Refine
Year of publication
Document Type
- Article (18) (remove)
Language
- German (12)
- English (4)
- Portuguese (2)
Has Fulltext
- yes (18) (remove)
Is part of the Bibliography
- no (18) (remove)
Keywords
- Religion (18) (remove)
Institute
Recent research finds that Muslim girls increasingly have in-group friendships in adolescence, while Muslim boys remain more open to interreligious friendships. This gender gap mirrors established findings of female Muslims’ lower involvement in interreligious romantic relationships, which is attributed to gendered religious norms. In this study, we examine whether gendered religious norms also contribute to the emerging gender gap in Muslim youths’ interreligious friendship-making. Building on the literature on intergroup dating, we identify religiosity, parental control, and leisure time activities as key factors through which religious norms may not only constrain Muslim girls’ intergroup romantic relationships, but also their interreligious friendships. We also examine the contribution of gendered experiences of religious discrimination and rejection by non-Muslims to religious friendship-making. We study 737 Muslim youth from age 11–17 with six waves of longitudinal German data and find that religiosity, parental control, and leisure time activities all contribute to the emerging gender gap in interreligious friendship-making. Religiosity is associated with more in-group friendships, but only rises among Muslim girls in adolescence, not among boys. By contrast, parental control increases among both genders, but it only constrains girls’ interreligious friendships. Muslim girls’ declining participation in clubs also is associated with fewer interreligious friendships. Gendered experiences of religious discrimination and rejection do not contribute to the gender gap. Jointly, these factors explain one third of the emerging gender gap in interreligious friendship-making. This finding suggests that gendered religious norms not only limit interreligious romantic relationships but also interreligious friendships of Muslim girls.
In the early 21st century, scientists once more declared God a delusion and announced the end of faith, boosting the current critique of religious belief known as 'New Atheism'. Yet the contemporary British and Irish novel engage with religion in various forms, and religion has indeed "returned", Andrew Tate argues, "to the study of literature". The Bible in particular proves a rich source for novelists as different as Colm Tóibín, Zadie Smith, and Philip Pullman among others. Where Colm Tóibín's 'The Testament of Mary' (2012) offers a fictional memoir by the mother of God, depicting the Virgin Mary as "a powerful, unsparing figure" ('Guardian'), Zadie Smith's 'NW' (2012) describes the lives of its two female protagonists against the backdrop of the stories of Mary and Elizabeth in the Gospel of Luke. And Philip Pullman's bestselling trilogy 'His Dark Materials' (1995- 2000) is a re-writing of Milton's 'Paradise Lost' (1667) that "only really makes sense" according to Tate "if the reader has a detailed knowledge of the biblical scriptures against which it writes". Despite being written from a very critical, ironic or atheist stance, all these novels rely on the Bible as an intertext in crucial ways. The Bible, in other words, is once more living up to its ancient reputation as "the Book of Books", "the Urtext of Western literature".
Wenn der heilige Martin im frühen Mittelalter zum Hausheiligen der Karolinger und Merowinger avanciert und als Schlachtenhelfer angerufen wird, dann liegt das in seiner allgemeinen Anrufbarkeit als Heiliger begründet und dem Vertrauen in seine Wunderkraft, derer man sich durch seine Reliquien – allen voran die Mantelhälfte – versichern wollte, während es für die von ihm erhoffte Schlachtenhilfe "in seiner Lebensgeschichte keinen beweiskräftigen Rückhalt" gibt. Dass er selbst einst Soldat war, spielt dabei keinerlei Rolle – nicht einmal in einer jener seltsam schief anmutenden Übertragungen, die das Patronat eines Heiligen mit dessen Folterinstrument verknüpfen, so im Falle des Soldaten-Märtyrers Sebastian, der zum Patron der Bogenschützen wird, durch deren Pfeile er doch zu Tode kam. Allenfalls wäre von einer in der Latenz bleibenden ikonischen, auf Ähnlichkeit beruhenden, Zeichenrelation auszugehen, die im einstigen Soldaten und nunmehr spirituellen Gottesstreiter Martin ein kriegerisches Handeln im Namen Gottes vorgebildet sieht. Explizit gemacht wird ein solcher Zusammenhang aber nicht. Martin bleibt der wundertätige und barmherzige Mönchsbischof, sein "Streiten" bleibt metaphorisch und erinnert daran, dass in der christlichen Tradition Gewalt gerade kein Heilsweg ist.
Dem Apokryphen einen Themenschwerpunkt im Rahmen einer komparatistischen Zeitschrift zu widmen ist eine Entscheidung, die auf den ersten Blick erstaunen mag. Ist doch das Wort "apokryph" ein in der heutigen Alltagssprache wenig geläufiger Begriff, der, auf das Register der Theologie verweisend, speziellen Fragen und fachwissenschaftlichen Debatten der Religionsgeschichte vorbehalten zu sein scheint. Wenn wir gleichwohl Begriff und Phänomen des Apokryphen als Schwerpunktthema des Jahrbuchs 'Komparatistik' zur Diskussion stellen wollen, so deshalb, weil der damit angesprochene Sachverhalt von Prozessen der Auswahl, Marginalisierung und Ausgrenzung im Rahmen kultureller und textueller Überlieferung ein Problemfeld markiert, das im Bereich der Literaturgeschichte vielfältige Resonanzen und Parallelen findet und in systematischer Hinsicht über Verfahren und Mechanismen literarischer Traditionsbildung Aufschluss zu geben verspricht. Weit davon entfernt, nur ein spezialdiskursives Sonderphänomen zu sein, erweist sich das Apokryphe bei näherem Hinsehen als eine Figur, an der sich grundsätzliche Fragen der Formation von Text- und Wissensbeständen, der literarischen Autorität und Kanonbildung beobachten lassen. Apokryphe Texte, so ließe sich in einer vorläufigen, im Folgenden noch zu präzisierenden Beschreibung formulieren, sind Texte, die sich am Rande der großen Traditionen religiöser und kultureller Bewegungen situieren. Es sind Texte oder Textensembles, die es, wie sich im Rückblick bemerken lässt, nicht geschafft haben, in das Inventar jener Schriften aufgenommen zu werden, die als anerkannt, bewahrenswert oder wahr gelten. Als Einstieg bietet es sich an, zunächst von den Bedeutungsdimensionen des Ausdrucks apokryph auszugehen, die dieser im Kontext der religionsgeschichtlichen Tradition angenommen hat und der für das heute übliche Verständnis des Begriffs bestimmend ist. Der religiöse bzw. theologische Begriffsgebrauch greift auf das altgriechische Wort ἀπόκρυφος (apókryphos) zurück, um dieses vor allem in einer seiner beiden Bedeutungsschichten zum Einsatz zu bringen, nämlich als Bezeichnung eines Gegenstands bzw. Textes, der als 'unecht', 'zweifelhaft', 'nicht-authentisch' zu gelten habe. Der Begriff apokryph führt hier also eine Unterscheidung ein zwischen dem, was als gesichert, gültig und autorisiert anzusehen ist und dem, was solche Geltung zu besitzen nicht oder nur unter dem Vorbehalt des Zweifelhaften beanspruchen kann. Bei dem Begriffspaar gültig vs. apokryph haben wir es also mit einer Figur der Verknappung zu tun, die ein gegebenes Textensemble oder eine kulturelle Überlieferung einem mitunter radikalen Verfahren der Auswahl und Reduktion unterzieht.
Früh- und Spätwerk eines Autors sind manchmal gegensätzlich. Hätte Fontane nur Geschwisterliebe und Mathilde Möhring hinterlassen, käme niemand auf die Idee, beides stamme aus derselben Feder. Auch die Beliebtheit verteilt sich oft unterschiedlich auf Werkteile, die zu unterschiedlicher Zeit entstanden sind. Der Fall Clemens Brentano ist allerdings speziell. Seine vor 1817 geschriebenen Werke haben ein anderes Publikum als die, die er nach 1817 schrieb. Zwei Leserschaften hat der Autor, beide ansehnlich, die des religiösen Spätwerks noch um ein Vielfaches größer als die des Romantik-OEuvres. Und zwischen den beiden Gruppen: keine Berührung. Die einen kennen nichts von dem, was die anderen verehren, und umgekehrt.
Wie kommt das? Was ist 1817 mit Clemens Brentano passiert? Welche Veränderungen zeigen um diese Zeit die Lebensumstände, das Schreiben, die Welt- und Selbstreflexion des Autors?
Das vorweg: Brentano sorgte für die literaturhistorisch beispiellose Werkscheidung selbst, indem er seinen Nachlass zweiteilte. Die religiösen Manuskripte bekam der fromme Bruder Christian, die übrigen die freigeistige Schwester Bettine. Entsprechend sollten die Werkteile sehr unterschiedliche Editionsverfahren durchlaufen. Schon am Wendepunkt sandte Brentano zudem das Signal, er werde in Zukunft anders schreiben als bisher. Nach dem Eindruck des Publikums, von Wolfgang Bunzel zusammengefasst, "gibt er 1817 seinen bisherigen Lebensinhalt, das Dichten, auf [...]. Fortan entstehen scheinbar nurmehr religiöse Erbauungsschriften."
Com o advento da modernidade a filosofia passou a exigir que a religião prestasse contas à razão. A filosofia da religião de Kant é um exemplo desse tipo de iniciativa. Kant propôs julgar a religião no tribunal da razão. Mais de 200 anos depois, Habermas buscou renovar o projeto kantiano. Nosso trabalho visa esclarecer o modo como cada autor realiza o julgamento da religião no tribunal da razão. Além disso, discutiremos a relevância desse tipo de abordagem proposta por ambos os filósofos.
O objetivo do presente texto é repensar a aporia pela qual o livro “Dialética do Esclarecimento” é anunciado, a saber, a autodestruição do esclarecimento ou a procura da liberdade pela racionalidade, mas que culmina em uma regressão. Nossa argumentação perfaz dois caminhos: primeiramente, apresentamos a relação existente na obra entre um tipo de antropologia com bases freudianas e uma leitura da sociologia de Marx. Concebemos a noção de uma estrutura psíquica permeável às condições sócio-históricas do ser humano ocidental. Tal condição é imprescindível para a saída da aporia intimamente relacionada a uma antropologia psíquica ligada a um modo histórico da cultura e sociedade. Na sequência, propomos ainda um paralelo entre a possibilidade de um esclarecimento efetivo por meio do resíduo mítico presente na racionalidade técnica apresentada por Horkheimer e Adorno e a assunção da situação humana de desamparo na visão de mundo religiosa, modo freudiano para se alcançar uma posição mais “científica” em relação à realidade. Nesse contexto, utilizaremos rapidamente parte da teoria de Weber como meio para relacionarmos o esclarecimento à religião no que ambos têm em comum, isto é, a defesa contra o sofrimento, a angústia e o desamparo. Talvez seja por meio da assunção do desamparo na racionalidade situada na visão religiosa de mundo, ou ainda, a assunção do mito na racionalidade técnica do esclarecimento, que permitirá o futuro desenvolvimento de uma “antropologia dialética”, o que resultaria na saída da aporia enquanto condição histórica da racionalidade humana.
Mit dem josefinischen Toleranzpatent von 1781 wurden "Akatholiken" im Habsburgerreich rechtsfähig. Unter dieser Bezeichnung wurden die Evangelischen Augsburger und Helvetischen Bekenntnisses (neben den mit Rom nicht unierten Griechen, also Griechisch-Orthodoxen) zusammengefasst, die auf der Grundlage einer schmalen Duldung und eingeschränkten individuellen Religionsfreiheit aus dem Untergrund ihres praktizierten Geheimprotestantismus hervortreten und im Wege des Dispens Bürger- , Meister- und akademische Rechte erwerben und unter limitierten Bedingungen eigene "Kultus"-Gemeinden bilden, d. h. Schulen, Bethäuser und Friedhöfe errichten sowie Pastoren und Lehrer berufen und einsetzen konnten. [...] Eine Sonderstellung beanspruchte schließlich die evangelische Gemeinde in Triest/Trieste/Trst, wo zeitgleich mit dem Toleranzpatent die öffentliche Religionsübung zugestanden wurde. Mit dieser Stadt, dem österreichischen Tor zur Adria, wird sich der folgende Beitrag eingehender befassen, denn von Triest aus wurden entscheidende Schritte im Emanzipationsprozess der Akatholiken getan - freilich auch nicht vor dem März 1848.
Die vielen Tode des Sokrates : zum Schicksal einer Figur der abrahamitischen Religionskulturen
(2011)
Einer der ersten islamischen Philosophen, der sich mit der griechischen Philosophie eingehend befasste, war der iranische Gelehrte Abu al-Hasan al-Amiri (gest. 992). In seiner auf Arabisch verfassten Abhandlung 'Al-Amad ala al-abad' ('Über das Leben nach dem Tod') wird die Thematik des Lebens nach dem Tod auf eine Reihe von Argumenten gestützt, welche die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen suchen. Hierbei beruft sich al-Amiri nicht nur auf Aristoteles, sondern auch auf die Lehren von Empedokles, Pythagoras, Sokrates und Platon, die er in der Einleitung seiner Schrift namentlich erwähnt. Nur diese fünf Denker verdienten es, als die Weisen (al-hukama) bezeichnet zu werden. Auf andere griechische Denker träfe diese Bezeichnung nicht zu, da sich diese nur in einzelnen Wissensbereichen etabliert hätten, ohne grundlegende Kenntnis der Gotteslehre ('al-'ulum al-ilahiya', wörtlich: 'göttliche Wissenschaften'), besessen zu haben. Im al-Amad findet sich auch eine bemerkenswerte, wenn auch äußerst knappe biographische Skizze von Sokrates.