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The intensification of agricultural practices has led to a severe decrease in grassland biodiversity. Although there is strong evidence that organic farming can reduce the negative impacts of land use, knowledge regarding the most beneficial management system for species richness on organic grasslands is still scarce. This study examines differences in the biodiversity of plants and butterflies on rotationally and continuously grazed pastures as well as on meadows cut twice per year on two large organic suckler cow farms in NE Germany. Vegetation and flower abundance, as factors likely to influence butterfly abundance and diversity, were compared and used to explain the differences. The data attained by vegetation assessments and monthly transect inspections from May to August were analyzed using descriptive statistics and nonparametric methods. The abiotic site conditions of the studied plots had more influence on plant species numbers than the management method. Dry and nutrient-poor areas (mainly poor types of Cynosurion) and undrained wet fens (Calthion) were important for phytodiversity, measured by the absolute number of species, indicator species for ecologically valuable grasslands and the Shannon Index. Meadows tended to have more indicator species than pastures, where small-scale special sites such as wet depressions were crucial for plant diversity. Butterfly diversity was very low, and 90% of the recorded butterflies were individuals of the generalist species Pieris napi. Butterfly abundance depended mainly on occurrence of specific habitat types and specific larval host plants. Supply of flowers was crucial only in certain time periods. Differences in butterfly abundance between the management systems could be explained by the site conditions of the studied grasslands. We conclude that meadows are more favorable to support ecologically valuable plant species; however, their extension is contradictory to the organic farming method of suckler cows maintained outside of stables. Rotationally grazed pastures could be a compromise that would enhance the temporal heterogeneity of flower abundance and vegetation structure. The plant diversity on pastures should be improved by less intensive grazing on special sites and plant species enrichment by means of hay transfer. For enhancing butterfly diversity we suggest to reduce land use intensity especially on poor soils. Considering the economic perspective of the farms, small parts of the agricultural area could be sufficient if connectivity to other suitable habitats is assured. Flower abundance and diversity of larval host plants could be promoted by high diversity of farming practices as well as pre-serving small uncut strips of meadows.
Neben dem Habitatverlust gelten populationsbiologische und genetische Konsequenzen der Habitatfragmentierung seit den 1990er Jahren als wesentliche Ursache der Gefährdung von Pflanzen und stehen damit nun auch im Fokus des botanischen Artenschutzes. Der vorliegende Beitrag gibt anhand von Beispielen einen Überblick über den Stand der Forschung in diesem Bereich und versucht abzuschätzen, welche Bedeutung Habitatfragmentierung und die dadurch entstehenden kleinen, isolierten Populationen auf heimische Pflanzenarten haben können. Als wesentliche und offenbar sehr weit verbreitete negative Effekte werden Gendrift, Inzuchtdepression, Zufallsereignisse, Bestäuberlimitierung und Randeffekte identifiziert. Zusammen mit verringerter Habitatqualität durch Eutrophierung, Entwässerung oder Nutzungsänderung und sich gegenseitig verstärkend wirken sie zumeist negativ auf die Fitness der Individuen und Populationen und erhöhen so deren Aussterberisiko. Dieser negative Effekt kleiner Populationen auf die Fitness des Individuums wird - unabhängig von der Ursache, die sich häufig nur durch wissenschaftliche Experimente ermitteln lässt - als Allee-Effekt bezeichnet. Eine durch einen Biotopverbund geförderte Metapopulationsdynamik kann das dauerhafte Aussterben von Pflanzenpopulationen verhindern und mindert die negativen genetischen Effekte der Habitatsfragmentierung über einen erhöhten Genfluss durch Pollen und Samen. Die bisherigen wissenschaftlichen Studien in Mitteleuropa beruhen allerdings in überproportionaler Weise auf bestimmten Pflanzenfamilien (Gentianaceae, Primulaceae), Habitaten (Trocken- und Magerrasen, Wirtschaftsgrünland), insekten- und obligat fremdbestäubten sowie weitgehend auf sexuelle Fortpflanzung angewiesenen Arten. Dagegen liegen etwa über Grasartige, Ruderal- und Segetalpflanzen, Neophyten, wind- und selbstbestäubende Arten und solche, die sich weitgehend vegetativ oder über apomiktisch gebildete Samen fortpflanzen, nur wenige Erkenntnisse vor. Gerade diese und Pflanzenarten mit hohem Ausbreitungspotenzial müssen aber nach derzeitigem Wissensstand als weniger sensitiv gegenüber Habitatfragmentierung eingestuft werden. Auf diesen Befunden aufbauend werden für die Naturschutzpraxis Biotoptypen hinsichtlich ihrer Sensitivität gegenüber Habitatfragmentierung klassifiziert und biologisch-ökologische Merkmale von sensitiven und weniger sensitiven Arten gegenübergestellt. Schließlich werden allgemeine Konsequenzen für die Naturschutzpraxis (Zielarten und Zielbiotope von Biotopverbundsystemen, Mindestgröße sowie genetische Rettung von Populationen, Wiederausbringung aus Erhaltungskulturen) präsentiert.
Bücherschau
(2005)
Am Beispiel zweier im hessisch-thüringischen Grenzgebiet gelegener Muschelkalk-Felshänge des mittleren Werratales wird dargestellt, welche Vegetationsveränderungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart an natürlichen Waldgrenzstandorten sowie in ihrer näheren Umgebung stattgefunden haben und welche Konsequenzen für den Naturschutz sich daraus ergeben. Markante Wendepunkte der Landnutzung sind die mit der deutlich zunehmenden Besiedelung seit dem 6. Jahrhundert vorgenommenen Rodungen, die Aufgabe des Weinbaues seit Anfang des 17. Jahrhunderts sowie der Rückgang der Schafhaltung nach 1850 und nach 1990. Die wichtigsten Vegetationstypen der Felshänge (Wald-, Saum- und Rasengesellschaften) werden vorgestellt. Qualitative und quantitative Veränderungen offener Trockenstandorte infolge sekundärer Sukzessionsprozesse kennzeichnen die gegenwärtige Situation. Rasengesellschaften sind aufgrund geringer oder fehlender Nutzungsintensität vielfach von Flächenverlusten durch Gehölzausbreitung betroffen. Dies gilt in besonderem Maße für ehemals beweidete Bestände. Mit der (Rück-)Einwanderung der Rotbuche in die Baumschicht von Laub- und Nadelwäldern trockener Kalkstandorte sind qualitative Veränderungen der Strauch- und Krautschicht verbunden. Sie äußern sich insbesondere in einem Rückgang lichtliebender, zum Teil thermophiler Arten. Die aktuelle Gefährdung der betrachteten Vegetationstypen hängt stark von deren Natürlichkeitsgrad ab. Naturschutz-Pflegemaßnahmen (v. a. Beweidung) sollten in erster Linie auf halbnatürlichen anthropo-zoogenen Kalk-Halbtrockenrasen durchgeführt werden, da hier die tiefgreifendsten Veränderungen durch Sukzession zu erwarten sind. Naturnahe Blaugras-Rasen und Saumgesellschaften können weitgehend sich selbst überlassen bleiben, da eine Sukzession hier nur langsam verläuft und zu erwarten ist, dass ihre Arten im Bereich natürlicher Waldgrenzen immer geeignete Bedingungen finden werden, wenn auch auf kleinerer Fläche.
Die vorliegende Arbeit beinhaltet die syntaxonomische Neubearbeitung der Sand-Kiefernwälder im norddeutschen Tiefland auf der Basis von 1096 Vegetationsaufnahmen. Es wird gezeigt, daß nicht nur Kiefernwälder Ostdeutschlands, sondern auch die Kiefernbestände armer Sandböden in Nordwestdeutschland zum Dicrano-Pinion Matuszk. 1962 em. hoc loco (Piceetalia abietis, Vaccinio-Piceetea) gehören. Damit wird das Areal des Verbandes über das Vorkommen natürlicher, d. h. bereits vor der historischen Waldverwüstung existierender Kiefernwälder nach Westen ausgeweitet. Die durch die Kieferndominanz bedingten einheitlichen Standortfaktoren bewirken nicht nur eine große Ähnlichkeit der Wälder innerhalb des ausgedehnten Areals, sondern auch, daß natürliche Kiefernwälder, Kiefern-Anflugwälder auf ehemaligen Offenstandorten und Kiefernforsten floristisch meist nicht gegeneinander abzugrenzen sind. Innerhalb des Dicrano-Pinion werden vier Assoziationen (Cladonio-Pinetum, Leucobryo-Pinetum, Empetro nigri-Pinetum, Peucedano-Pinetum) und eine ranglose Gesellschaft (Deschampsia flexuosa-Pinus sylvestris-Gesellschaft) unterschieden. Die weit verbreiteten Syntaxa Cladonio-Pinetum, Leucobryo-Pinetum und Deschampsia-Pinus-Gesellschaft sind entlang eines ökologischen Gradienten zunehmender Nährstoffversorgung differenziert. Alle drei Gesellschaften werden mehrdimensional standörtlich und geographisch gegliedert. Empetro nigri-Pinetum und Peucedano-Pinetum, von denen nur wenige Vegetationsaufnahmen vorliegen, sind charakteristisch für basenreichere Sonderstandorte. Die bisher vielfach in das Dicrano-Pinion gestellten Kiefern-Moorwälder werden aus dem Verband ausgegliedert.
Bücherschau
(1994)
Bücherschau
(1992)
Bücherschau
(1991)
Bücherschau
(1990)
Im östlichen Aller-Flachland sind offene und trockene Sandstandorte vor allem auf Binnendünen und in den Sandgruben der Moränengebiete anzutreffen. Die Sandflächen werden nicht nur von reinen Sandtrockenrasen (Spergulo-Corynephoretum, Polytrichum piliferum-Ges., Jasione montana-Corynephorus canescens-Ges., Festuca ovina-Ges.), sondern auch von ruderalen Sandtrockenrasen (Senecio viscosus-Corynephorus canescens-Ges., Oenothera biennis-Corynephorus canescens-Ges.), Ruderalgesellschaften (Lactuco-Sisymbrietum altissimi) oder Zwergstrauchheiden (Genisto-Callunetum) bewachsen.
Alle Pflanzengesellschaften treten als Sukzessionsphasen auf Sand-Rohböden auf. Es lassen sich mehrere Sukzessionsreihen unterscheiden, die mit dem Spergulo-Corynephoretum typicum auf armen Sanden und der Senecio viscosus-Corynephorus canescens-Ges. auf basenreicheren und feuchteren Standorten ihren Anfang nehmen. Reine Ruderalgesellschaften entstehen auf isolierten offenen Sandstandorten, die die Sedo-Scleranthetea-Arten aus verbreitungsökologischen Gründen nicht erreicht haben. Während der Sukzession reichert sich in den Böden Humus an, und in den Beständen kommt es zu charakteristischen Verschiebungen der floristischen Zusammensetzung, die durch den Vergleich von Lebensformenspektren, soziologischen Spektren und Statusspektren verdeutlicht werden. Schutzmöglichkeiten für Sandtrockenrasen in Sandgruben werden abschließend diskutiert.