu W. Koch 1926 und das Stellario-Alnetum Lohm. 1957 aus dem UG vorgestellt. Das Stellario-Alnetum tritt in der Trennartenlosen und der Crepis paludosa-Subassoziation auf.
Es wird die Entwicklung der Brockenvegetation von 1993 bis 2013 aufgezeigt. Von besonderem Interesse ist dabei die Vegetationsentwicklung auf ehemals versiegelten und später renaturierten Flächen. Aber auch den acidiphilen Zwergstrauchheiden galt ein besonderes Augenmerk, da diese bevorzugte Standorte für die Brockenanemone (Pulsatilla alpina ssp. alba) sind.
Das Gipskarstgebiet am Südharzrand zeichnet sich durch ein Klimagefälle aus, das durch einen Florenwandel nachgezeichnet wird. So erreichen insbesondere eine Reihe von (sub-)kontinental verbreiteten Pflanzenarten im Gebiet ihre westliche Verbreitungsgrenze. Parallel mit der Verbreitungsgrenze von Arten geht auch die Verbreitung der Kalkmagerrasen-Gesellschaften. Gesellschaften der kontinental verbreiteten Ordnung Festucetalia valesiacae kommen nur im Ostteil des Gebietes vor. Im Westen dominieren Bestände des Verbandes Mesobromion, der jedoch auch im Ostteil des Südharzes nicht fehlt. Exemplarisch werden zwei Gebiete aufgesucht, in denen diese floristischen und pflanzensoziologischen Unterschiede vorgestellt werden. Die Umgebung von Walkenried mit dem Naturschutzgebiet Priorteich-Sachsenstein ist nicht nur repräsentativ für die westlichen Magerrasen, sondern zeichnet sich außerdem durch eine ganz eigene Flora mit dealpinen Reliktarten aus. Der nordöstlich von Nordhausen gelegene Singerberg weist dagegen schon eine ganze Reihe von (sub-)kontinentalen Florenelementen und Pflanzengesellschaften auf, die hier auf sehr kleinem Raum nebeneinander vorkommen. Diese einzigartige Gipskarstlandschaft des Südharzes ist akut bedroht durch den ständig fortschreitenden Gipsabbau, der auch im Verlauf der Exkursion nicht zu übersehen sein wird.
Vom Menschen stark beeinflußte Gehölzbestände werden in der Vegetationskunde zur begrifflichen Unterscheidung von wenig beeinflußten Wäldern als Forste bezeichnet. Hierbei bleibt die Anwendung des Begriffes in der Regel auf künstlich angelegte Bestände der Holzwirtschaft beschränkt, wobei die Differenzierung von Wald und Forst meist auf einer unklaren Abgrenzung beruht.
Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage einer Definition des Vegetationsbegriffes erörtert, inwieweit gepflanzte bzw. stark vom Menschen beeinflußte Gehölzbestände zur Vegetation zu rechnen sind. Unter Einbeziehung von naturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Gesichtspunkten werden hier Gehölzbestände der Kategorie Forst zugerechnet, wenn die Artenverbindung der Baumschicht und/oder der übrigen Schichten durch erhebliche direkte oder indirekte menschliche Beeinflussung gegenüber anthropogen wenig beeinflußten Beständen an vergleichbarem Standort stark verändert ist. Als wesentliche Merkmale von Forsten werden deren Entstehung und Erhaltung aufgrund menschlicher Kulturtätigkeit und Unterschiede im Stoffhaushalt und in der Struktur im Vergleich zu wenig beeinflußten Wäldern genannt.
Insbesondere bei der floristisch-vegetationskundlichen Gliederung und Nomenklatur wird eine Unterscheidung von naturwissenschaftlicher und kulturgeschichtlicher Betrachtungsweise vorgeschlagen. So lassen sich z.B. anthropogene Fichtenreinbestände in ursprünglich nicht von dieser Baumart besiedelten Gebieten mit einer eigenständigen Artenkombination pflanzensoziologisch als "-Piceetum" fassen, während diese Bestände unter kulturhistorischen Gesichtspunkten mit der Bezeichnung "-Culto-Piceetum" als Anpflanzungen charakterisiert werden können.
L’étude s’inscrit dans le cadre de la valorisation des bois sacrés dans un contexte de conservation de la biodiversité, elle a pour objectifs de recenser les différents bois sacrés au nord du Burkina Faso, d’évaluer leur richesse floristique et d’appréhender leurs mécanismes de gestion par les populations locales. Des prospections ont été conduites sur l’ensemble de la zone d’étude en vue de recenser les bois sacrés. Dans chaque localité des enquêtes ont été conduites auprès des populations directement ou indirectement impliquées dans la gestion de ces formations. Des relevés phytosociologiques ont été réalisés dans les différentes formations végétales (bois sacrés et formations adjacentes) suivant la méthode Braun-Blanquet (1932) sur des placeaux de 1000 m2 et de 100 m2 respectivement pour les ligneux et les herbacées, en vue de déterminer les différentes phytocoenoses. 190 bois sacrés ont été recensés dont 35 ont fait l’objet d’inventaires phytosociologiques. 35 formations adjacentes ont également fait l’objet d’inventaires afin de mieux apprécier l’importance des bois sacrés dans la conservation des espèces. Le traitement des données phytosociologiques s’est effectué sur la base de 162 relevés, au moyen du logiciel CAP (Community Analysis Package). Les résultats ont révélé que les systèmes de gestion des ressources naturelles dans les bois sacrés sont basés sur des règles et des principes traditionnels. Ces bois sont pour la plupart des cimetières (50% du total), fétiches (17% du total) et fétiche-cimetières (27% du total). Le traitement des données phytosociologiques a permis de discriminer 11 groupements végétaux dont 05 pour la strate ligneuse et 06 pour la strate herbacée. Les relevés de 7 groupements ont été réalisés dans les bois sacrés et ceux de 4 groupements hors des bois sacrés. L’analyse de la richesse floristique d’ensemble (bois sacrés et environs) des ligneux a révélé la dominance de la famille des Leguminosae-Mimosoideae (16%) et des Combretaceae (12%). La flore herbacée quant à elle est dominée par les Poaceae (24%) et les Leguminosae- Papilionoideae (12%).