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Vögel
(1994)
In der ornithologischen Feldforschung besitzt der Hochharz seit langer Zeit einen hohen Stellenwert, und insbesondere sein höchster Gipfel, der Brocken, hat es den Avifaunisten angetan (vgl. Knolle 126) Diese Attraktivität ist in erster Linie durch die Existenz und exponierte Lage eines subalpinen Gebietes oberhalb der Waldgrenze erklärbar. So ist im Hochharz mit Faunenelementen zu rechnen, die sonst nur in Hochgebirgen auftreten.
Höhere Pflanzen
(1994)
Der Harz gilt seit dem Wirken der Botaniker Valerius Cordus (1515-1544) und Johannes Thal (1542-1583) als Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Floristik. Eine umfassende Beschreibung der Geschichte der botanischen Erforschung des Harzes von dem Anfangen bis zur Gegenwart ist von Herdam et al. (53) vorgenommen worden. Das Gebiet des Nationalparks Hochharz umfasst neben allgemein verbreiteten Arten auch montane, oreale und subalpine Florenelemente, von denen einige als "glaziale Relikte" angesehen werden. Auf eine Auswahl solcher Charakter- oder Leitarten des Hochharzes soll, aufbauend auf einer Beschreibung von Drude (36), im Folgenden eingegangen werden.
Die Pflanzenwelt
(1994)
Der Hochharz wird pflanzengeographisch als eigener Distrikt im Florengebiet des Harzes ausgewiesen und damit von Oberharz und Unterhatz abgetrennt (Weinert 90, Herdam et al. 53). Der wesentliche Unterschied zu den anderen Distrikten Ist mit dem Auftreten der Fichte und ihrer Dominanz in den naturnahen Wäldern gegeben.
Flechten
(1994)
Obwohl schon Thal (179) in seiner "Sylva Hercynia" auf Flechten im Harz hinwies und zahlreiche lichenologen bis in die heutige Zeit hinein die Flechtenflora des Harzes untersuchten, ist bisher keine zusammenfassende Darstellung des Flechtenbestandes erfolgt. Vorliegende Beschreibungen betreffen in der Regel mehr oder weniger eng umgrenzte Untersuchungsgebiete (u.a. Klement 62; Scholz 70: hier findet sich auch eine umfassende Auflistung der lichenologischen Literatur zum Harz) oder beschäftigen sich mit dem Problem der Bioindikation durch Flechten (Wegener 88, Heine 52). Der Hochharz mit dem Brocken als höchster Erhebung und seinen pflanzengeographischen Besonderheiten zählt hier zu den lichenologisch besser erfassten Bereichen.
Der Naturraum des Hochharzes
(1994)
Der Harz ist das nördlichste deutsche Mittelgebirge mit - wie an anderer Stelle ausführlicher dargestellt - einer natürlichen Waldgrenze. Dieses verhältnismäßig kleine Mittelgebirge ragt als isolierter Grundgebirgskomplex (Horstgebirge) schroff aus dem ihn umgebenden Hügelland zwischen Saale und Leine heraus. Insbesondere die Nordharzrandslufe (ca. 400 m Steilabfall) bildet eine markante Landschaftsgrenze.
Der Brockengarten
(1994)
Die Idee. auf dem höchsten Harzgipfel einen "Alpengarien" einzurichten, hatte Ende des vergangenen Jahrhunderts Prof, Dr. Albert Peter, seinerzeit Direktor des Botanischen Gartens der Universität Göttingen. Sein Ziel war es, der einzigartigen. aber bereits damals gefährdeten Brockenflora eine Überlebenschance zu geben und experimentell nachzuweisen, dass die Brockenkuppe von Natur aus baumfrei ist. Zum anderen wollte er den Brockenbesuchern die Möglichkeit bieten, einen Eindruck von der Formenvielfalt der Hochgebirgsflora zu erhalten. Gleichzeitig sollte u.a. das Wuchsverhalten der "Importpflanzen" aus den Hochgebirgen der Welt unter den ökologischen und klimatischen Bedingungen des Brockens wissenschaftlich begleitet werden.
Bereits 1978 auf der 14. IUCN-Generaldebatte in Aschchabad (Turkmenien) diskutierten U. Wegener und H. Henke (Bonn) am Rande der Konferenz Ober die Einrichtung grenzübergreifender Nationalparke in Deutschland. Projekte dieser Art mussten aber eine Illusion bleiben, solange die Grenzen zwischen beiden deutschen Staaten geschlossen waren.
Wald- und Forstentwicklung
(1994)
Die Frage nach dem "Brockenurwald" wird oft gestellt und hat durchaus ihre Berechtigung. Wird darunter ein Wald verstanden, der nie vom Menschen betreten oder in irgendeiner Weise bewirtschaftet wurde, so ist der Urwaldbegriff im vorliegenden Fall sicher fehl am Platze. Was sich am Brocken erhalten hat, sind naturnahe Waldstrukturen, die vom Menschen wirtschaftlich in der einen oder anderen Form mehr sporadisch als regelmäßig genutzt wurden. Daneben mag es durchaus auch solche Bereiche geben, die wegen ihrer Unzugänglichkeit gar nicht genutzt worden sind.