580 Pflanzen (Botanik)
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Am Beispiel des Straußgras-Dünenrasens (Agrostio tenuis-Poëtum humilis, Koelerion albescentis) der Ostfriesischen Inseln wird der Einfluss des Wildkaninchens (Oryctolagus cuniculus L.) auf die Vegetation untersucht. Da Kaninchen nur auf vier der sieben großen Inseln vorkommen, konnte die Assoziation unter sonst gleichen ökologischen Bedingungen in einer von Kaninchen nicht beweideten bzw. in einer beweideten Ausbildung untersucht werden.
Ein Vergleich der beweideten und unbeweideten Probeflächen erbrachte folgende Resultate:
1. Die nicht von Kaninchen beweideten Flächen werden durch eine Reihe meist auffällig blühender, ausdauernder Phanerogamen gekennzeichnet: Lotus corniculatus, Hypochoeris radicata, Hieracium umbellatum, Anthoxanthum odoratum, Jasione montana, Stellaria graminea, Plantago lanceolata, Trifolium arvense u.a.
2. In stark von Kaninchen beweideten Flächen fehlen die oben genannten Arten fast vollständig. Die Variante wird durch das vermehrte Auftreten von Brachythecium albicans, Ceratodon purpureus, Cladonia chlorophaea agg., Cornicularia aculeata, Cerastium semidecandrum, Rubus caesius u.a. Arten charakterisiert.
3. Zwischen der "blumenreichen" und der "blumenarmen" Variante der Assoziation vermittelt eine Ausbildung mit beiden Differentialartengruppen; sie treten jedoch jeweils mit nur geringer Stetigkeit auf. Diese intermediäre Ausbildung wurde stets in der Nähe von Kulturland gefunden. Die Kaninchen legen ihre Bauten zwar überwiegend in den Dünen an, sie suchen ihre Nahrung jedoch bevorzugt in den angrenzenden Wiesen, Weiden oder Gärten.
In den 60er Jahren entstand der Plan, die Flora Mitteleuropas nach britischem Vorbild zu kartieren. Als Probelauf erschien HAUEPLER (1976). Sein Atlas zur Flora von Südniedersachsen umfaßte auch den Kreis Höxter östlich des 9. Längengrades, also der Egge. Über 12 Jahre später lag das Hauptwerk noch rechtzeitig zu Weihnachten auf dem Tisch. Selbst die sonst zurückhaltende "Frankfurter Allgemeine" lobt es als Jahrhundertwerk. Wir wollen versuchen, die beiden Rasterkartenwerke zu vergleichen. Stützte sich der Verfasser damals auf 169 Feldbotaniker, so waren es diesmal schon über 1200, obwohl inzwischen das Arbeitsgebiet auf die Bundesrepublik beschränkt werden mußte, und man als Grundfeld statt eines Viertel- Meßtischblatts (TK 25) jetzt ein ganzes wählte. PREYWISCH u.a. (1981, 1982) konnten die Fläche des Kreises Höxter damals mit 51 Meßtischblattvierteln (Quadranten) einigermaßen abdecken. Heute ist man mit 17 TK 25 viel ungenauer.
Spezifika der Biologie und Coenologie bilden die Einleitung. Neu beschrieben werden folgende Agropyretea-Ass.: Agropyro-Equisetetum arvensis, Agropyro-Rumicetum thyrsiflori, Poo-Euphorbietum esulae, Poo-Eryngietum campestris, Rumici-Eryngietum plani, Rumici-Allietum schoenoprasi, Allietum anguloso-vinealis, Poo-Sedetum maximae, Lathyro tuberosi-Agropyretum; Agropyro-Tussilaginetum farfarae und Agropyro-Anthemidetum tinctoriae werden neu gefasst. Weiteres Material (Tab. 1 — 20) erläutert bekannte Einheiten und deren Untergliederung. Die Syntaxonomie der über 30 in Mitteleuropa belegten Gesellschaften wird diskutiert und durch neue Unterverbände, Falcario-Poion angustifoliae, Agropyretalia intermedio-cristati und Ammophilo-Agropyrea ergänzt.
In allen auf den Ostfriesischen Inseln eingerichteten Dauerquadraten schwankte die Vegetation im Laufe der Jahre. So wechselte die Zusammensetzung eines Kriechweiden-Schwarzried-Sumpfes mit dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels. Die Kriechweiden-Braunseggen-Gesellschaft änderte sich nach dem Aufhören der Beweidung durch Rinder. Wahrscheinlich sind die Schwankungen in der Strandbeifuß-Wiese, in der Binsenquecken-Vordünen-Gesellschaft und im Spitzquecken-Rasen auf Erhöhungen bzw. Abspülungen des Bodens zurückzuführen. Wildkaninchen bewirkten offensichtlich das Kommen und Gehen einzelner Arten der Gesellschaft des Dänischen Löffelkrauts und eines Sandtrockenrasens.
Literaturberichte
(1989)
Nach einigen Bemerkungen zur Entwicklung von Phytophänologie und Symphänologie wird ein modifizierter Aufnahmeschlüssel für phänologische Entwicklungsstufen von Blütenpflanzen vorgestellt. Er gliedert sich in jeweils 11 Phänostufen für die vegetative und generative Entwicklung, getrennt für sommergrüne Gehölze, Kräuter und Grasartige.
Für 11 in mitteleuropäischen Pflanzengesellschaften vorwiegend nach der Blütezeit von Artengruppen unterschiedene symphänologische Phasen wird ein Bestimmungsschlüssel entwickelt.
RUNGE (1960) stellte in einer Übersicht dar, wie einige seltene Pflanzenarten im Satzer Moor in Bad Driburg im Laufe von 170 Jahren beobachtet wurden. Als erster Gewährsmann erscheint für den 15.8.1789 F. Ehrhart. Dieser Jahrestag soll zeigen, was der August 1789 nicht nur für diese Stelle bedeutet. SCHULZ (1914) hat den EHRHART-Bericht der Nachwelt erhalten. Wir ergänzen ihn durch die heutigen wissenschaftlichen und deutschen Artnamen nach HAEUPLER (1988) und durch eine Wegekarte mit den heutigen Ortsbezeichnungen.
Eine Nieheimer Flechthecke
(1989)
Zu den landschaftstypischen Kulturelementen aus Westfalen, die volkskundliches Interesse verdienen, gehört auch die Nieheimer Flechthecke. Die Bezeichnung deutet schon die lokale Verbreitung dieser Hecken an. Es ist eine Art der Weideabgrenzung, die besonders im Raum Nieheim, der Nordwestecke des Oberwälder Landes, verbreitet war und sich dort noch relativ lange gehalten hat. Hecken waren hier das prägende Landschaftbild und stehen im engen Zusammenhang mit der Weidewirtschaft. Flechthecken gibt es auch in anderen Gegenden Westfalens, jedoch unterscheiden sie sich vom Nieheimer Typ.
Am Niederrhein zwischen Dormagen und Kleve wurde die Vegetation der Mauerfugen untersucht. Die vorhandenen Gesellschaften sind, wie oft in Mitteleuropa, nur fragmentarisch ausgebildet und durchdringen sich gegenseitig. Etwaige Assoziations-Kennarten sind gleichzeitig Klassen-, Ordnungs- oder Verbands-Kennarten.
Werden die Vorkommen anhand der drei dominierenden Arten (Asplenium ruta-muraria, Cymbalaria muralis und Parietaria judaica) klassifiziert, so sind am Niederrhein drei Gesellschaften vorhanden: die Mauerrauten-Flur, die Zimbelkraut- und die Glaskraut-Gesellschaft. Eine indirekte zweidimensionale Ordination bestätigt die Abgrenzung, die anhand der dominierenden Arten vorgenommen wurde.
Eine standörtliche Differenzierung der Gesellschaften ist anhand des austauschbaren Mineral-Stickstoffgehaltes, des durchwurzelten Mauerfugensubstrates und der Exposition der verschiedenen Gesellschaften gegeben, während pH-Wert und organischer Kohlenstoffgehalt des Mauerfugensubstrates keine Differenzierung zu erkennen geben.
Die Parietaria-Gesellschaft ist nur auf Mauern anzutreffen, die einen sehr hohen Nitrat-Gehalt aufweisen, während die Asplenium ruta-muraria-Gesellschaft nur auf stickstoffarmen Substraten zu finden ist. Die Cymbalaria muralis-Gesellschaft zeigt gegenüber den N-Gehalten des Mauerfugensubstrates ein indifferentes Verhalten.
Bezüglich der Exposition besiedeln alle drei Gesellschaften die West- und Ost-Richtungen gleichmäßig. Die Glaskraut- und Zimbelkraut-Gesellschaft sind aber bei ausreichender Wasserversorgung auch auf südlich exponierten Mauern zu finden. Deshalb sind sie als wärmeliebender einzustufen als die farnreiche Asplenium ruta-muraria-Gesellschaft, die auch auf schattigen und kühlen nordexponierten Mauern anzutreffen ist.
Durch Eingriffe des Menschen, wie Abriss, Restaurierung und Sanierung von Mauern müssen die hier siedelnden Pflanzengesellschaften als gefährdet eingestuft werden.
Im nordwestlichen Westfalen und der Grafschaft Bentheim wurde eine Bestandserhebung von Hypericum elodes durchgeführt. Mit Vorkommen an etwa 50 Gewässern dürfte diese Art innerhalb der Bundesrepublik Deutschland in der untersuchten Region ihren Verbreitungsschwerpunkt besitzen. Aspekte der Bestandsschwankungen und Gefährdung werden diskutiert.
Im Naturschutzgebiet Marktal und Morast, das sich im mittleren Teil des Thüringer Waldes befindet, konnten 40 Moosgesellschaften nachgewiesen werden, die auf Silikatgestein, Mineralboden, der Borke lebender Bäume, morschem Holz und Rohhumus gedeihen. Für das Naturschutzgebiet sind die Moosverbände Grimmio-Hypnion, Isothecion myosuroidis, Diplophyllion albicantis, Dicranellion heteromallae, Nowellion curvifoliae, Tetraphidion pellucidae, Bryo-Brachythecion, Ctenidion mollusci und Racomitrion acicularis charakteristisch. Die synsystematische Stellung der Gesellschaften wird dargestellt, eine Liste mit 227 Arten vermittelt den aktuellen Moosbestand.
Floristische Struktur und standörtliche Ausbildung von Moorbirken- und Schwarzerlenwäldern im westlichen Hunsrück werden untersucht. Ziel ist die Erörterung der Stellung real anzutreffender Bestände innerhalb des pflanzensoziologischen Systems.
Die Moorbirkenwälder sind einer Sphagnum-Betula pubescens s.l.-Gesellschaft nasser Standorte sowie einer Molinia caerulea-Betula pubescens-Gesellschaft wechselnasser (z.T. entwässerter) Standorte zuzuordnen. Innerhalb der Sphagnum-Betula pubescens s.l.-Gesellschaft ist eine Variante mit Lysimachia vulgaris zu unterscheiden, die hauptsächlich als Ersatzgesellschaft des Sphagno-Alnetum gedeutet wird. Von dieser ist die Typische Variante durch zusätzliches Auftreten von Arten der Oxycocco-Sphagnetea gekennzeichnet.
Bei den Schwarzerlenwäldern werden zunächst das Sphagno-Alnetum Lemée 1937 n.inv. sowie die Viola palustris-Alnus glutinosa-Gesellschaft unterschieden und der erlenreichen Quellflur (Chrysosplenietum oppositifolii Oberd. & Phil. 1977) gegenübergestellt. Es lassen sich jeweils eine Typische Ausbildung sowie eine sickernasse, relativ reiche Ausbildung mit Glyceria fluitans und Carex remota unterscheiden.
Die bodensauren, mesotraphenten Schwarzerlenwälder verschiedener Untersuchungsgebiete Mitteleuropas werden verglichen. Neben dem atlantisch geprägten Sphagno-Alnetum und dem mitteleuropäischen Carici elongatae-Alnetum ist in den silikatischen Mittelgebirgen ein Gesellschaftskomplex ohne eigene Charakterarten festzustellen, aus dem zunächst die Carex fusca-Alnus glutinosa-Gesellschaft und die Viola palustris-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben sind.
Anhand pflanzensoziologischer Untersuchungen wird ein Überblick über die atlantisch geprägten Bruchwald-Gesellschaften der Schneifel gegeben.
Die Bestände der Erlen- und Birkenbrücher (Carici laevigatae-Alnetum Schwick. 1938 und Vaccinium uliginosum-Betula pubescens (s.l.)-Gesellschaft (Betuletum pubescentis Tx. 1937 p.p.)) sind im Untersuchungsgebiet weiter verbreitet und stärker differenziert, als bisher angenommen wurde. Den kleinräumig wechselnden Standortverhältnissen zufolge können mehrere Ausbildungen und Varianten beider Gesellschaften ausgeschieden werden.
Die wichtigsten Kontaktgesellschaften der Bruchwälder sind Juncetum acutiflori Br.-Bl. 1915, Salicetum auritae Jonas 1935 em. Oberd. 1964, Carici remotae-Fraxinetum W.Koch 1926, Luzulo-Fagetum Meus. 1937 und Violo-Quercetum Oberd. 1957 (Fago-Quercetum Tx. 1955).
Die Ergebnisse der vegetationsökologischen Untersuchungen und Beobachtungen werden nur kurz gestreift; sie sollen in einem zweiten Teil ausführlich dargestellt werden.
Bei einem Aufenthalt auf der ostfriesischen Watteninsel Baltrum wurde den epiphytischen Moosen an Sambucus nigra besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Heutzutage ist der Holunder nahezu der einzige für Moose und Flechten interessante Phorophyt auf Baltrum, weil die meisten Bäume im Zweiten Weltkrieg oder später zerstört worden sind. Andererseits bildet der Holunder auf Baltrum besser entwickelte Gebüsche als auf den meisten anderen Watteninseln (Texel und Schiermonnikoog ausgenommen).
Unter den beobachteten Epiphyten ist die erwähnenswerteste Cryphaea heteromalla, von dem ein kleiner Rasen gefunden wurde. Während dieses Moos - wenn auch spärlich - an mehreren Stellen in den niederländischen Außendünen und den IJsselmeerpoldern bis ins heutige Jahrzehnt vorkommt, war es in Deutschland in den letzten 20 Jahren nicht mehr gefunden worden.
Eine Aufnahme der Epiphytenvegetation mit Cryphaea vertritt ein etwas fragmentarisches Cryphaeetum Barkm. 1958. Von den anderen Epiphyten, die auf Baltrum an Holunder wachsen, sind namentlich Isothecium alopecuroides, I. myosuroides und Orthotrichum pulchellum zu erwähnen. Diese und einige andere Arten (darunter die ganz allgemeine Lophocolea heterophylla!) waren bisher noch nicht für Baltrum angegeben.
Zur geographischen Gliederung hochmontaner und subalpiner Hochstaudenfluren und Goldhaferwiesen
(1989)
Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der geographischen Gliederung hochmontaner und subalpiner Goldhaferwiesen und Hochstaudenfluren in den Alpen und zentraleuropäischen Mittel- und Hochgebirgen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Rein höhenstufenabhängige Vikarianzen zeigen nur die Gesellschaften des Rumicion alpini, dagegen weisen das Adenostyletum alliariae und das Chaerophyllo-Ranunculetum ausgeprägte geographische Vikarianzen mit eigenen Assoziationen in Alpen und Pyrenäen oder in Mitteleuropa und der Böhmischen Masse auf. Die Verbreitungsmuster dieser Hochstaudenfluren sind insgesamt unabhängig vom geologischen Untergrund, so dass für die Ausbreitung dieser Gesellschaften das Klima von größerer Bedeutung zu sein scheint. Bei den Goldhaferwiesen lässt sich dagegen eine ausgeprägte Differenzierung in je eine Assoziation der Mittelgebirge und des Alpenvorlandes (Geranio-Trisetetum Knapp 1951, vgl. OBERDORFER 1983), der nördlichen Kalkalpen (Astrantio-Trisetetum Knapp 1951) und der Zentralalpen (Trisetetum flavescentis Beger 1922) vornehmen. Die Dominanz eines bestimmenden geographischen Faktors ist hier nicht eindeutig erkennbar.
2. Im Gegensatz zu den Assoziationen insgesamt spielen bei der geographischen Differenzierung der Untereinheiten einer Hochstaudengesellschaft neben klimatischen und edaphischen Faktoren auch die Areale und die Wanderungsgeschichte der jeweiligen Differentialarten eine Rolle. Ferner sind auch Übereinstimmungen in der Verbreitung solcher Untereinheiten mit pflanzengeographischen Befunden erkennbar, so z. B. in der Eigenständigkeit der Nordost-Alpen (dem "Nordost-Areal" im Sinne von MERXMÜLLER 1952/54) oder der Südwestalpen. Historische, edaphische oder klimatische Ursachen sind bei diesen Gliederungen meist nicht eindeutig zu trennen.
In der vorliegenden Arbeit werden 13 Gebüsch- und Vorwaldgesellschaften aus den nordrhein-westfälischen Städten Düsseldorf, Essen, Münster und Recklinghausen vorgestellt. Die Gesellschaften werden im Hinblick auf ihre Standorte und ihre pflanzensoziologische Einordnung beschrieben und durch Vegetationsaufnahmen belegt.
Ferner erfolgt ein Vergleich der Verteilung und der Häufigkeit in den untersuchten Städten. Die Darstellung der Lebensformenspektren der Gesellschaften rundet den Vergleich ab.
In einer Literaturübersicht werden die Gebüsch- und Vorwaldbestände aus zentraleuropäischen Städten zusammengestellt und mit dem Inventar der hier untersuchten Städte in Beziehung gesetzt.
Die Eschen-Ahornwälder des Süderberglandes werden anhand einer pflanzensoziologischen Tabelle beschrieben, wobei die syntaxonomische Zuordnung in Anlehnung an MÜLLER (1966) erfolgt. Das Fraxino-Aceretum (Koch 1926) em. Müller 1966 besiedelt nördlich exponierte Blockhänge und felsige Talschluchten mit kühlem, humidem Standortklima. An diesen extremen Standorten bauen Acer pseudoplatanus, Fraxinus excelsior und Ulmus glabra die Bestände auf, ohne die Buche vollständig ausschließen zu können. Unterschiedliches geologisches Substrat und die Bodenbeschaffenheit führen zur Ausbildung verschiedener Subassoziationen, Varianten und Ausbildungsformen. Auf grobblockigen, feinerdearmen, mäßig bis stark geneigten Blockhalden aus Kalkgestein stockt das Fraxino-Aceretum phyllitidetosum. Für das Fraxino-Aceretum lunarietosum können zwei Varianten unterschieden werden. Die Typische Variante wächst auf überwiegend grobschotterigen Braunerden aus devonischen Schiefern und Diabasen in schwach bis stark geneigten Lagen. Fein- bis mittelskeletthaltige, von Grus überrieselte, locker gelagerte Braunerden aus Schiefer und Kalkgestein in ebenfalls schwach bis stark geneigten Lagen sind für die Corydalis cava-Variante bezeichnend. Ähnliche Standorte besiedelt auch die Corydalis-Variante des Fraxino-Aceretum typicum. Es sind feinerdereiche Basaltblockhalden und fein- bis mittelskeletthaltige Braunerden, jedoch mit geringerer Hangneigung. Die Typische Variante des Fraxino-Aceretum typicum findet sich auf flach- bis mittelgründigen Braunerden und Rankern über Schiefern oder Diabasen in mäßig bis stark geneigten Hanglagen. Für das Fraxino-Aceretum lunarietosum und typicum lassen sich nach den Feuchteverhältnissen und der Humusform eine Stellaria nemorum-, eine Mercurialis perennis- und eine Typische Ausbildungsform unterscheiden.
In den Wäldern bilden sich mit Ausnahme der Typischen Variante des Fraxino-Aceretum typicum und des Fraxino-Aceretum phyllitidetosum ausgeprägte, farbenfrohe, jahreszeitliche Aspekte aus.