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Die Erfassung der aktuellen Vorkommen der Gefäßpflanzen in Sachsen-Anhalt mit Nachweisen ab 1992 speist sich aus mehreren Datenquellen. Die bedeutendste Grundlage ist die flächendeckende Kartierung, bei der je Meßtischblattquadrant (MTB-Q) ein verantwortlicher Kartierer eine Gesamtartenliste und Fundortnachweise für besonders wichtige, insbesondere für gefährdete Arten zusammenstellt (vgl. FRANK 1996). In Einzelfällen können Angaben zu Artvorkommen aus Planungsunterlagen übernommen werden. Ebenso ist die Einbeziehung von Artangaben aus der selektiven Biotopkartierung möglich. Entscheidendes Auswahlkriterium hierfür ist der Kenntnisstand des jeweiligen Bearbeiters und die Sorgfalt der Kartierung. Schließlich fließen Einzelmeldungen zu Artvorkommen, die Ergebnisse wissenschaftlicher Spezialuntersuchungen sowie Angaben aus der Literatur und aus Qualifikationsarbeiten ein. Die Kompatibilität dieser aus unterschiedlichen Quellen stammenden Daten ist durch Verwendung einer gemeinsamen Referenzliste für die Sippennamen und den Bezug auf das Gauß-Krüger-Koordinatensystem gewährleistet. Die Referenzlisten der Programme ARTDAT, FLOREIN, VEGETAT und BIO sind voll kompatibel und basieren auf der Standardliste der Gefäßpflanzen (ANONYMUS 1993).
Zu verwilderten Vorkommen von Taxa der Gattung Cotoneaster in Deutschland gibt es nur wenige Untersuchungen. Oft basieren diese aufgrund taxonomischer und nomenklatorischer Unsicherheiten und wegen Problemen bei der Einschätzung des floristischen Status bisher nur auf sporadischen Beobachtungen. In der Dölauer Heide, einem Stadtwald von Halle (Saale), wurden subspontane Vorkommen von Cotoneaster bullatus BOIS, C. cornifolius (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ, C. dielsianus E. PRITZ. ex DIELS, C. divaricatus REHDER et H. E. WILSON, C. lucidus SCHLTDL., C. aff. multiflorus, C. villosulus (REHDER et H. E. WILSON) FLINCK et B. HYLMÖ und C. zabelii C. K. SCHNEID. festgestellt. In der weiteren Umgebung von Halle wurde auch subspontanes Auftreten von C. horizontalis DECNE. und C. nitens REHDER et H. E. WILSON ermittelt. Insbesondere C. villosulus und C. divaricatus werden als invasive Arten eingeschätzt. Cotoneaster cornifolius und C. lucidus sind fest eingebürgert und haben das Potenzial, invasiv werden zu können. Die synanthropen Vorkommen mehrerer Cotoneaster- Arten haben überwiegend auffallend höheren Wuchs sowie größere Blätter und Früchte als in den Originalbeschreibungen angegeben.
In einer kompakten Übersicht wird alles für die geobotanische Geländearbeit in Mitteldeutschland (und darüber hinaus) Wissenswerte über die heimischen Sommerwurzarten anschaulich dargestellt. Der Autor, der wohl zu den derzeit besten Kennern der Gattung Orobanche in Mitteleuropa gehört, erarbeitete einen illustrierten Bestimmungsschlüssel für 17 in Deutschland vorkommende Sommerwurzarten. Darunter sind alle für Ost- und Mitteldeutschland nachgewiesenen Arten.
Methodik
(2002)
Die vegetationskundliche und strukturelle Zuordnung der Lebensraumtypen erfolgt nach der vorrangig von Braun-Blanquet entwickelten Vegetationsklassifizierung, einer hierarchischen Gliederung der Vegetationstypen (Syntaxonomie), die die Ebenen der Assoziation, des Verbandes, der Ordnung und der Klasse umfasst. Hierbei ist die Assoziation die grundlegende Einheit, in der die Pflanzengesellschaften zusammengefasst werden, die sich durch gleiche charakteristische Arten(gruppen)kombinationen auszeichnen. Der Verband vereinigt ähnliche Assoziationen. Das sind bereits umfassendere, jedoch standörtlich noch recht einheitliche Vegetationseinheiten. In Ordnungen werden ähnliche Verbände zusammengefasst. Die Klasse vereinigt ähnliche Ordnungen.
Eine bisher nicht erkannte heimische Scharbockskrautart, Ficaria calthifolia Rchb., wurde im Elbetal bei Pretzsch neu für Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Da die Art nicht über Mechanismen zur aktiven Fernausbreitung verfügt, sondern räumlich-zeitlich kleine Nischen besiedelt (CSR-Strategie), ist Habitatkontinuität wichtig. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung von historisch altem Grünland diskutiert.
Man sieht nur, was man kennt : nicht beachtete indigene Taxa der Gattungen Pteridium und Urtica
(2008)
Die infraspezifische Gliederung der Aggregate Pteridium aquilinum und Urtica dioica wird diskutiert und auf das regelmäßige Vorkommen von Pteridium pinetorum C. N. PAGE et R. R. MILL und Urtica subinermis (R. UECHTR.) HAND et BUTTLER in Mitteleuropa hingewiesen. Diese Taxa wurden bisher nicht oder nur selten erkannt. Bestände von Pteridium pinetorum finden sich insbesondere in lichten Kiefernforsten auf sandigen Böden. Die Art kommt in Deutschland vorwiegend als Pteridium pinetorum ssp. pinetorum, vereinzelt aber auch als Pteridium pinetorum ssp. osmundaceum vor. Urtica subinermis besiedelt Böschungen im Bereich der großen Flussauen.
Die 1992 veröffentlichte FFH-Richtlinie der EU (92/43/EWG) legt fest, dass die Länder ein kohärentes System von Schutzgebieten für die in den Anhängen I und II genannten Schutzgüter aufzubauen haben. Im Anhang I der FFH-Richtlinie sind die aus Sicht der EU zu berücksichtigenden Lebensraumtypen (LRT) aufgelistet. Das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt veröffentlichte im Jahr 2002 eine Übersicht über die bis dahin für das Bundesland Sachsen-Anhalt nachgewiesenen Lebensraumtypen (LAU 2002). Diese wird mit den nachfolgenden Beiträgen ergänzt um Lebensraumtypen, die im Rahmen von Kartierungsarbeiten neu für das Bundesland nachgewiesen werden konnten bzw. die in Folge der EU-Osterweiterung neu in den Anhang I der FFH-RL aufgenommen wurden (Balzer et al.2004) und auch in Sachsen-Anhalt vorkommen.
Die in den letzten Jahrzehnten durch die Arbeitsgemeinschaft Herzynischer Floristen und das Institut für Geobotanik der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle für das herzynische, bzw. das Gebiet der DDR koordinierte Erfassung der Gefäßpflanzen auf Basis von Meßtischblattquadranten (MTB-Q) fand mit der Fertigstellung des Verbreitungsatlasses der Farn- und Blütenpflanzen Ostdeutschlands (BENKERT et al. 1996) ihren Abschluß. Unser Anliegen ist es, die Kontinuität der floristischen Arbeit in Sachsen-Anhalt auch nach Fertigstellung des Verbreitungsatlasses aufrecht zu erhalten, bestehende Kartierungslücken zu schließen und die umfangreichen Detailkenntnisse regionaler Spezialisten zu Artvorkommen für die Naturschutzarbeit nutzbar zu machen.
Erfaßt werden alle wildwachsenden (spontan bzw. subspontan vorkommenden, nicht unmittelbar angepflanzten bzw. ausgesäten) Gefäßpflanzensippen auf dem Territorium des Bundeslandes Sachsen-Anhalt (ausschließlich innerhalb der Landesgrenzen). Der taxonomische Rang sollte entsprechend dem jeweiligen Kenntnisstand (i.d.R. aktuelle Ausgaben des „ROTHMALER, Kritischer Band“) möglichst niedrig (i.d.R. Art, Unterart) gewählt werden.