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Wolfram, Klopstock und Homer
(2009)
Jede Zeit führt ihren je eigenen Dialog mit dem Mittelalter; (...) je nach ihren Voraussetzungen und Bedingungen stellt sie ihre Fragen an die mittelalterlichen Relikte und findet eigene Antworten. Mein Beitrag geht der Frage nach, wie in der Mitte des 18. Jahrhunderts Wolframs „Parzival“ aufgenommen werden konnte und welche Dimensionen besonders faszinierten und irritierten. (...)
Großräumige Monitoringprogramme stellen eine zweistufige
Stichprobe dar: Zuerst wird eine räumliche Stichprobe ausgewählt
und danach eine Stichprobe an beobachteten Individuen,
besetzten Flächen oder Arten. Damit die in Monitoringprogrammen
gewonnenen Zahlen interpretierbar bleiben,
muss die räumliche Stichprobe „definiert zufällig“ erfolgen,
ansonsten können Verfälschungen auftreten. Außerdem muss
beachtet werden, dass Zählungen und Vorkommensbeobachtungen
(„Präsenz-Absenz-Daten“) binomiale Zufallsgrößen
sind, ganz analog zum Wurf einer Münze. Die Binomialverteiltung
stellt sozusagen das „Grundgesetz der Bestandserhebung“
dar und besagt, dass Zählungen (Z) erstens auch unter
identischen Bedingungen automatisch streuen, und dass sie
zweitens im Durchschnitt einem Anteil p der vorhandenen
Bestände N entsprechen, wobei p die Antreffwahrscheinlichkeit
darstellt. Drittens beinhaltet ein Vergleich zwischen zwei
oder mehr Zählungen immer gleichzeitig einen Vergleich der
Bestände N und der Antreffwahrscheinlichkeit p. Das bedeutet,
dass ein Zeittrend in Zählungen zustande kommen kann
durch einen realen Bestandstrend, durch einen Trend in der
Antreffwahrscheinlichkeit oder durch eine Kombination von
beidem. Eine direkte Interpretation von Zählungen impliziert
immer die Annahme, dass p = 1 oder dass p konstant sei. Es
ist nützlich, sich die Entstehung von Vogelzählungen hierarchisch,
d. H. mehrstufig vorzustellen: In einem ersten Schritt
entstehen die wahren Bestände und im zweiten die Zählungen
in Abhängigkeit der Bestände und der Antreffwahrscheinlichkeit
p. Extrainformation ist nötig, um die wahren Bestände
korrigiert für p zu schätzen. Diese Extrainformation besteht
in der Regel aus Distanzinformation
oder aus wiederholten
Beobachtungen, woraus Distance-Sampling- und Fangwiederfang-
Methoden die echten Bestände oder das wahre Vorkommen
zu schätzen vermögen. In den vergangenen Jahren
haben wir im Schweizer Brutvogelmonitoringprogramm
MHB mehrere Analyseverfahren vom Fangwiederfang-Typ
getestet und stellen diese und unsere Befunde zusammenfassend
kurz vor. Diese Methoden korrigieren für den binomialen
„Beobachtungsfehler“, der allen Vogelzählungen und
Vorkommensbeobachtungen inhärent ist. Wir glauben, dass
man an Methoden wie den hier illustrierten eigentlich nicht
vorbei kommt, wenn bei Monitoringprogrammen absolute
Bestandsgrößen vonnöten sind oder wenn man für „gefährliche
Muster“ in der Antreffwahrscheinlichkeit, z. B. Zeittrends
in p, korrigieren möchte.
Wir beschreiben eine ungewöhnliche Brutkolonie des Mauerseglers
unter einer Autobahnbrücke. Im Jahr 2007 bestand
die Kolonie aus 38 Brutpaaren, von denen 35 erfolgreich brüteten.
Trotzdem war die Überlebensrate der Nestlinge wegen
der schlechten Wetterbedingungen sehr niedrig. Nur 7 von
75 Nestlingen flogen aus. Der Standort bietet exzellente Möglichkeiten,
weitere Aspekte der Life-History von Mauerseglern
zu untersuchen.
Analyse des starken Bestandsrückgangs beim Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix im Bodenseegebiet
(2009)
In der Brutsaison 2003 wurden in 29 besetzten Revieren und
13 in früheren Jahren besetzten Revieren („verwaiste Reviere")
des Waldlaubsängers Vegetationsparameter der Kraut-,
Strauch- und Baumschicht erhoben, und der Bruterfolg von
zehn Brutpaaren kontrolliert. In zehn Revieren verpaarter
Männchen und zehn verwaisten Revieren wurde das Nahrungsangebot
abgeschätzt und Ellenbergsche Zeigerwerte
berechnet. Für den Waldlaubsänger wurde hiermit erstmals
ein Vergleich von besetzten und verwaisten Revieren durchgeführt,
um Einblicke in die Eignung der rezenten Lebensräume
als Bruthabitat zu bekommen.
Der festgestellte Bruterfolg (50 %) liegt im Rahmen entsprechender
Daten aus der Literatur. Auffällig ist die hohe Anzahl
unverpaarter Männchen (63 %). Es brütet nur ein kleiner Teil
der Population, und von diesen Bruten ist nur die Hälfte erfolgreich.
Der hohe Anteil unverpaarter Männchen ist möglicherweise
ein Hinweis darauf, dass die Habitate des Waldlaubsängers
im Untersuchungsgebiet fragmentiert sind.
Hinweise darauf, dass erhöhte Prädation an den Bestandsrückgängen
beteiligt ist, ergaben sich nicht.
Im Vergleich von besetzten und verwaisten Revieren des
Waldlaubsängers ergaben sich keine Unterschiede hinsichtlich
Nahrungsverfügbarkeit zur Nestlingszeit und am Neststandort.
Dies legt nahe, dass diese Faktoren nicht an den Bestandsrückgängen
im Untersuchungsgebiet beteiligt sind. Unterschiede
in besetzten und verwaisten Revieren ergaben sich in
strukturellen Parametern der Baumschicht. Verwaiste Reviere
haben einen älteren Baumbestand und wichtige strukturelle
Elemente, z. B. die Beastung von Bäumen unter 4 m, sind
dort in geringerem Ausmaß vorhanden. Da das Flächendurchschnittsalter
der Waldbestände in Deutschland und Mitteleuropa
höher wird, ist denkbar, dass sich die Habitatqualität
für den Waldlaubsänger weiter verschlechtert. Zur Zeit finden
aber vermutlich eher Verschiebungen innerhalb von Baumaltersklassen
statt, die noch für den Waldlaubsänger geeignet
sind. In Revieren verpaarter Männchen wurde öfter eine zusammenhängende
Grasfläche und mehr einzelne Grasbüschel
festgestellt als in Revieren unverpaarter Männchen und in
verwaisten Revieren. Sie sind im Zusammenhang mit dem
Neststandort wichtig und es ist denkbar, dass es an geeigneten
Nistplatzmöglichkeiten mangelt.
Die Bestandsrückgänge des Waldlaubsängers sind eine überregionale
Entwicklung und treffen zumindest auf das südliche
und westliche Mitteleuropa zu. Das Ausmaß des Bestandsrückganges
im Untersuchungsgebiet innerhalb von 20 Jahren
(Rückgang um 87 %) legt den Schluss nahe, dass neben der
Fragmentierung und Verschlechterung der Bruthabitate Ursachen
außerhalb des Untersuchungsgebietes in erheblichem
Maße an dem Populationsrückgang beteiligt sind. Am wahrscheinlichsten
sind Veränderungen in Rast- oder Überwinterungsquartieren
und/oder ein großräumiger Wandel im
Verbreitungsareal infolge klimatischer Veränderungen.