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Goethe und Göttingen, insbesondere Goethe und die Göttinger Universitätsbibliothek - Bemerkungen zu diesem Thema werden sicher von einem Referenten aus Weimar erwartet. Ich kann das nicht versuchen ohne den sofortigen Hinweis auf die respektablen Arbeiten und Veröffentlichungen von Elmar Mittler und seinen Mitarbeitern im Goethe-Jubiläumsjahr 1999. Mit einer Ausstellung, einem Ausstellungskatalog und einem Studienband wurden diese Beziehungen vorzüglich aufgearbeitet und analysiert; all das kann und muss hier nicht wiederholt werden. So bleibt uns in Weimar und Jena vor allem, auf dieser Grundlage den übergreifenden Kontext für den Bibliothekstheoretiker und -praktiker Goethe und in diesem Zusammenhang besonders die Wirkungen und Folgen, die das Göttinger Erlebnis von 1801 für Goethe hatte, zu beschreiben und möglichst neue Erkenntnisse hinzuzufügen. Ich gehe dabei von Goethes bekanntem Satz über die Göttinger Bibliothek aus, den ich aber einmal anders, nämlich in seiner Textgenese, vorstellen möchte. Wie dieser Satz bezeugt, war das Göttinger Bibliothekserlebnis nicht nur von herausragender Bedeutung für Goethe, es hat auch nachhaltig gewirkt. Dies soll mit einigen Streiflichtern zu Goethes bibliothekarischem Wirken nach 1801, insbesondere im Zusammenhang mit der Erneuerung der Jenaer Universitätsbibliothek, erläutert werden.
[Anna Chiarloni] scheint, daß solche Gedichte aus dem Bedürfnis entstanden sind, erneut an eine fortschrittliche Tradition anzuknüpfen. In der Tat ist Müller jetzt viel näher bei Bertolt Brecht und Peter Weiß angesiedelt, als bei Wagner oder Nietzsche. Hier ist keine Ideologie der Vergeblichkeit, keine Selbstabdankung zu spüren. Im Gegenteil verwendet der Dichter seine eigene Biographie - im Gedicht 'SEIFE IN BEYREUTH' die Struktur des persönlichen Gedächtnisses - um eine entschiedene (marxistische) Interpretation des Phänomens Auschwitz zu behaupten. Das robuste "Jetzt weiß ich" der 16. Zeile stammt aus der Überzeugung, daß seine individuelle Erfahrung Geltung für das besitzt, was mit Begriffen wie "kollektives" oder "historisches Gedächtnis" umschrieben wird. Gleichzeitig artikuliert Müller provokativ seine Unzugehörigkeit zu einer Welt, die das Nachleben des Faschismus zu lange geduldet hat. Hier will er keinen intellektuellen Wohnsitz haben. So wirkt der Text als Sicherung seiner eigenen historischen Identität.
Die folgende Skizze verbindet Betrachtungen zur Wirkungsgeschichte des Deutungsmusters „Goethe und Bismarck" (ohne sich jedoch an die zeitlichen Grenzen des Weimarer „Silbernen Zeitalters" halten) mit der Schilderung von Ereignissen im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, die in direkter Beziehung zur zeitgenössischen Goethe- und Bismarckverehrung stehen. In diesem Zusammenhang sind der Besuch Bismarcks in Jena 1892 sowie die Erbauung des Weimarer Bismarck-Turmes 1900/1901 von besonderem Interesse. Nicht geleistet werden kann an dieser Stelle eine lückenlose Rekonstruktion der regionalen Fest- und Feierkultur, in der sich die Verschränkung von „Goethe" und „Bismarck" — über die hier thematisierten Ereignisse hinaus — nachzeichnen ließe. Doch dienen die folgenden Bemühungen der Rekonstruktion eines kulturellen Klimas und der entsprechenden Diskurse, in dem während der Jahrzehnte zwischen den sogenannten „Einigungskriegen" und dem Ersten Weltkrieg über Leistungen und Chancen des „klassischen Erbes" für Weimar und Deutschland debattiert wurde.
Begibt man sich auf das Feld der regionalen und lokalen Verlagsgeschichte, so bewegt man sich in einem vielfältigen Beziehungsgeflecht von Voraussetzungen und Fragen. In den letzten Jahrzehnten hat die Untersuchung des deutschen Verlagswesens, insbesondere der Entwicklung an der Schwelle vom 18. zum 19. Jahrhundert, deutlich an Breite und Tiefe, aber auch an methodischer Innovation gewonnen. Verlagsgeschichte wurde mehr denn je Teil der Erforschung komplexer kulturgeschichtlicher Zusammenhänge, bei denen neben den allgemeinen Zeitverhältnissen die wirtschaftlichen und gesellschaftlich-sozialen Bedingungen besonders zu beachten sind. Einen besonderen Stellenwert bekam in diesem Zusammenhang der Entwicklungsstand der öffentlichen Kommunikation mit den Mitteln des geschriebenen Wortes im weitesten Sinne. Der Verlagsbuchhandel stellte innerhalb dieses Kommunikationsvollzugs eine spezifische Erscheinungsform von außerordentlicher Breitenwirkung dar. Insofern ermöglichen verlagsgeschichtliche Untersuchungen einen wichtigen, ja unentbehrlichen Einblick in die literarischen Kommunikationsverhältnisse der jeweiligen Epoche, Region oder Stadt.
Die Frage, was die Goethe-Bibliographie für die Goethe-Edition leisten kann, setzt stillschweigend voraus, daß sie etwas leisten kann. Es geht also um das Ausmaß und die Art und Weise, in denen bibliographische Information für die editorische Arbeit förderlich, ja unentbehrlich ist. Unmittelbarer Anlaß, dieser Frage erneut nachzugehen, ist die Erarbeitung und Veröffentlichung der Goethe-Bibliographie 1950-1990.
Fast keine Publikation über Goethes Leben, seine Familie, seine Frau, sein Kind und seine Enkel ist bisher ohne die Abbildung eines Damenbildnisses ausgekommen, das seit 1885 als das der Christiane Vulpius ausgegeben wird, in Wirklichkeit aber die Weimarer Schauspielerin Friederike Voß darstellt. Dabei war es kein Versehen und keine Verwechslung, auch keine fehlerhafte Auswertung von Quellen, sondern einfach eine bewußte Umdeutung. Sie vollzog sich im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und entsprach dem Willen der Carl-Alexander-Zeit, das Überlieferte, Ererbte in den Dienst einer Idee zu stellen. [...] Das auf diese Weise erfundene Doppelbildnis prägte im 20. Jahrhundert die optische Vorstellung von der Lebensgemeinschaft Goethes und Christianes nachhaltig. Es ist an der Zeit, dem überlieferten Porträt der Friederike Margarete Voß seine Identität zurückzugeben.
Mays Schriften sind derart ausgiebig von komischen Elementen geprägt, daß man von einer humoristischen Disposition des Autors sprechen kann. Heinz Stolte hat auf die Bedeutung des Humors für Werk und Persönlichkeit Mays hingewiesen. In den Geschichten tauchen ›Narren, Clowns und Harlekine‹ auf, welche die charakterlichen Eigenarten des Autors personifizieren. Stoltes Studie weist darauf hin, daß May ein »komischer Mensch« gewesen sei, der eine »Überkompensation erfahrener Minderwertigkeit in einer nicht zu bändigenden Sucht nach Geltung« anstrebte. Der psychologische Ansatz Stoltes wird im folgenden vertieft, wobei der Aspekt der lebenslangen Neigung Mays zu einer infantilen Vorstellungswelt Beachtung findet. Die Affinität von humoristischer Grundstimmung und kindlicher Spielerei ist von psychologischer Seite betont worden. Stoltes Definition des Humors als »seelische Kraft und Elastizität, Tragisches in Komisches zu verwandeln«, dargestellt an der Figur Sam Hawkens, sagt wenig über dessen Auswirkung auf den Leser aus. Im Blickpunkt stehen deshalb die erzähltechnische Bedeutung des Humors und sein Einfluß auf Autor und Publikum. Die Palette humorvoller Episoden in Mays Werk ist derart umfangreich, daß für die Untersuchung eine Auswahl getroffen werden muß. In Frage kommen Texte, die in möglichst komprimierter Form grundlegende Strukturen des Humors beinhalten und unterschiedlichen Schaffensbereichen entstammen. Die Auswahl traf ein besonders grelles Beispiel Mayscher Komik, nämlich die Jugenderzählung ›Der blau-rote Methusalem‹. Außerdem werden das Kapitel ›Im Taubenschlag‹ aus der Reiseerzählung ›In den Schluchten des Balkan‹ und die Erzgebirgische Dorfgeschichte ›Das Geldmännle‹ untersucht.
Es liegt nahe, in dieser ebenso kurz wie prägnant auftretenden literarischen Figur der "Wahlverwandtschaften" ein konkretes historisches Vorbild zu vermuten. Bereits im 1916 veröffentlichten Registerband der Weimarer Ausgabe wurde sie mit dem Engländer Charles Gore identifiziert, eine Annahme, die seitdem mehrfach wiederholt wurde, freilich ohne auf ihren Erkenntnisgehalt hin geprüft worden zu sein. Gore, ein kultivierter Privatier, Schiffskonstrukteur und begabter Amateurzeichner, lebte mit seinen beiden Töchtern Eliza und Emilie von 1791 bis zu seinem Tode 1807 in Weimar und pflegte engen Kontakt zu dessen Gesellschaft. Vorausgegangen war ein fast zwanzigjähriges Reise leben, das 1773 mit einem durch den angeschlagenen Gesundheitszustand der Gattin bedingten mehrmonatigen Aufenthalt in Lissabon begonnen und die Familie seitdem durch weite Teile des europäischen Kontinentes geführt hatte. Die Konvergenz beider Figuren ist in der Tat höchst bemerkenswert. Sie soll im Folgenden näher untersucht werden, wobei vor allem der ästhetische wie pädagogische Nutzen ihres Wirkens herauszuarbeiten sein wird. Ein Verfahren, das den literarischen Text und den historischen Sachverhalt gleichermaßen in den Blick nimmt – wohlgemerkt unter Voraussetzung der jeweiligen Eigengesetzlichkeiten –, erlaubt dabei zweierlei: zum einen Einsicht in die Werkstatt des Dichters, der, vom Eindruck einer zeitgenössischen Persönlichkeit ausgehend, diese literarisch verarbeitet. Zum anderen vermag eine quellengestützte Untersuchung jene faszinierende Wirkung zu rekonstruieren, von der in den "Wahlverwandtschaften" nur eher andeutungsweise die Rede ist, erlaubt mithin eine kommentierende Deutung des Textes. Wie zu zeigen sein wird, vermögen beide Perspektiven das Phänomen ›Gore‹ auf aufschlussreiche Weise zu konturieren.
Dieser Artikel widmet sich der Erstrezeption des Romans „Gilgi – eine von uns“, geschrieben von Irmgard Keun, erschienen 1931. Die Rezeption wird mithilfe von Rezensionen betrachtet, welche als öffentliche Rezeptionszeugnisse gewertet werden, und Leserinnenzuschriften, die als private Rezeptionszeugnisse gelten. Um den Roman und die Diskussion um den Roman zu verstehen und zeitgeschichtlich einordnen zu können, wird zunächst in einem Exkurs auf die Debatte über die Neue Frau zur Zeit der Weimarer Republik eingegangen. Dabei soll die Betrachtung des Frauenbildes in den Zeitschriften „Die Frau“ und „Der Querschnitt“ helfen, stellvertretend für die Repräsentation des Frauenbildes innerhalb der medialen Öffentlichkeit. Danach wird der Roman kurz vorgestellt, um schließlich die Rezeption auszuwerten.