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Auf den Randhöhen des einstigen Odertales stockten 1976 bei Niederfinow/O-Brandenburg auf sandig-kiesigen Böden: Spergulo-Festucetum psammophilae, Sileno-Koelerietum glaucae und Potentillo-Stipetum capillatae (Tab. 1-3). Nach 1980 erwiesen sich angrenzende Gebüsche des Salici lambertianae-Hippophaetum reich an Arrhenatherum bulbosum (Tab. 4). Erneute Vegetationsuntersuchungen (ab 1991) dokumentieren das Eindringen von Arrhenatherum in Trockenrasen und partiell deren Umwandlung in die Agropyretea-Einheiten Asparago-Chondrilletum junceae und Poo-Sedetum maximae (Tab. 3, 5-6). Vergleichende Oberbodenanalysen geben Aufschluß über die edaphisch-ökologischen Bedingungen. Abschließend wird die systematische Stellung der Syntaxa erörtert und aufgezeigt.
In allen auf den Ostfriesischen Inseln eingerichteten Dauerquadraten schwankte die Vegetation im Laufe der Jahre. So wechselte die Zusammensetzung eines Kriechweiden-Schwarzried-Sumpfes mit dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels. Die Kriechweiden-Braunseggen-Gesellschaft änderte sich nach dem Aufhören der Beweidung durch Rinder. Wahrscheinlich sind die Schwankungen in der Strandbeifuß-Wiese, in der Binsenquecken-Vordünen-Gesellschaft und im Spitzquecken-Rasen auf Erhöhungen bzw. Abspülungen des Bodens zurückzuführen. Wildkaninchen bewirkten offensichtlich das Kommen und Gehen einzelner Arten der Gesellschaft des Dänischen Löffelkrauts und eines Sandtrockenrasens.
ln den Jahren 1977-1983 wurden in den Alpen südlich von Oberstdorf/Allgäu 5 Dauerquadrate eingerichtet. Sie lagen in einer Schwemmlingsflur, in einem Alpenrosen-Gebüsch, in einer Alpendost-Hochstaudenflur bzw. einem Geißbart-Schluchtwald, in einem Grünerlen-Busch und einem Silberblatt-Scluchtwald. Die Änderungen der Vegetation dieser in 840 bis 1755 m Höhe gelegenen Dauerboebachtungsflächen sind in 5 Tabellen dokumentiert.
In einem 50 qm großen, im Naturschutzgebiet "Heiliges Meer" bei Hopsten gelegenen Dauerquadrat nahm das Heidekraut (Calluna vulgaris) von 1985 bis 1987 sehr stark ab. Der Rückgang beruht auf strengen Frösten bei fehlender oder lückiger Schneedecke der vorhergehenden Winter, in denen Calluna erfror. Dementsprechend vermehrten sich der Kleine Ampfer (Rumex acetosella) und die Jungbirken (Betula pendula und B. pubescens). 1988 nahmen die Flechten vorübergehend zu.
In 8 auf den Inseln Juist, Baltrum und Langeoog gelegenen Dauerquadraten änderte sich die Vegetation recht schnell. Infolge natürlicher Bodenablagerung wurde aus einer beweideten Strandsoda-Spülsaum-Gesellschaft innerhalb von 6 Jahren ein Andel-Rasen und aus einer Strandflieder-Wiese in 8 Jahren das Initialstadium einer Bottenbinsen-Wiese. Infolge künstlicher Bodenaufhöhung begann sich eine Keilmelden-Gesellschaft zu einem Andel-Rasen zu entwickeln. Eine Meerstrand-Silbergras-Flur wurde in 10 Jahren dichter, blieb aber als solche erhalten. Strandhafer verdrängte einen offenbar durch Wildkaninchen geschädigten Schmielenhafer-Sandseggen-Rasen. Gebüsch erstickte innerhalb von 10 Jahren eine Sumpfherzblatt-Strandgüldenkraut-Gesellschaft. Ein viel betretener Braunsimsen-Rasen ging beim Aufhören des Tritts in ein Meerbinsen-Ried über. Infolge wiederholter Überflutungen mit Salzwasser verwandelte sich eine angesäte Weidelgras-Weißklee-Weide in 4 Jahren über ein Flechtstraußgras-Stadium in einen von Strandnelken durchsetzten Rotschwingel-Rasen.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde die Vegetation der inselartig verteilten Porphyrkuppen im unteren Saaletal bei Halle/S. pflanzensoziologisch untersucht. Insgesamt wurden 50 Pflanzengesellschaften unterschieden, von denen nur die 13 Gesellschaften, die weitestgehend das Bild dieser Porphyrkuppenlandschaft prägen, beschrieben werden. Die Übersicht beinhaltet zum einen die für diese Landschaft typischen naturnahen Xerothermrasen (Sedo-Scleranthetalia, Festuco-Sedetalia, Festucetalia valesiacae) und Zwergstrauchheiden (Vaccinio-Genistetalia) sowie die stärker anthropo-zoogen geprägten Pflanzengesellschaften (Agropyretalia repentis, Arrhenatheretalia elatioris, Sisymbrietalia officinalis). Für die wertvollen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Zwergstrauchheiden lagen detaillierte Untersuchungen von MAHN (1965) und SCHUBERT (1960) vor, die für einen Vergleich des Strukturwandels der Vegetation innerhalb der letzten vier Jahrzehnte herangezogen werden konnten. Der sich vollziehende Klimawandel sowie der globale und lokale luftgetragene Stickstoffeintrag werden verschiedentlich für Artenverschiebungen sowie Vegetationsveränderungen verantwortlich gemacht. Obwohl auch wir eine Erhöhung der Gesamtartenzahlen, vor allem durch das Eindringen von Ruderalarten feststellen konnten, kann jedoch eine Gefährdung der Gesellschaften dadurch nicht konstatiert werden, da die eingewanderten Arten meist nur sporadisch und mit geringen Individuenzahlen auftreten. Dies liegt vor allem in der relativ hohen Stabilität der standörtlichen Verhältnisse begründet. Vielmehr scheint die flächenhafte Ausdehnung von Dominanzbeständen von verschiedenen Grasarten im Zusammenhang mit der seit 1990 aufgelassenen Beweidung im Zusammenhang zu stehen, die mittel- bis langfristig zu einem Umbau zu monotonen, artenarmen Gesellschaften führen kann. Für eine genaue Klärung müsste sich jedoch ein Biomonitoring der untersuchten Pflanzengesellschaften anschließen. Für die nachhaltige Entwicklung der artenreichen Xerothermvegetation ist die Wiedereinführung der traditionellen Bewirtschaftungsweise (extensive Schafbeweidung) dringend erforderlich.
Langjährige Veränderungen der Krautschicht eines Kalkbuchenwaldes : (Dauerflächenuntersuchungen)
(1988)
Seit 1981 werden sechzehn Dauerflächen (je 1 m2 groß) in den drei wichtigsten Krautschicht-Ausbildungen eines frischen Kalkbuchenwaldes in der Altersphase mindestens einmal jährlich aufgenommen. An Hand von Angaben über den Deckungsgrad und der Zahl der Sprosse und Blüten werden die jährlichen Veränderungen in der Waldbodenvegetation dargestellt. Von 1981 bis 1987 veränderte sich der Deckungsgrad von Allium ursinum kaum. Nur auf einer Dauerfläche nahm A. ursinum leicht ab, während Mercurialis perennis zunahm. Starke Veränderungen in der Zahl der Blütenstände von A. ursinum treten vermutlich infolge von Unterschieden in der Nettoprimärproduktion des vorangegangenen Jahres auf. M. perennis schwankte sowohl im Deckungsgrad als auch in der Zahl der fertilen und sterilen Sprosse sehr stark. Nach einem trockenen und heißen Sommer sowie nach starker Pilzinfektion reduziert sich zunächst der Deckungsgrad, später auch die Zahl der Sprosse. Langfristig angestiegen ist der Deckungsgrad von Anemone nemorosa. Als Ursache wird die verminderte Beweidung durch Rehe in dem gezäunten Untersuchungsgebiet angenommen. Die Zahl der blühenden A. nemorosa-Pflanzen schwankte vermutlich auf Grund der unterschiedlichen Licht- und Nährstoffverhältnisse sehr stark sowohl von Dauerfläche zu Dauerfläche als auch von Jahr zu Jahr.
Die 17 wichtigsten Salzmarsch-Pflanzengesellschaften der Nordseeinsel Spiekeroog werden beschrieben und unter syntaxonomischen Aspekten mit der Literatur verglichen. Außerdem erfolgt ein Vergleich mit den von WIEMANN & DOMKE (1967) zwar kartierten, jedoch nicht beschriebenen Salzrasen. Danach haben sich das Halimionetum portulacoides und die Agropyron repens-Gesellschaft möglicherweise erst in letzter Zeit entwickelt, das Plantagini-Limonietum und die Suaeda flexilis-Gesellschaft wurden wahrscheinlich dem Puccinellietum maritimae zugeordnet. Die hohe Salzmarsch setzt sich hauptsächlich aus dem Juncetum gerardii und der Agrostis stolonifera-Potentilla anserina-Gesellschaft zusammen, von WIEMANN & DOMKE noch als Armerietum maritimae bzw. Junco-Caricetum extensae bezeichnet. Anklänge an ein Junco-Caricetum extensae befinden sich aber heute nur noch auf der unbeweideten Ostplatte der Insel. Das Sagino maritimae-Cochlearietum danicae sowie das Ononido-Caricetum distantis finden im oligohalinen Obergang zwischen hoher, Salzmarsch und Tertiärdünen optimale Standortsbedingungen. Auf der Ostplatte der Insel haben sich Brackwasser-Röhrichte dort etabliert, wo die Süßwasserlinse des alten Inselkerns in die Salzmarsch entwässert. In einer Übersicht wird die Zonierung der Pflanzengesellschaften wie der Salzmarsch-Phanerogamen bezüglich MThw aufgezeigt; genaue Messungen fehlen jedoch noch.