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Im Rahmen einer umfassenden geländeökologischen Bestandsaufnahme der gefährdeten Farnpflanzen in Deutschland wurden die aktuellen Vorkommen der Flachbärlappe in Nordrhein-Westfalen untersucht. Ermittelt wurden standortökologische (Meereshöhe, Exposition, relativer Lichtgenuß sowie pH-Wert und Stickstoffgehalt des Bodens) und populationsökologische Parameter (besiedelte Fläche, Anzahl der Zähleinheiten [Sproßbüschel], Vitalität und Fertilität) sowie die Vergesellschaftung der Arten. Umfangreiches Herbarmaterial wurde ausgewertet, um die historische Verbreitung darstellen und die aktuelle Gefährdungssituation besser beurteilen zu können. Während bei L. issleri die Anzahl der Vorkommen unverändert geblieben und bei L. alpinum sogar eine Zunahme eingetreten ist, zeigen die übrigen Arten (L. complanatum, L. zeilleri und L. tristachyum) unterschiedlich starke Rückgangstendenzen, die bei einer Neubewertung der Einstufung in der Roten Liste berücksichtigt werden sollten. Möglichkeiten zum Schutz dieser konkurrenzschwachen Arten, die aktuell fast ausschließlich an anthropogen entstandenen Sekundärstandorten vorkommen, werden diskutiert und konkrete Maßnahmen hierfür vorgeschlagen.
Die Vergesellschaftung von Apera interrupta (Poales, Poaceae), einer stenöken Art, legt die syntaxonomische Bewertung als eigene Gesellschaft nahe. Wir schlagen daher die Aufstellung eines Aperetum interruptae ass. nov. vor, welches der Klasse der Sedo-Soleranthetea zuzuordnen ist und möglicherweise einen eigenen Verband innerhalb der Corynephoretalia canescentis repräsentiert.
Der Erstnachweis des Jura-Streifenfarns (Asplenium fontanum [L.] Bernh.) für Nordrhein-Westfalen
(1984)
Ein Neufund von Asplenium fontanum (Aspleniaceae, Pteridophyta) an einer Kalksteinmauer bei Wuppertal wird beschrieben und im Zusammenhang mit Verbreitung und Ökologie dieser Art in Mitteleuropa diskutiert. Es handelt sich um den Erstnachweis für Nordrhein-Westfalen und den nördlichsten bisher bekannt gewordenen Fundort von Asplenium fontanum in Europa.
Die Multiple-Sklerose (MS)-Mortalität 1975-1993 im Bundesland Nordrhein-Westfalen wurde kreisweise (n=54) ausgewertet und hinsichtlich geographischer Verteilung und Beziehung zu geoklimatischen und soziokulturellen Faktoren, vorwiegend aus den 1950er und 1970er Jahren, hin untersucht. Die jährliche MS-Rohmortalität betrug für das gesamte Bundesland 1,27 / 100000 und war damit vergleichbar der Rate in Baden-Württemberg (1,30 / 100000), jedoch niedriger als in Hessen (1,50 / 100000) und Rheinland-Pfalz (1,47 / 100000). Das Verhältnis Frauen / Männer betrug 1,17. Während sich für die vier zeitlichen Untereinheiten (1975-79; 1980-84; 1985-89; 1990-93) ein signifikant abnehmender Trend für die MS-Mortalität ergab, ließ die geographische Verteilung einen klassischen Nord-Süd-Gradienten vermissen. In der bivariaten Analyse nach Spearman ergab sich für alle Stadt- und Landkreise (n=54) eine signifikante (p <= 0,05) Korrelation für folgende Variable: „Fortzüge / Bevölkerung“ (negativ), „tatsächlich betriebene Betten in Sonderkrankenhäusern / Bevölkerung“, „Standardisierte Mortalitätsrate (SMR) 1976-80 des Kolonkarzinoms der Frauen“, „Ozon in µg / m³ Luft 1992“ und „Nickelverbindungen im Schwebstaub in µg /m³ 1989“. Öffentliche und private Realschulen, papiererzeugende und –verarbeitende Industrie, SMR des Blasenkarzinoms der Männer, Kraftfahrzeugdichte (negativ), Benzol- und Trichlorethan-Immission waren grenzwertig mit der MS-Mortalität assoziiert. In der nach Kreisgrößenklassen stratifizierten Analyse waren in den Stadtkreisen (n=23) „öffentliche und private Realschulen“, „Schülerzahlen an Realschulen“, „Beschäftigte in der Gesamtindustrie 1954 und 1976“, „Beschäftigte in der Metallindustrie 1954 und 1976“, Beschäftigte in der Textilindustrie 1976“, „Beschäftigte in der papiererzeugenden Industrie 1976“ (alle pro Bevölkerung), „Haus- und Kleingärten / Gesamtwirtschaftsfläche“, „SMR des Rektumkarzinoms 1976-80 der Männer“ (negativ) und „SMR des Hodgkin-Lymphoms 1976-80 der Männer“ mit der MS-Mortalität signifikant korreliert. In den Landkreise (n=31) zeigte sich für „Ärzte“, „tatsächlich betriebene Betten in Allgemeinkrankenhäusern“ und „tatsächlich betriebene Betten in Sonderkrankenhäusern“ (alle pro Bevölkerung), „SMR 1976-80 des Kolonkarzinoms der Frauen“, „Nickelverbindungen im Schwebstaub in µg / m³ 1989“ und „Arsenverbindungen im Schwebstaub in µg / m³ 1989“ eine signifikante Assoziation, während alle Klimadaten nicht signifikant waren. In der schrittweisen multivariaten Analyse für alle Kreise (n=54) schieden mit der „Backward elimination“- Methode alle Variablen aus dem Modell aus. Von den zahlreichen bivariat korrelierten Variablen waren die papierzeugende Industrie und das Kolonkarzinom bemerkenswert, da sie auch in einem Teil anderer untersuchter Regionen mit der MS-Rate verknüpft waren. Die Umweltparameter bedürfen zunächst der Bestätigung in weiteren Arealen.
In der vorliegenden Arbeit werden 13 Gebüsch- und Vorwaldgesellschaften aus den nordrhein-westfälischen Städten Düsseldorf, Essen, Münster und Recklinghausen vorgestellt. Die Gesellschaften werden im Hinblick auf ihre Standorte und ihre pflanzensoziologische Einordnung beschrieben und durch Vegetationsaufnahmen belegt.
Ferner erfolgt ein Vergleich der Verteilung und der Häufigkeit in den untersuchten Städten. Die Darstellung der Lebensformenspektren der Gesellschaften rundet den Vergleich ab.
In einer Literaturübersicht werden die Gebüsch- und Vorwaldbestände aus zentraleuropäischen Städten zusammengestellt und mit dem Inventar der hier untersuchten Städte in Beziehung gesetzt.
Manche besonders artenreiche Lokalitäten mit seltenen Arten wurden von Bryologen über die Jahrhunderte immer wieder aufgesucht. Die dort gefundenen Arten haben auch Eingang in lokale Florenwerke gefunden. Am Nordrand des Sauerlandes in Nordrhein-Westfalen liegen eine ganze Reihe von solchen hot spots wie der Ramsbecker Wasserfall, die Meilerlegge bei Ostwig, die Velmedahöhle oder die Bruchhauser Steine. Will man sich aber über das Arteninventar eines solcher Gebiete orientieren, vermisst man zumindestens zusammenfassende Artenlisten wenn nicht gar Gebietsmonographien. Da hilft es nur, die Floren durchzusehen und die Arten herauszuziehen, in diesem Fall die Mooflora von Westfalen (Koppe 1935-49. Die Nachträge sind nicht mehr so interessant, da darin nur Kleinarten und unwesentliche Nefunde hinzukommen, die Funde sensationeller Arten aber bereits schon im 19. Jahrhundert gemacht wurden). Dabei reicht es, wenn das einmal gemacht wird und nicht jeder, der solch ein Gebiet besuchen möchte, diese Arbeit von neuem leisten muss. Es gibt sicherlich fähigere Bryologen als den Autor, welche die Gebiete besser kennen, was aber nichts nutzt, wenn dieses Wissen in den Köpfen schlummert und nicht verfügbar ist. Daher sind an dieser Stelle solche Artenlisten für einige solcher Gebiete am Nordrand des Sauerlandes zusammengestellt, die der Autor sich für eine Exkursion im Herbst 2011 erstellt hat. Hier haben wir besondere Voraussetzungen für ein Artenreichtum: das Gebiet bist geologisch sehr divers. Das Grundgebirge besteht aus devonischen Schiefern, das ganze Gebiet wird aber von einem schmalen Kalkriff durchzogen, und zusätzlich gibt es plutonitische Intrusionen von Diabas und Quarzporphyr. Mit Höhen von um 450 m haben wir zudem schon entsprechende Niederschläge und Feuchtigkeit. Daher wurde das Gebiet schon frühzeitig von Bryologen besucht, angefangen von H. Müller Lippstadt über Winter, Grebe, Brockhausen, Mönkemeyer bis zu den Gebrüdern Koppe. In letzter Zeit war die Moosflora der Massenkalkfelsen des nördlichen Sauerlandes Thema der Dissertation von Carsten Schmidt (2004), von dem der erste Teil in Buchform veröffentlicht ist. Das Buch ist aber nach Arten gegliedert, lässt somit auch die hier gewünschten Gebietsbeschreibungen vermissen, die man gerne hätte, wenn man solch eine Lokalität aufsucht.
Der Teutoburger Wald ist ein 120 km langer NW-SE streichender niedriger Gebirgszug auf der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das südöstlich anschließende Eggegebirge ist hier mit eingeschlossen, da es geologisch die Verlängerung bildet und zu demselben Naturraum gehört. Dieser Naturraum besteht aus einer kompletten Abfolge des Mesozoikums (Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Jura, Kreide), die im Laufe der alpidischen Gebirgsfaltung aufgeschoben worden ist, allerdings dann auch gefaltetet, gestaucht, überschoben und verworfen worden ist.
Im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel (Nordeifel) ist das Luzulo-Fagetum Meusel 1937 aufgrund der geologischen und edaphischen Gegebenheiten die kennzeichnende Waldgesellschaft der Potentiellen natürlichen Vegetation. Die rezenten Bestände wurden anhand von 130 Aufnahmen nach Braun-Blanquet dokumentiert und differenziert. Demnach sind in diesem Teil der Eifel das Luzulo-Fagetum typicum und das auf reichere Wuchsorte beschränkte Luzulo-Fagetum milietosum anzutreffen. Innerhalb dieser Bestände wird auf sickerfeuchten Standorten eine Variante von Athyrium filix-femina, auf stau- bzw. wechselfeuchten hingegen eine Variante mit Deschampsia cespitosa erkennbar. Luvseitige Aushagerungsstandorte sind durch Avenella flexuosa, leeseitige Anreicherungsstandorte mit dicker Fallaub-Auflage durch Festuca altissima gekennzeichnet. Geographisch können die Bestände der nordmitteleuropäischen Ausbildung der subatlantischen Rasse des Luzulo-Fagetum zugeordnet werden.
Zwei neu entdeckte Vorkommen von Dryopteris x deweveri (Jansen) Jansen et Wächter, der Hybride zwischen D. carthusiana und D. dilatata, in Nordrhein-Westfalen werden beschrieben, bei denen es sich offensichtlich um Erstnachweise für dieses Bundesland handelt. Hybridenbildung ist dort begünstigt, wo individuenreiche Populationen beider Elternarten zusammen vorkommen. Durch kriechende und sich verzweigende Rhizome ist D. x deweveri in der Lage, sich vegetativ zu vermehren und größere Bestände zu bilden. Beide Vorkommen liegen in potentiellen Wuchsgebieten artenarmer Eichen-Birkenwälder, die in unterschiedlichem Ausmaß durch Nutzung als Kiefernforsten verändert wurden. Cytologische Untersuchungen der Chromosomen in der Meiose ergaben n = ca. 41 + 82 und bestätigen damit die vermutete Abstammung der Hybriden.
Dauerquadrat-Untersuchungen einer im NSG "Heiliges Meer" bei Hopsten gelegenen flechtenreichen Glockenheide-Gesellschaft zeigten in den Jahren 1967-1983 folgende Ergebnisse: Von 1980 bis 1983 nahm die Glockenheide (Erica tetralix) stark ab. Dementsprechend vermehrten sich das Pfeifengras (Molinia caerulea) und Trockenheit anzeigende Arten. Diese Änderungen beruhen vielleicht auf einem Absinken des Wasserspiegels im Boden. Ab 1973 verringerte sich die prozentuale Bedeckung der Flechten (Cladonia-Arten) plötzlich und rapide. Der Rückgang dürfte auf Luftverschmutzung zurückzuführen sein. Moose (insbesondere Hypnum ericetorum) besiedelten die von den Flechten geräumten Flächen.